Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Rinder für Dodge City: Wyatt Earp 278 – Western
Rinder für Dodge City: Wyatt Earp 278 – Western
Rinder für Dodge City: Wyatt Earp 278 – Western
eBook143 Seiten1 Stunde

Rinder für Dodge City: Wyatt Earp 278 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Unter einer gewaltigen Dunst- und Staubglocke schob sich die riesige Herde auf das in der Ferne schimmernde Silberband des Arkansas zu. Der Mann, der den schwarzen Leitbullen führte, saß auf einem schweißbedeckten Fuchs, dem die Schaumflocken vom Maul flogen. Es war ein großer, breitschultriger Mann mit hartem wetterbraunem Gesicht, schmalen Falkenaugen und flachsblondem Haar. Die grobe Lederweste stand vorn über dem leuchtend roten Hemd weit offen. An einem abgewetzten Kreuzgurt hingen in den Halftern zwei schwere Revolver. Dieser Mann war der texanische Trailboß Ben Summer. Ein merkwürdiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht, das hart und rissig war wie die Landschaft ringsum. Forschend glitt der Blick seiner schiefergrauen Augen über das abfallende Land nach Westen hin auf eine Hügelgruppe zu. Ben Summer schien etwas zu suchen. In seine fliehende Stirn grub sich eine steile Falte. Dann hob er den linken Arm und zerrte gleichzeitig mit der Linken an dem starken Lederriemen, der den Nasenring des massigen Leitbullen hielt. Blökend, brüllend und stampfend schoben sich die zweitausend braun- und weißgescheckten Tierleiber weiter. Summers Rechte griff zum Colt, nahm die Waffe mit einer seltsam trägen und doch sicher wirkenden Bewegung aus dem Halfter, spannte den Hahn – und der Schuß peitschte in den Himmel. Sofort antworteten vier Schüsse rund um die Herde herum. Die Cowboys preschten auf ihren staubbedeckten Tieren heran und blickten aus stumpfen Gesichtern in die Augen ihres Boß. Ein langer, hagerer Bursche schob sich den mißfarbenen Stetson aus dem Gesicht, wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn und krächzte heiser: »Was gibt's, Ben?« Der Trailboß zerrte den widerstrebenden Bullen mit wahren Berserkerkräften an sich heran, vermied den Blick des Cowboys und knurrte: »Wir legen eine Rast ein.« Der Hagere zog die dichten schwarzen Brauen zusammen. »Hier noch?« Er warf den Kopf herum und blickte mit schmalen Augen auf den Fluß hinunter.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Mai 2023
ISBN9783987578281
Rinder für Dodge City: Wyatt Earp 278 – Western

Mehr von William Mark lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Rinder für Dodge City

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Rinder für Dodge City

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Rinder für Dodge City - William Mark

    Wyatt Earp

    – 278 –

    Rinder für Dodge City

    William Mark

    Unter einer gewaltigen Dunst- und Staubglocke schob sich die riesige Herde auf das in der Ferne schimmernde Silberband des Arkansas zu.

    Der Mann, der den schwarzen Leitbullen führte, saß auf einem schweißbedeckten Fuchs, dem die Schaumflocken vom Maul flogen. Es war ein großer, breitschultriger Mann mit hartem wetterbraunem Gesicht, schmalen Falkenaugen und flachsblondem Haar. Die grobe Lederweste stand vorn über dem leuchtend roten Hemd weit offen. An einem abgewetzten Kreuzgurt hingen in den Halftern zwei schwere Revolver.

    Dieser Mann war der texanische Trailboß Ben Summer. Ein merkwürdiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht, das hart und rissig war wie die Landschaft ringsum. Forschend glitt der Blick seiner schiefergrauen Augen über das abfallende Land nach Westen hin auf eine Hügelgruppe zu.

    Ben Summer schien etwas zu suchen.

    In seine fliehende Stirn grub sich eine steile Falte.

    Dann hob er den linken Arm und zerrte gleichzeitig mit der Linken an dem starken Lederriemen, der den Nasenring des massigen Leitbullen hielt.

    Blökend, brüllend und stampfend schoben sich die zweitausend braun- und weißgescheckten Tierleiber weiter.

    Summers Rechte griff zum Colt, nahm die Waffe mit einer seltsam trägen und doch sicher wirkenden Bewegung aus dem Halfter, spannte den Hahn – und der Schuß peitschte in den Himmel.

    Sofort antworteten vier Schüsse rund um die Herde herum.

    Die Cowboys preschten auf ihren staubbedeckten Tieren heran und blickten aus stumpfen Gesichtern in die Augen ihres Boß.

    Ein langer, hagerer Bursche schob sich den mißfarbenen Stetson aus dem Gesicht, wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn und krächzte heiser: »Was gibt’s, Ben?«

    Der Trailboß zerrte den widerstrebenden Bullen mit wahren Berserkerkräften an sich heran, vermied den Blick des Cowboys und knurrte: »Wir legen eine Rast ein.«

    Der Hagere zog die dichten schwarzen Brauen zusammen. »Hier noch?« Er warf den Kopf herum und blickte mit schmalen Augen auf den Fluß hinunter. »Es sind doch nur noch fünfzehn Meilen…«

    »Yeah – aber die Rinder müssen sich erholen.«

    »Das können sie doch unten am Fluß viel besser«, beharrte der Hagere.

