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Doc Holliday 17 – Western: Blei im Straßenstaub
Doc Holliday 17 – Western: Blei im Straßenstaub
Doc Holliday 17 – Western: Blei im Straßenstaub
eBook158 Seiten2 Stunden

Doc Holliday 17 – Western: Blei im Straßenstaub

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Über dieses E-Book

Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.


"Lieber auf den Füßen stehend sterben, als auf den Knien liegend weiterleben!" rief Jack Logan seinen Männern zu und hob entschlossen seine Kentuckybüchse.

Brüllend fauchte der Schuß über die Halde. Es war an einem grauen Februartag des Jahres 1873. Der Himmel war von Wolken bedeckt, und von den Black Hills her wehte ein eisiger Wind. In Rapid City war um diese Zeit der Teufel los. Die Stadt hatte seit Wochen keinen Sheriff mehr. Die beiden letzten Männer, die den Stern des Gesetzes getragen hatten, lagen auf dem Boot Hill. Jack war der Bruder des großen Viehzüchters Dave Logan, der nahe der Stadt eine Ranch besaß. Die Weide hatte ihnen beiden gehört. Sie waren auf diesem Land groß geworden: Jack, Dave und ihr jetzt sechzehnjähriger Bruder Jonny. Aber nur Dave war zum Weidehandwerk geboren. Er verstand es, mit seiner Crew umzugehen. Unter seiner Hand gedieh die Ranch. Jack war das glatte Gegenteil seines Bruders. Er war anscheinend zum Desperado geboren. Zügellos und wild, rachsüchtig wie ein angeschossenes Raubtier, durchstreifte er mit seinen Männern das Land. Mit seinen Männern? Es waren Banditen. Sie interessierten sich nur noch für drei Dinge: Geld, Whisky und Frauen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Aug. 2014
ISBN9783863772468
Doc Holliday 17 – Western: Blei im Straßenstaub

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    Buchvorschau

    Doc Holliday 17 – Western - Frank Laramy

    Doc Holliday -17-

    Blei im Straßenstaub

    Western von Frank Laramy 

    »Lieber auf den Füßen stehend sterben, als auf den Knien liegend weiterleben!« rief Jack Logan seinen Männern zu und hob entschlossen seine Kentuckybüchse.

    Brüllend fauchte der Schuß über die Halde.

    Es war an einem grauen Februartag des Jahres 1873. Der Himmel war von Wolken bedeckt, und von den Black Hills her wehte ein eisiger Wind.

    In Rapid City war um diese Zeit der Teufel los. Die Stadt hatte seit Wochen keinen Sheriff mehr. Die beiden letzten Männer, die den Stern des Gesetzes getragen hatten, lagen auf dem Boot Hill. 

    Jack war der Bruder des großen Viehzüchters Dave Logan, der nahe der Stadt eine Ranch besaß.

    Die Weide hatte ihnen beiden gehört. Sie waren auf diesem Land groß geworden: Jack, Dave und ihr jetzt sechzehnjähriger Bruder Jonny. Aber nur Dave war zum Weidehandwerk geboren. Er verstand es, mit seiner Crew umzugehen. Unter seiner Hand gedieh die Ranch. Jack war das glatte Gegenteil seines Bruders. Er war anscheinend zum Desperado geboren. Zügellos und wild, rachsüchtig wie ein angeschossenes Raubtier, durchstreifte er mit seinen Männern das Land.

    Mit seinen Männern? Es waren Banditen. Sie interessierten sich nur noch für drei Dinge: Geld, Whisky und Frauen.

    Jack hatte sich mit voller Absicht solche Kreaturen zusammengesucht. Ein unerklärlicher Drang hatte ihn dazu getrieben. Vielleicht war Jack Logan krank? Doch wer fragte schon danach? Er war der Bruder eines der reichsten Männer im County, er hatte Dollars in Mengen – und eine schießwütige Horde von Männern, die den Himmel verloren hatten und nur noch die Hölle gewinnen konnten.

