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Die großen Western 141: Die Verwegenen
Die großen Western 141: Die Verwegenen
Die großen Western 141: Die Verwegenen
eBook127 Seiten1 Stunde

Die großen Western 141: Die Verwegenen

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


Sie kommen ohne Pferd, einzeln und lautlos – graue Schatten in der Nacht. Sie sehen einander nicht, können sich nicht mehr durch Zeichen verständigen. Jeder ist auf sich allein gestellt. Jeder ist bewaffnet. Jeder hält Dynamitstangen in der Faust. Die bewaffneten Posten patrouillieren nach festem Wachplan. Das flackernde Licht der zwei Stalllaternen fällt auf die staubbedeckten blauen Uniformen. Die Schritte reiben durch den Sand. Manchmal fällt ein leises, dumpfes Wort.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Apr. 2016
ISBN9783740902803
Die großen Western 141: Die Verwegenen

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    Buchvorschau

    Die großen Western 141 - U.H. Wilken

    Die grossen Western 141 – Die Verwegenen

    Die grossen Western –141–

    Die Verwegenen

    Roman von U.H. Wilken

    Sie kommen ohne Pferd, einzeln und lautlos – graue Schatten in der Nacht. Sie sehen einander nicht, können sich nicht mehr durch Zeichen verständigen. Jeder ist auf sich allein gestellt. Jeder ist bewaffnet. Jeder hält Dynamitstangen in der Faust. Die bewaffneten Posten patrouillieren nach festem Wachplan. Das flackernde Licht der zwei Stalllaternen fällt auf die staubbedeckten blauen Uniformen. Die Schritte reiben durch den Sand. Manchmal fällt ein leises, dumpfes Wort.

    Wie ein Klotz steht das Depot am Ende der Straße. Hier lagert Schießpulver für schwere Kanonen, stehen Lebensmittel für die weit im Südosten kämpfenden Unionstruppen bereit, wartet eine Unmenge von Munition auf den Abtransport.

    Licht fällt auf die Straße. Dort drüben lärmt es, stehen viele gesattelte Pferde vor den Häusern, bewegen sich mehr als hundert Yankees.

    Eine schicksalhafte Nacht im Hinterland des Feindes.

    Und sie kommen näher. Die lautlosen Schatten der Männer wischen über den Boden, verharren, gleiten weiter.

    Fünf Männer, die Pflicht, Aufopferung und kalten Hass nicht mehr voneinander trennen können. Eine kleine Gruppe von verwegenen Männern, die den Tod verachten und doch für ihr Land, für den Süden, leben wollen.

    Während dieser erbarmungslose und größte aller Bruderkriege das Land im Osten und Süden zerstört, während Feuer den einst fruchtbaren Boden ausglüht und Tausende von Frauen, Kindern und Verwundeten immer weiter nach Süden fliehen, handeln diese fünf Männer im Rücken der Nordstaaten-Armeen, riskieren Kopf und Kragen und nähern sich immer mehr dem Depot des Nordens, der dieses Land besetzt hat.

    Tagelang haben Cash Sharkey und seine Männer das Depot beobachtet, haben die kleinen Truppenbewegungen gesehen, die Zeiten der Postenablösung festgehalten und sich ihre Chance ausgerechnet.

    Und nun, in dieser Nacht, da Wolken über den Himmel ziehen, sind sie bis auf wenige Yards ans Depot herangekommen.

    Jeder weiß, was er zu tun hat. Jeder ist bereit, das höchste Opfer zu bringen.

    Cash Sharkey erreicht als Erster die Wand des Depots, kauert sich nieder und schiebt Dynamitstangen unter die hölzerne Wand des großen Lagers. Rechts und links von ihm gleiten die Männer ans Depot heran. Messer schaben leise, bohren Löcher unter die Wand. Dynamitstangen liegen bereit.

    Sharkey löst in fieberhafter Eile ein paar Bretter, zwängt sich hindurch, klemmt Dynamit unter ein Pulverfass, rollt die Zündschnur aus, wirft das Ende ins Freie. Vorn ertönt eine Stimme. Ein anderer Posten antwortet. Höchste Zeit zu verschwinden, denn gleich wird ein Posten nach hinten kommen. Ihm wird ein zweiter in kurzem Abstand folgen.

