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Wyatt Earp 4 – Western: Das Grab am Arkansas
Wyatt Earp 4 – Western: Das Grab am Arkansas
Wyatt Earp 4 – Western: Das Grab am Arkansas
eBook139 Seiten1 Stunde

Wyatt Earp 4 – Western: Das Grab am Arkansas

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Er hatte aschblondes Haar und schiefergraue Augen. Sein Gesicht war tiefbraun und eckig. Die blaue Uniformjacke war an den Ellbogen zerrissen und stand am Hals weit offen. Der schwarze Hut war staubbedeckt, ebenso die enganliegende schwarze Reiterhose und die hohen Stiefel. Das Bild eines Mannes, der fünf Jahre nach dem Krieg den Krieg doch nicht hatte abstreifen können. Der Blick seiner glanzlosen Augen schweifte über das hügelige Land nach Westen, senkte sich dann aber auf die struppige Mähne seines müde dahintrottenden Pferdes. Jim Borett saß schon lange im Sattel. Nicht etwa erst seit heute morgen oder gestern oder seit der vergangenen Woche; nein, er saß seit fünf Jahren im Sattel. Seit der große Krieg zu Ende war. Er hatte nicht heimfinden können, weil der Krieg zu lange gedauert hatte. Und weil die Welt so groß und weit war. Gestern war er bei Graystone von Missouri her nach Kansas hineingeritten. Weizengelb zogen sich die hohen Büffelgräser über die Hügelkuppen nach Westen hin. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Es war ein schöner sanfter Herbsttag gewesen. Der Reiter hatte eben eine kleine Anhöhe verlassen und hielt auf eine große Sagebuschgruppe zu, die den Boden der Senke bedeckte. Jim folgte schon seit dem frühen Morgen den oft kaum sichtbaren Zwillingsspuren eines Wagengleises. Hier in dieser einsamen Südostecke von Kansas fuhr nur selten ein Gefährt. Die sechsspännige Overland rollte viel weiter nördlich von Fort Scott hinüber nach Wichita. Die hohen Büsche traten jetzt näher an die »Straße«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Jan. 2014
ISBN9783740935924
Wyatt Earp 4 – Western: Das Grab am Arkansas

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    Buchvorschau

    Wyatt Earp 4 – Western - William Mark

    Wyatt Earp

    – 4 –

    Das Grab am Arkansas

    William Mark

    Er hatte aschblondes Haar und schiefergraue Augen. Sein Gesicht war tiefbraun und eckig. Die blaue Uniformjacke war an den Ellbogen zerrissen und stand am Hals weit offen. Der schwarze Hut war staubbedeckt, ebenso die enganliegende schwarze Reiterhose und die hohen Stiefel. Das Bild eines Mannes, der fünf Jahre nach dem Krieg den Krieg doch nicht hatte abstreifen können.

    Der Blick seiner glanzlosen Augen schweifte über das hügelige Land nach Westen, senkte sich dann aber auf die struppige Mähne seines müde dahintrottenden Pferdes.

    Jim Borett saß schon lange im Sattel. Nicht etwa erst seit heute morgen oder gestern oder seit der vergangenen Woche; nein, er saß seit fünf Jahren im Sattel. Seit der große Krieg zu Ende war. Er hatte nicht heimfinden können, weil der Krieg zu lange gedauert hatte. Und weil die Welt so groß und weit war.

    Gestern war er bei Graystone von Missouri her nach Kansas hineingeritten.

    Weizengelb zogen sich die hohen Büffelgräser über die Hügelkuppen nach Westen hin.

    Der Tag neigte sich seinem Ende zu.

    Es war ein schöner sanfter Herbsttag gewesen.

    Der Reiter hatte eben eine kleine Anhöhe verlassen und hielt auf eine große Sagebuschgruppe zu, die den Boden der Senke bedeckte.

    Jim folgte schon seit dem frühen Morgen den oft kaum sichtbaren Zwillingsspuren eines Wagengleises. Hier in dieser einsamen Südostecke von Kansas fuhr nur selten ein Gefährt. Die sechsspännige Overland rollte viel weiter nördlich von Fort Scott hinüber nach Wichita.

    Die hohen Büsche traten jetzt näher an die »Straße« heran.

    Der Braune, der den Kopf schon seit Stunden hatte hängen lassen, nahm plötzlich die Nüstern hoch und schnaufte heftig.

    Der Reiter schreckte aus seinem Dösen auf. Vor ihm zu beiden Seiten aus den Büschen kamen vier Männer. Zerlumpte, staubige Gestalten. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, Gesichtstücher umzubinden. Und nur zwei von ihnen hatten den Colt in der Hand.

