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Die großen Western 135: Partner bis zum Tod
Die großen Western 135: Partner bis zum Tod
Die großen Western 135: Partner bis zum Tod
eBook136 Seiten1 Stunde

Die großen Western 135: Partner bis zum Tod

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


Schnurgerade zieht sich die Spur durch das im Wind wogende Grasmeer. Dumpf stampfen die Hufe. Langsam trottet das Pferd voran. Lässig sitzt der Mann im Sattel. Er hat lange Beine, und die Steigbügel hängen so tief, dass die Samenbüschel der schlanken Halme seine abgetretenen Stiefel streifen. Nun zügelt er sein Pferd, beugt den schlanken Oberkörper ein wenig nach vorn, klopft den Hals seines Vierbeiners und murmelt: "Take it easy, Oldtimer! Irgendwann haben wir es bestimmt geschafft. Ist schon 'ne verdammte Hitze, wie?" Das Tier schnaubt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. März 2016
ISBN9783740900281
Die großen Western 135: Partner bis zum Tod

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    Buchvorschau

    Die großen Western 135 - U.H. Wilken

    Die grossen Western 135 – Partner bis zum Tod

    Die grossen Western –135–

    Partner bis zum Tod

    Roman von U. H. Wilken

    Schnurgerade zieht sich die Spur durch das im Wind wogende Grasmeer. Dumpf stampfen die Hufe. Langsam trottet das Pferd voran. Lässig sitzt der Mann im Sattel.

    Er hat lange Beine, und die Steigbügel hängen so tief, dass die Samenbüschel der schlanken Halme seine abgetretenen Stiefel streifen.

    Nun zügelt er sein Pferd, beugt den schlanken Oberkörper ein wenig nach vorn, klopft den Hals seines Vierbeiners und murmelt: »Take it easy, Oldtimer! Irgendwann haben wir es bestimmt geschafft. Ist schon ’ne verdammte Hitze, wie?«

    Das Tier schnaubt.

    Der junge Mann reitet weiter.

    Rauer Wind, der keine Kühlung bringt, streicht singend über die Ebene, und die Halme rascheln und knicken unter den Hufen.

    Die Sonnenglut lastet auf den Schultern des Reiters, die Luft flimmert vor Hitze, der blaugraue Horizont zittert. Weit, blass-blau und fast wolkenlos dehnt sich der Himmel über dem Grasland und geht ohne Unterbrechung in den Horizont über. Wego Hunter reitet ziellos durch das weite Land Texas. Er hält die nordwestliche Richtung bei, weiß aber nicht, was hinter jenem fernen Horizont liegt.

    Ja, er lebt in den Tag hinein – ohne Sorgen, ohne Ehrgeiz, ohne Job. Ein Tramp des Sattels …

    Dabei sieht er gar nicht nach einem Satteltramp aus. Er ist sehr schlank, fast zierlich gebaut, aber sehr sehnig und geschmeidig. Er hält seine Kleidung sauber, ist glatt rasiert und hat sich bestimmt heute gewaschen. Das schweißnasse schwarze Haar wellt sich etwas im Nacken. Mit dunklen Augen sieht er aufmerksam über die Ebene.

    In der Ferne ragt irgendetwas Schlankes empor. Als er es sieht, hält er an, schiebt den durchschwitzten Stetson in den Nacken und wischt mit dem Handrücken über die schweißglänzende Stirn.

    »Wird ein Brunnenturm sein, Alter«, murmelt er vor sich hin. »Ho, wo Wasser ist, da sind auch Leute, denke ich.«

    Er reitet dann weiter – ein kleiner dunkler Punkt im weiten gelbgrünen Grasland, kaum erkennbar. Der Holzturm scheint mehr und mehr aus dem Boden zu wachsen, je näher Wego Hunter kommt. Er kann schon das hölzerne Gerüst erkennen und die Winde zwischen den Balken. Nach einiger Zeit stößt er auf einen Reitweg, der aus östlicher Richtung kommt und wohl nach jenem Brunnen führt.

    Nach weiteren zehn Minuten erreicht er eine Bodenwelle, hinter der der Brunnenturm hervorragt.

    Er verharrt auf der Bodenwelle, sieht ins Tal und auf die wenigen Holzbauten, die beiderseits der breiten Fahrbahn stehen. Er braucht die Häuser gar nicht zu zählen. Mit einem einzigen Blick übersieht er die acht Kistenholz-Gebäude.

