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Doc Holliday 33 – Western: Rio West Fork
Doc Holliday 33 – Western: Rio West Fork
Doc Holliday 33 – Western: Rio West Fork
eBook130 Seiten1 Stunde

Doc Holliday 33 – Western: Rio West Fork

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Über dieses E-Book

Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.


Er hieß Robert Alan Duncer und war vierundzwanzig Jahre alt. Doch wenn man ihn sah, das kantige Gesicht, die schmalen pulvergrauen Augen, die blatternarbige Haut, so hätte man ihn auf vierzig geschätzt. Duncer trug die Kleidung eines Weidereiters, obwohl er dieses Handwerk niemals ausgeübt hatte. Als er sich jetzt mit taumelnden Schritten auf die verfallene Hütte zuschleppte, hätte man ihn für einen alten Mann halten können. Der Schuß in den Bergen war verhallt. Duncer konnte gerade noch den schneeverwehten Eingang der Hütte erreichen, dann brach er zusammen. Wenige Schritte hinter dem Eingang blieb er mit gezogenem Colt liegen. "Damned, du Hund, wenn ich dich erwische!" preßte er hervor. Aber von dem hinterhältigen Schützen war nichts zu sehen. Er mußte sich irgendwo drüben hinter den Bäumen verborgen haben. Nach wenigen Minuten hatte Duncer nicht mehr die Kraft, seinen Kopf zu heben, das Bewußtsein verließ ihn, und er lag lang ausgestreckt auf dem feuchten Boden der Hütte. Zehn lange Minuten vergingen! Dann trat vorsichtig ein Mann unter den Eingang. Er hatte ein erschreckendes Aussehen. Seine rechte Gesichtshälfte war von einer dunklen Binde verdeckt, aber auch die linke Hälfte dieses Gesichts trug die Spuren grausamer Verbrennungen. Es wäre wert gewesen, das ganze Leben jenes Mannes aufzuschreiben, aber es hatte sich niemand die Mühe gegeben. Diesen Mann verdankte seinen "Nachruhm" nur die Tatsache, daß er zufällig auf einen Gunman getroffen war, der den Namen Doc Holliday trug. John Stanton hieß jener teuflische Bursche. Er sollte aus dem Norden gekommen sein, aber Genaues wußte niemand. Wo er auftauchte, gab es Schießereien.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Dez. 2014
ISBN9783863773953
Doc Holliday 33 – Western: Rio West Fork

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    Buchvorschau

    Doc Holliday 33 – Western - Frank Laramy

    Doc Holliday -33-

    Rio West Fork

    Western von Frank Laramy 

    Er hieß Robert Alan Duncer und war vierundzwanzig Jahre alt.

    Doch wenn man ihn sah, das kantige Gesicht, die schmalen pulvergrauen Augen, die blatternarbige Haut, so hätte man ihn auf vierzig geschätzt.

    Duncer trug die Kleidung eines Weidereiters, obwohl er dieses Handwerk niemals ausgeübt hatte.

    Als er sich jetzt mit taumelnden Schritten auf die verfallene Hütte zuschleppte, hätte man ihn für einen alten Mann halten können.

    Der Schuß in den Bergen war verhallt.

    Duncer konnte gerade noch den schneeverwehten Eingang der Hütte erreichen, dann brach er zusammen. Wenige Schritte hinter dem Eingang blieb er mit gezogenem Colt liegen.

    »Damned, du Hund, wenn ich dich erwische!« preßte er hervor.

    Aber von dem hinterhältigen Schützen war nichts zu sehen. Er mußte sich irgendwo drüben hinter den Bäumen verborgen haben.

    Nach wenigen Minuten hatte Duncer nicht mehr die Kraft, seinen Kopf zu heben, das Bewußtsein verließ ihn, und er lag lang ausgestreckt auf dem feuchten Boden der Hütte.

    Zehn lange Minuten vergingen!

    Dann trat vorsichtig ein Mann unter den Eingang. Er hatte ein erschreckendes Aussehen. Seine rechte Gesichtshälfte war von einer dunklen Binde verdeckt, aber auch die linke Hälfte dieses Gesichts trug die Spuren grausamer Verbrennungen.

    Es wäre wert gewesen, das ganze Leben jenes Mannes aufzuschreiben, aber es hatte sich niemand die Mühe gegeben. Diesen Mann verdankte seinen »Nachruhm« nur die Tatsache, daß er zufällig auf einen Gunman getroffen war, der den Namen Doc Holliday trug.

