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Die großen Western 104: Sattelhyänen
Die großen Western 104: Sattelhyänen
Die großen Western 104: Sattelhyänen
eBook97 Seiten1 Stunde

Die großen Western 104: Sattelhyänen

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Seit geraumer Zeit beobachtete ich die fremden Reiter, die sich der Senke näherten, an deren strauchbewachsener Tinaja meine beiden Cowboys auf meine Rückkehr warteten. Wir kamen von Norden und waren auf dem Weg zur Ranch. Ich vergaß meine Beute – zwei prächtige Präriehasen – und stieg aus dem Sattel. Die Fremden waren im dichten Unterholz verschwunden, und ich hörte nur noch den Hufschlag ihrer Pferde. Ich war misstrauisch, die Kerle machten nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck auf mich, denn trotz der Entfernung hatte ich ihre starke Bewaffnung erkannt. Nach einer Weile verstummte der Hufschlag. Ich hörte Drain Barnabys krächzendes Geschrei. Instinktiv zog ich die Winchester aus dem Scabbard, lud sie durch und band mein Pony an einen Ast. Geduckt, jedes fremde Geräusch vermeidend, huschte ich durch das kniehohe Gras den Hang hinunter. An der Felszisterne schien es Ärger zu geben, denn ich hörte Dutch Henrys grollende Stimme. "Verdammter Bastard, lass deine schmutzigen Pfoten von meinem Gaul!" Die Antwort war ein helles Gelächter. Urplötzlich verstummte Henrys Stimme. Ich vernahm einen dumpfen Fall, der mich ahnen ließ, dass Dutch Henry ins Reich der Träume eingegangen war. Dort gab es Ärger. Meine Ahnungen hatten mich also nicht getrogen. Ich schritt schneller aus und erreichte das Waldstück. Die Stimmen waren nun deutlicher zu vernehmen. Einer der Fremden sagte zu Drain Barnaby: "Ich hoffe, du bist vernünftig, Bohnenstange. Mein Freund Matty braucht den Gescheckten, weil wir es eilig haben.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Mai 2015
ISBN9783959791076
Die großen Western 104: Sattelhyänen

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    Buchvorschau

    Die großen Western 104 - Joe Juhnke

    Die großen Western

    – 104 –

    Sattelhyänen

    Joe Juhnke

    Seit geraumer Zeit beobachtete ich die fremden Reiter, die sich der Senke näherten, an deren strauchbewachsener Tinaja meine beiden Cowboys auf meine Rückkehr warteten. Wir kamen von Norden und waren auf dem Weg zur Ranch. Ich vergaß meine Beute – zwei prächtige Präriehasen – und stieg aus dem Sattel.

    Die Fremden waren im dichten Unterholz verschwunden, und ich hörte nur noch den Hufschlag ihrer Pferde. Ich war misstrauisch, die Kerle machten nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck auf mich, denn trotz der Entfernung hatte ich ihre starke Bewaffnung erkannt.

    Nach einer Weile verstummte der Hufschlag. Ich hörte Drain Barnabys krächzendes Geschrei. Instinktiv zog ich die Winchester aus dem Scabbard, lud sie durch und band mein Pony an einen Ast.

    Geduckt, jedes fremde Geräusch vermeidend, huschte ich durch das kniehohe Gras den Hang hinunter.

    An der Felszisterne schien es Ärger zu geben, denn ich hörte Dutch Henrys grollende Stimme. »Verdammter Bastard, lass deine schmutzigen Pfoten von meinem Gaul!«

    Die Antwort war ein helles Gelächter. Urplötzlich verstummte Henrys Stimme. Ich vernahm einen dumpfen Fall, der mich ahnen ließ, dass Dutch Henry ins Reich der Träume eingegangen war.

    Dort gab es Ärger. Meine Ahnungen hatten mich also nicht getrogen. Ich schritt schneller aus und erreichte das Waldstück.

    Die Stimmen waren nun deutlicher zu vernehmen. Einer der Fremden sagte zu Drain Barnaby: »Ich hoffe, du bist vernünftig, Bohnenstange. Mein Freund Matty braucht den Gescheckten, weil wir es eilig haben. Dafür lässt er seine lahme Stute zurück. Wenn ihr sie aufpäppelt, habt ihr eure Freude an dem Tier.«

    Geduckt schlich ich durch das tiefhängende Gesträuch und sah die Wasserstelle bald.

    Dutch lag flach auf einer Moosbank dicht vor der Tinaja. Barnaby streckte wütend seine langen Arme in den wolkenlosen Himmel, weil man einen Revolver auf ihn gerichtet hatte. Ein zweiter Mann begann sein Pferd abzusatteln, während ein dritter Henrys geschecktes Pony herantrieb.

    Der vierte Bursche soff unseren letzten Whisky aus der Flasche, ehe er sie mit weitem Schwung in die Büsche warf. Er schien der Oberhalunke dieses Haufens zu sein, denn er winkte herrisch, als er seinen Gaul bestieg.

    »Macht, dass ihr fertig werdet, Jungs! Oder wollt ihr bei diesen armen Läusen Wurzeln schlagen? Vor uns liegen noch fast hundert Meilen. Wir wollen unseren neuen Brötchengeber nicht unnötig warten lassen.«

    Ich hatte genug gesehen. Vorsichtig löste ich die Sicherungsschlaufe am Halfter und griff nach dem kalten Eisen. Ich schob die Winchester in die linke Armbeuge, spannte mit dem rechten Daumen den Hammer meines Colts und löste mich aus der Deckung.

