Doc Holliday 28 – Western: Cheyenne
Von Frank Laramy
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Die Straße war menschenleer. Ein ungewöhnliches Bild um diese Zeit. Es war sechs Uhr am Abend. Der Wintertag war kristallklar. Die ersten Sterne bleichten schon durch das verwaschene Blau des Himmels. Ein zottiger Wolfshund stand winselnd vorm Eingang des einzigen Saloons. Er hatte den buschigen Schwanz zwischen die Hinterbeine gezogen. Er witterte immer wieder die Straße hinunter. Vielleicht ahnte das Tier instinktiv, daß von dort her eine Gefahr drohte. Aber nicht nur der Hund blickte die Straße hinunter, auch die Männer hinter den Fenstern sahen in diese Richtung. Sie warteten! Sie warteten schon seit dem Morgen! Der Tag war vergangen, und sie waren nicht gekommen. Aber die Männer von Cheyenne hätten es sich denken können. Er kam nicht am Morgen, nicht am Mittag und auch nicht am Abend - Jesse Jackson kam in der Nacht. Die Dunkelheit war schon immer sein Freund gewesen. Diesmal hatte sich Jesse etwas Besonderes ausgedacht: Er hatte in der vergangenen Nacht einen Reiter in die Stadt geschickt - und seinen Besuch gemeldet. Der Reiter hatte einen Zettel an das Tor des Mietstalls angeschlagen. Als die Bürger am Morgen diesen Zettel entdeckten, dachten sie nur an einen üblen Scherz.
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Doc Holliday 28 – Western - Frank Laramy
Doc Holliday -28-
Cheyenne
Western von Frank Laramy
Die Straße war menschenleer. Ein ungewöhnliches Bild um diese Zeit.
Es war sechs Uhr am Abend.
Der Wintertag war kristallklar. Die ersten Sterne bleichten schon durch das verwaschene Blau des Himmels.
Ein zottiger Wolfshund stand winselnd vorm Eingang des einzigen Saloons. Er hatte den buschigen Schwanz zwischen die Hinterbeine gezogen. Er witterte immer wieder die Straße hinunter. Vielleicht ahnte das Tier instinktiv, daß von dort her eine Gefahr drohte.
Aber nicht nur der Hund blickte die Straße hinunter, auch die Männer hinter den Fenstern sahen in diese Richtung.
Sie warteten!
Sie warteten schon seit dem Morgen!
Der Tag war vergangen, und sie waren nicht gekommen.
Aber die Männer von Cheyenne hätten es sich denken können.
Er kam nicht am Morgen, nicht am Mittag und auch nicht am Abend – Jesse Jackson kam in der Nacht. Die Dunkelheit war schon immer sein Freund gewesen.
Diesmal hatte sich Jesse etwas Besonderes ausgedacht: Er hatte in der vergangenen Nacht einen Reiter in die Stadt geschickt – und seinen Besuch gemeldet. Der Reiter hatte einen Zettel an das Tor des Mietstalls angeschlagen. Als die Bürger am Morgen diesen Zettel entdeckten, dachten sie nur an einen üblen Scherz.
Aus dem vermeintlichen Scherz war bitterer Ernst geworden.
Sie kamen, als die Sonne das letzte Rot ihrer Strahlen auf den Staub der Mainstreet warf.
Es waren bemerkenswerte Gestalten, nicht, daß sie ausgesehen hätten wie Banditen, sie waren gut gekleidet und ritten erstklassige Pferde. Das einzige, was einem harmlosen Beobachter vielleicht stutzig gemacht hätte, waren ihre Waffen. Sie trugen ausnahmslos den Kreuzgurt, und in den Halftern hingen langläufige, schwere Sixguns, Waffen, die man nur selten im Westen sah.
Jesse Jackson hielt am Eingang der Stadt seinen Gaul an. Er drehte sich halb im Sattel um.
»Von einem Empfangskomitee ist nichts zu sehen«, quetschte er durch die Zähne, dann grinste er. »Hab’ es auch nicht anders erwartet von dieser feigen Bande. Sie verkriechen sich in ihre Fuchsbauten, wenn sie nur einen Colt sehen. Diese Halunken waren nicht dabei, als es galt, dieses Land den Indianern abzujagen. Aber jetzt spielen sich die Pfeffersäcke auf und wären die ehrlichen Pioniere gern wieder los.«
Und das sagte der ausgekochte Bandit allen Ernstes; er, der schon mit einigen Zuchthäusern der Staaten Bekanntschaft gemacht hatte.
