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Wyatt Earp 5 – Western: Der Weg nach Sheridan
Wyatt Earp 5 – Western: Der Weg nach Sheridan
Wyatt Earp 5 – Western: Der Weg nach Sheridan
eBook155 Seiten2 Stunden

Wyatt Earp 5 – Western: Der Weg nach Sheridan

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Über das Yampa-Hochland strich ein sanfter Frühlingswind und brachte den Duft der Bergwälder mit. Der einsame Reiter, der über die ansteigende Prärie ritt, beschattete die Augen mit der Hand und blickte nach Norden. Da oben vor den Bergen tauchten die Häuser einer Stadt auf. Einer Stadt, nach der sich Tom Coogan zehn Jahre lang gesehnt hatte. Chelsea! Aber für den einsamen Reiter war es mehr. Viel mehr. Vor zwölf Jahren war er mit dem großen Treck vom Osten gekommen. Unten am Arkansas entlang, hier herauf. Mit dem frischen Mut und der Unbekümmertheit seiner zweiundzwanzig Jahre. Inzwischen schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Der Mann im Sattel seufzte leise vor sich hin. Er war groß, hatte breite Schultern und ein eckiges lederbraunes Gesicht, das von vielen harten Falten gezeichnet war. Das dunkle Haar, das unterm Hutrand hervorlugte, hatte schon silberne Fäden, und auch in den schwarzen Brauen konnte man es silbern blinken sehen. Nur die Augen des Reiters waren jung; sie hatten etwas von der Farbe zugefrorener Bergseen. Tom Coogan war vierunddreißig. Man hätte ihn für vierzig halten können. Die vergangenen zehn Jahre hatten ihn hart und reif gemacht. Der Stetson auf seinem Kopf mußte vor langer Zeit einmal schwarz gewesen sein. Ebenso die Weste.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Jan. 2014
ISBN9783740935931
Wyatt Earp 5 – Western: Der Weg nach Sheridan

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    Buchvorschau

    Wyatt Earp 5 – Western - William Mark

    Wyatt Earp

    – 5 –

    Der Weg nach Sheridan

    William Mark

    Über das Yampa-Hochland strich ein sanfter Frühlingswind und brachte den Duft der Bergwälder mit.

    Der einsame Reiter, der über die ansteigende Prärie ritt, beschattete die Augen mit der Hand und blickte nach Norden. Da oben vor den Bergen tauchten die Häuser einer Stadt auf. Einer Stadt, nach der sich Tom Coogan zehn Jahre lang gesehnt hatte.

    Chelsea!

    Aber für den einsamen Reiter war es mehr. Viel mehr. Vor zwölf Jahren war er mit dem großen Treck vom Osten gekommen. Unten am Arkansas entlang, hier herauf. Mit dem frischen Mut und der Unbekümmertheit seiner zweiundzwanzig Jahre.

    Inzwischen schien eine Ewigkeit vergangen zu sein.

    Der Mann im Sattel seufzte leise vor sich hin. Er war groß, hatte breite Schultern und ein eckiges lederbraunes Gesicht, das von vielen harten Falten gezeichnet war. Das dunkle Haar, das unterm Hutrand hervorlugte, hatte schon silberne Fäden, und auch in den schwarzen Brauen konnte man es silbern blinken sehen. Nur die Augen des Reiters waren jung; sie hatten etwas von der Farbe zugefrorener Bergseen.

    Tom Coogan war vierunddreißig. Man hätte ihn für vierzig halten können. Die vergangenen zehn Jahre hatten ihn hart und reif gemacht.

    Der Stetson auf seinem Kopf mußte vor langer Zeit einmal schwarz gewesen sein. Ebenso die Weste. Jetzt hatte der Felsstaub ein mißfarbenes Grau daraufgelegt. Das rote Hemd wollte nicht so recht zu dem grünen Halstuch passen. Die Lewishosen verrieten an einigen Stellen eine bedenkliche Offenherzigkeit. Nur die Stiefel waren noch gut. Und die großen Sternradsporen blitzten in der untergehenden Sonne.

    Der hochbeinige Braune trabte müde dahin.

    Der Reiter hatte den Kopf gesenkt und blickte scharf am Hutrand vorbei nach Norden.

    Chelsea.

    Da drüben an dem alten Coleantabaum war ein Schild angenagelt, das den Namen der Ortschaft trug.

    Chelsea.

    Der Mann nahm die Zügel hoch und ließ den Braunen anhalten. Tief in Gedanken versunken starrte er auf das Schild. Und plötzlich gruben sich zwei scharfe Falten um seinen Mund.

    Erst nach Minuten ritt er weiter.

    Rechts und links reihten sich die ersten Häuser auf. Er war in der Mainstreet.

    Auf den Stepwalks herrschte geschäftiges Treiben. Die Woche ging zu Ende, und die Menschen hatten noch tausenderlei zu erledigen.

