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Die großen Western 128: Todesstaub
Die großen Western 128: Todesstaub
Die großen Western 128: Todesstaub
eBook123 Seiten1 Stunde

Die großen Western 128: Todesstaub

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


"Wir hätten das nicht allein tun sollen", meldet sich der alte Horseshoe Niggels heiser. "Das ist zu gefährlich." Don Kent sieht sich nur kurz um. "Halt den Mund", sagt er finster. "Was gefährlich ist, bestimme ich hier." Horseshoe schweigt, weil es doch keinen Sinn hat, etwas zu sagen, wenn sich Don Kent etwas vorgenommen hat. Was er jetzt aber tun will, das ist wirklich gefährlich. Man könnte das Einbruch nennen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Jan. 2016
ISBN9783959797733
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    Buchvorschau

    Die großen Western 128 - Duff Howard

    Die grossen Western 128 – Todesstaub

    Die grossen Western –128–

    Todesstaub

    Roman von Duff Howard

    »Wir hätten das nicht allein tun sollen«, meldet sich der alte Horseshoe Niggels heiser. »Das ist zu gefährlich.«

    Don Kent sieht sich nur kurz um.

    »Halt den Mund«, sagt er finster. »Was gefährlich ist, bestimme ich hier.«

    Horseshoe schweigt, weil es doch keinen Sinn hat, etwas zu sagen, wenn sich Don Kent etwas vorgenommen hat. Was er jetzt aber tun will, das ist wirklich gefährlich. Man könnte das Einbruch nennen.

    Kent bückt sich am Bachufer. Dann knetet er einen Klumpen Lehm und hebt ihn hoch. Die Finger dreckig, einen entschlossenen Zug um den Mund, legt Kent die drei Schritte bis an den Stall zurück. Dort presst er den Klumpen Lehm gegen die Scheibe des Stallfensters.

    »Hör zu, Horseshoe«, sagt er dabei finster. »Wenn jemand die Tür von innen verriegelt und dazu noch abschließt, dann muss man durch das Fenster einsteigen. Und damit man keinen Lärm macht, presst man Lehm gegen die Scheibe. Danach zerschlägt man das Glas.«

    Während er redet, pappt er den Lehm sauber vor die Scheibe. Schließlich zieht er mit schmutzigen Fingern seinen Colt, nimmt den Kolben und schlägt.

    Im Lehm klafft nun ein Loch. Man kann die Dunkelheit des Stalls ahnen und den Geruch nach Pferdemist einsaugen, der aus dem Loch dringt.

    Don Kent nimmt sein Halstuch ab, und Horseshoe Niggels beobachtet den Jungen mit wachsendem Staunen. Wenn Don Kent auch erst zwanzig Jahre wird, er benimmt sich wie ein alter Einsteigdieb, für den ein Fenster das geringste Hindernis bedeutet.

    »Na?« Kent grinst. Er wickelt ein Tuch um die Hand und bricht die Fensterscheibentrümmer heraus. »Was sagst du jetzt, Alter?«

    Horseshoe Niggels sperrt nur den Mund weit auf. Dann schiebt er sich den Hut nach hinten und murmelt: »Hol’s der Teufel, wer hat dir das beigebracht?«

    »Na, soll ich weniger können als mein großer Bruder?«, knurrt Don gereizt. »Der kann das alles. Ich mache heute mal selbst was, klar?«

    Das Herausbrechen des Glases ist eine Arbeit von drei Minuten. Danach greift Kent mit der Hand durch das Loch, findet den Fensterriegel und öffnet das Fenster.

