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Wyatt Earp 8 – Western: Der Sternsporenreiter
Wyatt Earp 8 – Western: Der Sternsporenreiter
Wyatt Earp 8 – Western: Der Sternsporenreiter
eBook156 Seiten1 Stunde

Wyatt Earp 8 – Western: Der Sternsporenreiter

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war an einem kristallklaren Wintertag, als Jim Hunter ihn zum erstenmal sah. Und irgendwie hatte Jim gefühlt, daß es kein gewöhnlicher Augenblick war, als der Reiter unten aus der Talsenke auftauchte und auf ihn zukam. Er hatte ein tiefbraunes, eckiges Gesicht und harte graue Augen. Die Brauen schienen über der Nase zusammengewachsen zu sein. Die Nase war kurz und kantig. Der Mund breit, fest und an den Winkeln heruntergezogen. Weit schob sich das große Kinn nach vorn. Der breitkrempige graue Hut war vorn ein wenig aufgeschlagen – und eigentlich war es nur das, was Jim an dem Fremden gefiel. Es war das einzige Freundliche, Offene an dem Reiter. Er steckte in abgetragener Weidekleidung, trug einen patronengespickten Waffengurt und auf der rechten Seite einen großen Revolver im Halfter. Im Scabbard, der steil nach unten zeigte, steckte eine 44er Winchester. Es war eigentlich nichts Besonderes an diesem Mann. Nicht einmal sein Pferd war wert, länger als einen Augenblick angesehen zu werden; es war ein hochbeiniger Grauschimmel, kaum seine dreißig Dollar wert. Wie gesagt, es war nichts besonders Auffallendes an dem Reiter, und dennoch hatte der Cowboy Jim Hunter ein merkwürdiges Gefühl beim Anblick des Fremden. Der war jetzt bis auf fünf Yards an den Zaun herangekommen, hinter dem Jim auf seinem Sattel am Boden hockte. Die schiefergrauen Augen des Fremden prüften das Gesicht des jungen Weidereiters. Dann öffnete er die Lippen und fragte mit einer rauhen, schnarrenden Stimme: »Hallo! Gehören Sie zur Moonranch?« Jims blaue Augen ruhten forschend auf dem Reiter. Dann nickte er: »Yeah –«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Jan. 2014
ISBN9783740935962
Wyatt Earp 8 – Western: Der Sternsporenreiter

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    Buchvorschau

    Wyatt Earp 8 – Western - William Mark

    Wyatt Earp

    – 8 –

    Der Sternsporenreiter

    William Mark

    Es war an einem kristallklaren Wintertag, als Jim Hunter ihn zum erstenmal sah. Und irgendwie hatte Jim gefühlt, daß es kein gewöhnlicher Augenblick war, als der Reiter unten aus der Talsenke auftauchte und auf ihn zukam.

    Er hatte ein tiefbraunes, eckiges Gesicht und harte graue Augen. Die Brauen schienen über der Nase zusammengewachsen zu sein. Die Nase war kurz und kantig. Der Mund breit, fest und an den Winkeln heruntergezogen. Weit schob sich das große Kinn nach vorn. Der breitkrempige graue Hut war vorn ein wenig aufgeschlagen – und eigentlich war es nur das, was Jim an dem Fremden gefiel. Es war das einzige Freundliche, Offene an dem Reiter. Er steckte in abgetragener Weidekleidung, trug einen patronengespickten Waffengurt und auf der rechten Seite einen großen Revolver im Halfter. Im Scabbard, der steil nach unten zeigte, steckte eine 44er Winchester.

    Es war eigentlich nichts Besonderes an diesem Mann. Nicht einmal sein Pferd war wert, länger als einen Augenblick angesehen zu werden; es war ein hochbeiniger Grauschimmel, kaum seine dreißig Dollar wert.

    Wie gesagt, es war nichts besonders Auffallendes an dem Reiter, und dennoch hatte der Cowboy Jim Hunter ein merkwürdiges Gefühl beim Anblick des Fremden.