    John Stanton hieß jener teuflische Bursche. Er sollte aus dem Norden gekommen sein, aber Genaues wußte niemand. Wo er auftauchte, gab es Schießereien. In einigen Staaten hatte man bereits einen Steckbrief gegen ihn erlassen.

    Aber Stanton war bisher immer schneller gewesen!

    Und so war es auch diesmal.

    Breitschultrig und drohend stand er unterm Eingang. Er hatte seinen langläufigen Colt noch in der Hand, ein dünner Rauchfaden kräuselte sich aus der Mündung. Im Dämmerlicht der verfallenen Hütte warf er einen kurzen Blick auf sein Opfer, dann öffneten sich seine schmalen Lippen.

    »Tut mir leid, ging nicht anders, aber ich brauche Ihr Pferd.«

    Duncer wandte den Kopf, dann versuchte er, mit der Hand seinen Colt zu erreichen – aber Meilen hätten nicht weiter sein können als die wenigen Inches.

    Der Verwundete ließ den Kopf wieder sinken. »Sie haben gewonnen«, sagte er nur.

    Jetzt erst bemerkte Stanton den Revolver. Er stieß die Waffe mit dem Fuß beiseite. »Das könnte Ihnen so passen.«

    Duncer hob wieder den Kopf. In seinem Blick war kein Haß. »Es stirbt sich besser zu zweit.« Dann grinste er.

    Der Verbrecher kniete neben dem Verwundeten nieder. »Sie brauchen nicht zu sterben. Ich werde Sie verbinden – und man wird Sie in der Hütte finden.«

    »Weshalb haben Sie es getan?« wollte Duncer wissen.

    John Stanton hob die Schultern, dann deutete er mit der Rechten über die Schulter zur offenen Tür. »Der Schnee wird kommen, da ist man ohne Pferd in den Bergen überm Rio West Fork verloren…«

    Der Verwundete nickte vor sich hin. »Yeah, ohne Pferd ist man wohl verloren.« Das Sprechen fiel ihm schwer – und er schien vergessen zu haben, daß vor ihm der Mann stand, der auf ihn geschossen hatte.

    John Stanton räumte ihm in aller Seelenruhe die Taschen leer.

    »Sie können mich doch hier nicht so liegenlassen…«

    Und dann tat er wirklich das, was er versprochen hatte: Er riß das Hemd des Verwundeten in lange Striemen und verband Duncers Brustwunde.

    War diese Handlung der letzte Funke Menschlichkeit, der in dem Verbrecher aufflackerte. Er mußte sich doch sagen, daß der Verwundete hier oben verloren war, selbst wenn er ihn verband und ihm Verpflegung zurückließ. Der Winter hatte eingesetzt, und der Weg über die Berge würde in wenigen Tagen nicht mehr zu passieren sein. Es war ohnedies ein Wagnis gewesen, um diese Jahreszeit über die Mountains zu gehen.

    Der Bandit Stanton war auf der Flucht und hatte unterwegs sein Pferd verloren. Es hatte sich einen Vorderlauf gebrochen, und er mußte das Tier zurücklassen. Seine Rettung war nur das Pferd des Verwundeten.

    Die beiden Männer befanden sich auf dem Gebirgszug, der nördlich über dem Tal des Rio West Fork in den Himmel stieg.

    Außerdem befanden sie sich auf

    den Weidegründen der räuberischen Blackfeet- und Cross-Indianer, die sich nach der sogenannten Befriedung der Roten aus den Big Horn Mountains in dieses unwegsame Gebiet zurückgezogen hatten. Die Indianer lebten vom Raub, und in ihrem Haß auf alles Weiße schreckten sie auch vor dem Mord nicht zurück.

    Stanton hatte inzwischen den Verwundeten verbunden. Duncer war zu schwach, um sich gegen diese Hilfe zu wehren – selbst wenn er es gewollt hätte. Stanton hatte dem Verwundeten eine Satteltasche unter den Kopf geschoben, dann wischte er sich mit dem Handrücken die Stirn, so, als habe er eine schwere Arbeit verrichtet.

    Der Verwundete blickte ihn aus matten Augen an. »Das Pferd hätten Sie billiger haben können«, murmelte er tonlos.

    Stanton hatte sich erhoben. »Das hätten Sie mir vorher sagen müssen«, versetzte er und wollte sich zur Tür wenden.

    In diesem Moment kam von draußen her ein Singen, ein Pfeifen im höchsten Diskant. Es klang wie das Heulen einer Lokomotive, das unheimlich unwirklich klang.

    Die beiden Männer hielten den Atem an.

    »Der Schneesturm!« stammelte Stanton entgeistert.

    Duncer war weniger erschüttert. »Einmal mußte er ja kommen«, sagte er dumpf.

