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Die großen Western 114: Blutige Skalps
Die großen Western 114: Blutige Skalps
Die großen Western 114: Blutige Skalps
eBook131 Seiten1 Stunde

Die großen Western 114: Blutige Skalps

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Mit gleitenden Schritten kam der Tod über den heißen Hinterhof. Leise klingelten die Sporen an den verstaubten Stiefeln und verstummten neben dem kleinen Haus. Helles Lachen tönte aus dem Haus, das abseits der anderen Behausungen der Stadt lag. Dämmerlicht herrschte im Zimmer. Das Fenster war verhangen. Nur wenig Tageslicht drang durch die ausgeblichene Gardine. »Du riechst so gut, Darling.« »Das riecht nicht, das stinkt«, entgegnete der schwarzhaarige Mann. »Verdirb dir die Nase nicht.« »Seit wann stinkt denn Geld?«, flüsterte sie und ließ die Hand sanft über seine Brust gleiten. »Du hast viel Geld. Ich liebe dich und dein Geld.« »Du bist wenigstens ehrlich. Sonst hätte ich dich auch nicht aus dem Saloon geholt.« Er richtete sich mit dem bloßen Oberkörper auf. Die Decke rutschte nach unten. Langsam beugte er sich über das blonde Mädchen und küsste es. Die Leidenschaft erfasste ihn.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Mai 2015
ISBN9783959792769
Die großen Western 114: Blutige Skalps

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    Buchvorschau

    Die großen Western 114 - U.H. Wilken

    Die großen Western

    – 114 –

    Blutige Skalps

    U.H. Wilken

    Mit gleitenden Schritten kam der Tod über den heißen Hinterhof. Leise klingelten die Sporen an den verstaubten Stiefeln und verstummten neben dem kleinen Haus.

    Helles Lachen tönte aus dem Haus, das abseits der anderen Behausungen der Stadt lag.

    Dämmerlicht herrschte im Zimmer. Das Fenster war verhangen. Nur wenig Tageslicht drang durch die ausgeblichene Gardine.

    »Du riechst so gut, Darling.«

    »Das riecht nicht, das stinkt«, entgegnete der schwarzhaarige Mann. »Verdirb dir die Nase nicht.«

    »Seit wann stinkt denn Geld?«, flüsterte sie und ließ die Hand sanft über seine Brust gleiten. »Du hast viel Geld. Ich liebe dich und dein Geld.«

    »Du bist wenigstens ehrlich. Sonst hätte ich dich auch nicht aus dem Saloon geholt.«

    Er richtete sich mit dem bloßen Oberkörper auf. Die Decke rutschte nach unten. Langsam beugte er sich über das blonde Mädchen und küsste es. Die Leidenschaft erfasste ihn. Mit rauer Hand fuhr er über ihre nackte Schulter, die im Dämmerlicht wie Marmor schimmerte und dennoch so weich und warm war wie Samt.

    »Du bist schön, Doreen«, flüsterte er mit belegter Stimme, »ich will dich haben!«

    »Nimm mich«, hauchte sie und legte den Kopf weit zurück. Das lange blonde Haar lag ausgebreitet auf dem Kopfkissen.

    Seine spröden Lippen glitten über ihren Hals und über die Brust. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, fuhr mit langen Fingernägeln über seinen Rücken und seufzte.

    »Ich will nur dich, Casey Bradford«, stöhnte sie, »nur dich allein. Ich gehöre dir – von heute an und für alle Zeit.«

    Er antwortete nicht, küsste sie, saugte die Lippen an ihrem Mund fest. Sie fuhr durch sein schwarzes Haar und krallte die Hände jäh hinein. Mit einem verhaltenen Seufzer trennten sie sich, lagen dicht beieinander und atmeten schwer.

    Wie aus weiter Ferne drangen die Stimmen der Einwohner herüber. Heiß war es im Zimmer. Ein Schweißfilm lag auf Casey Bradfords Gesicht. Mit der Rechten erfasste er das blonde Haar und roch daran.

    »Du hast einen schönen Skalp, Doreen. Warum bist du keine Indianerin?«

    »Lass doch die Witze, Casey.« Sie entglitt ihm, verließ das zerwühlte Bett und ging nackt zum Fenster.