    Auf der Straße ist niemand zu sehen. Fünf Sattelpferde stehen vor einem Haus. Gegenüber steht ein Zweispänner.

    Das Rad im Brunnengerüst quietscht leise. Das Lasso baumelt im Wind. Staub weht über die sandige Straße.

    Neben dem Brunnen ist ein Pfahl in den Boden getrieben worden. Daran sind zwei Bretter genagelt, auf denen mit eingebrannten großen Buchstaben steht:

    Plummers STORE.

    Wego Hunter grinst.

    Das ist vielleicht ein verlorenes Kaff, denkt er. Früher gab’s hier bestimmt nur eine Station für Postreiter. Daraus wurde Plummers Store. Dann kamen noch diese paar Bruchbuden hinzu – und nun nennt sich dieses Nest schon Stadt.

    Er nestelt in seiner Hemdtasche herum, zieht eine alte Pfeife hervor und klemmt sie sich zwischen die Zähne. Aus dieser Pfeife ist schon seit Jahren nicht mehr geraucht worden, und vielleicht hätte sich Wego Hunter übergeben, wenn sie nach Nikotin schmecken würde. Denn er ist Nichtraucher, Wego sieht noch wie ein halber Junge aus, und er ist auch erst einundzwanzig Jahre alt. Er glaubt, mit der Pfeife im Mundwinkel älter auszusehen, und immer dann, wenn er in eine fremde Stadt reitet, holt er die Pfeife hervor, um männlicher zu wirken.

    Das ist ein harmloser Spleen.

    Nun kaut er mächtig auf dem Mundstück herum, während er sein Pferd antreibt und in den Ort reitet.

    Die staubige Straße liegt vor ihm. Kein Einwohner ruft ihn an. Niemand lässt sich sehen. Rechts steht der Zweispänner vor dem Store. Links ist der Saloon. Davor dösen die fünf Pferde und schlagen mit dem Schweif nach den lästigen Fliegen.

    Wego kaut noch heftig auf der Pfeife. Sein Blick wandert über die Fahrbahn, tastet die Häuserfront ab und bleibt an der Fliegendrahttür des Saloons haften.

    Drinnen ertönt eine dumpfe Stimme.

    Wego horcht, doch die Stimme ist schon verstummt. Da lenkt er sein Pferd an den Holm, sitzt ab, wirft den Zügel über die Haltestange, zieht eine lockere Schlinge und taucht unter der abgewetzten, glatten Stange hindurch.

    Einen Atemzug lang verharrt er auf dem etwas erhöhten Brettersteg, blickt umher, rückt am Waffengurt und schiebt die Pfeife in den anderen Mundwinkel.

    Ein Haus weiter bewegt sich knarrend die Außentür. Ein Mann kommt hervor, starrt herüber und verschwindet wieder sehr schnell.

    Die Pferde am Holm stampfen und schnauben.

    »O verdammt!«, sagt Wego murmelnd. »Hier stimmt was nicht. Sieht so aus, als wenn die Leute hier erst vor ’ner Woche den Mister erschlagen hätten, der hier den aufrechten Gang einführen wollte. Ho, möchte nur wissen, warum es hier so verdammt ruhig ist.«

    Verlassen und trostlos liegt die Straße vor ihm – ein breites, staubiges Band, das in die Ebene hinausläuft.

    Er zuckt die Achseln, unterdrückt einen Fluch und dreht sich um. Fliegen summen unter dem Vordach. Die Schwingtür steht still. Er geht langsam darauf zu. Rechts neben der Tür ist ein Fensterloch mit einer zersprungenen halb blinden Scheibe. Er wirft einen forschenden Blick in den Saloon, kann aber nichts Wesentliches erkennen. Noch misstraut Wego Hunter der ganzen Sache nicht. Noch glaubt er, dass in Plummers Store seltsame Narren leben, die wohl jeden Fremden meiden.

    Und weil er eine Gefahr noch nicht richtig erkennen und instinktiv wittern kann, geht er ziemlich ahnungslos in den Saloon hinein.

    Und als er die Schwingtür aufstößt, ahnt er nicht, dass in dieser Sekunde ein harter Weg seinen Anfang nimmt, dass ein Abenteuer beginnt, das all seine Kräfte beanspruchen wird …

    Gleich an der Tür verharrt er. Hinter ihm schwappen noch die Türflügel, pendeln knarrend aus. Schwacher Luftzug streicht an ihm vorbei. Im Saloon riecht es nach Alkohol, kaltem Tabakrauch und Staub. Und es riecht auch nach beizendem Männerschweiß.