    Dem Burschen, der Henrys Gescheckten heranführte, feuerte ich eine Kugel vor seine dreckigen Stiefelspitzen, dass er erschrocken die Zügel losließ. Dabei bedrohte meine Winchester die anderen drei. Ich sah, wie der Bärtige auf dem Pferd nach der Hüfte griff und rief warnend: »Ich hoffe nicht, dass du in der Mesa begraben werden möchtest. Schnall das Ding von den Hüften, ihr anderen auch!«

    Mein kriegerischer Anblick machte wohl nicht den nötigen Eindruck auf die Halunken, denn einer von ihnen verzog grinsend seinen Mund, als er sich an den Reiter wandte. »Wer ist der Idiot, Lory, der uns mit zwei rostigen Schießprügeln bedroht?«

    »Ein Held, der zu diesen beiden Helden gehört, Matty.« Lory wandte sich mir zu. »Mach uns keinen Ärger, Mann, und spiele nicht den harten Kämpfer. Wir wollen nur den frischen Gaul, weil wir weiter müssen.«

    Ich lächelte in Gedanken. Geier wie diesen vier war ich schon oft über den Weg gelaufen, und manch einer hatte sich nicht mehr erhoben. Ich wollte Lory zeigen, wie ernst ich es meinte, und sagte deshalb: »Mein Freund hängt an seinem Pferd wie an seiner Großmutter. Es passt ihm nicht, das ihn ein Lobo reitet. Also runter mit den Kanonen und runter vom Gaul, Lory! Von hier aus lauft ihr eine Weile zu Fuß.«

    Ich sah Lorys Handbewegung und drückte ab. Mit einem gewaltigen Knallen entlud sich mein Revolver. Die Kugel schlug in Lorys Halfter und riss die Nieten aus dem Gurt.

    Verblüfft starrte der Lobo in die Mündung meines Colts.

    »Ein Pferd ersetzt kein Menschenleben, Lory«, herrschte ich den Mann an. »Aber wir von der Weide haben unsere eigenen Ansichten. Ich gebe euch drei Sekunden, um die Waffen in das Wasserloch zu werfen und dir, Lory, eine weitere, um aus dem Sattel zu kommen. Ich habe es satt, mich mit euch Gesindel herumzuärgern. Eins – zwei …« Mein Colthammer raste in Schussstellung.

    Es musste ihnen in den Ohren klingen. Vielleicht auch war es mein kalter Blick, der ihren Widerstand löste, denn Lory riss seinen Gurt vom Leib und schleuderte ihn in die Tinaja. »Tut, was er sagt!«, sagte der Lobo wütend, während er aus dem Sattel rutschte. »Irgendwann werden wir ihm wieder begegnen.«

    Ich dachte, das könnte möglich sein, denn wenn sie hundert Meilen nach Süden ritten, bewegten sie sich im Alpine County, wo auch meine Ranch lag.

    Ich ließ sie nicht aus den Augen, trieb sie auf die Lichtung und nickte meinem Cowboy zu. »Hol mein Pferd, Drain! Es steht auf dem Hang. Ich kümmere mich um Dutch.«

    Rücklings, noch immer die Fremden mit dem Colt bedrohend, trat ich zu dem bewusstlosen Henry. Ich kniete nieder, als Drain in den Büschen verschwand, tastete die mächtige Beule an Henrys Schädel ab.

    Dutch Henry zuckte bei der Berührung zusammen, öffnete die Augen und blickte ins Leere. Aber er erholte sich erstaunlich schnell, richtete seinen Oberkörper auf und blickte zu den vier Kerlen hinüber, die vor dem Lauf meines Revolvers standen. Er stöhnte schmerzhaft, als er taumelnd auf die Beine kam, und schüttelte sich wie ein nasser Pudel.

    Ich deutete zur Tinaja. »Steck den Kopf dort rein, Dutch. Das hilft.« Der Cowboy tat es ausgiebig. Dann suchte er seinen Revolver, der ihm beim Sturz entfallen war. Aber ich stellte kopfschüttelnd einen Fuß auf die Waffe. »Keine Schießerei, Dutch, ich will keinen Ärger!«

    Er nickte, stampfte auf den rüden Haufen zu und visierte einen Burschen in ihrer Mitte an und rammte ihm seine Faust ans Kinn. Der Bursche rutschte förmlich aus den Stiefeln, ehe er zusammenbrach. Ich nickte anerkennend. »Ich hoffe, das hat dir gutgetan, Dutch. Nun sattelt eure Pferde, wir ziehen weiter.«

    Mein Magen knurrte, und ich dachte an die Beute, die ich am Mittag geschossen hatte. Dabei hörte ich den Hufschlag meines Pferdes, das Barnaby den Hügel hinunterführte.

    Dutch verzog sein Gesicht, als er auf die Halunken deutete. »Was geschieht mit ihnen? Bringen wir sie zum nächsten Marshal, Mr Griffin?«

    Ich war gewohnt, meine eigenen Wege zu gehen und antwortete: »Die sind genug bestraft, wenn sie zwanzig Meilen auf Schusters Rappen laufen.«

    »Wir nehmen ihre Gäule?«, fragte Dutch Henry grinsend.

    »Für die nächsten Meilen. Dann treiben wir sie

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