    Jack Logan schien mächtiger zu sein als sein Bruder Dave. Er beherrschte Rapid City. Sein Wort war Gesetz, und wehe dem Mann, der ihm widersprach.

    Sie waren Feinde, die beiden Brüder Dave und Jack, und zwischen ihnen stand vollkommen hilflos der heranwachsende Jonny.

    Jonny Logan hatte seine Eltern nicht gekannt. Sie starben, als er kaum drei Monate alt war. Ogalallas hatte die Logan Ranch übrfallen.

    Die Jahre waren vergangen…

    Als das Echo des Schusses verhallt war, donnerte eine grölende Lachsalve über den Hügel. Jack Logan schlug mit der flachen Hand auf den Lauf seiner Büchse.

    »Habe ich euch nicht gesagt, daß er läuft wie ein Präriehase, wenn er nur Pulver riecht?«

    Yeah, der Mann, dem der Schuß gegolten hatte, lief. Bob Dudey hieß der Mann. Er war blutjung, aber für sein Alter groß und kräftig. Er hatte ein kühnes, hartes Gesicht und dunkle Kohlenaugen. Auch er war der Sohn eines Ranchers. Aber im Gegensatz zu der der Logans war die Ranch seines Vaters verschwindend klein. Die Weide lag im Norden der Stadt an den Ufern des Cheyenne Rivers. Zweimal schon hatte »the wild Jack«, wie man Logan nannte, Rinder von der kleinen Flußranch gestohlen und sie auf die Weide seines Bruders getrieben. Es sollte so aussehen, als habe Dave das Vieh geraubt. Aber jeder im County wußte, wer der Viehdieb war. Die Empörung in der Stadt war groß, aber keiner wagte es, sich gegen Jack Logan aufzulehnen.

    An diesem Februartag war in Rapid City etwas geschehen, was »the wild Jack« zur Weißglut gebracht hatte. Der Bürgerausschuß hatte Bob Dudey den Stern angeboten. Jack Logan aber wollte keinen ihm nicht hörigen Sheriff in »seiner« Stadt. Er hatte dafür gesorgt, daß die beiden letzten Gesetzesmänner vorzeitig unter die Erde gekommen waren, und bestand nun darauf, daß einer seiner Banditen den Stern bekam.

    Deshalb hatte die Bande Dudey aufgelauert. Sie wußte, daß sein Weg hier entlangführte, wenn er die Stadt verließ. Was sie allerdings nicht wußte, war, daß Bob vor einer Viertelstunde das Angebot der Bürger abgelehnt hatte und daß sie mit dem Überfall gerade das bewirkte, was sie verhindern wollte.

    Atemlos betrat Dudey den Big Bad Lands Saloon. Vor weniger als zehn Minuten erst hatte er die Schenke verlassen. Der Bürgerausschuß war noch vollzählig versammelt. An der Theke stand der

    Townmayor Flin Stons. Ein alter Mann mit weißem Haar und Nickelbrille. Als Stons das merkwürdig blasse Gesicht Bob Dudys sah, kniff er die Augen zusammen.

    »Was ist geschehen?« fragte er.

    Dudey trat neben ihn. Im Saloon war es ruhig geworden. Jeder konnte seine Worte verstehen.

    »Ich nehme den Stern, Stons.«

    Der Townmayor schien aufzuatmen. Er hielt viel von dem jungen Rancherssohn, obwohl auch er ihm kaum eine Chance gegen Logan und seine Banditen gab. Aber es konnte nicht immer so weitergehen. Denn es war noch etwas geschehen, was dem Townmayor Sorgen machte. Vor wenigen Tagen war ein gewisser Doktor Holliday in die Stadt gekommen. Abend für Abend war er im Saloon und pokerte bis in den Morgen hinein. Bisher war allerdings noch nichts geschehen, aber Stons hatte von der Gefährlichkeit jenes Doc Holliday gehört und hätte ihn lieber heute als morgen davonreiten sehen. Aber nur ein Sheriff konnte einen Mann aus der Stadt weisen.

