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Die großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks
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eBook131 Seiten1 Stunde

Die großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Sie waren Brüder …


Als sie den Red River überquerten, fragte sich Jimmy Goodnight, wie es nun weitergehen sollte in ihrem Leben. Drei Jahre schon trugen sie die lumpige graue Uniform der Konföderierten, hatten Staub geschluckt und Schlamm gefressen, die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters erlebt.


Sie hatten gekämpft und an den Sieg der Konföderation geglaubt, bis zu jenem Tage, als der Norden das Land überrannte und General Lee zur Kapitulation zwang.


Und nun, da dieser Krieg beendet war, trugen sie noch immer diese verschlissene Uniform, ritten einen Präriebastard, wie sie ihr Rinderpony bezeichneten, besaßen einen Karabiner, ihren Armeecolt, eine Wolldecke und je dreihundert Dollar in Goldbucks in der Tasche. Der Ertrag dreier verlorener Jahre, und ein paar Yankeelöcher im Fell als Souvenir.


Vor ihnen lag ein verwüstetes Land, und in den Städten und Settlements, wo sie auftauchten, wimmelte es von herumlungernden, arbeitslosen Cow­boys und den verhassten Blauröcken. Das schlug aufs Gemüt.


Jimmy blickte recht hoffnungslos in die Zukunft.


Charles Goodnight war von anderem Schlage. Er sah sein Ziel vor Augen. Drei Jahre Krieg hatten das Land verwüstet. Die Rancher und ihre Leute kämpften in der Armee, das Vieh stand weit verstreut in der Range als halb verwilderte Herden.


Auch Charles trug seine verschlissene Uniform, einfach, weil er sonst nichts zum Anziehen hatte. Wie Jimmy stand er drei Jahre im Militärdienst der Konföderierten und hatte sich als Texas Ranger mit Comanchen und Kiowas herumgeschlagen. Als Scout war er mehrmals bis zu den Staket Plains vorgedrungen, und auf diesen einsamen Wegen wurde sein Gedanke geboren.


"In der
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Dez. 2015
ISBN9783959796071
Die großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks

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    Buchvorschau

    Die großen Western 121 - Joe Juhnke

    Die großen Western

    – 121 –

    Kampf um die Range Mavericks

    Joe Juhnke

    Sie waren Brüder …

    Als sie den Red River überquerten, fragte sich Jimmy Goodnight, wie es nun weitergehen sollte in ihrem Leben. Drei Jahre schon trugen sie die lumpige graue Uniform der Konföderierten, hatten Staub geschluckt und Schlamm gefressen, die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters erlebt.

    Sie hatten gekämpft und an den Sieg der Konföderation geglaubt, bis zu jenem Tage, als der Norden das Land überrannte und General Lee zur Kapitulation zwang.

    Und nun, da dieser Krieg beendet war, trugen sie noch immer diese verschlissene Uniform, ritten einen Präriebastard, wie sie ihr Rinderpony bezeichneten, besaßen einen Karabiner, ihren Armeecolt, eine Wolldecke und je dreihundert Dollar in Goldbucks in der Tasche. Der Ertrag dreier verlorener Jahre, und ein paar Yankeelöcher im Fell als Souvenir.

    Vor ihnen lag ein verwüstetes Land, und in den Städten und Settlements, wo sie auftauchten, wimmelte es von herumlungernden, arbeitslosen Cow­boys und den verhassten Blauröcken. Das schlug aufs Gemüt.

    Jimmy blickte recht hoffnungslos in die Zukunft.

    Charles Goodnight war von anderem Schlage. Er sah sein Ziel vor Augen. Drei Jahre Krieg hatten das Land verwüstet. Die Rancher und ihre Leute kämpften in der Armee, das Vieh stand weit verstreut in der Range als halb verwilderte Herden.

    Auch Charles trug seine verschlissene Uniform, einfach, weil er sonst nichts zum Anziehen hatte. Wie Jimmy stand er drei Jahre im Militärdienst der Konföderierten und hatte sich als Texas Ranger mit Comanchen und Kiowas herumgeschlagen. Als Scout war er mehrmals bis zu den Staket Plains vorgedrungen, und auf diesen einsamen Wegen wurde sein Gedanke geboren.

    »In der offenen Range stehen Millionen Rinder, Jimmy«, hatte Charles oft am Feuer erzählt und dabei stets glänzende Augen bekommen. »Halb verwildert und zum großen Teil ohne Brandzeichen. In Dallas werden wir die Grundrechte eintragen lassen und rauf zum Oberlauf des Brazos ziehen. Wir werden eine Herde Mavericks zusammentreiben und ihnen unser Zeichen ins Fell brennen. Goodnight-Brandzeichen.«

    Jimmy hatte dafür nur ein müdes Lächeln. »Für jedes Rind, das wir nehmen, wird der Besitzer uns an den nächsten Baum hängen.«

    Es hatte lange gedauert, bis Charles dem Bruder klarmachen konnte, dass Mavericks herrenlose Rinder waren, so lange sie keinen Brand in der Flanke trugen.