    Stanton warf ihm einen gehässigen Blick zu. »Ich werde noch durchkommen«, knurrte er finster.

    Duncer kannte die Mountains besser. Er war hier in der Gegend groß geworden. Er kannte dieses unheimliche Singen. Der Winter hatte zwar schon vor Wochen begonnen, aber die Stürme kamen erst jetzt – spät – und mit ihrer ganzen Gewalt.

    »Den ersten Sturm werden Sie in der Hütte abwarten müssen«, sagte der Verwundete, und dann lachte er bitter.

    »Weshalb warne ich Sie? Reiten Sie doch! Nehmen Sie meinen Gaul! Vier Meilen, vielleicht fünf – und dann gibt es einen Mörder weniger auf dieser verdammten Welt.«

    Stanton fuhr herum. »Was heißt hier Mörder? Wir haben miteinander gekämpft. Sie waren eben zu langsam…«

    »Das nennen Sie also Kampf…«

    »Ich war schneller«, zischte Stanton.

    Alan Duncer zog die Knie an sich und schob sich mit dem Rücken gegen die Wand. Das pockennarbige Gesicht war von wächserner Blässe überzogen.

    »Ihre Lügen helfen Ihnen jetzt nur noch wenig, Amigo«, erklärte er tonlos. »Wir sind beide verloren. Sie kennen im Schnee die Wege nicht, und zwei Männer wird das Pferd nicht schleppen.«

    Es war eiskalt in der Hütte geworden, aber trotzdem brach dem Banditen der Schweiß aus. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich über die Stirn.

    »Aber es muß doch einen Ausweg geben!« stieß er wütend hervor.

    Duncer lachte. »Yeah, den gibt es.«

    In den Augen des Banditen flammte die Hoffnung auf. »Dann reden Sie doch!«

    »Weshalb?«

    Stanton stampfte über den morschen Boden der Hütte. Bei jedem Schritt klirrten seine Sporen. Plötzlich blieb er vor dem Verwundeten stehen. »Es geht doch um uns beide!« sagte er beschwörend.

    Alan Duncer brachte es tatsächlich fertig, zu lachen. »Sind Sie eigentlich wahnsinnig, Mann? Es geht also um uns beide, sagen Sie – und ich soll das glauben. Zuerst ging es doch nur um meinen Gaul, weshalb nehmen Sie ihn denn nicht? Vielleicht steht er noch draußen.«

    Stanton fuhr mit einem Ruck herum. »Was heißt: vielleicht?«

    Duncer grinste wieder. Eine unendliche Gleichgültigkeit hatte ihn überfallen. »Der Bursche kann den Sturm nicht leiden, meistens macht er sich davon.«

    »Soll das heißen, daß er…«

    »… verschwindet. Yeah. Sie haben es erraten.«

    John Stanton war mit einem Sprung an der Tür und riß sie auf. Sofort wurde der ganze Raum von wirbelnden Schneeflocken erfüllt. Eine eisige Kälte schlug den Männern entgegen.

    Nach kaum einer Minute war der Bandit wieder zurück. Er preßte die Tür hinter sich zu. »Er ist fort!« keuchte er. »Was sollen wir denn jetzt anfangen?«

    »Sie werden zu Fuß gehen müssen«, sagte Duncer kalt. »Vielleicht schaffen Sie einige Meilen. Fünf gebe ich Ihnen ohne Pferd, aber keine Meile mehr.«

    John Stanton stampfte bebend mit dem rechten Fuß auf den Boden, dabei bohrte sich sein hochhackiger Absatz ins morsche Holz.

    »Damned, es muß doch einen Ausweg geben! Wir können hier doch nicht einfach verrecken…«

    »Es wird Ihnen kaum etwas anderes übrigbleiben«, erwiderte der Verwundete. »Bei mir wird’s schnellergehen, Sie haben mich ja versorgt. Aber Sie haben ein paar Tage Zeit. Doch vielleicht haben Sie Glück; die Blackfeets und Cross-Indianer treiben sich hier oben herum, wenn Sie denen in die Finger fallen, dann geht es verdammt schnell.«

    Stanton warf seinem Opfer einen mißtrauischen Blick zu. »Sie scheinen die Verhältnisse hier oben ja verdammt gut zu kennen.«

    »Das ›verdammt‹ können Sie weglassen – aber ich kenne sie. Ich habe schon als Kind diese Berge gekannt. Ich weiß noch, wie die Indianer aus ihren Reservaten kamen und sich in den Schluchten versteckten. War eine höllische Zeit, aber es ist nicht viel besser geworden seitdem. Gegen die Indianer kann

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