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Ranch der Verfemten: G.F. Barner 215 – Western
Ranch der Verfemten: G.F. Barner 215 – Western
Ranch der Verfemten: G.F. Barner 215 – Western
eBook125 Seiten1 Stunde

Ranch der Verfemten: G.F. Barner 215 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Der Revolver liegt in Frank Wayns Hand, die dunkle Mündung zeigt mitten zwischen die Augen des kleinen Mannes. Morgan schluckt. Die Ähnlichkeit hat ihn gleich erschreckt, der Mann ist aber noch ein Stück größer als Cliff. »Wayn, hören Sie doch. Ich habe sie nur aufgehoben. Ich dachte, er würde kommen und sie wieder abholen.« »Du hast Angst, warum? Cliff hat bei dir gekauft, ich weiß das. Er schrieb alle halbe Jahre, und er schrieb dann sieben, acht Seiten lange Briefe. Du bist der größte Händler hier gewesen, solange die Bahn gebaut wurde. Ich habe mich erkundigt, Morgan, genau, wenn du es wissen willst. Da stehen zwei von Cliffs Kisten. Und jetzt frage ich dich, wo ist mein Bruder Cliff?« »Ich weiß es nicht!«, stößt Morgan in panischer Furcht heraus. »Nicht schießen. Wenn ich rede, dann bekomme ich Ärger.« »Ärger? Mit wem, Morgan?« »Cliff hatte Streit hier.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Okt. 2021
ISBN9783740995089
Ranch der Verfemten: G.F. Barner 215 – Western

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    Buchvorschau

    Ranch der Verfemten - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 215 –

    Ranch der Verfemten

    G.F. Barner

    Der Revolver liegt in Frank Wayns Hand, die dunkle Mündung zeigt mitten zwischen die Augen des kleinen Mannes.

    Morgan schluckt. Die Ähnlichkeit hat ihn gleich erschreckt, der Mann ist aber noch ein Stück größer als Cliff. »Wayn, hören Sie doch. Ich habe sie nur aufgehoben. Ich dachte, er würde kommen und sie wieder abholen.«

    »Du hast Angst, warum? Cliff hat bei dir gekauft, ich weiß das. Er schrieb alle halbe Jahre, und er schrieb dann sieben, acht Seiten lange Briefe. Du bist der größte Händler hier gewesen, solange die Bahn gebaut wurde. Ich habe mich erkundigt, Morgan, genau, wenn du es wissen willst. Da stehen zwei von Cliffs Kisten. Und jetzt frage ich dich, wo ist mein Bruder Cliff?«

    »Ich weiß es nicht!«, stößt Morgan in panischer Furcht heraus. »Nicht schießen. Wenn ich rede, dann bekomme ich Ärger.«

    »Ärger? Mit wem, Morgan?«

    »Cliff hatte Streit hier. Es ist manchmal nicht klug, sich in eine Linie zu drängen, die einem großen Mann gehört. Oft verträgt ein großer Mann keine Konkurrenz. Darum habe ich auch niemals eigene Wagen angeschafft. Ich handele nur, ich verkaufe Waren, aber ich betreibe keine Frachtlinie.«

    »Wer ist hier der große Boss?«

    »Lewis Crane. Er kämpft, wenn sich ihm eine Konkurrenz vor die Nase setzt. Er ist eisenhart und …«

    »Er hat Streit mit Cliff gehabt? Ich weiß, dass Cliff mit irgendjemand Ärger bekam, aber für Cliff schien das nicht wichtig zu sein. Mein Bruder machte sich nicht viel aus Ärger. Morgan, seit wann ist er verschwunden?«

    »Das ist schon sieben Monate her. Es war im Spätherbst. Er hatte eine ganze Menge Waren bestellt. Dann holte er sie ab, lud den Wagen voll und fuhr davon. Er sagte, er würde in vier Wochen zurück sein, es könnte auch sechs dauern. Aber er kam nicht zurück.«