    Der war jetzt bis auf fünf Yards an den Zaun herangekommen, hinter dem Jim auf seinem Sattel am Boden hockte.

    Die schiefergrauen Augen des Fremden prüften das Gesicht des jungen Weidereiters. Dann öffnete er die Lippen und fragte mit einer rauhen, schnarrenden Stimme: »Hallo! Gehören Sie zur Moonranch?«

    Jims blaue Augen ruhten forschend auf dem Reiter. Dann nickte er: »Yeah –«

    »Ist das ganze Land eingezäunt?«

    Jim hörte den leisen Spott in dieser Frage sehr wohl heraus. »Doch, Mister – unsere Weide jedenfalls.«

    »Verrücktes Land, dieses Kansas.«

    »Wo kommen Sie her?«

    »Aus Texas.«

    Er hätte es eigentlich nicht zu sagen brauchen, und Jim hätte es nicht nötig gehabt, danach zu fragen. Man konnte es dem großen, hageren Burschen ansehen, woher er kam. Er war ganz und gar der Typ des Texaners, wie man ihn im ganzen Westen kannte.

    »Sieht so aus, als wäre ganz Kansas eingezäunt«, meinte er jetzt.

    »Sieht aber wirklich nur so aus«, gab Jim grinsend zurück. »Leider ist es notwendig, die Weide hier einzuzäunen.«

    »Rustler?« fragte der Fremde.

    »Ja. In den letzten Wochen ist uns immer wieder Vieh weggekommen.«

    »Hm.« Der Reiter strich sich über das bärtige Kinn. »Scheint ja eine gemütliche Gegend zu sein.«

    Jim musterte den Fremden, und jetzt erst sah er etwas, das er bisher durch die Haltung des Reiters nicht hatte sehen können. Es war etwas Eigenartiges, etwas sichtbar Besonderes, das scharf ins Auge stach: Der Mann trug an seinen weichen kurzen Texanerstiefeln auf silbernen Stegen riesengroße goldene Sternradsporen. Die Räder hatten einen solch gewaltigen Durchmesser und so lange spitze Dornen, daß Jim sie verblüfft anstarrte.

    »Hey, ist das auch texanisch, Mister?«

    »Was?«

    »Die großen Sternräder? Sieht ja aus, als wollten Sie einen Elefanten damit bearbeiten.«

    Der Fremde blickte den jungen Cowboy einen Augenblick schweigend an. Dann versetzte er: »Yeah – das ist auch texanisch.« Dann beugte er sich über das Sattelhorn und frage: »Wie weit ist es noch bis zur Ranch?«

    Jim drehte sich um, als müsse er nachdenken. »Sieben Meilen«, sagte er dann.

    Der Fremde tippte an den Rand des Hutes.

    »Wollen Sie Arbeit haben?« forschte der Cowboy.

    »Ja.«

    Jim nickte. »Arbeit gibt’s bei uns. Weiß nur nicht, ob Sie Mr. Clove gefallen werden.«

    Über das Gesicht des Fremden flog ein Schatten. »Mr. Clove? Ich denke, die Ranch gehört Pat Hollister?«

    »Gehörte sie auch. Aber Mr. Clove ist der Vormann.«

    Das harte Gesicht des Reiters zersprang in hundert Falten, aber auch das kurze Lachen verlieh diesem steinernen Gesicht nichts Angenehmes. Überhaupt schienen die Augen gar nicht mitzulachen. Sie blieben kalt und starr. »Mr. Clove? Wo gibt es denn so was, daß ein Vormann mit Mister von seinen Männern angeredet wird? Ist er der Partner des Ranchers?«

    »Nein.« Jim schüttelte den Kopf. Er wußte selbst, daß es irgendwie verrückt war, dieses Mister Clove. Aber Clove verlangte es so. Und er war Vormann. Deshalb hatte sich bisher niemand an dem »Mister« gestoßen.