    Noch einmal blickt Sharkey forschend umher. Er sieht die Pulverfässer, die Munitionskisten, Tonnen mit Reis und noch viele andere Dinge, die eine kämpfende Armee braucht. Von der Straße sickert schwaches Licht durch ein paar Bretterfugen. Ein großer leerer Frachtwagen steht dicht vor dem breiten Tor.

    Er verzieht das magere Gesicht. Die Yankees sind allzu leichtsinnig. Sie wiegen sich in Sicherheit und vertrauen ihrer Macht und Stärke. Niemand aus dem niedergeworfenen Volk dieses Südstaates wird es riskieren, auch nur einen Blaurock anzuspucken – geschweige denn, ein bewaffnetes Depot in die Luft zu jagen.

    Doch genau das werden Cash Sharkey und seine Männer tun. Sie haben den Auftrag, alle wichtigen Schienenstränge hochzujagen, die auf ihrem Weg ins Ungewisse liegen, alle Depots zu vernichten, wenn sie eine Chance dazu haben.

    Denn auf den Schienen rollen die Waggons, kommt der Nachschub für die Fronten im Osten und Süden – und jeder Transport wird später vielen Südstaatlern das Leben kosten.

    Es gilt, die Nachschubwege des Nordens zu zerstören, und die Transporte zu lähmen.

    Es sind fünf Männer, die jeden Tag, jede Nacht und jede Sekunde mit dem Tod rechnen müssen.

    Männer, die tapfer und einsam sind, einsam inmitten der Yankee-Truppen, die das Land besetzt halten.

    Und nun, in dieser Nacht, hat Cash Sharkey seinen Männern und sich selber den Befehl gegeben, das Depot hochzujagen.

    Er horcht.

    Einer der Posten geht schon los, um die vorgeschriebene Runde ums Depot zu machen.

    Sharkey zwängt sich wieder ins Freie. Ein leiser Zischlaut ertönt. Flammen flackern auf. Zündschnüre beginnen zu glimmen. Sharkeys Leute ziehen sich zurück.

    In diesem Moment kommt der Posten um die Ecke. Sharkey steht dicht vor ihm, wie aus dem Boden gewachsen. Ehe der Posten einen warnenden Schrei ausstoßen kann, schlägt Sharkey auch schon zu, fängt den Bewusstlosen auf und zerrt ihn mit. Er verliert Zeit. Die Zündschnüre zischen leise. Das Feuer frisst sich schnell unter der Wand hindurch.

    Nur noch Sekunden bis zur Detonation.

    »Captain!«

    Leise und scharf ist die Stimme. Einer der Männer ruft Sharkey. Sie können sich in der Nacht kaum sehen. Sharkey lässt den Posten zu Boden fallen und läuft geduckt los.

    Vier Sekunden, drei, zwei …

    Bäume tauchen auf, ein paar alte Ställe. Sharkey wirft sich hin. Hinter ihm fliegt das Depot mit ohrenbetäubendem Krach in die Luft, ein Feuerblitz erhellt die Nacht, es knallt, kracht, faucht und jault wild. Schreie gellen durch die Nacht. Schüsse peitschen plötzlich. Im Nu ist die Hölle los. Die Pulverfässer gehen hoch, die Munition beginnt zu knattern, Holzteile wirbeln durch die Luft, Feuerschlangen zucken umher.

    Sharkey kriecht auf allen vieren unter die Bäume, springt dann auf und hetzt weiter.

    Vor ihm laufen seine Leute, vier Mann, Soldaten des Südens wie er, tollkühn und besessen, dem Krieg die große Wende zu geben, damit der Süden doch noch gewinnt.

    Nacheinander gehen immer neue Pulverfässer hoch. Das Depot ist zusammengebrochen. Feuerbälle durchstoßen die brennenden Trümmer und jagen hoch empor.

    Im zuckenden Feuer erkennt Sharkey, wie die Nordstaaten-Soldaten in ihrem Camp umherhasten und die Pferde einfangen.