    Stons wollte Bob Dudey die Hand reichen, die dieser aber übersah. Da verlor sich etwas von dem Grinsen aus den faltigen Zügen des Townmayors, aber er sagte dann doch:

    »Ich danke Ihnen im Namen der Stadt, Dudey. Wir wissen alle, daß es kein leichtes Amt ist, das Sie antreten wollen. Wir werden alle unser Bestes tun, um Ihnen dabei zu helfen. Das verspreche ich Ihnen.«

    Bob Dudey nahm den Stern und den Schlüssel des verwaisten Sheriffs Office entgegen. Dann verließ er mit schnellen, harten Schritten den Saloon. Sie hatten sogar vergessen, ihn die Eidesformel sprechen zu lassen, aber was bedeutete das schon? Dudey war für sie der nächste, dem man draußen auf dem Boot Hill eine Grube schaufeln würde.

    *

    Doc Holliday war auf seinem Zimmer. Er hatte nichts von dem hören können, was unten im Saloon gesprochen worden war.

    Doch er kannte jene abweisende Atmosphäre, er hatte sie zu oft in den Städten des Westens spüren müssen.

    Der Georgier verließ sein Zimmer und stieg die Treppe hinunter. Es war eine breite Treppe, mit einem tiefroten Läufer ausgelegt. Der Läufer und die Treppe paßten irgendwie nicht zu dem im allgemeinen primitiv eingerichteten Saloon.

    Der neue Sheriff hatte eben erst den Schankraum verlassen, als Holliday auf der Treppe erschien. Es achtete weiter niemand auf den schlanken, hochgewachsenen Mann, der an einem Tisch nahe des Ausgangs Platz nahm.

    Es war ein Fenstertisch. Von dort aus konnte er die Straße überblicken – bis hinüber zum Sheriffs Office.

    Er sah gedankenlos durch die verränderten, trüben Scheiben. Und der Staub, der wirbelnd über die Straße tanzte, ließ ihn an seine Heimat Georgia denken.

    Jahre waren vergangen seit jener Zeit, Jahre, die ihm vorkamen, als seien es Jahrhunderte gewesen. Es war die bedrückenste, die schlimmste und die längste Zeit seines Lebens gewesen. Diese Zeit hatte den Arzt aus Boston hart gemacht. Er war verschlossen, kalt und gefährlich geworden.

    Von ihm ging ein merkwürdiger Hauch aus, von etwas, das jenseits aller Geborgenheit und aller Ordnung stand. Der Hauch von etwas Unbekanntem und Unberechenbarem, das in einer Sekunde alle jahrzehntealte Ordnung umwerfen konnte.

    Das war der Doktor John Henry Holliday, Sohn eines Ranchers aus Valdosta in dem Staate Georgia.

    In Boston hatte sein Unglück begonnen, an einem grauen Wintertag. Das Schicksal vertrieb ihn aus einer Stadt, in der er Geborgenheit gefunden hatte.

    Von da ab wurde sein Weg zu einer endlosen Kette von Ereignissen, die in den Gazetten des Westens die Spalten füllten.

    Doc Holliday konnte beobachten, wie Bob Dudey sein Office verließ. Er sah auch den Stern an der linken Brustseite des jungen Mannes. Der Georgier schüttelte unmerklich den Kopf. Er hatte einiges von dem gehört, was in der Stadt und im County geschehen war.

    Der Gambler wußte auch, daß schon seit einigen Monaten in Rapid City kein Mann mehr den Stern genommen hatte. Er hatte genug gehört von den Büffeljägern und Pelztierfängern – und dann auch von »the wild Jack«.

    Wie konnte dieser grüne Bursche dort drüben ein solches Amt in dieser Stadt übernehmen? War er denn lebensmüde?

