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Wyatt Earp 100 – Western: Die Galgenmänner
Wyatt Earp 100 – Western: Die Galgenmänner
Wyatt Earp 100 – Western: Die Galgenmänner
eBook142 Seiten1 Stunde

Wyatt Earp 100 – Western: Die Galgenmänner

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der Tag, an dem es geschah, war der 4. Oktober 1883… Über der kleinen Ranch, sieben Meilen vor der Arizonastadt Kom Vo, lag greller Mittagssonnenschein. Die drei Pferde im Corral hatten Schutz gegen die sengende Glut des orangefarbenen Feuerballs unter den verwitterten Resten eines Überdaches gesucht. Müde trottete ein zottiger Hund über den Hofplatz der Scheune zu.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Juli 2016
ISBN9783740903961
Wyatt Earp 100 – Western: Die Galgenmänner

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    Buchvorschau

    Wyatt Earp 100 – Western - William Mark

    Wyatt Earp 100 – Die Galgenmänner

    Wyatt Earp –100–

    Die Galgenmänner

    Roman von William Mark

    Der Tag, an dem es geschah, war der 4. Oktober 1883…

    Über der kleinen Ranch, sieben Meilen vor der Arizonastadt Kom Vo, lag greller Mittagssonnenschein. Die drei Pferde im Corral hatten Schutz gegen die sengende Glut des orangefarbenen Feuerballs unter den verwitterten Resten eines Überdaches gesucht. Müde trottete ein zottiger Hund über den Hofplatz der Scheune zu.

    Mike Sherwood arbeitete neben dem Geräteschuppen an einem neuen Stiel für ein Feldgerät. Der Farmer war dreiundvierzig Jahre alt, hatte schon graues Haar und ein faltenübersätes Gesicht. Die zwanzig Jahre, die der emigrierte Engländer hier im Westen verbracht hatte, waren eine bittere Zeit gewesen für ihn und seine Frau Mabel. Damals, als sie gekommen waren, hatten sie sich alles Glück der Welt von diesem Fleckchen Erde erhofft, das sie gekauft hatten. Aber kaum standen die drei Bauten der kleinen Sherwood Farm, da fegte ein Brand sie in einer Dezembernacht völlig hinweg. Die beiden Menschen waren froh, daß sie ihr nacktes Leben retten konnten. Wie das Feuer entstanden war, wußten sie nicht. Erst sehr viel später kam ihnen die Vermutung, daß ein neunzehn Meilen entfernt lebender Nachbar es gelegt haben könnte, der sie um die hübsche kleine Farm beneidete, der sieben Kinder hatte und vor Hunger nicht wußte, wie er in den Schlaf kommen sollte. Dann nach sieben Jahren, kamen die Apachen, die verlangten, daß sie das Land verlassen sollten. Die Sheerwoods mußten wegziehen, da ihnen ihr Leben lieb war; aber sie kamen nach einem Jahr wieder. Alles war halbverfallen und verwahrlost. Sie bauten unverdrossen neu auf.

    Dreimal fiel das Feuer die Sherwood Farm an, dreimal baute Mike neu auf. Dann kamen die Belmonts, zwei Banditen, die ihnen drei Pferde und neunzehn Rinder stahlen. Nach ihnen suchten die Lombard Brothers die Farm heim; diese vierköpfige Bande machte allerdings gründliche Arbeit: sie ließ nicht einen Stein auf dem anderen, nicht eine Planke neben der zweiten. Sie stahl alles, riß dann alle drei Bauten nieder; nur ein Feuer scheuten sie offenbar, da man es in der klaren Sommernacht von weither hätte sehen können. Geknebelt und gefesselt hatten sie Mike und seine Frau in den Trümmern ihrer Bleibe liegengelassen.

    Danach war es viele Jahre gutgegangen; jedenfalls was das Feuer anbetraf und weitere Überfälle. Aber die Not war bei den Sherwoods geblieben. Der dürre Boden gab nur karge Frucht her, und die Rinderzahl konnte man ohne Geld nicht vergrößern.

    Vor neun Jahren war dann der kleine Mike auf die Welt gekommen, der Stolz des Farmers und die Freude seiner Mutter.

