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Wyatt Earp 104 – Western: Behans Rache
Wyatt Earp 104 – Western: Behans Rache
Wyatt Earp 104 – Western: Behans Rache
eBook152 Seiten1 Stunde

Wyatt Earp 104 – Western: Behans Rache

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Im Osten kroch schon das Morgengrauen über den Horizont. Aber in den Winkeln der Straßen von Tombstone nistete noch die Nacht. Aus einzelnen Kaminen zogen schon schwefelgelbe Rauchfäden in den Himmel. Von Südwesten her trottete auf müdem, schweiß- und staubbedecktem Gaul ein Reiter auf die Stadt zu: ein untersetzter, kleiner Mann mit schmalen Schultern, überlangen Armen, hagerem, bärtigem Gesicht und einem Augenpaar, das etwas Asiatisches an sich hatte. Der Mann mochte Mitte Vierzig sein, trug einen grauen Schlapphut, dessen Krempe staubbedeckt war, eine graue Joppe, die ebenfalls völlig von Staub überzogen war, und einen patronengespickten Waffengurt, der tief über dem linken Oberschenkel einen großen Smith & Wesson Revolver hielt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Aug. 2016
ISBN9783740905521
Wyatt Earp 104 – Western: Behans Rache

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    Buchvorschau

    Wyatt Earp 104 – Western - William Mark

    Wyatt Earp 104 – Behans Rache

    Wyatt Earp –104–

    Behans Rache

    Roman von William Mark

    Im Osten kroch schon das Morgengrauen über den Horizont. Aber in den Winkeln der Straßen von Tombstone nistete noch die Nacht. Aus einzelnen Kaminen zogen schon schwefelgelbe Rauchfäden in den Himmel.

    Von Südwesten her trottete auf müdem, schweiß- und staubbedecktem Gaul ein Reiter auf die Stadt zu: ein untersetzter, kleiner Mann mit schmalen Schultern, überlangen Armen, hagerem, bärtigem Gesicht und einem Augenpaar, das etwas Asiatisches an sich hatte. Der Mann mochte Mitte Vierzig sein, trug einen grauen Schlapphut, dessen Krempe staubbedeckt war, eine graue Joppe, die ebenfalls völlig von Staub überzogen war, und einen patronengespickten Waffengurt, der tief über dem linken Oberschenkel einen großen Smith & Wesson Revolver hielt. Die engen Yerney-Hosen waren vom feinen Flugsand derartig mit Staub bedeckt, daß sie vorn eine hellere Farbe angenommen zu haben schienen.

    Tief hing der Reiter über der Mähne seines braunen Wallachs.

    Beide Hände hatte er um den Sattelknauf gekrampft. Ganz starr war sein Blick nach vorn gerichtet, dorthin, wo jeden Augenblick hinter einer Bodenwelle die Häuser der Stadt auftauchen konnten.

    Der Reiter hatte einen weiten Weg hinter sich; den Weg von Nogales nach Tombstone.

    Endlich tauchten in der Ferne die ersten Häuser der Stadt auf. Das heißt, es waren erst die Hütten der berüchtigten Miner Camps, die im Südwesten der Stadt lagen und seit langem ein großes Ärgernis für Tombstone darstellten.

    Müde trottete der Braune auf die ersten Hütten zu. Ein großer, zottiger Hund kam aus einem Hoftor, überquerte die Straße, blieb dann stehen, sah sich nach dem Reiter um und lief schweifwedelnd weiter.

    Der Mann wandte keinen Blick von der Straße. Es schien so, als hielte er sich mit letzter Anstrengung im Sattel.

    Dann hatte er die erste Straße erreicht und hielt auf ein altes, windschiefes Haus zu, dessen Hoftor offenstand.

    Der Reiter rutschte aus dem Sattel und stand einen Augenblick benommen neben seinem Gaul. Dann stieg er mit hölzernen Bewegungen die beiden Vorstufen hinauf und klopfte an die Haustür.

    Es dauerte sehr lange, bis eine junge Frau an einem der Fenster erschien. Unwillig blickte sie auf den Fremden.

    »Was wollen Sie?« fragte sie.

    Der Mann wischte sich übers Gesicht.

    »Ich suche einen Freund«, erklärte er mit schnarrender Stimme.

    »Einen Freund?« wiederholte die junge Frau argwöhnisch. »Wer sind Sie denn?«

    Der Reiter kam auf sie zu, nahm seinen Hut ab und schlug den Staub heraus.

    »Mein Name ist Cornelly, Jeff Cornelly aus Nogales. Vielleicht können Sie es ihm sagen.«

    Die Frau zog die Brauen zusammen und entgegnete etwas leiser: »Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen, Mr. Cornelly.«

    Da trat der Mann noch näher ans Fenster und zischte: »Stellen Sie sich doch nicht so an. Ich bin Cornelly, der Sheriff von Nogales!«

    Die Frau wich zurück und blickte ihn ärgerlich an.

