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Einmal sterben sie alle: Die großen Western Classic 54 – Western
Einmal sterben sie alle: Die großen Western Classic 54 – Western
Einmal sterben sie alle: Die großen Western Classic 54 – Western
eBook134 Seiten1 Stunde

Einmal sterben sie alle: Die großen Western Classic 54 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

»Prost«, sagte Rodney Weldon und hob die Brandyflasche. »Prost, ihr blöden Viecher sollt leben!« Da standen sie, die blöden Viecher. Drei waren es, die ihn anglotzten und schwiegen, sie brummten nicht mal, sie standen da und ließen die Schwänze traurig herabhängen, denn nachts flogen keine Fliegen, die man mit dem Schwanz vertreiben musste. »Hähä«, gluckste Rodney Weldon. »Hähä!« Dann hatte er den Flaschenhals an den Lippen. Herrlich, dachte Rodney, herrlich schmeckt das. Aller guten Dinge sind drei, wie? Ich muss mir noch etwas für später aufheben, sonst stehe ich trocken wie eine blöde Kuh. Und das würden diese blöden Viecher todsicher geworden sein, wenn ich sie mir nicht geholt hätte – alte, blöde Kühe. Nun sind sie knusprig und frisch. Und der alte Clanton zahlt mir acht Dollar pro Schwanz. Ich werde glücklich und zufrieden nach Hause zurückkehren. Es trieb ihn innerlich, sich auch noch den vierten guten Schluck hinter sein kragenloses Hemd zu gießen, doch nun trank er nicht mehr. Er hatte sich umgewandt und über den Hügel geblickt. Jetzt sah er sie. Es waren drei – nur dass jene drei nicht so blöde waren wie die drei fetten Jungkühe, die er sich vor zweieinhalb Stunden von John Brentons Weide geholt hatte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2020
ISBN9783740970017
Einmal sterben sie alle: Die großen Western Classic 54 – Western

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    Buchvorschau

    Einmal sterben sie alle - Howard Duff

    Die großen Western Classic

    – 54 –

    Einmal sterben sie alle

    Howard Duff

    »Prost«, sagte Rodney Weldon und hob die Brandyflasche. »Prost, ihr blöden Viecher sollt leben!«

    Da standen sie, die blöden Viecher. Drei waren es, die ihn anglotzten und schwiegen, sie brummten nicht mal, sie standen da und ließen die Schwänze traurig herabhängen, denn nachts flogen keine Fliegen, die man mit dem Schwanz vertreiben musste.

    »Hähä«, gluckste Rodney Weldon. »Hähä!«

    Dann hatte er den Flaschenhals an den Lippen.

    Herrlich, dachte Rodney, herrlich schmeckt das. Aller guten Dinge sind drei, wie? Ich muss mir noch etwas für später aufheben, sonst stehe ich trocken wie eine blöde Kuh. Und das würden diese blöden Viecher todsicher geworden sein, wenn ich sie mir nicht geholt hätte – alte, blöde Kühe. Nun sind sie knusprig und frisch. Und der alte Clanton zahlt mir acht Dollar pro Schwanz. Ich werde glücklich und zufrieden nach Hause zurückkehren.

    Es trieb ihn innerlich, sich auch noch den vierten guten Schluck hinter sein kragenloses Hemd zu gießen, doch nun trank er nicht mehr. Er hatte sich umgewandt und über den Hügel geblickt.

    Jetzt sah er sie.

    Es waren drei – nur dass jene drei nicht so blöde waren wie die drei fetten Jungkühe, die er sich vor zweieinhalb Stunden von John Brentons Weide geholt hatte. Rodney nannte das geholt. Brenton hatte bestimmt einen ganz anderen Ausdruck dafür. Gestohlen, würde John Brenton sagen, während sein Bruder Matt es schlicht und einfach geklaut nennen würde.

    Rodney Weldon sah die drei Reiter und vergaß den vierten Schluck. Rodney blieb sitzen und hielt die Flasche an den Lippen. In seinem Bauch war nun ein Gefühl, als hätte er nicht Brandy, sondern Blei getrunken. In seinen Zehen in den schiefgelatschten Stiefeln saß plötzlich die Kälte einer Winternacht ähnlich einer von jenen, die er auf Posten in Fort Yuma verbracht hatte. Dann kroch die Kälte in seinen Beinen empor. Sie fraß sich in seine Waden und stieg in seine Knie. Danach erreichte sie die Oberschenkel Rodneys und schoss von dort aus in seinen Bauch.