    Auf dem Hof hatte sich nichts geändert. Es waren mit Mühe und Not immer noch drei Pferde und kaum mehr als zwanzig Rinder.

    Und der Farmer schuftete wie ein Berserker; seine Frau und sein kleiner Sohn halfen ihm nach Kräften bei der schweren Arbeit.

    Alles aber, was über die kleine Farm des Engländers in diesen zwei Jahrzehnten hereingebrochen war, sollte ein Nichts, ein Schatten gegen das sein, was ihr dieser heiße Oktobertag bringen würde…

    Es war kurz vor zwölf Uhr.

    Der kleine weizenblonde Junge hatte gerade in der Küche auf die Uhr gesehen und ging dann in die Scheune, um nach den kleinen Kätzchen zu sehen, die seit ein paar Tagen dort oben versteckt in einem Heunest lagen. Er hatte dem Vater bis jetzt geholfen, in der Küche noch einen Schluck Milch getrunken und der Mutter gesagt: Ich komme gleich zurück.

    Er stieg gleich durch das Rückfenster der Scheune ein und kletterte die steile Tennenleiter hinauf.

    Als er oben vor den trockenen, knisternden Heubergen stand, hörte er bereits das leise Mauzen der kleinen Kätzchen.

    Er zog sich zu ihnen hinauf und sah ihnen zu.

    Eines davon, ein besonders hübsches schwarzes Kerlchen mit weißer Schwanzspitze und weißen Pfötchen, nahm er aus dem Nest heraus und brachte es an die Rückwand der Scheune, um es durch eine Bretterlücke einen Blick in die Welt hinaus tun zu lassen.

    Da sah der kleine Mike plötzlich drei Reiter auf die Rückfront der Farm zukommen. Er kannte die Männer nicht. Und im allgemeinen kannte man die wenigen Leute, die hier vorbeiritten.

    Diese drei Männer hatte Mike nie vorher gesehen. Das heißt, er beurteilte sie ohnehin, wie es jeder Mensch dieses Landes tat, zunächst nur nach ihren Pferden. Die kannte er nicht. Nicht den Braunen, nicht den Rotfuchs und nicht den Tupfschimmel. Und als er den Blick von den Pferden zu den Gesichtern der Reiter hob, erschrak er bis ins Mark.

    Die drei Männer trugen graue Tücher vor den Gesichtern.

    Noch gebannt vor Schreck folgte er ihnen mit den Augen, bis sie unten die Flanke der Scheune erreicht hatten und – dann krachte ein Schuß.

    Mike preßte die kleine Katze fest an sich und spürte, wie sein Herz gegen den linken Unterarm hämmerte.

    Dann gellte der Schrei einer Frau über den Hof.

    Die Stimme der Mutter!

    Ein zweiter Schuß fiel.

    Mike ließ die Katze los und rutschte vom Heu hinunter an eine Lattenlücke, die einen Blick auf den Hof freigab.

    Der Anblick, der sich ihm bot, sollte ein Leben lang unauslöschlich in seiner Seele haften bleiben.

    Drüben neben dem Geräteschuppen lag der Vater.

    Und rechts, drei oder vier Schritt vor der Tür des kleinen Wohnhauses lag die Mutter.

    Beide regten sich nicht mehr.

    Mike hatte seine kleinen Hände gegen das Scheunenholz gepreßt, spürte nicht die scharfen Splitter, die sich unter seine Haut bohrten, sondern starrte mit angstgeweiteten ungläubigen Augen hinunter in den Hof.

    Direkt neben der Scheunenecke hielten die drei Reiter.

    Jeder von ihnen hatte ein Sharpsgewehr in der Rechten.

    Der Mann, der auf dem Rotfuchs saß, gab den beiden anderen einen Wink, beobachtete noch, wie der Mann, der den Braunen ritt, auf das Stallhaus zuhielt, sah dem anderen Mann nach, dem Tupfschimmelreiter, der sich dem Scheunentor zuwandte, und ritt dann an der leblos daliegenden Mabel Sherwood vorbei auf den Eingang des Wohnhauses zu. Hier stieg er ab und betrat mit angehobenem Gewehr das Haus.

    Mike sah ihm zu.