    »Ich verstehe Sie wirklich nicht, Mr. Cornelly…«

    »Damned!« entgegnete der Mann. »Ich will Kirk McLowery sprechen.«

    Da wurden die Augen der Frau schmal. Mit nicht ganz sicherer Stimme erklärte sie: »Kirk McLowery? Ich kenne ihn nicht.«

    Der Mann schob den Unterkiefer vor, blickte nach allen Seiten und knurrte dann: »Es ist unnötig, Miss, daß Sie mir irgendeine Story erzählen. Sie sind doch Lourie Flanagan. Ich weiß genau, daß sich Kirk hier aufhält.«

    Eine dunkle Röte überzog das Gesicht des Mädchens.

    »Ja, ich bin Lourie Flanagan. Aber ich weiß nicht, wen Sie hier suchen. Ich kenne keinen Mr. McLowery.«

    Der gefürchtete Sheriff zischte: »Hören Sie, Miss Flanagan. Ich bin aus Nogales geflohen…«

    »Geflohen? Vor wem denn?«

    »Herrgott, das kann ich Ihnen doch nicht hier auf dem Vorbau erklären! Rufen Sie Kirk McLowery!«

    Das Mädchen gab auf. »Ich werde Ihnen die Tür öffnen.«

    Es dauerte nicht sehr lange, da vernahm Cornelly Schritte im Korridor, und die Tür wurde geöffnet. Aber es war nicht Lourie Flanagan, die vor ihm stand, sondern ein Mann: groß, schlank, hager, mit olivfarbenem Gesicht, scharf ausrasiertem Schnurrbart, hochaufgeschwungenen schwarzen Brauen und dunklen Augen. Der Mann hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, aber irgend etwas darin wirkte diabolisch. Sein Haar war schwarz, glatt und glänzend. Er trug ein weißes Rüschenhemd, das oben am Hals offenstand. Er war anscheinend nicht dazu gekommen, sich eine Halsschleife umzubinden. Auch eine Jacke oder Weste trug er nicht. Aber einen großen büffelledernen Revolvergurt hoch in der Hüfte, der an langen Lederschuhen zwei schwere Peacemaker Colts hielt.

    Seine langen geraden Beine steckten in enganliegenden schwarzen Levishosen, die in den kurzen Schäften seiner neuen, hochhackigen Stiefel endeten.

    Der Mann hieß Kirk McLowery und war der Bruder jener beiden Desperados, die vor zwei Jahren beim Kampf im O.K.–Corral ihr Leben gelassen hatten.

    Beim Anblick des frühen Besuchers richtete sich der Mann aus dem San Pedro Valley zu seiner eindrucksvollen Höhe auf, zog die linke Augenbraue hoch in die Stirn und fragte mokant: »Cornelly, was wollen Sie hier?« Die mehr als frostige Begrüßung traf den geflüchteten Sheriff sehr.

    Er wurde einen Schein bleicher und keuchte: »Ich mußte aus Nogales flüchten, Kirk.«

    »Und?«

    Cornelly wich einen halben Schritt zurück.

    »Ich… mußte flüchten! Sie verstehen mich offenbar nicht, Kirk. Wyatt Earp ist hinter mir her.«

    Sofort verdüsterte sich das Gesicht des Desperados.

    »Was geht das mich an?«

    Cornelly rang schwer nach Atem und stülpte sich seinen Hut auf den Schädel.

    »Kirk… ich dachte, wir wären Freunde.«

    »Freunde?« Verächtlich stieß der Outlaw beide Hände in die Hosentaschen. »Nein, Jeff Cornelly, wir sind keine Freunde. Was wollen Sie also?«

    »Ich dachte, Sie könnten mir weiterhelfen«, stammelte der Sheriff.

    »Wie soll ich Ihnen weiterhelfen? Sie sind in Tombstone. Da sind Sie weit genug geritten.«

    »Ich verstehe Sie nicht, Kirk…«, stammelte der verräterische Sheriff.

    »Denken Sie darüber nach.«

    Rums! fiel die Tür vor Cornellys Nase ins Schloß.

    Zitternd vor Wut und Hoffnungslosigkeit, stand der Mann auf dem Vorbau und starrte auf die abblätternde Farbe der Tür.

    Ich muß etwas unternehmen! zuckte es durch das Hirn des Geflüchteten. Ich kann mich nicht so von ihm wegschicken lassen. Er ist der einzige, der mir hier helfen wird.

    Flüchtig, nur für einen winzigen Augenblick, kam ihm der Gedanke an einen anderen Mann, der etwa von gleicher Größe war, aber ein pockennarbiges, verwegenes und gefährliches Gesicht und gelbe glimmende Augen hatte: Phin Clanton! Aber nein. Cornelly verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Die Clantons waren noch unzugänglicher. Außerdem lag ihre Ranch mehr als achtzehn Meilen von der Stadt entfernt. Das war noch aussichtsloser. Er mußte Hilfe bei Kirk McLowery finden: wenn überhaupt, dann bei ihm. Er hatte großen Einfluß in der Stadt, und man würde bei ihm kaum nach einem geflüchteten Sheriff suchen.