Hinter dem Einäugigen lag ein wildes Leben. Fragte man Jesse Jackson, wo er das Licht der Welt erblickt hatte, so konnte er darauf keine Antwort geben, er wußte es nicht. Der Mann hatte weder seinen Vater noch seine Mutter gekannt, aber er hatte es frühzeitig gelernt, von Diebstahl, Betrug und später von Mord zu leben – ein gefährliches Leben.
Jesse Jackson hatte sich daran gewöhnt. Ihm gefiel dieses wilde Leben, und bisher hatte er seinen Meister noch nicht gefunden. Er hatte eine schnelle Hand, eine verdammt schnelle Hand.
Vorm Colorado Saloon hob der Banditenchef die Hand.
»Boys, bevor wir anfangen, werden wir erst einmal einen Drink nehmen«, grölte er seinen Männern zu.
Das war Musik in den Ohren der Tramps.
»All right, Boß, das läßt sich hören«, krächzte Hanc Ruston, ein kleines schielendes Bündel Bosheit. Er trug einen verwaschenen Lederanzug mit aufgesetzten Leggins und glaubte in diesem Aufzug seiner jämmerlichen Gestalt mehr Geltung verschaffen zu können.
Und das hätte dieser Hanc Ruston noch nicht einmal nötig gehabt, denn er war ein Dynamitfaß mit brennender Lunte, rachsüchtig und grausam.
Ruston hatte ein erschreckendes Aussehen. Seine Oberlippe war gespalten wie bei einem Präriehasen. Die Augen waren glanzlos und von unbestimmbarer Farbe. Er war nach Jesse Jackson der gefährlichste Fighter der Bande. So unscheinbar und abstoßend er auch aussah, Hanc Ruston war gefährlich.
Die Männer ließen sich vor der Schenke aus den Sätteln gleiten.
Im Schankraum befanden sich nur drei Männer: der Salooner, ein eingewanderter Deutscher, der seinen Namen amerikanisiert hatte, er nannte sich Joe Blackstone, er stammte aus Frankfurt, dort hatte über seinem Trödlerladen der Name Joseph Schwarzstein gestanden.
Dann war noch der Sheriff Sam Wilden da. Er war das glatte Gegenstück zu Blackstone. Wilden mochte die Zweiyardgrenze um gut zehn Inches überklettert haben. Er war dürr wie eine Halfterstange, und sein Gesicht war von einem Spinnennetz von Falten überzogen. Er hatte die Augen eines Falken, in den Winkeln nach unten gezogen.
Der dritte Mann, der sich im Schankraum befand, saß an einem Fenstertisch und mischte gelangweilt ein Kartenspiel; er tat das schon eine ganze Weile. Dabei blickte er zum Fenster hinaus und beobachtete unter gesenkten Lidern die Desperados, die dabei waren, ihre Pferde abzusatteln. Er trug einen silbergrauen Tuchanzug, ein weißes Hemd und eine weinrote Krawatte. Das Gesicht war schmal und strahlte eine ungewöhnliche Kälte aus. Die Augen waren von eisblauer Farbe, wie gefroren.
Ihm war schon seit Stunden die Aufregung der Männer im Saloon aufgefallen, er hatte auch einige Wortfetzen auffangen können.
Den Namen Jesse Jackson kannte der Mann am Fenster. Es kam nicht selten vor, daß die Gazetten über diesen üblen Verbrecher berichteten. Aber das dieser Mann die Stirn hatte, am hellichten Tag in eine Stadt zu kommen, und sogar noch die Frechheit besaß, seinen Besuch anzumelden, überstieg schon jedes Maß der Unverschämtheit.
Auch der Mann am Fenstertisch trug einen Namen, der weit über die Grenzen des sogenannten Wilden Westens bekannt war.