    Der Reiter tippte nochmals an den

    Hutrand und ritt dann weiter.

    Jim erhob sich langsam von seinem Sattel, beschattete die Augen mit der Hand und blickte nachdenklich hinter dem Fremden her.

    Auch jetzt spürte er es noch ganz deutlich. Nein, es war kein gewöhnlicher Augenblick gewesen...

    Und der Cowboy Jim Hunter sollte recht behalten.

    *

    Sonnenglanz lag über dem weiten

    Ranchhof, als der Fremde mit der Stiefelspitze den Torriegel aus der Angel hob, das Tor aufstieß und langsam auf die Pferdetränke zuritt.

    Der lange Jonny Tucker stand drüben neben dem kleinen Joe McIntire in der Stalltür und blickte dem Ankommenden neugierig entgegen.

    Der Fremde stieg vom Pferd und kam mit singenden Sporen auf die beiden zu.

    Drei Yards vor ihnen blieb er stehen. »Hallo! Ist der Rancher im Haus?«

    Tucker schüttelte den Kopf. »No, aber Mr. Clove ist da.«

    »Der Vormann?« Ein grinsendes Lachen kroch über das Gesicht des Fremden.

    Da trat drüben aus dem langgestreckten Mannschaftshaus ein vierschrötiger Mann heraus. Er hatte ein ernstes rotes Gesicht und blickte mit harten Augen auf das fremde Pferd. Dann sah er zu dem Mann hinüber.

    Jonny Tucker hob den rechten Daumen. »Drüben ist er – Mister Clove.«

    Der Fremde wandte sich um, warf einen kurzen, flüchtigen Blick auf den Vormann und stiefelte dann sporenklirrend und etwas staksig in entgegengesetzter Richtung auf die Veranda des Wohnhauses zu.

    Der Vormann und die beiden Cowboys sahen ihm verblüfft nach.

    Da bellte Cloves Stimme über den weiten Hof. »He!«

    Der Fremde kümmerte sich nicht darum.

    »He! Wo wollen Sie hin?«

    Da blieb der Sternsporenreiter stehen und wandte sich um. »Ich will mit dem Rancher sprechen.«

    »Haben Ihnen die Leute nicht gesagt, daß er nicht da ist?«

    Langsam schob sich der Vormann näher.

    Der Fremde ging die Treppe hinauf.

    Da peitschte ein Schuß über den

    Hof.

    Die Kugel fetzte ein fingerlanges Stück Holz aus der Stufe dicht neben dem rechten Stiefel des Fremden.

    Der wandte sich langsam um.

    Sieben Schritte vor ihm, unten im Hof, stand Mister Clove. Er hatte den rauchenden Colt noch in der Faust.

    »He, Mann! Das war ein Signal! Wenn ich mit Ihnen spreche, bleiben Sie stehen. Die Boys haben Ihnen gesagt, daß der Rancher nicht da ist. Also haben Sie sich mit mir zu befassen. Und ich habe verdammt wenig Zeit.«

    Die grauen Augen des Fremden schossen einen kalten Blick auf den Vormann. »Nehmen Sie den Revolver weg«, sagte er rauh.

    Der Vormann zog die Brauen zusammen. »Sagen Sie, Mister – sind Sie vielleicht verrückt? Sie reiten hier in unseren Ranchhof und benehmen sich so, als wären Sie hier wenigstens der Vormann. Kommen Sie von der Treppe herunter. Aber schnell.«

    Der Fremde stemmte die Arme in die Hüften und spreizte die Beine. Seine Lippen öffneten sich kaum merklich. »Ich bin Bill Hogeeter.«

    Jonny und Joe hatten es drüben am Stall gehört.

    Mister Clove hob den Colt. »Hören Sie gut zu, Hogeeter. Sie sind hier auf der Moon-Ranch...«

    »Ich weiß.« Hogeeter blieb ruhig stehen.