    Summer entgegnete: »Sicher. Aber ich lege keinen Wert darauf, daß Jesse Talboat sie dabei beobachtet.«

    »Meinst du, daß die Viehaufkäufer die ankommenden Herden beobachten? Ich kann mir nicht denken, daß ein Händler sich diese Mühe macht!«

    Der Trailboß hatte den schwarzen Koloß, der den Kopf immer wieder unwillig ins Genick warf, zu sich herangezogen, wickelte das Riemenende fest ums Sattelhorn und senkte den Blick in die Augen des staubbedeckten Kuhtreibers.

    »Du bist ein ganz guter Cowboy, Jim – aber von Viehhändlern verstehst du nichts. Talboat ist ein höllisch ausgekochter Bursche. Ich weiß, daß er seine Leute unten am Fluß hat. Und die geben ihm sofort Nachricht, wenn eine Herde kommt. Er kommt dann rüber und sieht die ausgemergelten Tiere. Soll ich ihm sagen: Warten Sie einen Tag, Talboat, dann hat sich die Herde erholt. Dann haben die Rinder Wasserbäuche und satte Augen?«

    Jim Cahoon grinste müde. »Well – du mußt es wissen.«

    Summer blickte in die ausdruckslosen Gesichter der drei anderen Männer. »Wir bleiben hier bis zum Abend. Dann ziehen wir an den Fluß.«

    Die Treiber nickten träge.

    Langsam war die Herde zum Stehen gekommen.

    Die Männer blinzelten in die dichte Staubwolke.

    Jim Cahoon nahm seinen Zügel hoch und trabte zurück.

    Die anderen Cowboys folgten ihm.

    Mit gesenkten Köpfen und starren Augen dösten die Rinder schwer atmend vor sich hin. Sie witterten die Nähe des Flusses. Nach dem harten Trail, der mehrere Wochen gedauert hatte, waren sie mit ihren Kräften am Ende. Auch die kleinen Wasserläufe, die Summer aufgesucht hatte, waren nicht imstande gewesen, die Kräfte der Rinder zu erhalten. So war er eben, der große Trail von Texas herauf nach Dodge City. Erst öde Steppen, dann schroffes, bergisches Land, kahle Schluchten und schließlich mit dünnem Felsgras bewachsene endlose Ebenen.

    Es war ein weiter Weg hinauf nach Dodge City.

    Aber Ben Summer hatte es geschafft.

    Drüben im milchigen Dunst jenseits des großen Flusses lag die Stadt.

    Summer schlug einen kurzen Eisenpflock in die Erde und band den Bullenriemen daran fest. Dann sattelte er seinen Fuchs ab, ließ sich auf den Boden nieder, nahm sein Tabakzeug aus der Tasche und rollte sich eine Zigarette.

    Unablässig glitt sein Blick nach Westen hin über das Land.

    Jim Cahoon, der hundert Yards weiter südwestlich neben der Herde hielt, blickte über die Rinderrücken zum Trailboß, der vorn auf der Erde saß. Da rutschte auch er aus dem Sattel und ließ sich da nieder, wo er den Boden berührt hatte. Aus müden Augen betrachtete er seinen Pinto, erhob sich dann wieder mit hölzernen Bewegungen und nahm dem Tier den Sattel ab.

    Nur langsam ließ die brütende Hitze nach. Der Himmel riß auf, und vom Fluß herauf wehte ein sanfter Windhauch. Die Rinder stellten ihre Ohren hoch und sogen die Luft tief in die Nüstern ein.

    Plötzlich zog Ben Summer die Brauen zusammen und blickte aus spaltengen Augen auf die Hügelkette hinüber.

    Drüben, in der dunstigen Ferne, tauchten mehrere kleine Punkte auf, die schnell größer wurden und näher kamen. Es waren Reiter. Der Trailboß konnte bald zwölf Männer erkennen. Er wandte den Kopf und sah zu Jim Cahoon hinüber.

    Der hockte an seinen Sattel gelehnt, hatte seinen breitrandigen Hut übers Gesicht gezogen und schien zu schlafen.

    Summer lehnte sich ebenfalls zurück und schob sich den Hut über die Augen. Wie er so dasaß, erweckte er den Anschein, als schlafe auch er.

    Die anderen Cowboys lagerten hinter der Herde.

    Da die Rinder nicht ruhig standen, sondern tausendstimmig blökend und murrend mit den stumpfen Hufen den trockenen sandigen Boden scharrten, war das Herannahen der Reiter erst zu hören, als sie sich schon auf Schußweite genähert hatten.

