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Die großen Western 112: Langes Sterben
Die großen Western 112: Langes Sterben
Die großen Western 112: Langes Sterben
eBook128 Seiten1 Stunde

Die großen Western 112: Langes Sterben

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Das ist Wyoming! Himmel und Hölle für viele Menschen zu dieser Zeit. Himmel für harte Dollar und Hölle für den, der keinen Cent besitzt. Viele Städte und viele Männer. Gute und böse, wie das Buch des Lebens es schreibt. Einmal mit roter Tinte und einmal mit dem schwarzen Federstrich, der hinter manchen Namen ein schlichtes Kreuz setzt. Gestorben und vergessen. Verschwunden in den Hügeln und den turmhohen Bergen dieses Landes. Spuren, die sich verlieren und eines Tages durch einen jämmerlichen Zufall wieder auftauchen. Hier ist seine Spur. Und drei Spuren laufen nebenher. Eine mächtig starke und tief eingepräge Spur und drei etwas schwächere. Seine Spur! Die Spur des Mannes Warren Bridger. Eine Spur voller Tränen und Blut. Eine Spur voller Abgründe und schroffen Klippen. Wie sie mancher Mann in seinem Leben steuert. Um Felsen, die die Marksteine seiner Jahre sind. Sie leben in Utah, ehe die Grenze gezogen wird zwischen Utah und Idaho. Dort leben sie, diese Bridgers.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Mai 2015
ISBN9783959792745
Die großen Western 112: Langes Sterben

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    Buchvorschau

    Die großen Western 112 - Howard Duff

    Die großen Western

    – 112 –

    Langes Sterben

    Howard Duff

    Das ist Wyoming!

    Himmel und Hölle für viele Menschen zu dieser Zeit. Himmel für harte Dollar und Hölle für den, der keinen Cent besitzt. Viele Städte und viele Männer. Gute und böse, wie das Buch des Lebens es schreibt. Einmal mit roter Tinte und einmal mit dem schwarzen Federstrich, der hinter manchen Namen ein schlichtes Kreuz setzt.

    Gestorben und vergessen. Verschwunden in den Hügeln und den turmhohen Bergen dieses Landes. Spuren, die sich verlieren und eines Tages durch einen jämmerlichen Zufall wieder auftauchen.

    Hier ist seine Spur. Und drei Spuren laufen nebenher. Eine mächtig starke und tief eingepräge Spur und drei etwas schwächere.

    Seine Spur!

    Die Spur des Mannes Warren Bridger. Eine Spur voller Tränen und Blut. Eine Spur voller Abgründe und schroffen Klippen. Wie sie mancher Mann in seinem Leben steuert. Um Felsen, die die Marksteine seiner Jahre sind.

    Sie leben in Utah, ehe die Grenze gezogen wird zwischen Utah und Idaho. Dort leben sie, diese Bridgers. Samuel Warren Bridger, der Vater. Luke Amos Bridger, der jüngste Bruder dieses Mannes Warren Lester Bridge. Und die drei anderen. Das Mädchen Hazilet. Ein verrückter Name, der doch gar nicht in dieses Land passen will. Und der die Leute zum Kopfschütteln bringt. Der Name erinnert an den Orient. Hazilet …! Was ist das? Ein Name, oder ein tatsächliches Wesen. Ein Wesen, nach dem sich die Männer den Kopf verdrehen und Cowboys seufzend auf die melancholische Art, wenn sie Hazilet Bridger sehen. Sie hat blauschwarzes und sehr langes Haar, blaue Augen und einen kirschroten Mund.

    Da ist ferner der Zweitälteste. Tude Bridger. Und sein Bruder Simson. Das ist die ganze Skala der Namen. Vorn steht der Alte. Samuel Warren Bridger, dann Warren Bridger und nach ihm Tude Bridger. Dann kommt Simson, der wie ein Turm geht und es auch ist. Schließlich ist da noch Amos. Ein Junge, der raucht und schweigt, wenn er nicht gerade schläft. So jung ist er auch gar nicht. Den Reigen voll macht Hazilet.

    Vier Brüder also und ein Girl. Und dann noch der Vater. Man wird fragen, wo die Mutter ist. Nun, da gibt es eine schlichte Mauer und dahinter einige Hügel. Unter einem dieser Hügel liegt sie. Seit zehn Jahren schon.

    Sie haben eine kleine Ranch nahe von Malad City am Malad River. Keine große Ranch und nicht viel Arbeit. Wenigstens nicht so viel, dass sie Cowboys brauchen. Und erst recht nicht so viel, um alle Mäuler zu stopfen, die eine kleine Ranch ernähren soll.

