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Die großen Western 127: Der Höllenmarshal
Die großen Western 127: Der Höllenmarshal
Die großen Western 127: Der Höllenmarshal
eBook128 Seiten1 Stunde

Die großen Western 127: Der Höllenmarshal

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


Feuerbündel stachen durch die düstere Regennacht. Im Aufflammen der Schüsse geisterte fahles Licht über die Planen der abgestellten Wagen hinweg. Das war die Nacht, in der die Zeit stillstand.Erbarmungslos schlug der Tod in das Wagencamp hinein - und während Menschen aufschrien, Planen in Brand gerieten und ein Mädchen aus tiefstem Schlaf gerissen und von der Mutter noch geistesgegenwärtig vom Wagen gestoßen wurde, grollte fernab das Unwetter, zuckten grelle Blitze über dunklen Bergen und prasselte der Regen auf die öde Ebene
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Jan. 2016
ISBN9783959797337
Die großen Western 127: Der Höllenmarshal

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    Buchvorschau

    Die großen Western 127 - U.H. Wilken

    Die grossen Western 127 – Der Höllenmarshal

    Die grossen Western –127–

    Der Höllenmarshal

    Roman von U.H. Wilken

    Feuerbündel stachen durch die düstere Regennacht. Im Aufflammen der Schüsse geisterte fahles Licht über die Planen der abgestellten Wagen hinweg. Das war die Nacht, in der die Zeit stillstand.

    Erbarmungslos schlug der Tod in das Wagencamp hinein – und während Menschen aufschrien, Planen in Brand gerieten und ein Mädchen aus tiefstem Schlaf gerissen und von der Mutter noch geistesgegenwärtig vom Wagen gestoßen wurde, grollte fernab das Unwetter, zuckten grelle Blitze über dunklen Bergen und prasselte der Regen auf die öde Ebene.

    Reiter jagten aus der Finsternis hervor, trieben die Pferde rücksichtslos über die Wagendeichseln hinweg und schossen auf die schattenhaft umherhetzenden Gestalten.

    Das Mädchen verbarg sich zitternd unter dem Wagen, sein Weinen ging unter im Krachen der Schüsse. Es sah nicht, wie seine Eltern starben, wie der Tod so grausam wütete und wie einer der Angreifer mit einem gurgelnden Aufschrei vom Pferd stürzte, im Steigbügel hängen blieb und aus dem Wagencamp gerissen wurde.

    Flammen erstickten im Regen, Planenfetzen bewegten sich nass und träge im Nachtwind – und die letzten Schüsse verloren sich ohne Echo auf der Ebene.

    Das war die Nacht des Todes.

    »Wo ist Banner? Zum Teufel, wo ist mein Bruder? Banner, antworte, verflucht noch mal …«

    Eine heisere Stimme …

    Pferde stampften und wieherten, Hufe polterten dicht am Mädchen vorbei. Männer sprangen von den Pferden aus auf die zwei Wagen, fluchten und schrien, schleuderten alles aus den Wagen, begannen zu plündern.

    Die Angst trieb das Mädchen in die Nacht hinaus, in Regen und Wind. Es irrte davon, irgendwohin – erst zehn Jahre alt, hilflos einer Welt ausgesetzt, die nach dem Bürgerkrieg alle menschlich guten Gefühle verloren zu haben schien …

    Die Fremden fanden nicht viel. In ihrer Wut darüber begannen sie, alles zu zerstören. Und immer wieder rief eine heisere Stimme durch die Nacht: »Banner!«

    Schließlich besannen die Fremden sich, liefen auseinander und suchten, tappten durch die Dunkelheit und entdeckten endlich das abseits stehende Pferd und fanden den Komplizen bewusstlos im nassen Gras, noch immer hing sein Fuß im Steigbügel.

    Ein Mann, der große Ähnlichkeit mit dem Bewusstlosen hatte, löste vorsichtig den Fuß aus dem Steigbügel und beugte sich kniend über ihn.

    »Bruder«, sagte er mit spröder, kratzender Stimme, »einmal musste es ja einen von uns beiden erwischen.«

    Blitze erhellten das Land. Regenwasser lief über das blasse Gesicht des Ohnmächtigen, sickerte in die Kleidung, verdünnte das Blut, das aus der Schulter kam.

