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Die großen Western 161: Sein wilder Bruder Chad
Die großen Western 161: Sein wilder Bruder Chad
Die großen Western 161: Sein wilder Bruder Chad
eBook129 Seiten1 Stunde

Die großen Western 161: Sein wilder Bruder Chad

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Die heisere, kalte Stimme des Fremden traf Big Nolan wie eine eisige Berührung.
"Marshal Big Nolan?"
"Ja", sagte Nolan, "aber Marshal bin ich schon lange nicht mehr. Wollen Sie mich sprechen?"
Der fiebrige Glanz in den Augen des Fremden warnte ihn.
"Ich bin Yancy Bishop, Marshal Big Nolan", dehnte der Fremde. "Sagt Ihnen der Name etwas?"
"Nein", erwiderte Nolan frostig. "Worauf wollen Sie hinaus? Es gibt viele Bishops."
"Sie irren, Big Nolan", sagte der Fremde heiser. "Es gibt nur einen Yancy Bishop und nur einen Gunnison Bishop – und der ist mein Vater!"
Big Nolans Blick fraß sich in die Augen des Fremden hinein. Aus den Tiefen seines Unterbewusstseins stieg plötzlich die erschreckende Erkenntnis auf, einen Mann vor sich zu haben, der töten wollte, und seine Gedanken begannen zu hetzen, suchten in den Nebeln der Vergangenheit nach einem Mann namens Gunnison Bishop.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Sept. 2016
ISBN9783740905651
Die großen Western 161: Sein wilder Bruder Chad

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    Buchvorschau

    Die großen Western 161 - U.H. Wilken

    Die grossen Western 161 – Sein wilder Bruder Chad

    Die grossen Western –161–

    Sein wilder Bruder Chad

    Roman von U. H. Wilken

    Die heisere, kalte Stimme des Fremden traf Big Nolan wie eine eisige Berührung.

    »Marshal Big Nolan?«

    »Ja«, sagte Nolan, »aber Marshal bin ich schon lange nicht mehr. Wollen Sie mich sprechen?«

    Der fiebrige Glanz in den Augen des Fremden warnte ihn.

    »Ich bin Yancy Bishop, Marshal Big Nolan«, dehnte der Fremde. »Sagt Ihnen der Name etwas?«

    »Nein«, erwiderte Nolan frostig. »Worauf wollen Sie hinaus? Es gibt viele Bishops.«

    »Sie irren, Big Nolan«, sagte der Fremde heiser. »Es gibt nur einen Yancy Bishop und nur einen Gunnison Bishop – und der ist mein Vater!«

    Big Nolans Blick fraß sich in die Augen des Fremden hinein. Aus den Tiefen seines Unterbewusstseins stieg plötzlich die erschreckende Erkenntnis auf, einen Mann vor sich zu haben, der töten wollte, und seine Gedanken begannen zu hetzen, suchten in den Nebeln der Vergangenheit nach einem Mann namens Gunnison Bishop.

    Jäh trat ihm die Erinnerung ins Gesicht.

    »Ja. Sie wissen es, Big Nolan«, flüsterte der Fremde. »Darum bin ich hier.«

    Big Nolan wusste, dass es keinen Ausweg und kein Entrinnen gab. Er sah, wie der Fremde den Coltrevolver zog. Blass flammte es auf. Er spürte den heftigen Einschlag und hörte den scharfen Knall durch die tiefe Stille peitschen.

    Wie durch eine Nebelwand sah er Yancy Bishop davonhasten.

    Er kippte schwer nach vorn und fiel gegen den Pfosten, der das schmale Vordach des Stores stützte, fing sich daran, stolperte hinunter zum Wagen und versuchte, das Gewehr vom Bock zu zerren.

    Bishop hatte sein Pferd erreicht, sprang in den Sattel und jagte die Straße hinauf. Schon verschwand er hinter den letzten Häusern.

    Stöhnend hing Big Nolan am Wagen und hielt sich fest. Er sah den Himmel und die rote Erde der Straße. Er spürte, wie das Leben aus ihm floss. Er wollte nicht an das Ende glauben und kämpfte verzweifelt dagegen an. Kein Gefühl war mehr in den Beinen. Er sah Leute herankommen. Die Kraft verließ ihn. Er schlug zurück und prallte mit dem Rücken zu Boden.

