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Die großen Western 107: Giddings Rache
Die großen Western 107: Giddings Rache
Die großen Western 107: Giddings Rache
eBook127 Seiten1 Stunde

Die großen Western 107: Giddings Rache

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Irgend jemand ging draußen vorbei und schrie über die Straße: "He, Jules, Jim Gane reitet mit dem Mädchen zur Ranch!" Sam Gidding hörte den Mann brüllen und gleich darauf eine Antwort. Aber in seinem Gedächtnis blieb nur der eine Satz. Jim Gane hatte also die Stadt verlassen, und der Sheriff zählte nicht, denn er hatte eine Kugel in der Schulter. Wer, zum Teufel, sollte Gidding nun noch gefährlich werden? etwas gegen Gidding unternehmen konnte. Vielleicht kam irgendein Narr auf die Idee, den Cowboys im Saloon ein paar Runden Whisky zu spendieren, um im Rausch eine Hängepartie zu veranstalten. Allein die Erwähnung des Namens Gane hatte genügt, um Gidding mit den Zähnen knirschen zu lassen. Er fühlte, wie ihm heiß wurde. Es war schlimmer, als nach den Püffen, die er bei seiner Gefangennahme erhalten hatte. Die Hitze kam von dem Haß, der in Gidding zuerst wie ein kleines Feuer brannte, dann aber hell zu lodern begann. Noch nie in seinem Leben hatte Gidding einen derartigen Haß auf einen Menschen in sich gefühlt. Er wäre imstande gewesen, Jim Gane mit seinen bloßen Händen zu erwürgen. Und es hätte ihm sogar Spaß gemacht, einen Mord zu begehen. Wenn dieser verfluchte Jim Gane nicht gewesen wäre, hätte Gidding wie es geplant gewesen war, das Land verlassen können. Und auch Clifton Kinney, der Spieler, dem der Saloon gehörte, der außerdem der Boß der Bande gewesen war, wäre jetzt noch am Leben. Aber Jim Gane hatte ihn erschossen. Kinney hätte ihn bestimmt herausgehauen. Wenn ich Jim Gane erwische, dreh ich ihm den Hals um, dachte Gidding. Oder ich binde ihn an mein Lasso und schleife ihn durch die Stadt, bis nur noch die Knochen von ihm übrig sind.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Mai 2015
ISBN9783959791854
Die großen Western 107: Giddings Rache

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    Buchvorschau

    Die großen Western 107 - Howard Duff

    Die großen Western

    – 107 –

    Giddings Rache

    Howard Duff

    Irgend jemand ging draußen vorbei und schrie über die Straße: »He, Jules, Jim Gane reitet mit dem Mädchen zur Ranch!«

    Sam Gidding hörte den Mann brüllen und gleich darauf eine Antwort. Aber in seinem Gedächtnis blieb nur der eine Satz. Jim Gane hatte also die Stadt verlassen, und der Sheriff zählte nicht, denn er hatte eine Kugel in der Schulter. Wer, zum Teufel, sollte Gidding nun noch gefährlich werden?

    Da Jim Gane mit Bonny Menard zur Ranch hinausgeritten war, gab es wohl keinen Mann mehr in der Stadt, der

    etwas gegen Gidding unternehmen konnte.

    Vielleicht kam irgendein Narr auf die Idee, den Cowboys im Saloon ein paar Runden Whisky zu spendieren, um im Rausch eine Hängepartie zu veranstalten.

    Allein die Erwähnung des Namens Gane hatte genügt, um Gidding mit den Zähnen knirschen zu lassen. Er fühlte, wie ihm heiß wurde. Es war schlimmer, als nach den Püffen, die er bei seiner Gefangennahme erhalten hatte. Die Hitze kam von dem Haß, der in Gidding zuerst wie ein kleines Feuer brannte, dann aber hell zu lodern begann. Noch nie in seinem Leben hatte Gidding einen derartigen Haß auf einen Menschen in sich gefühlt. Er wäre imstande gewesen, Jim Gane mit seinen bloßen Händen zu erwürgen. Und es hätte ihm sogar Spaß gemacht, einen Mord zu begehen.

    Wenn dieser verfluchte Jim Gane nicht gewesen wäre, hätte Gidding wie es geplant gewesen war, das Land verlassen können. Und auch Clifton Kinney, der Spieler, dem der Saloon gehörte, der außerdem der Boß der Bande gewesen war, wäre jetzt noch am Leben. Aber Jim Gane hatte ihn erschossen. Kinney hätte ihn bestimmt herausgehauen.

    Wenn ich Jim Gane erwische, dreh ich ihm den Hals um, dachte Gidding. Oder ich binde ihn an mein Lasso und schleife ihn durch die Stadt, bis nur noch die Knochen von ihm übrig sind.