    Sie zogen am Ufer des Red River westwärts nach Fort Sill und sahen auch hier viele junge Burschen, die der Krieg aus geordneten Bahnen gerissen hatte, bettelnd und lungernd auf den Straßen herumziehen.

    »Sie haben kein Ziel vor Augen«, meinte Charles, der wie sein Bruder Jim ein Rinderpony ritt. Ein Gemisch aus wilden Mustangs der offenen Mesa, die Händler für teures Geld der Armee verkauft hatten. »Die Jahre haben ihnen die Sicherheit genommen, weil die Armee das Denken für sie übernommen hatte. Sie sind heute hilflos wie kleine Kinder und sehen keinen Weg, sich auf die Gegenwart umzustellen.«

    Er sah ein paar junge Burschen, die wie sie die graue Uniform trugen und sich um die Kippe eines blauröckigen dunkelhäutigen Soldaten herumtollten, und er spürte, wie Jimmy das Blut in den Kopf schoss. Jimmy war ein Hitzkopf, und für ihn war ein Farbiger ein Nigger. Charles hatte diesen Rassenkomplex längst abgeschüttelt. Vielleicht, weil er die Zukunft voraussah oder die Entwicklung. Die Konföderation hatte einen Krieg verloren. Einen Krieg, in dem es um die Abschaffung der Sklaverei ging. Was sollte es also …

    »Halte dich raus aus der Sache«, warnte Charles den Bruder, »sie sind es allesamt nicht wert.«

    Der dunkelhäutige Soldat trat die Stufen des Stepwalks herunter und verstellte den beiden Reitern den Weg. Er schien Jimmys Abneigung gegen seine Hautfarbe zu spüren.

    »Gefällt dir etwas nicht an mir?«, fragte er und blickte Jimmy herausfordernd entgegen, »du brauchst es nur zu sagen.« Der Mann war ein Hüne, fast sechs Fuß hoch, mit breitflächigem Gesicht und dunklen Augen. Seine Muskelwülste sprengten fast die Uniform.

    Charles ließ Jimmy keine Zeit für die Antwort. »Du bist schön wie der liebe Gott, Sergeant«, sagte er schnell und lockerte die Zügel. »Ein Prachtexemplar von einem Mann. Und nun gib den Weg frei. Wir suchen keinen Streit, nur unsere Heimat.«

    »Dir gefällt meine Hautfarbe wohl auch nicht, Bruder?« Seine starken Fäuste griffen ins Zaumzeug. Er bleckte seine starken Zähne und spürte seine Überlegenheit, bis zu jenem Augenblick, wo er in Charles’ Revolvermündung blickte. Charles hielt den Colt verdeckt zwischen Sattelhorn und Schenkel, und sein Daumen lag lose auf dem Hammer.

    »Ich mag nicht, dass du mein Eigentum berührst, Yankee, denn wir Texaner haben unseren eigenen Kodex. Lass das also und spiele dich nicht auf wie der liebe Gott. Du bist noch zu jung, um zu wissen, was Freiheit bedeutet, deshalb versuchst du, sie zu missbrauchen.«

    Das Grinsen im Gesicht des Dunkelhäutigen fror ein. Er rief mit dunklem Bass einige Worte, worauf ein halbes Dutzend Uniformierter aus der Schenke eilte. Recht angeheiterte Burschen, mit offenen Jacketts und schief sitzenden Baretts.

    Charles Goodnight spürte, dass sie in etwas hineinschlitterten, das ganz und gar nicht in sein Konzept passte. Er brauchte seine Freiheit für die sich gestellte Aufgabe. Er wollte nichts mit Yankee-Soldaten zu tun haben, deshalb stieß er seinem Pony hart die Sporen in die Flanken und überrannte den Farbigen einfach.

    »Los, Jimmy«, schrie er aufmunternd dem Bruder zu, »hier lohnt es nicht zu verweilen.« Er hörte den Hufschlag von Jimmys Gaul und ein paar Schüsse, die fielen. Dazwischen die dunkle Stimme des Farbigen, der nach seinem Pferd schrie. Seite an Seite jagten sie den ausgefahrenen Weg hinunter, schwenkten vor den Palisaden der Forts westwärts und sprengten in die offene Ebene hinaus.