    Mr. Clove begriff ihn nicht. Er schüttelte den Kopf. »Was wollen Sie hier?«

    »Ich suche Arbeit.«

    »Arbeit?« Mr. Clove steckte den Colt ins Halfter. »Wenn Sie ein ebenso störrischer Cowboy sind, wie...«

    »Wie?«

    »Äh!« Der Vormann winkte ab. »Reiten Sie weiter, Hogeeter. Sie gefallen mir nicht.« Er wandte sich ab und ging auf das Bunkhaus zu.

    Da peitschte wieder ein Schuß über den Ranchhof.

    Diesmal wirbelte haarscharf neben dem linken Stiefel des Vormannes der Dreck auf.

    Mr. Clove blieb stehen und drehte sich um. Unendliches Erstaunen lag in seinen hellen Augen. »He, Sie müssen verrückt sein!«

    »Ich suche Arbeit.« Hogeeter ließ den Colt ins Halfter gleiten.

    »Aber? Mit dem Colt etwa?«

    »Wenn’s sein muß.«

    Mr. Clove feixte. Dann kam er zurück. Er streckte Hogeeter die Hand hin. »Sie scheinen ein eigenartiger Bursche zu sein, Bill. Aber ich glaube, Sie gefallen mir doch. Jeder setzt sich nach seiner Manier durch. Wir brauchen noch eine Menge Leute. Ich werde es mit Ihnen versuchen.«

    Hogeeter warf den Kopf hoch. »Und Hollister? Müssen Sie ihn nicht erst fragen?«

    »Nein. – Bringen Sie Ihren Gaul in den Corral und kommen Sie dann ins Bunkhaus...«

    Ja, so war es gewesen.

    Mr. Clove hatte den Texaner angeworben.

    Es war der unseligste Tag der Moon-Ranch gewesen. Aber das hatte damals ja noch keiner wissen können.

    Hogeeter war ein ausgezeichneter Cowboy, wie die meisten Burschen, die aus Texas kamen. Aber er war dickschädelig wie ein Montana-Büffel. Er sprach kaum mit seinen Kameraden und wenn, dann nur wenig.

    Der Rancher hatte ihn kurz begrüßt, und als Mr. Clove erklärte, daß er ihn eingestellt habe, war es in Ordnung.

    Doch, er war ein guter Cowboy. Die elf Männer auf der Ranch wußten es nach wenigen Tagen.

    Alle wußten es. Auch Hollister und seine Tochter Mary.

    Die neunzehnjährige Mary lehnte am Fenster und blickte in den Hof.

    Es war früher Morgen.

    Der Rancher saß noch am Tisch und trank seinen Kaffee.

    »Wie findest du ihn?« fragte das Mädchen.

    Der Rancher hob den Kopf. »Wen?«

    »Hogeeter.«

    »Er ist ein guter Cowboy.«

    »Ja – und sonst?«

    »Ein eigenartiger Bursche. Aber was geht uns das an?«

    »Er ist starrsinnig...«

    »Aber er macht alles besser als die anderen. Er macht es wirklich besser und auch schneller.«

    Mary verzog den Mund. »Ich mag ihn nicht. Und ich kann das scharfe Singen seiner verrückten Sporenräder nicht vertragen.«

    Der Rancher hob die Schultern hoch, trank seinen Kaffee aus und ging zur Tür. »Wir müssen uns mit den Eigenheiten der Leute abfinden, Mary. Du weißt ja, wie schwer es ist, Weidereiter zu bekommen.« Damit verließ er den Raum.

    Frank Luck, ein hochgewachsener, flachsblonder Bursche, lud gerade mit Joe McIntire und dem vierkantigen Dave Collager Bretter auf einen Karren. Draußen am Rock Creek sollte ein Vorwerk errichtet werden.

    Der Rancher hatte schon lange den Gedanken gehabt, unten am Fluß, der fünfzehn Meilen von der Ranch entfernt das Weideland abgrenzte, ein Blockhaus zu errichten.

    In den letzten Tagen hatten die Männer

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