    Ein ellenlanger, spindeldürrer Bursche, dem der Wind durch die Rippen pfiff, hakte einen Daumen in den Waffengurt und ließ den Kopf ins Genick rutschen. In seinem stoppelbärtigen Gesicht regte sich kein Zug. Die Augen waren zu engen Spalten zusammengedrückt. Der Mund schien ein einziger Strich zu sein. Strähnig und mißfarben blickte das Haar unter dem breiten Hutrand hervor.

    Er trug einen uralten, abgeschabten Waffengurt, dessen Halfter tief über dem linken Oberschenkel hing. Der Griff des schweren Revolvers blickte aus dem Halfterboden.

    Graublau wie sein Hemd war auch seine enge Hose, die ein Paar ewig langer Beine umschlotterte und in ein Stiefel-Duo auslief, aus denen man recht gut zwei Hundekörbe hätte machen können.

    »He!« Während er diesen Ruf ausstieß, schob er das Kinn vor und auch die Gegend, wo sich bei normalen Menschen der Leib befindet.

    Borett hatte die Zügel hochgenommen.

    Der Braune stand; er war höchstwahrscheinlich froh, daß er einmal stehen bleiben durfte.

    Der Hagere winkelte die Ellbogen ab und machte wieder »He!«

    Der Reiter blickte das wenig vertrauenerweckende Quartett nicht allzu besorgt an und machte auch: »He!«

    Der Lange zog die Brauen hoch, und da sie über der Nase zusammengewachsen waren, sah es aus, als klaffte plötzlich ein Riß auf seiner Stirn. Dann wandte er den Kopf und blickte die beiden Männer an, die anderthalb Yards seitlich hinter ihm mit den Colts standen. Drauf schickte er einen Blick zu dem vierten Mann hinüber, der seinen zerfledderten Hut tief im Nacken sitzen hatte, sich geruhsam vor einen Busch setzte und einen langen gelben Grashalm zwischen den Zähnen wippte.

    Der Lange nahm den Kopf wieder herum und stieß dann das Kinn erneut vor.

    »Steig ab, Brother. Mach keine Umstände. Es kommen so wenig Leute durch unser Gebiet, daß wir uns keinen unnötigen Ärger machen wollen, wenn endlich mal einer kommt. Siehst du, Ed braucht ein Paar Stiefel, Mac eine Hose, ich eine Jacke und Franky einen Hut. Dein Geld teilen wir, und der Gaul wird in Buffalo versilbert.

    Er hatte es ganz sanft und leise gesagt, so, als ob es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt handelte.

    »Und was geschieht mit mir?« fragte der Reiter.

    Der Hagere hatte plötzlich ein dünnes Lächeln um den schmalen Mund.

    »Was mit dir geschehen soll, Fellow? Mehr als eine Kugel kannst du schwerlich verlangen.«

    Jim kniff das linke Auge ein.

    »Ich will dir was sagen, Freund, ich bin sogar bereit, auch auf diese eine Kugel zu verzichten.«

    Da kroch ein galliges Feixen über das rissige Gesicht des Banditen.

    »Du machst mir Spaß, Brother. Steig endlich ab. Es ist so unschön, einen Toten aus dem Sattel zerren zu müssen.«

    Jim fühlte ein unbehagliches Kribbeln unter dem Hut. Trotzdem sagte er.

    »Das verlangt doch niemand von dir.«

    Der Lange warf wieder einen Blick über die Gesichter seiner Kumpane. Dann meinte er rostig:

    »Brother, du siehst es nicht richtig. Du hast unser Gebiet aufgesucht…«

    »Und das soll nun mein Unglück sein?« unterbrach Jim.

    Wieder kroch das gallige Lächeln über das pergamentfarbene Gesicht des Banditen.

    »Wer spricht von Unglück, Brother? Ist es nicht völlig einerlei, wann und wo du deine Reise beendest? Du mußt uns sogar dankbar sein, daß wir dir eine Reihe von Jahren voller Ärger ersparen…«

    »Aber ich denke gar nicht daran, mich zu ärgern«, versetzte Jim hartnäckig.

    »Du wirst dich ärgern. Sieh mal, Franky drüben ist sechzig.«

    »He! Er sieht wie vierzig aus!« rief Borett ehrlich verblüfft.