    Er sieht es sich eine Weile mit an, als der harte Winter vorbei ist und von tausend Kühen nur noch zweihundert leben. – Dann sattelt er sein Pferd.

    *

    Hazilet Bridger fährt mit dem kleinen Wagen über den Weg. Sie hat einen roten Rock aus Cordsamt an und eine gelbe Bluse. Es sieht richtig prächtig zu ihrem schwarzen Haar und den blauen Augen aus. An ihren Beinen hat sie Stiefel aus braunem Leder und in der Tasche einen Zettel. Auf dem Zettel steht, was sie alles holen soll.

    Seitdem der alte Samuel im Bett liegt und sich kaum bewegen kann, rechnen drei Brüder und ein Mädchen aus, was sie brauchen zum Leben. Und das kauft sie dann auch. Heute ist ein besonders herrlicher Tag. Die Luft ist voller Spätsommerfäden der Spinnen. Und die Sonne meint es gut. Sie strahlt und macht es Hazilet Bridger warm.

    Hazilet Bridger schiebt sich den Rock höher. Sie ist hier allein und kann es ruhig tun. Jedenfalls denkt sie das. Aber so allein ist kein Mensch auf dieser Welt. Immerhin gibt es auch noch andere Leute in diesem Land. Da ist Thor Wengrave. Ein Mann, der sehr schwer ist. Seiner Figur und seinem Geld nach. Er hat die größte Ranch in diesem Land. Die Ranch liegt unterhalb des Chache Montain und hat sechzigtausend Rinder auf den Weiden.

    Thor Wengrave ist ein mächtiger Mann. Er ist so mächtig, dass er nur mit dem Finger zu winken braucht. Dann hat er alles, was er sich wünscht.

    Dieser Thor Wengrave also ist nahe der Straße geritten. Er sieht den Wagen und das Mädel auf dem Bock. Er sieht sie kommen und reitet in der Deckung der Büsche auf den Weg zu. Dort bleibt er stehen und schiebt mit seinen dicken Händen die Zweige etwas auseinander. Sicher will er die staubige Straße etwas bewundern. Es kann natürlich auch sein, dass er nur den Wagen sehen will. Aber wer kann das schon genau sagen. Wenigstens hört er den Wagen näherrollen. Er grinst wie ein Kapaun und leckt sich über die Lippen.

    Da ist der Store von Adam Jeffers. Ein alter Store mit wurmzerfressenen Regalen. Er könnte bald einmal neue brauchen. Doch es ist so, wie es bei alten Leuten der Fall ist. Adam denkt gar nicht daran. Er betrachtet liebevoll seine uralte und sehr blanke Petroleumlampe, die an einem Haken an der Decke hängt. Dann bedient er zwei Ladies und einen Cowboy. Erst, als der Cowboy hastig atmet und Stielaugen bekommt, sieht Adam hoch. Er lächelt so freundlich, wie er nur immer lächeln kann. Aber er denkt bei sich, dass die Bridgers eigentlich doch einmal wenigstens bezahlen könnten. Jetzt haben sie schon dreihundert Dollar Schulden. Doch dem Mädel …, no, dem Mädel kann er das nicht antun. Dazu liebt er sie, wie seine eigene Tochter.

    Adam Jeffers liebt das Mädel auf die Art eines alten Mannes, der eine Rose sieht. Weiter nichts. Und dieser Adam wäre eben kein Adam, wenn er nicht Schönheit zu würdigen wüsste.

    »Oh, hallo, Hazilet!«, sagt er sanft und sehr freundlich. »Mädel, heute scheint die Sonne. Aber sie wird blass, wenn du kommst!«

    »Das …, das wollte ich …!«, stottert der Cowboy neben ihm. »Das wollte ich auch gerade sagen, Adam.«

    Hazilet Bridger lächelt. Sie lächelt so fröhlich und unbeschwert, dass es dem alten Adam richtig warm um das Herz wird.

    »Hallo, Adam!«, sagt sie lächelnd. »Und hallo, Weston! Wie geht es denn immer? Vergleiche mich nur mit der Sonne nicht. Ich könnte mir darauf etwas einbilden! Adam, ich brauche einige Dinge!«

    Als sie das sagt, lächelt sie nicht mehr. Denn nun muss sie auch an die dreihundert Dollar denken. Und das ist etwas, was ihr nicht sehr gefällt. Aber was kann ein Mädel von einundzwanzig Jahren schon groß tun. Schließlich kann sie wohl schlecht tote Kühe wieder lebendig machen.