    Er hob den Kopf und sah ihr nach. Und sie wusste, dass er sie betrachtete, doch sie empfand keine Scham und keine Scheu, öffnete das Fenster und ließ die Gardine wieder zurückgleiten.

    »Komm her«, sagte er leise, »komm!«

    Im Dämmerlicht kam sie auf ihn zu, legte sich neben ihn und kitzelte mit dem Zeigefinger seine ausgetrockneten Lippen.

    »Du bist viel und lange unterwegs, Casey. Und wenn du zurückkommst, dann hast du so manchen Skalp bei dir.«

    »Die Regierung hat ein Kopfgeld ausgesetzt«, erklärte er. »Für jeden Indianerskalp bekomme ich eine Handvoll Dollars. Es ist eine leichte Arbeit für einen guten Schützen.«

    »Und du bist einer.« Sie lächelte. »Eines Tages wirst du ein reicher Mann sein, Casey, und die kleine Doreen längst vergessen haben. Für dich wird es nur ein kleines Abenteuer gewesen sein. Aber ich will dich glücklich machen, Casey.«

    Sie glitt zu ihm und küsste ihn. Das lange Haar streifte seine Schulter.

    Eine knochige Hand schob sich durch den Spalt der Gardine und drückte sie ein wenig zur Seite. Düster, mit flackernden Augen, starrte der Mann von draußen in das Zimmer und beobachtete das Mädchen und den Skalpjäger. Langsam ließ er die Gardine wieder zurückschlagen. Horchend verharrte er am Fenster.

    Doreen lachte plötzlich auf und wich von ihm, verließ das Bett und blieb daneben stehen.

    »Was hast du denn?«, fragte er. »Lachst du über mich?«

    »Aber nein, nein!«, beteuerte sie. »Ich habe eben nur an etwas gedacht.«

    »Dann sag es!« Er richtete den Oberkörper auf und blickte sie forschend an, wollte weitersprechen und bemerkte in letzter Sekunde die Bewegung der Gardine.

    Blitzschnell warf er sich vom Lager. Kugeln klatschten ins Bett, genau dort hinein, wo er gerade noch gelegen hatte. Und während der Colt des heimtückischen Schützen am Fenster Feuer spuckte, riss Casey Bradford seine Waffe aus dem Halfter, die neben dem Bett am Boden lag, und feuerte mehrere Schüsse durch die Gardine.

    Schrill schrie das Mädchen auf, presste die Hände an den Mund und starrte entsetzt hinüber.

    Mit rauchendem Colt schnellte Bradford zum Fenster, riss die durchlöcherte und qualmende Gardine weg und warf einen Blick hinaus.

    Unten lag leblos ein Mann. Blut rann aus Kopf und Brust. In der vom Tod erstarrten Hand hielt er noch die Waffe.

    Steif drehte Bradford sich um und blickte das Mädchen kalt an.

    »So ist das also«, flüsterte er heiser, »eine abgemachte Sache, wie? Du solltest mir den Verstand rauben und mich ablenken, und dieser Dreckskerl sollte mich umlegen.«

    »Nein, Casey, nein, ich schwöre es!«, hauchte sie und war blass unter der verwischten Schminke. »Ich weiß ja noch nicht mal, wer auf dich geschossen hat.«

    »Nein?«, schrie er auf, kam auf sie zu und packte sie mit plötzlicher Wut an den Haaren, riss sie zum Fenster hin und stieß sie fast hinaus. »Sieh ihn dir an! Ich habe dich gesehen, wie du mit diesem Lumpen gesprochen hast.«

    Er ließ sie los, raffte seine Kleidung zusammen und zog sich an. Wütend zerrte er die Stiefel über die Füße und legte den schweren Waffengurt um.