    Hoch ragten die Häuser empor, und die Menschen, die plötzlich bei ihm waren, erschienen wie schwarze Striche in den Himmel hinein.

    »Dad!« Wie aus weiter Ferne kam der Schrei zu ihm.

    Über ihm war auf einmal Jim, beugte sich hinunter, fasste mit zitternden Händen nach ihm. »Dad, wer hat auf dich geschossen? Mein Gott, wer war es? Dad, hörst du mich?«

    »Ja, Jim …«

    Auch Chad war plötzlich da, sah dem Vater starr ins Gesicht. Die Augen flackerten heftig. Er atmete rasselnd und schrie auf.

    »Daddy! Du …« Die Worte erstickten.

    »Yancy Bishop«, flüsterte Big Nolan mit verwehender Stimme. »Er muss mich lange gesucht haben …« Die Rechte zuckte hoch, wischte über den heißen Boden und berührte Chads Arm. »Tu es nicht, mein Junge – bleib hier. Jim, pass – auf Chad auf! Ihr müsst – die Ranch – weiterführen. Reitet nicht, meine Söhne – bleibt hier. Versprecht es mir, damit ich ruhig …«

    »Nein!«, stöhnte Chad zitternd. »Du verlangst zu viel, Dad. Ich kann es nicht, ich kann es nicht!«

    »Doch, Vater«, sagte Jim mit zerrissener Stimme, »wir tun, was du willst.«

    Müdes, leeres Lächeln huschte über Big Nolans schmerzverzerrtes Gesicht. Er erschlaffte und lag still.

    Chad sank nach vorn und umarmte ihn. Er weinte, während die Menschen schweigend am Straßenrand standen. Hinter der Mauer dieser Menschen verharrte Carrie, sein Mädchen, blass und unfähig, irgendetwas zu tun.

    Jim legte die Hand auf Chads Schulter. Er wollte Chad das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Chad reagierte nicht darauf.

    Da richtete Jim sich auf und sah, wie der Arzt sich einen Weg durch die versammelten Menschen bahnte. Keuchend erreichte der Doc Jim und sah ihm ins Gesicht. Er wusste sofort, dass er zu spät kam. Jim deutete nur schweigend und flüchtig auf Chad, der den Vater halb verdeckte.

    Mit steifen Schritten verließ Jim den Kreis der Neugierigen und starrte die Straße hinauf. Weit hinten vor den letzten Häusern wallte noch etwas Staub zur Seite.

    »Jim …«

    Er hörte die leise, flackernde Stimme hinter sich und drehte sich um. Carrie stand vor ihm. Sie wollte sprechen, doch sie brachte kein Wort hervor.

    »Wir fahren zurück, Carrie«, sagte Jim dumpf. »Noch heute Abend werden wir Dad ein Grab geben.«

    Jim sprach ruhig, ohne äußerliche Erschütterung, als hätte ihn der Tod des Vaters gar nicht berührt, als stände er weit abseits und wäre ein Fremder. Hinter einer starren Miene verbarg er all seine Gefühle. Er hatte den wilden Wunsch, dem Mörder nachzujagen, ihn zu stellen und zu töten, aber er hatte es dem Vater versprochen, hierzubleiben.

    Mit schweren Schritten ging er zu Chad zurück.

    »Komm, Chad, wir wollen Dad heimbringen.«

    Chad ließ den Vater los, stand auf und sah Jim mit leeren Augen an.

    »Ich habe ihn geliebt, Jim«, flüsterte er. »Ich habe ihn mehr als alles andere geliebt.«

    Stumm standen die Leute auf der Straße. Die Wagenpferde stampften und zogen am Geschirr. Grell schien die Sonne. Die Tageshitze strömte von den Hauswänden zurück.

    »Hilf mir, Chad«, sagte Jim mit kratzender Stimme.

    Chad nickte. Er sah durch Carrie hindurch, die nun zwischen den Leuten stand, und beugte sich hinunter. Gemeinsam hoben sie den Vater an und trugen ihn zum Wagen, legten ihn sanft auf die Säcke und hüllten ihn mit einer Pferdedecke ein.

    »Ich hole mein Pferd«, flüsterte Chad und ging davon.

    Carrie lief ihm nach und blieb an seiner Seite. Er sah starr zu Boden.

    Unter den Blicken der Leute löste Jim die Zügel seines Sattelpferdes und leinte es hinten am Wagen an. Dann stieg er auf den Bock und wartete.