    Da sprang Cahoon plötzlich hoch, griff nach seinem Colt und brüllte: »Boß!«

    Daß der da heranpreschende weit ausschwärmende Reitertrupp nichts Gutes im Schilde führte, hatte der hagere Cowboy sofort erfaßt.

    Ben Summer rührte sich nicht.

    Da krachten auch schon Schüsse.

    Von einer Gewehrkugel getroffen, sackte der lange Cahoon in sich zusammen.

    Joe Bratt, Mac Calliger und Clint Brentborne leisteten verzweifelten Widerstand.

    Da die Angreifer jedoch aus sicherer Entfernung mit ihren weittragenden Gewehren schossen, hatten die Cowboys keine Chance. Sie wurden niedergestreckt, ehe sie selbst ihre Gewehre an sich nehmen konnten.

    Es dauerte über eine Stunde, bis die Banditen die ausbrechende Herde wieder zusammen hatte.

    Ben Summer allein stand vorn und hielt den Leitbullen, und neben ihm hielt der Anführer der Rustler, ein kleiner hagerer Bursche mit finsterem Gesicht, unsteten Augen und strähnigem Grauhaar.

    Summer hatte alle Mühe gehabt, den wild stampfenden Bullen zu halten. Er warf dem Reiter jetzt einen galligen Blick zu und rief: »Hast mich ja ganz schön warten lassen, Scapper!«

    Der Bandit feixte. Dann schob er die Unterlippe vor und krächzte: »Du weißt, daß ich pünktlich bin, Summer. Hättest dir doch denken können, daß was dazwischen gekommen ist.«

    Summer fletschte die Zähne. »Was ist dazwischen gekommen?«

    »Wir haben hier einen ziemlich ungemütlichen Marshal in der Gegend.«

    »Damned, wegen eines lausigen Sternträgers laßt ihr mich hier vier Stunden warten?«

    Der Bandit legte den Kopf auf die Seite. »Lausig? He! Du machst mir Spaß. Der Bursche ist gefährlicher als ein halbes Dutzend Texas-Rangers.«

    Summer warf den Kopf hoch. »Bist du verrückt? Bill Fleet ist doch weiter nichts als eine lahme Ente. Und wenn der hier mal durch die Gegend kraucht, dann zieht ihr schon den Kopf ein.«

    »Bill Fleet?« Scapper lachte böse auf. »Den gibt’s nicht mehr, old boy. Der hat vor neun Monaten ein halbes Dutzend Kugeln geschluckt und sich nicht wieder davon erholt.«

    Der massige Leitbulle war endlich zur Ruhe gekommen. Summer richtete sich auf. »Und? Wer soll denn der gefährliche Bursche sein, der Fleets Stern genommen hat?« Ein spöttisches Lächeln lag bei diesen Worten um den Mund des Treibers.

    Der Bandit wischte sich ärgerlich über seine kurze, aufgeworfene Nase. »Das Lachen wird dir gleich vergehen, Summer. Der Kerl hat einen so bekannten Namen, daß er selbst dir bekannt sein wird.«

    »Ein Schießer?«

    »Wie man es nimmt, schießen kann er auch, und zwar mit beiden Händen wie der Teufel. Daß er nicht auch noch mit den Füßen schießt, ist alles. Frag Bill, er kann ein Lied davon singen. Er hat schon einen Gang mit ihm gehabt.«

    »Was denn? Bill hat einen Burschen gefunden, der schneller schießt als er?«

    Der Bandit feixte. »Schneller? Wenigstens doppelt so schnell. Außerdem hat der Kerl hier einen Partner im Kreuz, der mit den Sixguns besser umgeht als du mit deinen Rindern.«

    »Äh!« Summer machte eine wegwischende Handbewegung. »Mach es nicht so spannend, Kleiner. Sag mir endlich, wer jetzt in Dodge den Stern genommen hat. Ich werde den Kerl wie einen faulen Apfel zerquetschen.«

    Eine häßliche Lache brach von den Lippen des Banditen. Er hatte sich Zeit gelassen und genoß die Wirkung der beiden Worte, die er nun von sich gab: »Wyatt Earp.«

    Summer riß den Kopf herum. Sein Mund stand offen. Er hatte die Brauen hoch in die fliehende Stirn gezogen. »Bist du wahnsinnig? Wyatt Earp? Der Polizeihund aus Missouri?«

    »Yeah, genau der. Und Doc Holliday ist auch in der Stadt.«

    »Holliday? Was haben wir mit ihm zu schaffen? Er ist ein Spieler…«

    »Yeah, und wenn es irgendwo um den Marshal herum kracht, kannst du hundert Dollar wetten, daß er in seinem Rücken ist.«

    Summer nahm den Hut ab. Zahllose winzige Schweißperlen standen plötzlich auf seiner Stirn. »Wyatt Earp und Doc Holliday? Hell and Devils! Da haben sich ja die beiden richtigen gefunden.«

    Scapper nickte nur.

    Der Texaner machte eine wegwischende Handbewegung. »Unsinn, was gehen uns die beiden Kerle an? Die Herde muß an den Fluß gebracht

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1