    »Wenn der nicht schnellstens zum Doc kommt«, sagte einer der Männer in der Runde, »dann geht er vor die Hunde.«

    »Verfluchter Mist! Woher sollen wir jetzt einen Doc bekommen?«

    »Wir müssen hin zu ihm. In irgendeiner Stadt wird es doch wohl einen Doc geben!«

    »Er ist mein Bruder«, flüsterte der kniende Mann, »und er darf nicht sterben. Der Krieg ist aus, er ist heil herausgekommen – und jetzt soll er verrecken? Niemals! Los, fasst mit an!«

    Sie hoben den Bewusstlosen aufs Pferd, schnürten ihn fest und kehrten zum Wagencamp zurück.

    Immer wieder grollte das Unwetter, prasselte der Regen in Schauern auf die Wagen. Zusammengesunken hockte der Schwerverwundete im Sattel, sah nicht, wie die Komplizen all das, was ihnen als wertvoll erschien, zusammenrafften, hörte nicht ihre Stimmen, die der Wind zerfetzte, spürte nicht, wie sie mit ihm langsam losritten – hinein in die Nacht.

    Ein Kind wusste nicht, wohin. Es taumelte durch Gestrüpp und verschrammte sich die Beine, blieb mit dem blonden Haar im Geäst hängen, riss sich weinend los.

    Wenn in der Ferne die Blitze flammten, blickte das Mädchen suchend umher – doch es sah nicht mehr die Wagen. Es wollte zurück, aber es fand den Weg nicht mehr. So irrte es weiter, schluchzte und schrie nach seiner Mutter.

    Tot war die Frau, tot der Mann, tot die anderen. Das Kind war allein.

    Und bald begann es zu schwanken, konnte nicht mehr laufen, verlor immer mehr Kraft, kroch den Hang eines Höhenzuges empor, rutschte auf dem durchnässten Boden immer wieder aus, zerriss das Kleid, erreichte völlig entkräftet die Kammhöhe und sank zu Boden, lag schutzlos im Regen, durchnässt und zitternd vor Kälte und Angst.

    Es hatte vom Krieg nicht viel mitbekommen. Der Vater war heimgekehrt, sie hatten ihre Habe auf den Wagen geladen und waren mit dem Nachbarn aufgebrochen nach Westen. Zwei Familien, die vor den zurückkehrenden besiegten Soldaten und vor den Yankees geflüchtet waren. Und hier im Westen hatten sie den Tod gefunden, waren von einer dieser Banden aus ehemaligen Soldaten überfallen worden. Es gab so manche Bande, die mordend und plündernd durch das verbrannte Land ritt …

    Für das zehnjährige Mädchen schien es keine Zukunft mehr zu geben.

    Endlich brach der neue Tag an, der Regen ließ nach, das Unwetter zog weiter nach Norden – und unter der heißen Sonne begann der Boden zu dampfen, irrte das Kind weiter. Kojoten kläfften auf Anhöhen, und heißer Wind fuhr durch das Dornengestrüpp und über Grasbüschel hinweg. Der Himmel war auf einmal von seidiger Bläue, und weiße Wolken wanderten im Wind.

    Irgendwo vor dem Mädchen lag eine Stadt, noch verborgen hinter Hügeln. Und schon wieder trieben Staubwolken über das weite Land und legten sich auf die Spuren in der Einsamkeit …

    *

    »Marshal, die beiden Kerle sind wirklich ganz sture Hunde, die wollen meinen ganzen Laden zusammenhauen!«

    »So?«, dehnte Marshal John Lonnigan, verengte die grauen Augen und starrte den Saloonbesitzer an, wippte auf dem Stuhl und verschrammte mit den Sporen die Tischplatte.