    »Laß den Honig«, wehrte der Lange ab. »Wir waren zu fünft, Andy schnappte bei einem Besuch eine Kugel auf.« Der Lange wischte sich mit einer trägen Bewegung über den Mund. »Wir beneiden ihn alle darum. Er hat es nicht mehr nötig, hinter den Büschen zu hocken und auf Besuch zu warten.«

    Einen ganz winzigen Augenblick dachte der Reiter, daß das so wenig Glück bringende Vierblattklee fast zum Lachen war. Aber Jim war zu lange unterwegs, als daß er in den Gesichtern dieser Männer nicht hätte lesen können. Es war diesen sanften Verbrechern toternst. Unter ihrer zerlumpten Äußerlichkeit und lässigen Trägheit waren sie weiter nichts als Mörder. Ihr düsteres Gewerbe bestand darin, auf »Besuch« zu warten.

    Jim hatte derartige Burschen allenthalben auf seinem weiten Ritt getroffen. Aber diese Gesellschaft hier war jedoch irgendwie einmalig.

    Der Dürre hatte einen Augenblick geschwiegen. Jetzt stieß er den spitzen Unterkiefer vor und schnarrte:

    »Yeah – so ist das, Brother. Sei froh, wenn du bei Andy bist, und grüß ihn von uns…«

    Der Alte am Wegrand hatte den Kopf plötzlich gehoben.

    »Und vergiß nicht, ihm zu sagen, daß wir zu feige sind, ihm freiwillig nachzukommen!«

    Mit einem Ruck ließ der Mann seinen Kopf wieder sinken. Seine Stimme hatte hohl geklungen, so, als käme sie aus einem Gewölbe heraus.

    Nur den Bruchteil einer Sekunde hatte Jim Frankys Gesicht gesehen. Hart spannte sich die ausgelaugte Haut über die Knochen. Wind und Wetter, Hitze und Kälte, Entbehrungen und Krankheiten hatten dieses Gesicht gezeichnet.

    Noch einmal hob Franky den Kopf.

    »Mach Schluß, Lewt!« röhrte er den Langen an.

    Lewt nahm seinen rechten Daumen aus dem Waffengurt und wies auf den Mann, der vor den Büschen kauerte.

    »Er ist unser ältester Bruder. Ihm dauert schon alles zu lange.«

    Brüder! zuckte es durch den Kopf des Reiters, und fast hätte er trotz seiner bedrohlichen Lage laut aufgelacht. Ja, jetzt sah er es: das war es also gewesen, was die Gruppe da vor ihm so sonderbar machte.

    Kein einziger der Tramps rührte ein Glied.

    Bis Lewt leise und ohne jede Erregung sagte: »Ed, hol ihn vom Pferd.«

    Der untersetzte aber ebenfalls knochendürre Ed stieß den Colt hoch, spannte den Hahn – und starrte verblüfft auf den Revolver in der Faust des Reiters.

    »Phi«, stieß Lewt durch die Zähne, »der will nicht. Harter Besuch.«

    Jetzt erst hob der alte Franky den Kopf. »Mac«, zischte er heiser, »schläfst du?«

    Als der Angesprochene den Revolver hochnehmen wollte, brüllte der Colt des Reiters auf.

    Ed hatte eine Kugel im rechten Oberarm.

    Jims Revolvermündung zeigte auf Mac.

    »Ed muß noch hierbleiben, mit einer Kugel im Arm. Aber wenn du den Hahn berührst, Mac, bist du bei Andy.«

    Lewt hatte seine Daumen im Waffengurt.

    »Hey!« machte er. »Der Boy paßt sich uns an.«

    Der Alte an den Büschen erhob sich mit hölzernen Bewegungen. Aus starren metallfarbenen Augen blickte er Lewt an.

    »Ihr werdet von Tag zu Tag unbrauchbarer! Ihr wißt, daß nur ein Schuß fällt, wenn Besuch kommt. Und dieser Schuß kommt von uns!«

    Die Linke des Hageren zuckte zum Colt.

    Noch ehe Jim die Waffe herumnehmen konnte, sah er in das kreisrunde Mündungsloch, das ihm aus der knochigen Faust Lewts wie ein drohendes Auge entgegenblickte.

    »Yeah, Brother, für diesen Fall haben wir diese Antwort bereit.« Der Lange grinste.

    Jim mühte sich, seine Verblüffung zu verbergen.

    »Dann stehen die Chancen jetzt gleich auf gleich.«

    »Nicht ganz, Brother. Ich schieße schneller.«

    Der Alte an den Büschen machte ein saures Gesicht.

    »Schluß jetzt, Lewt! Wir verlieren unnötig Zeit!«

    Der Lange zog die Augenbrauen wieder in die Stirnmitte hoch.

    »Weißt du, im allgemeinen machen wir es kürzer. Aber mit Blaujacken

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