    Der Georgier kannte die Hintergründe nicht, er wußte auch nichts von den Überfällen auf die Ranch des alten Dudey, aber er begann, die Zusammenhänge zu ahnen, als er die Gespräche an der Theke verfolgte.

    Wieder einmal ging es um einen Mann, der den verbrecherischen Willen hatte, ein ganzes County zu tyrannisieren. Um den reichen Jack Logan!

    Doc Holliday sah, wie Dudey über die Straße kam. Der junge Sheriff ging mit müden Schritten. Ahnte er, wie schwer das sein würde, was vor ihm lag?

    Er wußte es, der neue Gesetzesmann von Rapid City. Er hatte es schon gewußt, als er den Stern nahm. Er kannte Jack Logan zu gut und zu lange, er kannte auch seine beiden Brüder Dave und Jonny.

    *

    »Was ist denn mit dir los?« fragte Dave Logan, als er seinen Bruder Jonny aus dem Sattel steigen sah.

    Jonny taumelte über den Hof auf die Veranda zu. Sein Gesicht war blutüberströmt.

    Jonny lehnte sich erschöpft mit dem Rücken gegen einen Vorbaupfosten. Er sah furchtbar aus. Sein Gesicht war blutverschmiert, der Sternradsporn seines Bruders hatte eine grausame Fährte hinterlassen.

    »Wer war es?« wollte Dave wissen.

    Jonny betastete mit der rechten Hand sein Gesicht, dann murmelte er: »Jack war es.« Dave fuhr zurück. »Das ist doch nicht dein Ernst?«

    Der Junge nickte nur.

    »Damned, jetzt wird es allmählich zuviel«, knurrte der Rancher.

    »Es war meine Schuld«, versuchte Jonny einzulenken.

    Das Gesicht Dave Logans war grau geworden. Der Rancher mochte Mitte dreißig sein, aber er sah bedeutend älter aus. Der ständige Ärger mit seinem Bruder hatte seine Haare grau werden lassen. Unter seinen Augen waren dunkle Schatten.

    »Wieso war es deine Schuld?« wollte er wissen.

    Jonny wischte mit dem Handrücken durch sein Gesicht. »Ich habe verhindert, daß Jack den neuen Sheriff von Rapid City…« Weiter kam er nicht.

    »Was sagst du da?« stieß der Rancher hervor. »Du willst doch nicht etwa behaupten, daß sich ein Wahnsinniger gefunden hat, der in der Stadt den Sheriff mimen will?«

    »Bob Dudey«, war die ganze Antwort. 

    Der Rancher rieb sich die Augen. Es waren nicht die kalten Schneeflocken, die von Osten her über den Ranchhof wirbelten. Auch er kannte Bob, er kannte auch den alten Dudey, diesen rechtschaffenen Mann. Früher einmal waren sie Freunde gewesen, aber seitdem Jack sein Unwesen im County trieb, hatten sie sich nicht mehr gesehen.

    »Das ist doch nicht möglich«, stieß Dave Logan hervor. »Ausgerechnet Bob?«

    »Ich wollte ihn warnen«, erwiderte Jonny.

    »Und?«

    »Er hat nicht auf mich gehört.«

    »Und was hat Jack getan?«

    Jonny konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Es war weniger die Verletzung, die er davongetragen hatte, als er den tiefgezahnten Sternradsporn Jacks zu spüren bekam.

    Jack war mit seinen Banditen zum Sheriffs Office gezogen, um Dudey fertigzumachen. Zwei hatten auf den Sheriff angelegt; der eine wurde verwundet, der andere mußte mit seinem Leben bezahlen – durch die Kugeln Doc Hollidays, der im richtigen und letzten Moment auf der Bildfläche erschienen war.

    Es war nun die maßlose Zerrissenheit in Jonnys Innern. Vielleicht hatte der junge Sheriff doch

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