    Rodney Weldon saß da, als hätte ihn ein Blizzard überrascht und zu einer Eisfigur erstarren lassen. Er blickte auf die drei sich klar gegen den hellen Sternhimmel abzeichnenden Reiter. Sie ritten nicht schnell, aber der eine Mann war nur als Klumpen auf dem Pferd zu erkennen. Er hing also mit dem Kopf nach unten und sah so immer noch die Spur, die drei fette Jungkühe und ein Pferd gemacht hatten.

    Was dann mit ihm geschah, kam Rodney wie ein grässlicher Wachtraum vor. Die Eiseskälte verließ ihn. Dafür schoss eine Feuerwolke in seinen Leib, und er glaubte sekundenlang, dass sie sein Gehirn zerfetzen würde.

    Rodney fühlte sich ähnlich wie damals, als er die schleichenden Schatten der Yuma-Indianer gesehen hatte. Da hatte es ihn zuerst gelähmt und danach mit Feuer ausgefüllt. Und dann hatte er geschossen und zugleich geschrien und das ganze Camp mit neununddreißig Mann munter gemacht.

    Mein Gott, dachte Rodney Weldon entsetzt, mein Gott, sie haben es gefunden. Jetzt bin ich dran, nun haben sie mich. Sie werden mich fangen und aufhängen. Ich werde schon halbtot sein, wenn sie mich zu den Brentons geschleift haben. Danach kommen Matt und John und suchen sich den schönsten Baum und den dicksten Ast aus. Und dann setzen sie mich auf mein Pferd und knallen einmal mit der Peitsche. Und die Schlinge, die sie mir um den Hals gelegt haben – die Schlinge zieht sich zu, wenn der Gaul unter mir davonhüpft. Ich werde am Strick hängen, und der Wind wird mich bewegen.

    Dieser Gedanke ließ ihn aus seiner Starre fahren. Er konnte wieder logisch denken und ließ die Flasche sinken. In einem Augenblick hatte er auch schon die Entfernung geschätzt. Die drei Reiter waren keine 500 Yards mehr entfernt. Sie ritten zwar langsam, aber sie waren immer noch schneller als er mit seinen drei gestohlenen Jungkühen.

    Die Flasche fuhr in die Satteltasche, das Pferd prustete, weil es die Unruhe des Reiters spürte.

    Los, dachte Rodney, auf und davon, auf der Stelle.

    Er jagte dem Braunen die Hacken in die Weichen. Das Tier sprang jäh an. Und dann wieherte es vor Schmerz. Rodney hatte die Sporen zu hart eingesetzt.

    »Du blöder Ziegenbock!«

    Das Gewieher, dachte er noch, die Pest, das Gewieher verrät mich. Nichts wie weg, die schießen doch sofort auf mich. Ducken und nicht den Hang hinauf, unten bleiben, bloß nicht über ihn, denn sonst sehen sie mich, wie ich sie gesehen habe.

    Gerissen war er immer gewesen, schon damals, als er noch das Verpflegungsdepot unter sich gehabt hatte. Da hatte er immer an den Portionen herumgewogen, bis genug für ihn übrig geblieben war.

    Und das hatte er dann an die Mexikaner verkauft. Es war ja nicht weit von Yuma aus über die Grenze gewesen. Er war der beliebteste Americano unter vielen anderen gewesen, er hatte alles bekommen von ihnen, diesen Greasern, sogar seine Frau hatte er sich dort geholt.

    Jetzt rasten die Jungrinder los, gingen quer durch die Büsche.

    Hähä, dachte Rodney, wollen wir wetten, dass sie so viel Krach machen, dass die Narren da hinten völlig verwirrt werden? Ich lache mich tot, wenn sie sogar noch auf ihre eigenen Kühe schießen. Das wäre ein Spaß, hähä!

    Er raste nun im scharfen Bogen nach links, schlug die Westrichtung ein. Nur nicht über die Kuppe des Hügels und den Hang hinaufreiten, wie?

    Rodney Weldon preschte wie der Teufel davon. Links muhte eins der Jungrinder, rechts brach ein anderes mitten durch das Gestrüpp und machte Lärm genug.

    Euch, dachte er, während er durch das Tal jagte, trickse ich noch zweimal aus, wetten? Ich habe schon ganz andere hereingelegt, sogar die Armee.

    Na gut, sie hat mich erwischt, weil ich zu leichtsinnig wurde. Mein Unglück ist, dass ich manchmal etwas leichtsinnig bin. Sie haben mich gefeuert – unehrenhaft. Aber da hatte ich schon meine Frau und den ältesten Jungen, sonst hätte es mir gar nichts ausgemacht, dass sie mich unehrenhaft aus der Armee stießen. Los, weg hier!