    »Wohin wollte er?«

    »Zum Hauptcamp der Bahn«, antwortet Morgan gepresst. »Er handelte mit den Bahnarbeitern, und er machte gute Geschäfte. Seine Preise waren ehrlich. Als er nicht zurückkam, habe ich es dem Sheriff gemeldet, Mister Wayn. Hier waren viertausend Männer, die kamen und gingen. So ist das beim Bahnbau. Der Sheriff kam später noch mal zu mir und sagte, jemand hätte Cliff gesehen, aber ich weiß nicht mehr, wer das gewesen ist. Mit der Bahn ging auch der Sheriff weg. Hören Sie, Wayn, ich glaubte, Cliff würde eines Tages schon auftauchen und die Kisten abholen. Es war ja nicht mehr viel los, nachdem die Bahnlinie fertig war. Ich dachte kaum noch an Cliff. Man vergisst einen Mann hier schnell.«

    »Weil man ihn vergessen will, was?«, fragt Wayn finster. »Warum ist er nicht zurückgekommen? Warum hat er sich nie mehr gemeldet? Er wollte sich einen Store kaufen, sobald der Bahnbau beendet war. Er hatte schon einen in Aussicht, in Denver. Ich bin hingefahren, aber in Denver ist er nie angekommen. Mein Bruder hatte Geld, eine ganze Menge. Das Geld ist mit ihm verschwunden. Für Geld machen manche Leute viele Dinge, sie begehen auch einen Mord. Du weißt nicht zufällig …?«

    »Ich – Mord?«, keucht Morgan entsetzt. »Mein Gott, Wayn, ich bin ein friedlicher Mann. Bringen Sie mich nicht mit einem Mord in Zusammenhang. Ich weiß nur, dass Cliff Ärger mit Crane hatte. Crane hat ihm ein paarmal gedroht, weil seine Ware billiger war. Er war ja allein und hatte kaum Kosten. Da konnte er billiger sein. Das kann einen großen Mann sicher ärgern.«

    »Schon gut«, murmelt Wayn. »In Ordnung, Morgan. Tut mir leid, dass ich so rau geworden bin, aber ich muss es hart machen. Die Leute reden sonst nicht, und du hättest auch geschwiegen. Angst vor dem großen Crane, was?«

    Morgan nickt mühsam und atmet erleichtert auf.

    »Wo steckt Crane jetzt, Morgan?«

    »In Leadville, hörte ich gestern«, presst sich Morgan ab. »Er ist immer unterwegs. Wayn, sagen Sie ihm nichts von mir. Ich will keinen Ärger. Leadville ist keine sechs Meilen von hier. Und wenn er es herausbekommt, dann …«

    Ein kleiner Mann, denkt Wayn bitter und nickt, ein kleiner Mann, der sehr viel Angst hat. Kein Mörder, kein Mann, der sich in krumme Dinge einlässt. Dazu ist er viel zu ängstlich. Ein Glück, dass Cliff wenigstens geschrieben hat. Ich hätte sonst wochenlang herumfragen können.

    »Ist das sicher?«

    »Dass Crane in Leadville ist? Ja, ich denke schon, er hat viel zu tun. Wayn, wenn Sie einen Rat wollen, legen Sie sich nicht mit ihm an. Es kann gefährlich werden.«

    Frank Wayn wirbelt den Revolver herum und lässt ihn ins Halfter schnappen. »Ich komme vielleicht wieder«, brummt er knapp. Dann geht er los, ein großer Mann, der einen kleinen in Angst und Schrecken versetzt hat. Sein Schatten fällt über die Schuppenwand, taucht danach in die Dunkelheit draußen ein und ist fort.

    *

    Der Mann hebt langsam den Kopf, als spüre er Wayns durchdringenden Blick. Aber kaum sieht er hoch, hält Wayn den Kopf bereits gesenkt.

    Crane, denkt Wayn und hört kaum das leise Gesumme der Stimmen anderer Spieler im Nebenraum des Saloons, Crane, ich werde dich vielleicht umbringen müssen, Mann. Narren sterben früh, sagt man, und du bist einer. Vielleicht bist du in einer Stunde tot, ­Crane?

    Wayn gähnt verhalten, er scheint müde zu sein, aber er ist alles andere als das. Vor ihm sitzt Lewis Crane am Spieltisch. Gerade ist jemand, den er Luke genannt hat, ausgestiegen. Sie sind jetzt nur noch fünf Mann am Tisch. So hat Wayn seinen Mann gefunden, an einem Spieltisch mit den Karten in der Hand.