    Er keucht vom schnellen Lauf. Endlich sieht er ihre Pferde vor sich. Er schwingt sich in den Sattel. Seine Leute sind schon auf den Pferden. Durch die Bäume zuckt es grell und rot. Es riecht nach verbranntem Pulver und Holz.

    Wild stampfen die Pferde.

    Die rauen Männer sehen Sharkey an.

    Da ist Jimmy Boyd, der jüngste Mann. Er ist blass. Schweiß glänzt auf seinem schmalen Gesicht, in dem die erbarmungslose Zeit ihre Spuren hinterlassen hat. Seine Augenlider flattern wie im Fieber.

    Dann Tom Coldwell, ein paar Jahre älter, schwarzhaarig, Sohn eines Texaners und einer Mexikanerin. Steif sitzt er im Sattel und hält ein Gewehr.

    Etwas hinter ihm hockt der bullige Frank Burnett auf dem Pferd. Sein Vater, einst Fährmann auf dem Big Muddy, ist gefallen. Frank hasst die Yankees wie sonst nichts auf der Welt.

    Der vierte Mann heißt Jesse Lane. Er ist in diesem Land groß geworden. Er kennt hier jedes Nest. Als Freiwilliger ist er in die Armee eingetreten. Der Auftrag hat ihn nun wieder nach Missouri geführt. Sein Arm steckt in einer Schlinge. Die Schulter ist blutverkrustet. Sharkey hat ihm vor zwei Tagen, als Jesse sich auf Erkundungsritt befand und von Yankees angeschossen wurde, die Kugel herausgeholt. Es geht ihm nicht gut.

    Sie alle wissen, wohin sie zu reiten haben. Jeder wird allein reiten und sich durchzuschlagen versuchen.

    Sharkey blickt kurz zurück. Sein scharfes Profil hebt sich vor dem flammenden Rot deutlich ab. Er nickt, sieht die Männer an und sagt mit heiserer Stimme: »Viel Glück, Männer!«

    »Viel Glück, Captain«, murmelt Frank Burnett.

    Irgendwo klopft dumpfer Hufschlag.

    Die Yankees suchen.

    »Reitet«, sagt Sharkey rau. »Schlagt euch durch. Ich will jeden von euch wiedersehen.«

    Sie nicken stumm, reißen die Pferde herum und jagen los, jeder nimmt einen anderen Weg.

    Ihre Wege verlaufen im weiten Land.

    *

    Lynn Harpers horcht. Ihr dunkles fein geschnittenes Gesicht befindet sich im Lichtschein des Kerzenständers. Das schwarze Haar schimmert seidig und weich, fließt auf die bloßen Schultern und berührt das Abendkleid.

    Draußen rollt ein Wagen vorbei. Die Achsen quietschen und ächzen. Jemand flucht verhalten.

    Lynn braucht nicht hinauszusehen, um zu wissen, wie es auf der nächtlichen Straße aussieht.

    Überall lümmeln Horden von Farbigen. Schwarze, die mit ihrer jäh gewonnenen Freiheit nichts anzufangen wissen. Yankees prägen das Gesicht dieser kleinen Stadt, die vor dem Krieg vergessen schien. Am Rande der Stadt steht das Zeltcamp der Soldaten. Am Ende der Straße stehen zwei Galgengerüste. Die Erhängten sind vor ein paar Tagen heruntergeholt worden. Der neue Stadtkommandant, ein Yankee, hat mit jenen Männern, die selbst noch kämpfen, als Missouri längst besetzt war, kurzen Prozess gemacht und sie öffentlich hängen lassen. Nun duckt sich diese kleine Stadt in Angst, und kein Einwohner wagt sich in die Saloons, wo die Yankees lärmen. Die Besitzer der Saloons, des Stores und des Frachtwagenhofes sind enteignet worden. Es sieht schlimm aus in dieser Stadt, die so weit von der Front im Osten und Süden entfernt ist.

    Lynn Harpers ist allein im Haus.

    Ihr Vater ist im Krieg, ihre Mutter arbeitet im Hause des Stadtkommandanten, weil es ihr befohlen worden ist.

    Sie kann nicht

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