    »Verdammt, tu was, Marshal, sitz hier nicht rum! Hast du nicht gehört, Marshal – sie schlagen auch alle Flaschen in Trümmer!«

    »Whisky?« Lonnigan zog die Füße vom Tisch und beugte sich interessiert vor. »Auch Whiskyflaschen?«

    »Ja, damn’d!«

    »Dann muss man was dagegen tun«, nickte Lonnigan und richtete sich auf, stand groß und sehnig im Marshal’s Office und blickte auf die sonnenhelle Straße hinaus. »Das ist natürlich was anderes, denke ich …«

    Er packte das Gewehr, stieß den Mann hinaus und stapfte über die Straße, betrat den Saloon und sah, wie die beiden ehemaligen Soldaten im Rausch die Hocker zu Kleinholz machten und Stuhlbeine durch den Saloon schleuderten.

    Wortlos ging er durch den verdreckten Raum, rammte dem ersten Mann den Gewehrkolben in den Leib und knallte dem anderen den Lauf über den Kopf. Beide stöhnten und brachen zusammen. Schon warf er das Gewehr auf den Tresen, packte beide Männer im Nacken und schleifte sie hinaus, stieß sie über den ausgedörrten Plankenweg hinweg und ließ sie auf die heiße Straße fallen.

    »Miese Vögel«, knurrte er, kehrte in den Saloon zurück und betrachtete das Trümmerfeld. »Haben die beiden allein gesoffen?«

    Der Saloonbesitzer zögerte, fuhr sich über das schweißglänzende Gesicht und zuckte wie entschuldigend die Achseln.

    »Nein …, dein Deputy war dabei … und Old Arrow. Lucky ›Whisky‹ Perkins ist schon ausgegangen.«

    »Mein Deputy …« Lonnigan schüttelte seufzend den Kopf. »Den Kerl hau ich zusammen.«

    Im halbdunklen Hintergrund des Saloons kicherte jemand, und Metall rasselte.

    »Du nicht schlagen Whisky, Lonnigan. Du nur Maul aufmachen wie gähnender Büffel.«

    Lonnigan drehte sich halb um und starrte in die Ecke.

    »Das hätte ich mir denken können, Opa! Wo gesoffen wird, fehlst du nicht.«

    »Kiowa-Häuptling Old Arrow immer denken, dass Feinde vernichten müssen. Whisky Feind sein von Old Arrow.«

    Ächzend stand Old Arrow auf. Eine uralte Ritterrüstung klirrte und rasselte um seinen ausgemergelten Körper. Mit steifen Bewegungen kam er heran und schlug auf die Eisenbrust, dass es dröhnte.

    »Viele Flaschen Feuerwasser – viele Feinde! Old Arrow alle vernichten.«

    »Du bist besoffen. Geh raus, schlaf deinen Rausch aus.«

    Schwankend stützte der alte Kiowa sich auf einen Tisch und kicherte. Mit glasigen Augen stierte er umher.

    »Old Arrow nie besoffen, nur – wie sagt weißer Mann? – angeheitert!«

    »Dann heitere dich ab, großer Krieger der Kiowas.«

    Old Arrow rülpste laut, schleppte sich torkelnd hinaus und brach draußen in seiner Rüstung zusammen, fluchte und kam klappernd und rasselnd wieder hoch. Er stierte auf die beiden Männer, die sich gerade aufrafften, warf sich stolz in die Brust und sagte laut und vernehmbar: »Scheiße.«

    »Das ist ein hartes Wort für eine weiche Sache, Opa«, knurrte Lonnigan an der Saloontür. »Lass dich nicht aufhalten.«

    Verächtlich winkte der Kiowa ab und torkelte die Straße hinauf. Am Rande der Stadt verlor er das Gleichgewicht und ging in der Rüstung mit lautem, schepperndem Geräusch zu Boden.

    Lonnigan grinste flüchtig, beobachtete die beiden ehemaligen Soldaten, die auf ihre Pferde kletterten und davonritten, drehte sich um und warf die Spencer in die linke Hand.

    »Ich nehme nichts an, savvy?«

    »Natürlich nicht, Marshal.« Der Saloonbesitzer eilte um die Theke und reichte ihm eine Flasche Whisky. »Ist schon bezahlt …«

    »Wirklich?«, dehnte Lonnigan und tat erstaunt. »Wenn es so ist? Bis bald.«

    Er verließ den Saloon und setzte sich im Office hinter den Tisch. Wieder schrammten die Radsporen über

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