Kein Job wie jeder andere: Die großen Western 256
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
»Komm raus aus dem Saloon, Malroy, oder soll ich dich vielleicht holen…?Die harte Stimme von Buck Gunway trifft den jungen Mann am Tresen wie eine eiskalte Dusche. Er stellt das volle Whiskyglas klirrend zurück. Dann greift seine Hand nach dem tiefhängenden Revolver.»Komm raus, Malroy«, brüllte wieder die harte Stimme. »Los, Junge, oder hast du die Hosen voll…?Ken Malroy wendet sich langsam um. Die Männer links und rechts an der Theke weichen zurück. Das Stimmengemurmel erstirbt.Ken Malroy fährt sich über das Gesicht. Angstschweiß glänzt auf seiner Stirn.Und Angst liegt in seinen weitaufgerissenen Augen. Er beißt sich auf die Unterlippe. Ein dünner Blutfaden sickert langsam über sein Kinn.»Ich komme gleich rein, du verdammter Hundesohn«, klirrt wieder die Stimme von draußen. »Ich gebe dir noch eine Minute. Eine Minute und keine Sekunde länger…!Der junge, vielleicht zwanzig Jahre alte Mann, greift nun doch nach dem Whiskyglas und trinkt es leer. Sein Körper scheint sich zu spannen. Langsam geht er auf den Saloonausgang zu.
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Kein Job wie jeder andere - Frank Callahan
Die großen Western
– 256 –
Kein Job wie jeder andere
Frank Callahan
»Komm raus aus dem Saloon, Malroy, oder soll ich dich vielleicht holen…?«
Die harte Stimme von Buck Gunway trifft den jungen Mann am Tresen wie eine eiskalte Dusche. Er stellt das volle Whiskyglas klirrend zurück. Dann greift seine Hand nach dem tiefhängenden Revolver.
»Komm raus, Malroy«, brüllte wieder die harte Stimme. »Los, Junge, oder hast du die Hosen voll…?«
Ken Malroy wendet sich langsam um. Die Männer links und rechts an der Theke weichen zurück. Das Stimmengemurmel erstirbt.
Ken Malroy fährt sich über das Gesicht. Angstschweiß glänzt auf seiner Stirn.
Und Angst liegt in seinen weitaufgerissenen Augen. Er beißt sich auf die Unterlippe. Ein dünner Blutfaden sickert langsam über sein Kinn.
»Ich komme gleich rein, du verdammter Hundesohn«, klirrt wieder die Stimme von draußen. »Ich gebe dir noch eine Minute. Eine Minute und keine Sekunde länger…!«
Der junge, vielleicht zwanzig Jahre alte Mann, greift nun doch nach dem Whiskyglas und trinkt es leer. Sein Körper scheint sich zu spannen. Langsam geht er auf den Saloonausgang zu.
Draußen wird er von der tiefstehenden Sonne geblendet und muß blinzeln.
Er holt tief Luft und starrt auf den Mann, der nun schon seit vielen Meilen auf seiner Fährte reitet. Buck Gunway!
Buck Gunway, der Kopfgeldjäger, oder auch El Lobo, wie er von vielen genannt wird. Er sieht einen wohl vierzig Jahre alten Mann von hagerer Gestalt, der wie ein Cowboy gekleidet ist. Tief an den Oberschenkeln hängen zwei Revolver mit elfenbeinfarbigen Kolben.
In dem hageren Gesicht gibt es viele Falten und Furchen, die auf ein ruheloses Leben deuten.
Das kräftige, schwarze Haar ist kurzgeschnitten. Seine Augen blicken hart und unversöhnlich.
»Na endlich, Malroy«, knurrt Buck Gunway und wippt lässig auf den Stiefelspitzen. »Ich dachte schon, daß ich dich an den Ohren aus dem Saloon ziehen müßte…!«
Der junge Mann schweigt noch immer. Seine vollen Lippen sind noch immer hart aufeinandergepreßt. Seine Augen ruhen auf dem Kopfgeldjäger, versuchen dessen hartem Blick standzuhalten.