    Er mußte hier raus, aber wie?

    Sie waren nicht gerade sanft mit ihm umgesprungen, als Kinney, dieser Narr, auf den Sheriff schoß. Jeder wußte, daß Gidding und Kinney unter einer Decke gesteckt hatten. Den toten Kinney konnten sie nicht mehr prügeln, also hatten sie ihre Wut an Gidding ausgelassen, als sie ihn ins Gefängnis brachten.

    Sam Gidding fuhr sich mit dem Handrücken über die geschwollene Unterlippe und trat ans Fenster der kleinen Zelle.

    Er sah ein Stück der Straße, wenn er den Kopf ganz nahe an das Gitter brachte. Er konnte über den Hofzaun des Sheriff Office hinwegblicken. Man müßte eine Brechstange haben, dachte Gidding. Mit der würde er das Gitter herausreißen und fliehen können.

    Die Straße war leer, die Stadt schien unter der Vormittagshitze zu schlafen. Sie hatten Sheriff Dewey zum Doc gebracht und die Kugel aus seiner Schulter herausgeholt. Wenn Dewey auf die Beine kam, dann bestimmt nicht vor dem Abend.

    Es ließ sich auch niemand sehen, der das Jail bewachte. Sicher bildete man sich ein, daß Gidding hier sicher saß und nicht hinaus konnte.

    Fluchend trat Gidding an die Pritsche. Er rüttelte an den dicken Beinen, aber sie gab nicht nach. Das Gestell mit den Längslatten war an der Wand befestigt worden.

    »Zum Teufel«, schimpfte Gidding und gab seine Bemühungen auf. »Das Ding sitzt zu fest. Wenn ich wenigstens ein Brett losbekäme. Ich würde es dem ersten, der hier seine Nase hereinsteckt, über den Schädel schlagen.«

    Gidding ließ sich auf die Pritsche fallen und lauschte. Nach einiger Zeit hörte er Stimmen und Schritte. Zwei Männer kamen über den Gehsteig und unterhielten sich. Sie blieben in der Seitenstraße neben dem Jail stehen. Gidding konnte jedes ihrer Worte hö-ren.

    »… sagt, Dewey muß erst mal ausschlafen und wieder zu Kräften kommen«, sagte der eine heiser. »Vielleicht ist er morgen soweit, daß er wenigstens transportiert werden kann. Die Kugel soll ein mächtiges Loch gerissen haben.«

    »Ja, es sah böse aus«, antwortete der andere. »Ich dachte schon, er macht es nicht mehr lange. Aber Dewey ist zäh. Ich frage mich, wer den verdammten Gidding bewachen soll. Bei dieser Hitze im Jail zu sitzen, ist auch kein Vergnügen.«

    Sie entfernten sich bald darauf in verschiedene Richtungen.

    Gidding ließ sich wieder auf die harte Pritsche fallen und dachte nach. Noch gab es einen Weg für ihn, aus dem Jail zu entwischen. Er hatte diese Möglichkeit, solange der Sheriff nicht zurückkam.

    Gidding mußte ausbrechen, ehe der Sheriff kam.

    Aber seine Chancen wurden immer geringer.

    *

    Gidding blieb liegen, obwohl die Schlüssel bereits im Vorraum rasselten und der Mann sich der Tür zum Zellengang näherte. Der Bandit hatte die Arme unter dem Nacken verschränkt und stierte zur Decke des Jails. Im nächsten Moment ging die Tür auf. Die Schlüssel klirrten gegen das Holz. Gidding lag still, obgleich es ihn brennend interessierte, nachzusehen, wer zu ihm kam. Dann stieg ihm ein verlockender Duft in die Nase. Er roch Speck und Bohnen. Und da er hungrig war, schluckte er unwillkürlich.

    »Nun, mein Sohn?«

    Der Prediger, dieser Narr, dachte Gidding. Er bemühte sich ein möglichst freundliches Grinsen zu zeigen, als er den Kopf wandte.

    »Guten Tag, Reverend«, sagte er und setzte sich auf. »Ich mache mir Sorgen um den Sheriff. Wie konnte Kinney nur auf ihn schießen?«

    Er gab sich den Anschein, tief betroffen zu sein, und es gelang dem gerissenen Gidding, den Reverend zu bluffen.

    »Es war ein schlimmes Unglück«, murmelte der Geistliche. »Man sollte es nicht für möglich halten, daß Menschen so böse sein können. Ich hoffe, du bereust deine Taten, mein Sohn.«

    »Ich – ich weiß nicht«, stotterte Gidding, als sei er höchst verlegen. »Ich habe starke Schmerzen. Jemand hat mich auf das Ohr geschlagen. Sagen Sie selbst, Ehrwürden, ob das nötig war. Habe ich vielleicht jemanden umgebracht?«

    Der Reverend hob die Schultern.