    »Zieh dich an!«, fauchte er. »Ich kann dich so nicht mehr sehen. Du bist eine verdammte Schlange, zum Teufel! Eine miese, billige Hure, die mich aufs Kreuz legen wollte. Deine Geldgier ist so groß, dass du sogar dieses Risiko eingegangen bist. Bestimmt hast du diesem Kerl da draußen dich und dazu noch viele Dollars geboten. Du kotzt mich an.«

    »Das ist nicht wahr«, wimmerte sie, nach ihrem Kleid greifend. »Ich kenne diesen Mann nur flüchtig und …«

    »Halt den Mund!«, unterbrach er sie und ging zur Tür. »Kümmere dich um seine Beerdigung. Von mir bekommst du keinen Cent dafür.«

    Knallend fiel die Tür hinter ihm zu.

    Weinend stand sie am Fenster, wandte sich ab und ließ sich auf das Bett fallen.

    »Oh, Bruel!«, stöhnte sie. »Warum hast du nicht besser geschossen. Warum nicht, Bruel?«

    Der Tote konnte nicht antworten. Auf dem Hof standen viele Menschen und starrten auf den Toten.

    Neben dem Haus verweilte Casey Bradford.

    »Der Kerl wollte mich abknallen, Leute«, sagte er laut und zynisch. »Der ist es nicht wert, eingescharrt zu werden. Werft ihn den Geiern zum Fraß vor!«

    Im Haus schluchzte das Mädchen.

    Bradford verzog den Mund und entfernte sich gemächlich. Unterwegs lud er den Colt nach.

    Im Mietstall sattelte er sein Pferd. Dunkle, eingetrocknete Flecken bedeckten den Sattel. Selbst am Pferd waren noch die Spuren geronnenen Blutes.

    Ohne Eile zog er das Tier aus dem Stall, drückte dem Stallmann zehn Cents in die Hand und stieg in den Sattel.

    »Diese Dummköpfe«, murmelte er, »die glauben noch immer, mein Geld bekommen zu können. Sollen sie es nur versuchen. Ich mache sie alle fertig.«

    Langsam ritt er über den staubigen Hof und lenkte das Pferd ins Tal. Nur ein einziges Mal drehte er sich halb um und blickte zurück. Niemand folgte ihm. Er lächelte kalt vor sich hin und ritt zu den dunklen Bergen.

    Wieder war Casey Bradford unterwegs – ein Menschenjäger, dessen Grausamkeit keine Grenzen kannte, ein Mann, den die Hölle in dieses gewaltige Land geschickt hatte.

    *

    Sanft legte Sam die Hand auf die Schulter seines Sohnes und zeigte über die Täler, in denen der Dunst in Schleiern dahinzog. Über die bewaldeten Berghänge wallten die Nebel empor, und in rauchiger Ferne verwischten die Konturen bizarrer Felsen und urwüchsiger Wälder.

    »Das ist das Land der Indianer, mein Junge«, sagte Sam fast feierlich. »Dieses Land hat den Sioux, Crows, Arapahos und Cheyennes schon immer gehört. Aber Männer, die weiß wie wir sind, wollen die Stämme ausrotten oder vertreiben. Ich muss dir noch viel über die Weißen erzählen, Billy, damit du die Indianer verstehst.«

    Der zehnjährige Billy verstand noch nicht alles auf dieser Welt, obwohl er seit dem Tod seiner Mutter vor zwei Jahren mit dem Vater durch die Wildnis zog.

    »Es sind doch viele Indianer, Dad. Warum tun sie sich nicht zusammen und kämpfen gegen die Weißen?«

    »Sie werden es, mein Junge, doch es wird zu spät sein, ehe sie etwas unternehmen.«

    Sam Dundee nahm seinen Jungen an die Hand und ging mit ihm den Berghang herab. Sie tauchten in den Nebelfeldern unter und erreichten das Pferd. Sam schob die Flinte in den Scabbard und hob die schlanke Gestalt seines Sohnes in den Sattel. Dann saß er auf und ritt durch die tiefe Bergfalte.

    »Der Winter wird streng sein«, sagte er. »Ich rieche es. Die Luft ist kühler als in den anderen Jahren. Die Indianer haben nicht mehr viel Zeit zum Jagen der Büffel und des Rotwilds, aber sie werden es wissen und schon über die Ebenen streifen.«

    »Lass uns doch zu Lean Bear reiten, Daddy«, schlug Billy vor. »Die Cheyennes kennen dich. Sie werden uns nichts tun. Du hast mir so viel über Lean Bear erzählt, ich möchte ihn

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