    Niemand achtete auf den Mann, der da in die Stadt eintritt. Und wohl niemand wäre auf den Gedanken gekommen, daß er der gleiche Mann war, der fast auf den Tag genau vor zehn Jahren in Ketten durch die gleiche Straße als Mörder abgeführt worden war.

    Auf der linken Seite ragte ein großes Schild in die Straße. »Kid Walkers Saloon.«

    Tom lenkte den Braunen hinüber, stieg mit seltsam eckigen Bewegungen aus dem Sattel und band das Tier am Zügelholm fest. Er blieb noch einen Augenblick auf der Straße stehen und blickte zu dem Schild hinauf. Die Hände hatte er dabei nach Cowboyart hinten in den Waffengurt gesteckt.

    Langsam stieg er die Stufen hinauf und näherte sich der mit mattierten Blumen verzierten Glastür des Saloons.

    Durch die Scheiben konnte er in den Schankraum blicken.

    Zu dieser Stunde hätten damals dort keine Zecher gesessen. Aber es schien den Leuten in Chelsea heute besserzugehen. Der Saloon war schon ziemlich besetzt.

    Tom öffnete die Tür. Ein blecherner Dreiklang ertönte. Aber niemand beachtete den neuen Gast.

    Der ging durch die Tischreihen zur Theke und schob sich in eine Lücke zwischen zwei Männer.

    Der Wirt, ein feister Mann in den Vierzigern, stand mit hochgekrempelten Ärmeln da und spülte Gläser. Er blickte kurz auf, als er Ton bemerkte, und wandte sich wieder seiner Beschäftigung zu.

    Erst als der neue Gast seine Bestellung aufgegeben hatte: »Einen Brandy Blue!« warf Kid Walker den Kopf herum. Aus weit geöffneten Augen starrte er den Fremden an.

    Dessen Gesicht war hart und verschlossen. Kein Muskel zuckte darin.

    Walker wich einen halben Schritt zurück und ließ den Unterkiefer herunterfallen. Sein gelbes Pferdegebiß kam zum Vorschein.

    Tom wiederholte seine Bestellung: »Einen Brandy Blue!«

    Der Wirt wischte sich über den kahlen Schädel und schluckte. Dann griff er mechanisch mit der Linken nach einem Glas, zog mit der Rechten eine schlanke Flasche heran, schnipste den Korken davon und goß ein, ohne hinzusehen. Erst als seine Frau ihn anstieß, weil der Brandy bereits über die Theke rann, blickte er auf.

    Ganz langsam schob er Tom das Glas zu.

    Der nahm es, hob es an, blickte dem Wirt eiskalt in die Augen und kippte das beißende Getränk in die Kehle.

    Ein Geldstück klimperte auf der Theke.

    Tom Coogan wandte sich um und ging hinaus.

    »Heh, wer war denn das?« fragte ein langer Kerl, der neben dem Fremden an der Theke gelehnt hatte.

    Der Wirt blickte auf die bemalte Glastür, die sich hinter Tom geschlossen hatte. Erst als seine Frau, die blonde Kitty, ihn erneut angestoßen hatte, kam er wieder zu sich.

    »Wer war der Mann?« fragte sie halblaut.

    Kid zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht…, ein Gespenst…«

    *

    Das »Gespenst« ging unterdes auf die Straße, bestieg seinen Braunen und ritt weiter.

    »Grand Hotel«. Da stand es breit und weithin sichtbar auf der weißgetünchten Fassade eines neuen Gebäudes.

    Tom band sein Tier an den Zügelholm und betrat das Hotel. Ein weißhaariger Mann mit bernsteinfarbenen gutmütigen Augen kam ihm in der Halle entgegen.

    Tom blieb vor ihm stehen. »Evening, Mister. Kann ich ein Zimmer haben?«

    Der alte Herr nickte. »Natürlich.« Er winkte dem Graukopf hinter der Rezeption zu und sagte zu Tom: »Tragen Sie sich bitte drüben ein.«

    Der Ankömmling schrieb seinen Namen in das dickleibige Gästebuch und nahm den Schlüssel, den ihm der grauhaarige Mann an der Rezeption vom Bord reichte.

    »Zimmer sieben, Mister!«

    Tom nickte und rief dem Mann zu: »Denken Sie an mein Pferd!«

    »Keine Sorge, Mister. Es wird bestens versorgt.«

    In dem kleinen grünschwarz tapezierten Zimmer auf dem ersten Stock ließ der Reiter sich auf einen der Stühle fallen, streckte die Beine weit von sich und senkte den Kopf müde auf die Brust.

    Jetzt war er also in Chelsea.

    Da, wohin er eigentlich gehörte. Und von wo sie ihn vor einem ganzen Jahrzehnt vertrieben hatten, weil er des Mordes beschuldigt worden war.

    Des Mordes an Jonny Ray.

    Tom schloß die Augen und sah einen flachsblonden frischen Burschen von zwanzig Jahren vor sich. Mit blauen Augen und breiter, untersetzter Gestalt, Jonny Ray.

    Wie oft hatte er sich das Bild des Toten in den vergangenen zehn Jahren vor Augen gerufen! Wie oft hatte er noch im Schlaf seine helle Stimme gehört!

