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Die großen Western 332: Raues Land
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Die großen Western 332: Raues Land
eBook127 Seiten1 Stunde

Die großen Western 332: Raues Land

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

»Mann, ist das ein Weib! Da bleibt mir die Spucke weg! Mit der möchte ich mal allein sein, Dean.« »Du glotzt wie ein abgestochenes Kalb, Ricky. Paß auf, daß dir nicht die Augen rausfallen!« Im verräucherten Saloon war es brechend voll. Zwei junge Männer standen unter all den Trappern, Bootsleuten und Jägern, starrten zum langen Tresen hinüber und beobachteten die langbeinige Tänzerin, die mit rauchiger Stimme von Old Virginia sang. Mit erregenden Bewegungen glitt sie über die Theke. Ein schönes, aber knappes Kostüm offenbarte ihre weiblichen Reize. Sie lachte und hob die Hände. Die festen Brüste sprengten fast das Kostüm. Der Beifallssturm der Männer ließ den Saloon erzittern. Derbe Stiefel stampften wie verrückt auf dem Boden, und harte Hände klatschten. Laut schallte das Gegröle aus dem Saloon über die nächtliche Straße. Trunken schwankte ein Mann draußen vorbei, ruderte mit den Armen und kippte gegen die Bretterwand des Nebenhauses. Er bemerkte nicht die schattenhaften Gestalten, die ihm folgten und sich drüben hinter den Häusern und Hütten verbargen. Ächzend stieß er sich ab und folgte der zum Missouri abfallenden Straße. Abseits des Forts Union und der Häuser loderten die Flammen eines großen Feuers in den dunklen Himmel empor. Dort hatten sich die Trapper zu ihrem Rendezvous getroffen, johlten und soffen wie Irre. Betrunkene Indianer taumelten dazwischen umher.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Mai 2023
ISBN9783987578519
Die großen Western 332: Raues Land

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    Buchvorschau

    Die großen Western 332 - U.H. Wilken

    Die großen Western

    – 332 –

    Raues Land

    Unveröffentlichter Roman

    U.H. Wilken

    »Mann, ist das ein Weib! Da bleibt mir die Spucke weg! Mit der möchte ich mal allein sein, Dean.«

    »Du glotzt wie ein abgestochenes Kalb, Ricky. Paß auf, daß dir nicht die Augen rausfallen!«

    Im verräucherten Saloon war es brechend voll. Zwei junge Männer standen unter all den Trappern, Bootsleuten und Jägern, starrten zum langen Tresen hinüber und beobachteten die langbeinige Tänzerin, die mit rauchiger Stimme von Old Virginia sang.

    Mit erregenden Bewegungen glitt sie über die Theke. Ein schönes, aber knappes Kostüm offenbarte ihre weiblichen Reize.

    Sie lachte und hob die Hände. Die festen Brüste sprengten fast das Kostüm.

    Der Beifallssturm der Männer ließ den Saloon erzittern. Derbe Stiefel stampften wie verrückt auf dem Boden, und harte Hände klatschten. Laut schallte das Gegröle aus dem Saloon über die nächtliche Straße.

    Trunken schwankte ein Mann draußen vorbei, ruderte mit den Armen und kippte gegen die Bretterwand des Nebenhauses.

    Er bemerkte nicht die schattenhaften Gestalten, die ihm folgten und sich drüben hinter den Häusern und Hütten verbargen. Ächzend stieß er sich ab und folgte der zum Missouri abfallenden Straße.

    Abseits des Forts Union und der Häuser loderten die Flammen eines großen Feuers in den dunklen Himmel empor. Dort hatten sich die Trapper zu ihrem Rendezvous getroffen, johlten und soffen wie Irre. Betrunkene Indianer taumelten dazwischen umher.

    Der Mann grinste und starrte zum Feuer hinüber.

    Hinter ihm glitten die Gestalten hervor und beobachteten ihn. Schwarz hob er sich vor dem Flammenschein ab.

    Hell funkelten die Wasser des Missouri im Sternenlicht, das durch die Wolken sickerte. Ein Schaufelraddampfer lag vertäut am Steg. Flat Boats schwankten in der schwachen Strömung. Lichter geisterten am Ufer entlang. Auf dem Dach eines Hausboots hockte ein Mann und trank sich den Bauch voll.