    »Mit diesem Niggerbastard wäre ich fertig geworden«, brüllte Jimmy Goodnight aufgebracht. »Ich hätte ihm sein schwarzes Fell über die Ohren gezogen!«

    »Sicher«, lachte Charles, »dafür hätten die anderen uns zu einem einfachen Begräbnis verholfen, ohne Sarg und ohne Decke. Sie sind die Herren in unserem Lande. Wir Texaner haben mit dem Krieg auch unsere Rechte verloren. Irgendwann wird sich das ändern, aber im Augenblick …«

    »Sind wir Freiwild für Nigger?«, fluchte Jimmy. »Wenn sich dieses Sklavenpack breitmacht, geht Texas bald unter.«

    Charles blickte über die Schulter. Er hörte den harten Schlag ihrer Pferde und sah den betrunkenen Soldatenhaufen über den Hügel sprengen. Schreiend und grölend.

    »Los, Jimmy, reiten wir durch den Fluss.«

    »Es ist nicht meine Art zu fliehen, wenn sie den Kampf wollen, nehmen wir ihn auf.«

    »Bist du im letzten Jahr nicht genug vor den Yankees geflohen?«, fragte Charles lachend. »Und hattest du nicht genug vom Kämpfen? Wir müssen versuchen, in friedlicher Koexistenz mit ihnen zu leben. So lange wenigstens, wie sie sich als die Herren in unserem Lande aufspielen wollen.« Charles schlug dem Mustang die Sporen ins struppige Fell und trieb ihn die Böschung hinunter in den Fluss. Wasser klatschte dem Pony in die Flanken, dennoch lief das Pferd sicher durch die seichte Furt.

    Als sie das jenseitige Ufer erreichten, standen die Yankee-Soldaten in breiter Formation auf dem jenseitigen Hügel und schossen wild um sich.

    Eine verirrte Kugel erwischte Jimmys Pony, und er schlug kopfüber ins Wasser.

    Charles riss seinen Gaul herum und trieb ihn in den Fluss zurück. Er spürte nicht die fliehenden Geschosse, die ins Wasser schlugen, nicht die Gefahr. Sein Bruder war in Gefahr …

    Noch während er ihm die rettende Hand entgegenstreckte und Jimmy sich auf die Hinterhand schwang, sah Charles am diesseitigen Ufer eine Reiterschar, die von ihren Pferden aus das Feuer erwiderte und die Yankee-Soldaten in die Flucht trieben.

    Als sie die Uferböschung hochtrabten und bei den Reitern hielten, sah Charles einen wilden, bunt zusammengewürfelten Haufen Männer, die an ein Waffenarsenal erinnerten.

    Einer von ihnen ritt den Brüdern entgegen. Ein schlitzäugiger Bursche, der ein breites Bowiemesser am Gürtel trug, an dem ein paar schwarzhaarige Skalps als Berlocke baumelten.

    »Sie mögen euch nicht«, sagte er und deutete mit dem Karabiner über den Fluss.

    »Wir mögen sie auch nicht«, erwiderte Jimmy Goodnight zornig.

    »Dann seid ihr bei uns in guter Gesellschaft, Jungs. Es wird nicht lange dauern, und wir jagen das stinkende Yankeepack aus dem Land. Cron«, der Sprecher stieg in die breiten Steigbügel, »gib dem Jungen einen Gaul.«

    Irgendeiner aus der Meute führte ein Handpferd heran und reichte Jimmy die Zügel. Als er den Sattel wechselte, sah Jimmy für einen Augenblick an der Flanke des Wallachs das Brandzeichen der Yankeearmee.

    »Folgt uns«, forderte der Schlitzäugige sie auf, »Black Flag sucht immer brauchbare Burschen.« Er gab ein Zeichen, und sie zogen über die Hügel.

    Jimmy hob die Schulter und trieb den Wallach an, um den Anschluss nicht zu verlieren. Die Kerle mochten so mies aussehen, wie sie wollten, dass sie gegen Blauröcke ritten, machte sie sympathisch. So dachte wohl Jimmy, und ihm schien, als habe er eine neue Aufgabe gefunden, eine Aufgabe, die sich wirklich lohnte.

    Charles folgte nur zögernd. Er glaubte, diese Männer zu kennen. Im Osten wurde viel von der Black Flag Brigade gesprochen. Man nannte sie Renegaten, Banditen, die sich aus desertierten Soldaten rekrutierten und aus Abenteurern. William Quantrills Desperados …

    »Wir werden bald die Garnison auf den Fersen haben, Jimmy«, sagte sein Bruder Charles, als sie Seite an Seite hinter der Meute herritten, und deutete auf das Brandzeichen im Fell des Wallachs, den Jimmy ritt.

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