    Erst jetzt spürt er ein heißes Gefühl, ahnt dumpf, dass er in Gefahr ist. Noch haben sich seine Augen nicht an das ungewisse Zwielicht gewöhnen können, aber er spürt schon fast körperlich die Nähe von Männern. Dann hört er eine raue, spröde Stimme.

    »Seht mal, wer da ist!«

    Er zuckt zusammen, seine Zähne halten die Pfeife krampfhaft fest. Und nun kann er fünf Männer sehen, sie haben sich im Raum verteilt und starren ihn mit kalten, forschenden Augen an. Ihre durchdringenden Blicke scheinen ihn richtig festnageln zu wollen.

    Hagere, dürre Gestalten sind es, bärtig, knochig und doch geschmeidig. Mitleidlos kalte Augen im hohlwangigen Gesicht. Schlanke, sehnige Hände, die in der Nähe der tief hängenden Whitneyville Walker Colts sind. Das ist Wego Hunters erster Eindruck, und der zweite ist zugleich die Erkenntnis, dass diese Männer raue Burschen sind.

    Sie lehnen lässig im Raum – zwei mit dem Rücken an der rundum laufenden Messingstange der Theke, einer am Pfosten, der die Saloondecke abstützt, die anderen zwei an der vom Tabakrauch braun gebeizten Wand.

    Sie alle tragen derbe Hosen, Fellwesten und darunter dunkle Hemden. Ihre Stetsons sind durchgeschwitzt. Staub liegt auf ihren Schultern. Sie sind verschmutzt, verschlampt. Nur ihre Waffen sind offenbar gut gepflegt.

    Wego steht an der Tür und sieht sie der Reihe nach an. Und nun zwingt er sich zu leichtem Grinsen und sagt ein wenig heiser: »Hallo, Gents!«

    Sie schweigen. Sie rühren sich kaum. Nur ihre Augen funkeln im Sonnenlicht, das durch den Eingang hereinsticht und von der Tür gefiltert wird.

    Die Pfeife geht in Wegos Mund hin und her. Seine etwas schweißigen Hände öffnen sich, er wischt die Innenseite an der Hose ab. Dann endlich setzt er sich in Bewegung, geht zur Theke. Seine Schritte poltern über die Bretter, auf denen etwas Sägemehl und viel Staub und Schmutz liegen.

    Keine vier Schritt vor den beiden Hartgesottenen am Tresen baut er sich auf, legt den Ellbogen auf den Thekenrand und setzt den linken Stiefel auf die Fußstange.

    »Dieser Narr verpatzt noch alles!«, knurrt eine Stimme im Hintergrund.

    »Halts Maul!«

    Der Mann in Wegos Nähe sagt es warnend. Er stößt einen Strahl braunen Kautabaksaftes aus und trifft genau den Spucknapf aus Messing. Es platscht herber. Er bewegt sich, dreht sich zu Wego herum, seine Sporen klirren. »Verschwinde!«, sagt er kalt. »Verschwinde sofort, oder ich mache dir Beine, Junge!«

    Wego blickt ihn wachsam an. »Nein!«

    Irgendetwas in ihm bäumt sich dagegen auf, diesem Mann zu gehorchen. Er ist ein Satteltramp, ein freier heiter unter den Sternen. Er will sich von niemandem etwas sagen lassen. Vielleicht entspringt dieser Wille seiner jugendlichen Unvernunft. Vielleicht ist der Wille aber auch ein Zeichen beginnender Männlichkeit.

    Der Hagere an der Theke, offensichtlich der Anführer dieses Rudels, verzieht den Mund zu flüchtigem Grinsen.

    »Wie du willst, George?«

    Hinten im Raum scharren Stiefel über die Bretter. Der Gerufene kommt langsam, mit wiegendem Gang, heran. »Yeah, Berry?«

    Der Anführer deutet kurz mit einer Bewegung des Kinns auf Wego Hunter.

    »Wirf diesen Narren hinaus!«

    Da nimmt Wego blitzschnell den Ellbogen von der Theke und den Fuß von der Stange. Er beugt sich etwas vor, schüttelt den Kopf und murmelt: »Nicht so, Freunde, nur nicht so! Ich weiß nicht, wem ihr Kummer und Verdruss machen wollt und auf wen ihr hier wartet, aber das mit dem Rausfeuern ist nicht so schnell getan.«

    »Hört euch dies Großmaul an!«, sagt der Bursche,

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