U.S. Marshal Bill Logan, Band 45: Pakt mit der Hölle
Von Pete Hackett
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U.S. Marshal Bill Logan, Band 45 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 45
Pakt mit der Hölle
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171482
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Pakt mit der Hölle
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Band 45
Pakt mit der Hölle
Das Rudel Reiter hielt am Ufer des Rio Grande an. Es waren zehn bis an die Zähne bewaffnete mexikanische Bravados mit bärtigen Gesichtern und riesigen Sombreros auf den Köpfen. Sie spähten über den Fluss, der hier in Texas die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko darstellte.
Die Luft scheint rein zu sein!
, stieß der Anführer der Horde hervor. Über seiner Brust kreuzten sich zwei Patronengurte. Reiten wir. Adelante!
Sie trieben ihre Pferde über den Ufersaum und in den Fluss. Die Hufe wühlten den Schlamm auf. Das Wasser färbte sich schmutzigbraun. Der Pulk hatte die Flussmitte erreicht, als die Hölle loszubrechen schien. Auf der amerikanischen Seite zuckten Mündungsblitze aus dem Ufergebüsch, begleitet vom Peitschen der Gewehre. Pulverdampf wogte dicht.
Der Lärm steigerte sich zu einem höllischen Crescendo. Der Tod griff mit knöcherner Klaue nach den Bravados …
Pferde und Reiter stürzten. Es war August und heiß und der Rio Bravo, wie ihn die Mexikaner nennen, führte nicht viel Wasser. Noch mehr Schmutz wurde aufgewirbelt. Das Wasser verwandelte sich dort, wo sich die tödliche Tragödie abspielte, in eine braune Pampe.
Drei der Reiter zerrten ihre Pferde herum und droschen ihnen unbarmherzig die Sporen in die Seiten. Gewieher und Geschrei erhoben sich. Einer der Kerle taumelte hoch und versuchte zu Fuß das mexikanische Ufer zu erreichen. Ein Stück Blei holte ihn von den Beinen. Er versank in den Fluten, um im nächsten Moment wieder aufzutauchen und mit dem Gesicht nach unten fortgetrieben zu werden.
Keiner der Mexikaner erreichte das rettende Ufergebüsch. Es gab keine Gnade und kein Erbarmen für die mexikanischen Grenzbanditen.
Als die Waffen schwiegen, waren die zehn Bravados tot. Der Tod war wieder einmal unersättlich gewesen in seiner Gier. Zwei Dutzend Männer traten in auseinander gezogener Linie aus dem Ufergebüsch auf der amerikanischen Seite. Sie hielten die Gewehre an den Hüften im Anschlag. Aus den Mündungen kräuselte noch der Pulverdampf. Die Gesichter waren wie versteinert, die Mienen zeigten nicht die Spur einer Gemütsregung.
Die Abzeichen, die sie trugen, kennzeichneten sie als Texas-Ranger. Als das seichte Wasser am Ufer ihre Stiefel umspülte, hielten sie an. Einer der Ranger rief:
Wir haben sie alle erwischt. Fraglich ist, ob Ramon Estrella oder Paco Ramirez unter den Toten sind.
Nachsehen können wir leider nicht
, gab ein anderer zu verstehen. Wir haben jenseits des Flusses nichts verloren. Wenn wir uns einer Grenzverletzung schuldig machen, kann uns das den Stern kosten.
Reiten wir. Es wird sich herausstellen, ob wir die beiden in die Hölle geschickt haben.
Die Ranger machten kehrt, brachen durch das Ufergebüsch und liefen zu ihren Pferden, die hinter einem Hügel abgestellt waren und die einer von ihnen bewacht hatte. Sie holsterten die Gewehre, saßen auf und formierten sich zu einer Zweierreihe. Auf Captain Saul Donovans Befehl hin setzte sich der Pulk in Bewegung …
*
Es war Nacht. Der Wind säuselte in den Büschen. Eine dichte Wolkendecke verhinderte, dass Mond- und Sternenlicht die Erde erreichte. Die Farm am Sycamore Creek lag in absoluter Dunkelheit. Menschen und Tiere, die hier lebten, schliefen.