    Das denkt der alte Adam. Und er sagt, ohne seine Augen zu verdecken mit den schweren und runzeligen Lidern: »Für dich gibt es hier alles, was du haben willst, Hazilet. Nur keine Sorge, Mädel, es wird schon wieder! Was also soll es denn heute sein?«

    Hazilet Bridger muss gerade an Simson und Tude denken. Die beiden haben einige harte Dollar in den Taschen. Es sind nicht viel. Sie werden sich davon nicht einmal zur Hälfte betrinken können. Und es würde diesen Kohl aus dreihundert Dollar Schulden nicht retten können. Also gönnt sie es ihren Brüdern.

    »Hier hast du die Liste, Adam!«, sagt sie leise. »Packe es mir zusammen und hilf mir dann, es in den Wagen zu tragen. Ich warte solange!«

    »Mädel, da kommt wer. Nach dem Schatten ist es dein Bruder Simson!«

    Er grinst die Tür an, denn Simson Bridger erzählt ihm sicher eine Menge neuer Witze. Aber er grinst gleich nicht mehr. Dafür beginnt Adam Jeffers zu denken. Und was er denkt, ist nicht sehr beruhigend.

    Was will Thor Wengrave hier?, denkt Adam. Dieser Berg und Protz kauft sonst nur bei Lester Dayton. Was will der Bursche, zum Teufel?

    Langsam tritt er an den Tresen und schnauft etwas. Das macht seine Größe und die in den letzten Jahren so gestiegene Schwere seines Körpers. Scheinbar beachtet er Hazilet nicht.

    »Hallo, Adam!«, sagt er grinsend. »Ich hätte einige Aufträge für dich. Aber du kannst erst die Lady bedienen. Ich warte gern eine Weile! Madam, es ist mir ein Vergnügen!«

    Er zieht seinen Hut mit einer galanten Bewegung und verbeugt sich tief. Er sieht in dieser Sekunde wirklich wie ein vollendeter Gentleman aus. Nur nicht für Adam. Der hört in seinem ­Store manche Geschichte, die niemals nach außen gelangt.

    »Sicher, Thor!«, sagt er darum ruhig und vielleicht etwas kühl. »Du kannst hier haben, was du willst.«

    Er hakt sofort ein, dieser mächtige Mann.

    »Nun!«, sagt er lächelnd, und wieder blitzen die Zähne, die sein ganzer Stolz sind. »Ich glaube nicht, dass ich alles kaufen kann in deinem Store. Hier ist etwas, das nicht käuflich ist! Stimmt es, Lady? Pardon, mein Name ist Thor Wengrave! Darf ich fragen, mit wem ich das Vergnügen habe?«

    Er tut so, als kommt er vom Mond. Und das erzielt auch in etwa eine Wirkung.

    »Ich habe von Ihnen gehört!«, sagt Hazilet Bridger sanft. »Ich komme von der HX-Ranch, Thor Wengrave. Mein Name ist Hazilet Bridger!«

    »Nein!?«, sagt Thor erstaunt und lässt anscheinend vor Überraschung den Hut fallen. Er bückt sich und

    hebt ihn wieder auf, um sein Grinsen nicht zu zeigen. »Nein, das ist eine Überraschung! Eine Prärierose auf meiner Nachbarranch! Kaum glaublich! Madam, das ist doch nicht

    wahr?«

    Du Höllenhund!, denkt der alte Adam. »Man soll dich in ein Fass mit Teer stecken und dir die Zähne einschlagen! Du umgurrst das Mädel nicht schlecht, du Lump!«

    »Natürlich ist das wahr!«, murmelt Hazilet unter seinem Blick errötend. »Aber eine Prärierose bin ich nun wirklich nicht! Hallo, Adam, ich glaube, die Riemen fehlen noch! Hole sie doch schnell von hinten, ich habe nicht mehr viel Zeit!«

    »Sofort!«, sagt Adam Jeffers seufzend. »Wie du willst, Mädel.«

    Die Riemen von dreißig Schritt Länge liegen hinten im Lager. Und gerade das wollte Adam nicht machen. Er wollte das Mädel und diesen Romeo nicht allein lassen. Er kennt seinen Mann und dessen Gedanken.

    Aber nun muss er wohl oder übel gehen. Die beiden bleiben allein. Und jetzt versucht es Thor Wengrave auf die andere Art.

    Hazilet Bridger trägt an der Brust ein Medaillon. Es hängt an einer dünnen Kette und

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