    Er beobachtete, wie er nach Minuten wieder herauskam. Vaters schwarzen Sonntagsrock auf dem Arm, den kleinen Beutel mit den Silberdollars in der Linken, an dem die Eltern seit Jahren gespart hatten.

    Achtlos ging er an der Frau vorbei, stieg auf sein Pferd und wartete auf die beiden anderen.

    Der Mann, der den Braunen ritt, war drüben neben dem Vater aus dem Sattel gestiegen und hatte das Gerätehaus durchsucht, den Stall und den kleinen Wagenschuppen. Als er zurückkam, beugte er sich über den Farmer, tastete ihm die Taschen ab und kam zurück.

    Aber da schreckte Mike von seinem Beobachtungsposten zurück.

    Der Mann, der unten durch die drei Scheunenkammern gegangen war, machte sich an der Leiter zu schaffen, die dicht neben dem Jungen in das Tennengeschoß ragte.

    Von tödlicher Angst getrieben schob sich Mike ins Heu und zog es über sich zusammen.

    Keinen Augenblick zu früh!

    Der Mann hatte das Tennengeschoß erreicht und sah sich nach allen Seiten um.

    Plötzlich reckte er den Kopf hoch, in dem Moment, in dem Mike schon geglaubt hatte, er würde die Leiter wieder hinuntersteigen.

    Er schwang sich auf den Tennenboden und zog einen großen Revolver aus dem Halfter.

    Der Junge konnte ihn aus seinem Heuhaufen heraus durch die Lage Heu, die er über sein Gesicht gedeckt hatte, genau beobachten.

    Als der Mann die Waffe zog, schien das Blut in den Adern des Kindes gefrieren zu wollen.

    Aber der Mann hatte Mike nicht bemerkt. Es war eines der Kätzchen, das ihn offensichtlich erschreckt hatte.

    Mike sah das Tierchen jetzt.

    Es hatte sich an einem Balken hochgezogen und blickte zu dem Banditen hinunter.

    Der stieß den Colt hoch und gab zwei rasch aufeinanderfolgende Schüsse ab, wütend, weil ihn das Tier erschreckt hatte.

    »Fahr zur Hölle, schwarzes Luder!« keuchte der Bandit, der in der eigenen Pulverwolke stand und nach Luft schnappte.

    Da er sich unbeobachtet glaubte, nahm er das graue Tuch einen Moment ab – und Mike sah sein Gesicht. Ein hartes, kantiges, hageres Gesicht, von zwei scharfen Falten, die fast von den Augen herunter zum Kinn verliefen, durchschnitten; mit kurzer, breiter Nase und weit auseinanderstehenden, grauen, hervorquellenden Augen.

    Der kleine Mike Sherwood hatte das Gesicht des Mörders seiner Eltern gesehen und würde es nie vergessen, wie er diese furchtbare Stunde nie vergessen würde.

    Da griff der Mann nach der Leiter, um wieder hinunterzusteigen.

    Aber noch konnte der Junge es nicht wagen, aufzuatmen, denn der Bandit kam noch einmal auf den Tennenboden zurück, lud die verschossenen Patronen nach und kletterte dann erst hinunter.

    Bis zuletzt sah Mike seine haarige, weißliche Hand an dem rissigen Holz der letzten Leitersprosse.

    Nach den beiden Schüssen auf die Katze war kaum eine Minute vergangen. Und schon wurde unten das Scheunentor aufgestoßen.

    »Hal!« brüllte eine heisere Stimme.

    Der Mann auf der Leiter krächzte:

    »Alles in Ordnung! War eine Ratte!«

    Eine Ratte! dachte Mike in ohnmächtiger Verzweiflung. Erst haben sie den Vater und die Mutter niedergeschossen, und dann knallt dieser Mensch auch noch das harmlose Tier ab.

    Während Mike versuchte, seine Gedanken zu ordnen, sah er plötzlich oben auf dem Balken einen kleinen Schatten.

    Die »Ratte« lebte noch! Ganz munter huschte sie nach vorn, bis sie durch das Lukenloch der Leiter hinuntersehen konnte.

    Wenn der Mann jetzt noch einmal hinaufblickte, müßte er sie sehen.

    Schwupp!

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