    »He, hilf mal«, zischelt Kent. »Aber halte mich fest. Ich weiß nicht, wie tief es innen heruntergeht. Vielleicht steht auch ein Wassereimer oder sonst etwas unter dem Fenster, was? Dann mache ich noch Lärm.«

    »Du hast den Teufel im Bauch, Kid«, japst der Alte. »Das geht nicht gut. Du kannst nicht einfach …«

    »Ich brauche meinen großen Bruder Joe dazu nicht, wirst es sehen«, versichert Don Kent. »Was ich haben will, das hole ich mir selbst, verstanden? Pack mich schon an den Hüften und stemme mich hoch. Und dann halt fest.«

    Horseshoe Niggels schüttelt den Kopf, gehorcht aber. Er hebt Don hoch. Der Junge schiebt die Beine durch das Fensterloch, rutscht langsam innen abwärts und wird von Horseshoe gehalten. Einmal poltert es leicht. Sie zucken beide zusammen. Doch im Hof und im Haus rührt sich nichts. Lediglich die Geräusche der Stadt dringen bis zu ihnen hin.

    »Ist was, Horseshoe?«, flüstert Kent etwas erschrocken. »Rührt sich jemand im Haus?«

    »Nichts, alles ruhig. Soll ich dich loslassen?«

    »Ja. Ich stehe.«

    Es schabt gleich darauf im Stall, dann knackt es. Der alte Horseshoe steht draußen und lauscht zum Haus hinüber, bis es an der Tür schurrt.

    Er hat den Teufel in den Adern, denkt Horseshoe beklommen. Wenn Joe davon hört, zieht er ihm das Fell über die Ohren. Wäre Joe hier, nun gut, aber allein?

    Einen Moment knarrt es an der Tür, dann klickt etwas. Und die Tür geht auf.

    »Komm herein«, sagt Kent kichernd. »So leicht hätte ich es mir nicht vorgestellt. Die schlafen doch, die Narren, was? Man könnte ihnen alles stehlen, wetten?«

    Der alte Horseshoe sagt nichts. Er tastet sich in den dunklen Stall und sieht dann vorn die beiden Fenster. Durch sie fällt matt das Licht in den Gang zwischen den Boxen.

    »Hier sind Decken«, kommt Don Kents Stimme irgendwoher aus der Finsternis. »Warte mal, bleib stehen. Ich hänge sie vor die Fenster. Dann sehen sie nichts, wenn sie doch mal aufwachen und zum Stall blicken.«

    »Kid, du bringst dich noch mal hinter Gitter«, murmelt der Alte warnend. »Willst du etwa Licht machen?«

    »Kann ich sonst etwas sehen?«, erkundigt sich Don Kent spöttisch. »Ich sage dir, ich finde alles allein, ich brauche Joe nicht.«

    Es knirscht gleich darauf vorn, etwas schabt an der Wand entlang und schlägt dumpf gegen sie.

    Das helle Viereck des einen Fensters gleicht sich wenig später dem dunklen Umriss der Wand an. Keine zwei Minuten darauf hat Kent auch das zweite Fenster zugestopft und lacht leise, als er ein Streichholz anreißt und die Flamme den Gang zwischen den Boxen beleuchtet.

    »Da ist ja eine Laterne.«

    »Du bist verrückt«, stößt der Alte, entsetzt über so viel Unverfrorenheit, heraus. »Wenn ein Lichtschimmer aus den Türritzen fällt und Baines merkt was, gibt es Ärger.«

    Kid Kent steckt die Laterne an und hält sie hoch. Dann sieht er sich im Stall um.

    »Die Pest, nichts zu finden. Horseshoe, was sagst du dazu?«

    »Ich hab es geahnt«, sagt der Alte unterdrückt. »Lass uns verschwinden. Morgen früh entdecken sie die zerschlagene Scheibe. Wenn sie wirklich …«

    Kent bleibt plötzlich stehen. In diesem Augenblick wirkt er auf den alten Niggels wie ein Mann, der einen Geist gesehen hat.

    »Da«, sagt Kent heiser und zu laut. »Alle Teufel, was ist das?«

    Er leuchtet den Boden an, geht dann Schritt für Schritt auf eine Holztür zu und macht sie auf. In der nächsten Sekunde fällt der Laternenschein in einen Anbau des Stalls und auf zwei Pferde.