Es war der Doktor John Henry Holliday, der Zahnarzt aus Boston, der in den Westen gezogen war, um hier den Frieden zu finden. Eine unheilbare Krankheit hatte den unglücklichen Mann aus der Stadt an der Küste vertrieben, aber glücklicher war er im Westen auch nicht geworden. Das wilde Leben hatte ihn mit seiner ganzen Härte angefallen, aber er war stärker geblieben, obwohl ein Axthieb des Schicksals die Wurzel seines Lebens bereits angeschlagen hatte.
Im Saloon kannte niemand seinen Namen. Er hatte sich zwar unter Holliday eingetragen, aber es gab in den Staaten viele Männer, die diesen Namen trugen.
Dann kamen sie!
Die Banditen Jesse Jacksons.
Als Joe Blackstone die verwegenen Gestalten unter seinem Eingang sah, verfärbte er sich. Vor einigen Jahren hatte er eine ähnliche Situation erlebt, damals waren es Rustler gewesen, die seinen ganzen Saloon demoliert hatten.
Blackstone warf einen flehenden Blick zum Sheriff hinüber.
Auf Doc Holliday achtete im Moment niemand. Die Banditen hatten ihm zwar einen kurzen Blick zugeworfen, aber sie hielten ihn für einen Stadtfrack, der weiter nicht gefährlich werden konnte.
»Wir scheinen uns in besserer Gesellschaft zu befinden«, meinte der kleine Hanc Ruston mit einem anzüglichen Blick auf Holliday.
Der Georgier hob nur kurz den Kopf und warf dem Banditen einen verächtlichen Blick zu. Dann nahm er wieder seine Karten auf und legte weiter. Die Blätter glitten ihm spielerisch aus den Händen.
Ruston schien sich nicht zufriedenzugeben. Er war gewohnt, daß man auf seine Bemerkungen reagierte und wenn sie auch noch so banal waren.
Der Sheriff hatte sofort gemerkt, daß dieser schielende Schurke einen Streit vom Zaun brechen wollte.
»Lassen Sie den Mann in Ruhe«, sagte er hart zu Ruston. »Sie können hier einen Whisky trinken, meinethalben auch zwei, aber Streit wird hier nicht angefangen.«
Ruston wandte sich langsam nach Jack Wilden um, betont langsam.
»Damned, einen Sheriff gibt es in diesem Kaff auch«, sagte er abfällig. Dann löste er sich von der Theke und ging einen Schritt auf Wilden zu. Seine Augen waren schmal wie Schießscharten geworden.
»Vielleicht ist es gesünder für Sie, wenn Sie sich jetzt um Ihr Office kümmern.«
Da versteinerte sich das Gesicht des Gesetzesmannes. Diesen Ton konnte er nicht verdauen.
»Ich gebe Ihnen jetzt einen guten Rat, Brother«, sagte er verhalten. »Halten Sie Ihr ungewaschenes Maul und verschwinden Sie auf dem schnellsten Weg aus der Stadt. Für Typen wie Sie haben wir hier keinen Platz.«
In diesem Moment hatte der Bandit seinen Colt in der Hand.
»Würden Sie das noch einmal wiederholen, Sheriff?«
Jack Wilden schluckte schwer.
»Stecken Sie den Colt ins Halfter zurück!«
»Ich wüßte nicht, weshalb?«
»Vor Ihnen steht ein Sheriff.«
Der Bandit lachte zynisch.
»Das wäre nicht das erstemal.«
»Aber es könnte für Sie das letztemal sein«, erwiderte der Sheriff.
»Das werden Sie mir überlassen müssen«, erwiderte der Bandit frech.
Und dann geschah etwas, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Doc Holliday hatte sich erhoben. Er hatte keine Waffe in der Hand. Seine Arme hingen steif herunter. In seinen Augen war ein gefährlicher Glanz.
»Nehmen Sie das Schießeisen fort, Outlaw«, sagte er leise.
Der Bandit warf ihm einen erstaunten Blick zu.
»Vielleicht ist es besser, Sie kümmern sich um Ihre Karten, Gambler, damit können Sie vielleicht umgehen, aber Schießen ist Männersache, davon verstehen Sie nichts.«
Da erst ging Doc Holliday mit gleichmäßig langsamen Schritten an die Theke. Neben dem Banditen