»Gib mir schon deinen Colt, Malroy«, sagt Gunway jetzt mit ruhiger Stimme, »oder willst du es vielleicht auf einen Kampf mit mir ankommen lassen…?« Seine Stimme klingt lauernd.
Auf den Sidewalks und der Main Street sind die Passanten stehengeblieben. Sie starren neugierig herüber. Irgendwo wiehert ein Pferd. Ein Hund beginnt zu kläffen, und die schrille Stimme einer schimpfenden Frau dringt aus einem geöffneten Fenster.
»Den Colt, Junge!«
Ken Malroy steht immer noch wie erstarrt da. Seine rechte Hand liegt auf dem Kolben seines Revolvers. In seinem Gesicht arbeitet es.
In diesem Moment erschallt eine barsche Stimme. Ein Mann, mit einem funkelnden Sheriffstern auf der Hemdbrust, überquert mit schnellen Schritten die Main Street.
Buck Gunway wirft dem Sheriff einen kurzen Blick zu. »Bleiben Sie stehen, Mister«, zischt seine Stimme. »Halten Sie sich aus der Sache heraus. Der Junge gehört mir!«
»Natürlich geht es mich etwas an«, donnert die Stimme von Hal Watson. »Ich bin der Sheriff und werde jede Schießerei verhindern…«
Hoffnung macht sich in dem Gesicht von Ken Malroy breit. Er wendet sich an den Sheriff. »Halten Sie diesen Verrückten zurück, Sheriff. Er will mich umbringen. Seit Wochen reitet er auf meiner Fährte. Er wird mich töten. Ich…«
»Halts Maul«, knurrt Gunway grob. Dann wendet er sich lächelnd an den Sheriff.
»Mein Name ist Buck Gunway, Sheriff. Vielleicht haben Sie schon von mir gehört. Und dieser Mann dort wird wegen Mordes gesucht. Tod oder lebendig. Sein Steckbrief befindet sich in meiner Satteltasche. Ich möchte nur die Belohnung von dreitausend harten Dollar kassieren…!«
Der Sheriff stockt mitten im Schritt. Seine rauchgrauen Augen verengen sich.
»Gunway…?« sagt er leise. »Doch nicht…«
»Yeah, dieser Gunway. El Lobo, der Kopfgeldjäger«, knurrt Buck Gunway. »Und nun lassen Sie uns gefälligst in Ruhe!«
Er wendet sich an Ken Malroy. »Meine Geduld ist erschöpft, Junge. Außerdem habe ich deinetwegen schon zuviel Zeit verloren. Gib mir jetzt deinen Colt. Ich bringe dich nach Tonson City. Dort kommst du vor ein ordentliches Gericht. Also mach schon…«
Im ersten Moment sieht es aus, als wolle der junge Mann nach seinem Revolver greifen, doch als er in die eiskalten Augen seines Gegners blickt, zuckt er nur mit den Schultern.
»Also gut«, sagt er leise. »Es wird keinen Zweck haben, Ihnen zu sagen, daß ich unschuldig bin. Sie sind ja nur auf die ausgesetzte Belohnung scharf. Ich…«
»Keine Volksreden, Junge. Komm runter und gib mir deinen Revolver!« Wieder scheint der junge Malroy zu zögern. Trotz und Zorn färbt sein Gesicht dunkel. Dann nickt er. »Okay, Gunway. Ich habe keine andere Wahl.«
Mit vorsichtigen Bewegungen zieht er seinen Revolver aus der Halfter, geht einige Schritte auf den Kopfgeldjäger zu und überreicht ihm die Waffe.
Buck Gunways Augen sind noch immer spöttisch auf den jungen Burschen gerichtet. Er nimmt den Colt und schiebt ihn in seinen Hosenbund. »Also reiten wir, Malroy. Bis nach Tonson City sind es über einhundert Meilen. Ein langer Ritt für uns zwei.«
Der Sheriff ist nähergetreten und mustert Ken Malroy mit forschendem Blick.