    Verzweifelt klopfte er noch einmal gegen die Tür. Sie wurde sofort geöffnet.

    Kirk McLowery blickte den untersetzten Mann böse an.

    »Was wollen Sie noch?«

    »Mr. McLowery…«, stammelte der Sheriff in unterwürfigem Ton, »ich bitte Sie, helfen Sie mir. Ich… habe fest damit gerechnet…«

    »Ihr Fehler!« unterbrach ihn der Desperado schroff.

    Da zerrte der Sheriff eine große Geldnote aus der Tasche, der er nach kurzem Zögern noch drei weitere hinzufügte, faltete sie zusammen, und reichte sie dem Mann aus dem San Pedro Valley.

    Kirk McLowery würdigte die Dollarnoten keines Blickes.

    »Verschwinden Sie, Cornelly!«

    Der Sheriff stieß einen Fluch durch die Zähne: »Das werden Sie bereuen, McLowery!«

    Wie ein Geschoß schnellte die Rechte des Desperados vor, packte Cornelly am Rockaufschlag und zerrte ihn zu sich heran.

    McLowery überragte Cornelly fast um Haupteslänge.

    »Hör zu, Cornelly«, zischte er, »ich liebe es nicht, in dieser Weise angeredet zu werden. Merk es dir, sonst wirst du nicht alt.«

    Er stieß ihn mit einem derben Ruck von sich und warf die Tür krachend ins Schloß.

    Jetzt wußte Jeff Cornelly, daß jede weitere Bitte nutzlos war. Dieser Mann war eiskalt und brutal.

    Cornelly blickte auf seinen zerschundenen, ausgepumpten Gaul und sah dann die Straße hinunter.

    Er erwartete das Bild, dem er schon seit Stunden entgegenbangte: eine helle Staubwolke, die von einem schnellen, falbbraunen Hengst herrührte, dessen Reiter niemand anderes war als Wyatt Earp!

    Aber der Missourier schien sich die Sache anders überlegt zu haben. Jedenfalls war er ihm nicht sofort von Nogales gefolgt, sonst müßte er den Sheriff, der ein bedeutend langsameres Pferd ritt, längst eingeholt haben.

    Cornelly verließ den Vorbau und trat mit gesenktem Kopf auf die Straße.

    In tiefer Verzweiflung stand er da, die Zähne zusammengepreßt, mit zitternden Beinen und total erschöpft.

    Er war aus Nogales vor dem großen Marshal Earp geflüchtet. Ausgerechnet nach Tombstone hatte er sich gewandt. In die Höhle des Löwen – und doch in die einzige Stadt, in der er hatte hoffen können, Rettung zu finden.

    Aber der Mann, von dem er diese Ratschläge erwartet hatte, kannte kein Mitleid, hatte ein kaltes Herz. Kirk McLowery war anders, als seine Brüder Frank und Tom gewesen waren.

    An wen sollte er sich jetzt noch wenden?

    Schräg gegenüber war Rozy Gingers Saloon. Da war noch alles geschlossen. Die ganze Stadt schien noch zu schlafen. Unten wurden die Tore eines Mietstalls geöffnet, und der schaukelnde Karren eines Traders, der dort über Nacht gestanden hatte, rollte knirschend durch den Sand der Straße davon.

    Aus einem Häuserspalt sprang eine große graue Katze und huschte unter den Vorbau.

    Gleich darauf war das widerliche Fiepen einer gejagten Ratte zu hören, das kurz darauf in einem so abscheuligen Ton erstarb, daß der Mann erschauerte.

    War das nicht ein Abbild seines eigenen Schicksals? War nicht auch er in eine Falle gelaufen? War nicht auch hinter ihm die große graue Katze her, die auch ihn mit tödlicher Sicherheit jagen und packen würde?

    Mit einem Ruck wandte er sich um, zerrte sich in den Sattel. Und als er mit dem Fuß nach dem rechten Steigbügel suchte, rutschte er auf der anderen Seite wieder vom Pferd herunter und landete hart auf dem Boden.

    Der Stoß fuhr ihm durch den ganzen Körper.

    Cornelly richtete sich ächzend auf, machte sich aber nicht erst die Mühe, den Staub aus den Kleidern zu klopfen, sondern zog sich erneut auf den Gaul. Kaum hatte er die Zügelleinen herumgerissen, als ein Schuß brüllend über die Straße heulte und den kleinen Mann wie ein Keulenschlag traf. Jeffry Cornelly wurde nach vorn gestoßen und rutschte über den Hals des Pferdes wieder

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