    Ich habe gedacht, er ist jung, grübelt Wayn finster. Und dann finde ich einen alten Mann. Er wirkt hart, aber nicht wie ein Mörder. Gut, er soll ein großer Mann sein, seine Mannschaft wird als die härteste in diesem Land bezeichnet. Aber sieht er aus wie ein Mörder?

    Wayn blinzelt wieder, beobachtet den Alten scharf. Der spielt – und wie er spielt, das ist die letzte Narrheit. Vier Runden ist Wayn nun mitgegangen. Er hat nicht nur auf Crane, sondern auch auf die anderen drei Männer geachtet.

    Falschspieler, denkt Wayn mit kaltem Grimm, verdammtes Packzeug. Sie können nicht wissen, dass ich zwei Jahre lang mit einem der besten Spieler, die der Westen je gesehen hat, zusammen gewesen bin, der mir fast jeden Trick beigebracht hat.

    Frank Wayn kauft und lächelt. Er hat längst gemerkt, dass die drei Kerle ein sogenanntes Kleeblatt bilden und zuerst jenen blonden Mister Luke und nun den Alten ausgenommen haben.

    Sie haben eine prächtige Fingersprache, die drei Halunken. Dabei sieht es ganz harmlos aus, wenn sie mal zwei Finger übereinanderlegen, sich an der Nase entlangfahren oder am Ohr jucken. Und doch sind das alles Signale. Jeder dieser Kerle signalisiert dem anderen auf diese verdammte Art die Werte seines Kartenblattes.

    Der alte Crane aber merkt nichts. Hier ist sicher niemand, der den Kleeblatttrick beherrscht, sonst würden die Burschen sich hüten, ihn anzuwenden.

    Wayn kauft eine Karte dazu und bietet dann höher, als es der alte Crane­ getan hat.

    »Ich gehe mit«, sagt der hagere Mann links mürrisch. »Crane?«

    »Ich auch«, knurrt der Alte gereizt. »Zum Teufel, ist das ein Spiel!«

    »Sie sollten aussteigen, Crane«, sagt Wayn kühl. »Der junge Freund da rechts hat eine Sequenz – die ganze Herzreihe, Crane.«

    Es passiert sofort, und Wayn hat es gewusst.

    Ein blitzschneller Blick huscht zwischen dem jungen Mister und dem hageren Burschen hin und her. Und dann springt der junge Spieler auch schon auf. Dabei stößt er Crane gegen den Bullen.

    »Halt!«, faucht Wayn und reißt den Revolver heraus. »Crane, Vorsicht!«

    Es ist jener bullige Mann, der augenblicklich handelt. Der Mann dreht sich, lässt die Karten fallen und packt ­Crane. Dann fliegt der alte Crane quer über den Tisch auf Wayn zu. Der kann nicht schießen, bekommt den Alten vor den Revolver und wirft sich vom Stuhl. Und dann verliert er die Waffe aus der Hand.

    »Raus!«, hört er den jungen Spieler schrill keuchen. »Weg hier!«

    Wayn landet kaum am Boden, als er sich auch schon vorwirft. Jenseits des Tisches sind die Stiefel des Hageren. Wayn schnappt zu, erwischt das eine Bein und dreht es knurrend um. Schreiend stürzt der hagere Mister über seinen Stuhl. Er fliegt der Länge nach hin. Wayn reißt ihn zurück und schlägt ihm die Faust zweimal knallhart gegen den Kopf. Dann kippt Wayn im Hochdrücken den Tisch einfach um.

    »Halt!«, hört er jenen blonden Mitspieler, der zum Tresen gegangen war, weit hinten schreien. »Haltet sie doch, verdammt! Vorsicht am Fenster, Vorsicht!«

    Wayn dreht sich augenblicklich mit dem Stuhl in der Hand dem Fenster zu. Dort sieht er noch, wie einer der Zuschauer zur Seite wegtaumelt und sich den Bauch hält. Am Fenster verschwinden gerade die Stiefel des jüngeren Burschen ins Freie. Der untersetzte Mann aber schwingt sich hinter ihm hoch und will hinaus.

    Wirbelnd fliegt der Stuhl durch die Luft. Wayn schleudert ihn mit aller Kraft und trifft. Der

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