    »Das mußt du selbst am besten wissen, mein Sohn«, antwortete er. »Hier ist eine Suppe für dich. Ich stelle die Schüssel vor das Gitter. Du kannst durchlangen.«

    In diesem Augenblick hätte Gidding vor Wut platzen können. Er hatte fest damit gerechnet, daß der Reverend ahnungslos genug sein würde, die Zellentür zu öffnen, um ihm die Suppe hereinzubringen. Gidding hätte ihn niedergeschlagen und wäre draußen gewesen, ehe der Reverend wieder zu sich gekommen wäre. Mit aller Macht beherrschte sich Gidding. Er mußte einen harmlosen, reuevollen Eindruck machen und durfte sich durch nichts verraten. Erriet man seine Absicht auszubrechen, so war diese Chance vorbei. Sie würden ihm ganz sicher zwei Mann Bewachung schicken.

    »Ja, das werde ich wohl können, Ehrwürden«, murmelte er und erhob sich. »Geht es Dewey einigermaßen gut?«

    Hatte er gedacht, den Reverend durch Reden ablenken zu können, so hatte er sich geirrt. Der Geistliche wich, kaum daß Gidding aufgestanden war, vom Gitter zurück und trat an die Holztür. Konnte der Bursche nicht stehenbleiben, so daß Gidding ihn durch die Gitterstäbe am Kragen packen konnte?

    »Es geht ihm den Umständen entsprechend«, gab der Reverend zurück. »Laß dir die Suppe schmecken und halte Einkehr, mein Sohn. Man kann immer noch auf den rechten Weg zurückfinden. Vielleicht schaffst du es auch.«

    Gidding brummte irgend etwas, was Zustimmung und auch Ablehnung bedeuten konnte. Der Prediger verschwand rasch wieder. Er schien vor Gidding doch eine Menge Respekt zu haben und schloß die Tür ab. Das hielt er wohl für ausreichend, um Gidding daran zu hindern, die Zelle zu verlassen.

    Voller Hast langte der Bandit durch die Stäbe und begann zu essen. Das untere Quereisen des Ganggitters befand sich in einem Yard Höhe, so daß Gidding sitzen mußte. Es war etwas umständlich, den Kopf an die Gitter und den Arm hindurchzubringen, aber es ging. Gidding schlang das Essen buchstäblich in sich hinein. Er leerte die Schüssel in weniger als zwei Minuten und grinste dann vor sich hin.

    »Idioten«, sagte er laut und betrachtete den schweren Eisenlöffel.

    Es mochte sein, daß der Prediger sich keine Gedanken darüber gemacht hatte, daß einem Gefangenen nur ein Holzlöffel gegeben werden durfte. Jedenfalls hatte Gidding nun ein Werkzeug, wenn es auch ein primitives Gerät war. Gidding hatte gehört, daß Ausbrüche sogar mit Nägel gelungen waren.

    Der Bandit klemmte den Löffel unter die Pritsche. Er konnte ihn zwischen Längs- und Querholm zwängen. Dann bog er ihn schnell hin und her. Schließlich brach der Stiel ab.

    »Keine Grütze im Schädel«, murmelte Gidding, als er sich ans Fenster stellte und den abgebrochenen Stiel gegen den Mörtel drückte, mit dem jeder Stab festgesetzt worden war. »Teufel, was ist denn das?«

    Zu seiner größten Überraschung gab der Mörtel augenblicklich nach. Er bröckelte ab wie ein zu starkes Sandgemisch.

    Gidding starrte auf die Mörtelbrokken, als könne er seinen Augen nicht trauen. »Ist nicht wahr. Das Zeug geht ja heraus wie Sand.«

    Er begriff immer noch nicht, wie der Prediger hatte so unvorsichtig sein können, ihm einen Löffel zu bringen. Und er verstand nicht, warum man die Stäbe des Gitters nicht mit festerem Mörtel eingemauert hatte.

    Es galt die Zeit zu nutzen, bevor jemand kam, um die Schüssel und den Löffel abzuholen.

    »Das fehlte noch«, knurrte Gidding. »Vielleicht kommt bald einer und vermißt den Löffel?«

    Er mußte zwei Stäbe lösen, um hinauskriechen zu können. Während er ängstlich auf jedes Geräusch achtete, das von der Straße zu ihm drang, bohrte und stocherte er mit dem Löffelstiel so kräftig er konnte neben den Stangen in den Mörtel.

    Gidding schwitzte. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht. Auf seinem Hemd entstanden große dunkle Flekken. Er keuchte heftig. Sein Atem ging bald pfeifend, aber die Furcht vor der

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