    Er hatte den Einschnitt vor sich und sah das blöde Jungrind links den Hang heraufspringen. Und dann krachte es drüben und von dort, woher der scharfe Schrei gekommen war.

    Rodney Weldon sah das Jungrind auf dem Kamm des Hügels einen Luftsprung machen und dann kopfüber in die schwarze Linie der Büsche eintauchen. Es polterte noch etwas, ein paar Steine kollerten. Und Rodney lachte!

    Sie hatten ihr eigenes blödes Rindvieh abgeknallt, sie hatten den Schatten gesehen und geglaubt, dass er es sein musste, der dort über den Hang zu entkommen versuchte.

    Rodney war schon im Einschnitt, und nun lenkte er den Gaul nach Westen, trieb ihn dem Fluss entgegen, da konnten sie ihn stundenlang suchen. Er verstand sich darauf, eine Spur im Wasser zu löschen. Dazu hatte er auch alles dabei.

    Jetzt kam die nächste Senke, Zedern waren vor ihm, und der Braune stürmte zwischen ihnen durch.

    Die Zedern, dachte Rodney Weldon, muss ich im Rücken behalten. Sie werden das tote Jungrind finden und todsicher annehmen, dass ich nur hier aus der Senke kann, weil es der einzige Weg zum Fluss für mich ist. Wasser löscht alle Spuren, das wissen die Burschen genauso gut wie ich. Bloß vorsichtig, wer weiß, wie schnell die Gäule dieser Burschen sind. Wenn Taylor dabei ist …

    Plötzlich war die Furcht wieder in ihm. Taylor, der erste und beste Mann John Brentons, war eisenhart und nicht dumm, der konnte denken, hatte mehr Verstand als die anderen. Wenn Mark Taylor dabei war, wurde es gefährlich.

    Der Braune preschte durch die lange Senke, und Rodney Weldon sah zurück, als er die Zedern hinter sich hatte. Dort hinten lag das Jungrind, dorthin würden sie reiten und ihren Irrtum bemerken. Und wenn sie schnell reagierten?

    Nur das nicht, schoss es Rodney durch den Kopf, so schnell sind die nicht, wetten? Die Hölle!

    Beinahe hätte er vor Schreck laut aufgeschrien, denn der Reiter tauchte dort oben auf, war an jenem Punkt, an dem das Rind lag. Und nun preschte er scharf nach rechts den Hang herunter. Herrgott, der Kerl war verteufelt schnell, er schien an die Gruppe Zedern zu denken und wollte sie umgehen. Er musste ahnen, dass der Viehdieb nur diesen einen Weg zum Fluss genommen haben konnte. Er kam.

    Der Braune stob den langen Hang hoch, brach durch die Büsche. Es war Rodneys Glück, dass er sich hier so gut auskannte, sonst wäre er in die Rinne geraten, die sich vom Hang aus in die Senke hinabzog. So wich er ihr geschickt aus, nahm die Büsche oben zum Ziel und wusste, dass er höchstens zwei, drei Sekunden lang für den Verfolger zu sehen sein würde.

    So schnell konnte kein Mensch zielen und feuern, einer vielleicht in diesem Land, den man für behäbig und gutmütig hielt, der das auch war, solange man ihm nicht auf die Zehen trat: Lee Horan. Lee Horan konnte aus jeder Lage feuern und dazu so blitzschnell, dass man die Schüsse nicht zählen konnte. Nein, außer Horan gab es keinen Mann, der ein Ziel in drei Sekunden erfassen und unter Feuer nehmen konnte, oder?

    »Taylor vielleicht doch«, würgte Rodney hervor. »Verdammt, wenn der bloß nicht zu schnell ist, der zähe, harte Halunke. Ich werde mich klein machen und …«

    Da waren die Büsche oben schon. Er duckte sich so tief er konnte und hörte und sah nichts von Taylor, weil es unten in der Senke stockfinster war.

    Der Gedanke, dass Taylor vielleicht gehalten haben könnte, mit seiner Flucht durch die Büsche hier oben rechnete und sein Gewehr schon bereit hielt, kam Rodney, als er über den Kamm jagte. Der Gedanke war da – und der Knall auch.

    Zwei Sekunden waren vergangen, seitdem er sichtbar sein musste. Und nun kam der Knall, brach sich das Peitschen in der Senke.

    Die

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