    »Na?«, fragt Kent mit vor Zorn heiserer Stimme. »Und was ist das hier, Horseshoe?«

    Der alte Pferdezureiter der Kent Ranch bleibt mit offenem Mund und aufgerissenen Augen neben der Tür stehen. Er braucht gar nicht erst nach dem Brandzeichen der Pferde zu sehen, er kennt seine Pferde schließlich.

    In dem Anbau des Stalls stehen der Fuchswallach und der Grauschecke.

    Der Kid, dieser Teufelsbraten, denkt Horseshoe Niggels verstört, das hätte ich nicht gedacht. Die Spur war doch schon vier Tage alt. Sieh einer den Jungen an. Hat von seinem großen Bruder nicht nur die Wildheit geerbt. Vier Tage sind wir herumgeritten und haben überall nachgefragt, herumgeschnüffelt wie zwei Spürhunde, und er hat zuletzt doch die richtige Idee gehabt. Alle Teufel, da stehen unsere Pferde.

    »Habe ich es dir nicht gesagt?«, hört er Kid Kent tuscheln. »Wenn eine Spur zur Grenze führt und löst sich plötzlich in Luft auf, dann ist man mit zwei gestohlenen Gäulen niemals über die Grenze entwischt, klar? Die Kerle haben sie hier verkauft und gleich Geld bekommen. Ich halte jede Wette, dass Baines sie erst umbrennen wollte, ehe er sie in den Handel brachte. Man muss nur wissen, welcher verdammte Pferdehändler krumme Geschäfte macht, siehst du, Horseshoe?«

    Er hat recht behalten, der Kid. Eigentlich ist es seine Schuld, dass man die beiden Pferde aus dem Corral der Ranch gestohlen hat. Schließlich waren nur Horseshoe und Don auf der Ranch geblieben. Und hätte der Junge nicht geschlafen, statt zweimal in der Nacht seine Runde zu machen, würde er den Diebstahl verhindert haben.

    »Baines, ich werde verrückt«, zischt Horseshoe leise. »Kid, der Kerl kennt Joe doch schließlich und würde sich hüten, ausgerechnet Joes Pferde anzukaufen.«

    »Na und?«, fragt Don Kent grimmig. »Meinst du, er weiß nicht, dass Joe alle Hände voll zu tun hat, eine Mannschaft für den Viehtrieb zusammenzubringen und die Herde aufzutreiben? Der weiß genau, dass Joe nicht zu Haus, sondern dauernd unterwegs ist. Folglich kann Joe auch keine Pferdediebe verfolgen. Für Baines bin ich nur ein Junge, was?«

    »Natürlich bist du für alle Leute nur der kleine Don Kent. Vor deinem großen Bruder rennen sie weg.«

    »Mir traut keiner etwas zu.«

    »Was willst du nun machen?«

    Kid Kent streicht sich das blonde Haar zurück. Er ist nicht groß, der Junge, er ist mehr nach seiner Mutter geraten. Aber er hat diesen harten Zug um den Mund, der seinem Vater und seinem älteren Bruder angeboren ist, blickt den alten Horseshoe an.

    »Was ich machen will?«, fragt Don Kent grimmig. »Ich werde diesen verdammten Halunken Baines fragen, und das gleich!«

    »Kid, er ist im Haus, er schläft sicher.«

    »Na und?«, knirscht der Kid. »Dann mache ich den Kerl munter. Und seinen Gehilfen, den Bullen Charlie Long, gleich dazu. Hast du etwa Angst, Horseshoe?«

    »Kid, wir könnten den Sheriff …«

    Kid starrt ihn an wie einen Narren.

    »Was? Seit wann braucht ein Kent einen Sheriff? Los, gehen wir hinten raus, Horseshoe. Baines soll seinen Spaß bekommen. Der kauft nie wieder einen von unserer Weide gestohlenen Gaul, das verspreche ich dir.«

    Genauso, denkt Horseshoe, hätte Joe gesprochen, und nicht anders ihr Vater.

    Don schnappt sich Baines auch ohne Hilfe.

    *

    Horseshoe Niggels zieht sich Sprosse für Sprosse die Leiter höher. Über ihm steht der eine Fensterflügel offen. Und aus dem

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