    Lärm dröhnte aus dem Saloon. Rauchschwaden zogen durch die offene Tür ins Freie. Ein Betrunkener stürzte hervor, stolperte und landete fluchend auf der Straße. Animiermädchen kreischten. Die Klänge eines Klaviers gingen im Lärm unter.

    Der Mann torkelte auf das große Feuer der Trapper zu. Er hörte nicht die Schritte hinter sich. Urplötzlich umschlang ihn von hinten ein Mann. Er röchelte auf und wollte sich aus der tödlichen Umarmung lösen – da bohrte sich ein Messer tief in seine Brust. Er kippte vornüber und fiel schlaff zu Boden.

    »Dean…«

    Der Name seines Sohnes kam wie ein Hauch über seine Lippen und verwehte. Tot lag er vor seinem Mörder. Männer hasteten heran. Hände durchwühlten seine Taschen, zerrten die Lederbeutel mit Gold und Dollars hervor.

    »Der ist hin«, flüsterte einer der Männer. »Los, kommt!«

    Sie ließen ihn einfach liegen und entfernten sich schnell, verschwanden wieder hinter den Hütten und trennten sich. Einzeln kehrten sie zum Saloon zurück, trafen sich auf dem Hinterhof und drangen in das Haus ein.

    In einem der hinteren Räume saß ein gutgekleideter Mann. Blaue Augen blickten die eintretenden Männer kalt und fragend an. Kein Muskel bewegte sich in dem knochigen groben Gesicht.

    »Habt ihr es?«

    »Ja, Boß. War ein Kinderspiel. Roberts war ziemlich besoffen.«

    »Gut gemacht, Jungs. Geht jetzt in den Saloon, aber nehmt den Vordereingang. Roberts’ Sohn muß noch im Saloon sein. Er steht neben seinem Freund, so einem schwarzen Burschen. Laßt die beiden in Ruhe. Sie können uns nicht gefährlich werden.«

    »In Ordnung, Boß.«

    Nacheinander verließen sie den Raum. Wenig später betraten sie von der Straße her einzeln und in zeitlichem Abstand den Saloon und mischten sich unter die Gäste.

    McCraw zog eine Kassette aus dem Tisch und warf die Lederbeutel hinein, verschloß sie und öffnete eine Tür zu einem Spalt. Laut schlug der Lärm herein. Er sah, wie die Tänzerin über den Tresen wirbelte. Männer belagerten die Theke und versuchten, nach den schlanken Beinen der Lady zu greifen.

    »Diese Angie-Ann ist Gold wert«, murmelte McCraw vor sich hin. »Wenn die mir mal stiften geht, dann ist der Saloon nur noch halb so voll.«

    Mit traumwandlerischer Sicherheit tanzte Angie-Ann um die Gläser und Flaschen herum, erreichte das Kopfende der Theke und ließ sich hinabgleiten.

    Einer der Männer wollte sie umarmen. Sie legte die Hand auf sein Gesicht und stieß ihn zurück.

    »Hau ab, du bist besoffen, mein Junge!«

    Die Männer lachten wie verrückt. Sie bahnte sich einen Weg um die Tische. Vor ihr standen die beiden jungen Männer. Mit flackernden Augen blickte der Schwarzhaarige sie an.

    »Wie heißt du?« fragte sie mit sanftem Lächeln und tätschelte seine glühende Wange.

    »Ricky«, sagte er mit belegter Stimme. »Und du, Blonder?«

    »Dean Roberts, Ma’am.«

    »Vielleicht könnt ihr was für mich tun!« flüsterte sie. »Ihr würdet es nicht bereuen. Wartet am Fluß auf mich…«

    Schon glitt sie weiter und verschwand im Hinterraum.

    Ein Trapper stieß in diesen Sekunden die Vordertür auf und schrie, daß ein Toter auf der Straße zum Fluß hin läge. Polternd drängten alle hinaus. Heftig schlugen die Türflügel. Der Klavierspieler nahm die Hände von den Tasten und drehte sich auf dem Hocker halb herum.

    »Wo nur Dad bleibt?« flüsterte Dean. »Er hat doch bestimmt längst schon die Felle verkauft…«

    Sie hasteten hinaus.

    Lässig kam McCraw in seinen Sa­loon und blickte zum Tisch im Hintergrund. Dort saß allein ein schwarzhaariger Mann und ließ die Pokerkarten durch die schlanken Hände gleiten.

    »Kein Geschäft heute zu machen, Hudson?«

    Doug Hudson blickte auf und verzog kaum das Gesicht.