    »Warum stehen wir hier noch herum?«, brüllte plötzlich ein Mann. »Big Nolan ist erschossen worden! Er hat noch nicht einmal eine Waffe gehabt. Wer mit mir kommen will, der soll sein Pferd holen!«

    Jim sah zum Sheriff hinüber. Erst jetzt löste sich die Verkrampfung der Leute, erst jetzt begriffen sie, dass sie dem Mörder folgen müssten. Schon liefen einige davon.

    Jim wartete. Er sah nicht zurück auf den Wagen. Das Gesicht war so reglos wie aus Stein, so grau wie Holzasche. Er hörte kaum die Rufe der Männer, die dem Sheriff als Aufgebot folgen würden. Die Augen waren wie ausgebrannt. Er saß vornübergebeugt auf dem Brett, hatte die Ellbogen auf die Knie gestemmt und die Hände um die Zügelenden gepresst.

    Hufschlag kam näher. Chad bog aus der Seitenstraße hervor und ritt heran. Dicht neben dem Wagen verhielt er.

    Jim sah hoch. Er erschrak. Noch niemals zuvor hatte er diesen hasserfüllten Ausdruck im Gesicht des Bruders gesehen.

    Chad wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Er nahm den Blick von der Decke, die schlaff auf dem Vater lag und die Umrisse des leblosen Körpers kaum verwischte.

    »Du willst gar nichts tun, Jim?«, flüsterte er verständnislos. »Du willst einfach zur Ranch zurück?«

    »Ja, Chad. Ich habe es Dad versprochen.«

    Chad schüttelte den Kopf. Irgendetwas war in ihm zerbrochen. »Ich nicht, Jim.«

    Chad ruckte im Sattel. Er sah auf einmal wie gehetzt umher. Plötzlich trieb er das Pferd hart an und jagte die Straße hinauf.

    Jim sprang hoch.

    »Chad, komm zurück!«, schrie er. »Warte doch wenigstens, bis Dad begraben ist!«

    Chad ritt weiter. Erst am Stadtrand riss er das Pferd herum und verhielt. Es schien so, als hätte er es sich anders überlegt. Jim hoffte es schon. Sie sahen sich an, und zwischen ihnen war die lange heiße Straße. Die Schatten der Häuser fielen bereits auf die Fahrbahn.

    Doch er konnte den Bruder nicht halten. Chad ritt weiter und verschwand auf der weiten Talebene.

    *

    Er stand am offenen Grab im Tal und wartete neben der aufgeworfenen Erde.

    Aber Chad kam nicht zurück. Suchend sah er dorthin, woher Chad kommen müsste.

    Kein Hufschlag unterbrach die Stille.

    Jim atmete tief ein und nahm die Schaufel.

    »Ich werde mich um Chad kümmern, Dad.«

    Erde fiel auf das Grab, fiel auf den Mann, auf Decken, Waffen und Stetson, auf Stiefel und Salbeizweige. Langsam füllte Jim die Grube. Schließlich glättete er den Grabhügel und setzte das Holzkreuz in die Erde.

    Reglos verharrten die Leute, die aus der Stadt gekommen waren, um Abschied von Big Nolan zu nehmen. Und zwischen ihnen und Jim standen Carrie und ihr Vater.

    Carrie kam nun näher. Ihr blondes Haar glänzte im Sternenlicht. Tastend setzte sie die Füße und blieb dann drei Schritte vor ihm stehen.

    »Chad kommt nicht, Jim«, flüsterte sie. »Er wird doch nicht dem Mörder nachreiten?«

    »Doch, er wird«, murmelte Jim. »Er verzichtet darauf, am Grab zu stehen, und jagt dafür diesen Mörder.«

    »Was wirst du tun, Jim?«, fragte Carrie leise. »Du kannst doch nicht allein hierbleiben.«

    Jim spürte ihr Zittern. Sie hielt sich tapfer und aufrecht. Er bewunderte sie.

    »Vielleicht kommt Chad zur Ranch, Carrie«, antwortete er dumpf. »Ich werde hier auf ihn warten. Wenn er morgen früh nicht im Tal ist, werde ich ihm nachreiten.«

    »Ja, tu das, Jim. Aber was wird aus der Ranch?«

    »Mein Vater hatte zwei Freunde in der Stadt. Du kennst

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