    Jonny Ray war tot. Seit zehn Jahren lag er unten weit vor der Stadt Wichita in seinem stillen Grab unter einem kleinen Hügel am Ufer des Arkansas.

    Sie waren immer zu viert gewesen, damals. Jack Donegan, Kid Walker, Jonny Ray und er. Vier Freunde, die sich auf dem großen Treck zusammengefunden hatten. Sie hatten zusammen gejagt, gegessen, getrunken und gelacht; ganze Nächte hatten sie am Spieltisch miteinander verbracht. In eiserner Freundschaft. Das Vierkleeblatt wurden sie genannt. Und wer sich mit ihnen anlegte, der hatte nichts zu lachen. Sie waren damals mit einem Trupp vom Arkansas hinauf bis zum Eldorado gezogen.

    In jenen Tagen hatten ein paar Leute, denen es in Eldorado nicht behagte, zehn Meilen weiter nordöstlich auf die Berge zu eine neue Stadt aufgebaut.

    Chelesa.

    Jack Donegan, Kid Walker, Jonny Ray und Tom Coogan waren mitgezogen und hatten sich jeder ein hübsches Haus in der neuen Stadt gebaut.

    Jonny arbeitete in der Schmiede des alten Duff Vaugham; Kid half im Saloon von Nat Cummings, und Jack arbeitete mit Tom zusammen auf der Ranch des greisen Peter Loon, vier Meilen hinter der Stadt.

    Dann war der Tag gekommen, der die Freundschaft der vier mit einem Schlage zerschmetterte. Einer von ihnen war zum Mörder geworden.

    Richter Gennan war in die Stadt gezogen. Mit ihm seine sechzehnjährige Tochter Mabel.

    Mabel Gennan war bildhübsch, zu

    hübsch für Chelsea. Der Blick ihrer tiefbraunen Augen hatte eine verheerende Wirkung auf die jungen Männer der Stadt. Schon nach wenigen Tagen begannen sich die Bewerber um ihre Gunst zu streiten. Und schon nach einer Woche stand soviel fest, daß es nur einem Mann des Kleeblatts gelingen würde, Mabel für sich zu gewinnen. Seit der lange Potter sich in Cummings Saloon gerühmt hatte, er werde Mabel bekommen, und seit Tom Coogan ihn eines anderen belehrt hatte, seitdem Lat Hennings, Wynn Pingleroad und Ben Hunter sich gegen Tom stellten und sich plötzlich Jonny Ray, Jack Donegan und Kid Walker gegenübersahen – seit jener Stunde stand fest, daß Mabel nur einem Mann vom Kleeblatt zufallen konnte.

    Aber wem?

    Das war das große Rätsel.

    Und die vier wußten es selber nicht.

    Das schlimmste war, daß das stille Beobachten, das gegenseitige Belauern nicht nur rasend schnell die alte Freundschaft zerfraß – die Männer begannen einander auch zu hassen.

    Vor allem seit jener Stunde, da sie merkten, daß sie alle vier um Mabel kämpften.

    Merkwürdigerweise war niemand auf den Gedanken gekommen, Mabel selbst entscheiden zu lassen. Vielleicht hätte sie ja überhaupt keinen von ihnen gewollt. Schließlich war es ja ihre Sache gewesen.

    Aber auf diesen Gedanken kamen die vier Männer nicht. Sie würden es unter sich ausmachen.

    Und das Mädchen wußte nichts von dem heimlichen Kampf, der da um sie entbrannt war.

    Der alte Rancher Loon machte der Geschichte ein vorläufiges Ende, indem er Tom und Jack dazu bestimmte, mit vier weiteren Cowboys nach dem Süden zu ziehen, um eine Herde aus New Mexico heraufzuholen.

    Als Jonny Ray davon hörte, band er seine Schürze ab und sagte dem verdutzten Schmied, daß er in etwa einem Monat wiederkommen würde. Er ritt auf die Ranch und bat Loon, mitreiten zu dürfen.

    Er ritt mit. Er wollte nicht in der Stadt bleiben, wenn die anderen beiden weg mußten.

    Und noch einer ritt mit: Kid Walker. Als er hörte, daß die drei auf den Trail zogen, meldete er sich dazu.

    Der alte Loon fand, daß er die anderen vier Cowboys, die er für den Trail bestimmt hatte, auf der Ranch lassen konnte, wenn die vier tüchtigen Männer zusammen waren.

    Und so geschah es.

    Es war im Frühjahr.

    An einem kühlen, nebligen Morgen ritten sie los.

    Der Rancher hatte Tom zum Trailboß bestimmt. Das besagte nicht viel und doch eine ganze Menge. Auf dem Trail war Tom der Chef. Nach dem Trail war er wieder ein Cowboy wie Jack und die anderen auf der Ranch.

    Sie ritten nach Süden über Santa Fé nach Tucumcari. Wochenlang wälzte sich der Treck der zweitausend braunen Longhorns in

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