»Kenne ich dich nicht, Junge?« fragt er. »Ken Malroy? Bist du nicht der Sohn von Mary Malroy, die einige Meilen außerhalb eine kleine Ranch bewirtschaftet?«
Ken nickt. »Sicher«, sagt er dann. »Ich war einige Jahre unterwegs und wollte heute heimkehren. Doch dieser Gent hat etwas gegen mich. Man beschuldigt mich in Tonson City einen Mann erschossen und ausgeraubt zu haben. Durch dumme Umstände geriet ich in Verdacht. Man verurteilte mich zum Tode, doch durch Zufall konnte ich einen Wächter überrumpeln und fliehen. Dieser verdammte Kopfgeldjäger war hinter mir her…«
Ken Malroy zuckt mit den Achseln. »Ich konnte alle Aufgebote abschütteln, doch es ist vergebens gewesen…«
Der Sheriff nickt mehrmals. »Yeah, gegen El Lobo hatte noch niemand eine Chance. Er wittert wie ein Wolf jede Fährte und hat schon immer sein Ziel erreicht.«
Buck Gunway grinst nur zu diesen Worten.
»Aufs Pferd, mein Junge. Ich möchte keine Zeit mehr verlieren. Reiten wir!«
Ken Malroy wirft dem Sheriff einen hilfesuchenden Blick zu, doch dieser zuckt nur mit den Achseln.
Mit müden Schritten geht Ken zu seinem Pferd und zieht sich in den Sattel. Buck Gunway nimmt die Winchester aus Kens Scabbard.
»Dann wollen wir, Malroy. Doch denke daran, daß ich dich beim geringsten Fluchtversuch aus dem Sattel schieße. Du weißt ja: Tot oder lebendig…!«
Einige Augenblicke später reiten Buck Gunway und Ken Malroy aus der kleinen Stadt hinaus. Zurück bleibt nur eine im Wind verwehende Staubwolke.
*
Mary Malroy ist eine Frau von vielleicht vierzig Jahren. Man sieht ihr heute noch an, daß sie einmal sehr schön gewesen ist. Sie läßt die Heugabel sinken und tritt aus dem Stall, als sie rasch näherkommende Hufschläge vernimmt. Mit zusammengekniffenen Augen starrt sie auf den Reiter, der nun auf dem kleinen Ranchhof aus dem Sattel springt.
Mary streicht sich eine Strähne ihres langen blonden Haares aus der Stirn und geht Sheriff Hal Watson lächelnd entgegen. »Hallo, Sheriff«, sagt sie mit ihrer hellen Stimme. »Nett, Sie wieder einmal zu sehen. Was führt Sie zu meiner kleinen Ranch? Haben Sie vielleicht die Viehdiebe verhaften können?«
Hal Watson, der Sheriff von Warning-Town schüttelt nachdenklich den Kopf. Er schiebt seinen verstaubten Stetson in den Nacken und räuspert sich mehrmals.
Mary Malroy sieht ihn erstaunt an.
»Was ist los, Hal…? Sonst machen Sie mir doch auch nicht so einen schüchternen Eindruck!«
»Es ist etwas anderes, Mary«, sagt er dann leise. »Ich möchte es Ihnen schonend beibringen. Es geht um Ken!«
Mary Malroy zuckt zusammen. In dem gebräunten, leicht ovalen Gesicht beginnt es zu zucken.
Fahrig reibt sie die Hände ineinander. »Ken…?«
Der Sheriff nickt. »Yeah, Mary. Er war in der Stadt, doch dort wurde er von einem Texaner gestellt.«
Hal Watson beginnt zu berichten. Dabei beobachtet er Marys Gesicht, das immer bleicher wird.
»Ich habe mich natürlich in Tonson City vergewissert, daß ein Haftbefehl gegen Ken vorliegt. Das Antworttelegramm kam vor einer Stunde. Ken soll einen Mann ermordet