    »Nein. Die meisten Kerle sind besoffen. Wenn sie so weitermachen, dann haben sie in ein paar Tagen ihr ganzes Geld versoffen. Und dafür sind sie ein ganzes Jahr lang in der Wildnis gewesen.«

    »Man muß ihnen eben zuvorkommen, Hudson.« Lächelnd lehnte McCraw sich an die Theke und ließ sich vom Keeper ein Glas Whisky geben…

    Viele Männer hatten sich um den Toten zusammengerottet. Flüche schallten über die Straße. Drüben am Feuer lärmten die Trapper, verstummten plötzlich und kamen näher.

    Mühsam schob Ricky sich durch den Kreis der Männer. Endlich konnte er einen Blick auf den Toten werfen. Er wurde plötzlich grau im Gesicht.

    »Dean!« schrie er. »Dein Vater…!«

    Die Männer wichen zur Seite und starrten Dean an. Sie hatten eine Gasse für ihn freigemacht. Er starrte durch diese Gasse und schrie dumpf auf. Langsam und mit flachen Schritten ging er in den Kreis der Männer und kniete neben seinem Vater nieder.

    »Dad«, stöhnte er, »großer Gott – warum, Dad?«

    Er zitterte auf einmal. Tränen liefen über das blasse Gesicht. Die Lippen bebten. Schluchzend sank er mit dem Oberkörper auf seinen Vater und legte die flatternden Hände an das Gesicht des Toten.

    Ricky stand neben ihm.

    »Sie haben ihn erstochen«, sagte er mit klangloser Stimme. »Er war ein guter Mensch.«

    Bedrückt blickten die rauhen Männer auf den Toten und auf dessen Sohn. Einer krächzte: »Das ist nun schon der neunte Mann, der umgebracht und beraubt wurde! Welche Schweine stecken dahinter?! Wenn ich das wüßte – ich würde sie mit bloßen Händen erwürgen, diese dreimal verfluchten Sauhunde!«

    Ohnmächtige Wut erfaßte die Männer. Sie drängten zurück und ließen Dean und Ricky bei dem Toten allein zurück. Diese Männer waren rauh und hart. Ein Jahr lang hatten sie Pelztiere gejagt. Jetzt, zur Sommerzeit, da die Biber ihre Haare verloren, hatten die langen Wochen des Müßigseins begonnen. In dieser Zeit gehörte den Indianern wieder das ganze Land allein. Keine Büchse knallte und zerriß die tiefe Stille der Wälder.

    Behutsam legte Ricky die Hand auf Deans Schulter.

    »Wir werden die Halunken nie finden, Dean. Laß uns deinen Vater begraben.«

    Der blonde Dean starrte ins Leere. Im Gesicht zuckte es. Der Blick hatte sich in der nächtlichen Ferne verloren.

    »Dafür hatte Dad ein ganzes Jahr lang geschuftet, Ricky«, flüsterte er klanglos. »Und in den letzten Wochen hat er immer von Fort Union gesprochen, von der schönen Zeit… Ich will hier nicht länger bleiben, ich geh in die Wildnis zurück, Ricky.«

    »Und ich komm mit.«

    Sie hoben den Toten an und trugen ihn abseits der Häuser und Wege. Während Dean bei seinem Vater kniete, holte Ricky eine Schaufel. Sie begruben Roberts in der Nähe des Missouri.

    Dean betete vor dem Grab.

    Ricky starrte umher. Der Lärm tönte herüber.

    Langsam wandte Dean sich ab.

    »Hol bitte die Pferde, Ricky – ich warte am Fluß…«

    Ricky nickte und blickte ihm nach, wie er gebeugt und mit schlurfenden Schritten zum Fluß hinunterging. Dann lief er nach den Häusern und Hütten zurück. Auf dem Hinterhof der Pelzhandelsgesellschaft American Fur Company standen im Stall die drei Pferde. Ricky zog sie heraus, saß auf und ritt davon, zog die beiden Pferde hinter sich her und erreichte das Ufer. Hier unter den Bäumen hatte Dean sich niedergelassen.

    »Wer kann das getan haben, Ricky?« stöhnte er. »Sie haben ihm ein Messer ins Herz gestoßen und die Taschen durchwühlt. Die Lederbeutel sind weg – alles ist weg. Diese Schweine! Wenn ich nur wüßte, wer das getan hat

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