Bei einem Buschgürtel verhielten ein Dutzend Reiter. Sie starrten auf die Gebäude, die sich durch die Nacht wie eckige, schwarze Kleckse abzeichneten.
Sicher gibt es da was zu holen
, rasselte ein heiseres Organ. Der Bursche sprach spanisch. Worauf warten wir?
Rache für unsere Männer, die die verdammten Texas-Ranger ermordet haben!
, stieß ein anderer der Kerle mit hassverzerrter Stimme hervor. Machen wir die Farm dem Erdboden gleich.
Sie trieben die Pferde an. Das Hufgetrappel brandete zwischen die Gebäude der Farm und riss die Bewohner aus dem Schlaf. Ein Hund begann wie verrückt zu bellen. Zwei der Blendläden des Farmhauses flogen auf. Gewehrläufe wurden ins Freie geschoben.
Schüsse krachten. Der Hund jaulte auf, dann schwieg er. Heißes Blei hämmerte in die Wand des Farmhauses und pfiff durch die Fensterhöhlungen. Ein Mann schrie auf. Die Bravados jagten um das Haus herum und feuerten wie von Sinnen. Staub wölkte dicht und vermischte sich mit dem Pulverdampf. Ein Pferd stürzte und sein Reiter krachte Hals über Kopf auf den Hof. Eine Kugel holte einen der Banditen aus dem Sattel.
Dann verstummten im Haus die Waffen. Die Bravados sprangen von den Pferden. Drei stürmten in das Farmhaus. Eine Frau schrie gellend auf. Zwei liefen in den Stall, ein anderer in die Scheune. Der Rest der Bravados lauerte in der Finsternis zwischen den Gebäuden.
Im Farmhaus hatte Paco Ramirez eine Laterne angezündet. Die zwei Kerle, die mit ihm das Haus gestürmt hatten, hielten eine Frau von etwa 30 Jahren fest. Sie trug nur ein Nachthemd. Die dunklen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, der ihr über die Schulter auf die Brust fiel. Das Grauen stand ihr ins Gesicht geschrieben, das Entsetzen wütete in ihren Augen.
Unter den beiden Fenstern lagen zwei reglose Gestalten. Es waren John Burton, der Farmer, und sein Sohn Slim. Beide waren tot. Ihr Blut versickerte in den Ritzen zwischen den Fußbodendielen.
Wo habt ihr euer Geld versteckt, Muchacha?
, fragte Ramirez. Er sprach mit hartem Akzent. Raus mit der Sprache. Oder muss ich dir die Würmer mit Gewalt aus der Nase ziehen?
Im Schrank – in dem roten Tontopf
, entrang es sich Mary Burton. Ihre Stimme klang wimmernd. Die Frau zitterte an Leib und Seele.
Ramirez ging zum Schrank, öffnete die beiden Türen mit dem grünen Glaseinsatz und nahm den Tontopf heraus. Er hob den Deckel ab, ließ ihn einfach fallen, und griff in den Topf. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie einige Geldscheine fest. Das ist nicht viel
, grollte er. Ist das alles?
Er stopfte das Geld in seine Jackentasche.
Ja
, hauchte die Frau. Wir – wir sind arm. Erst nach der Ernte …
Sie brach ab. Denn Ramirez kam auf sie zu, einen habgierigen Ausdruck in den dunklen Augen. Er legte ihr den gekrümmten Zeigefinger seiner Rechten unter das Kinn und hob ihr Gesicht etwas an. Du bist nicht gerade hässlich, Señora. Ich denke, wir beide werden noch etwas Freude miteinander haben. Gehen wir in dein Schlafzimmer. Du wirst heute einen richtigen Mann kennenlernen. – Lasst sie los!
Mit dem letzten Befehl herrschte er seine beiden Kumpane an, die Mary Burton im Klammergriff hielten.
Bitte …
, wimmerte die Frau. Bei Jesus und der heiligen Maria. Lassen Sie mich …
Die beiden Banditen hatten sie losgelassen. Hart packte Ramirez ihren Oberarm. Geh ins Zimmer, Muchacha! Adelante, presto, presto!
Er dirigierte Mary Burton in den an die Küche grenzenden Raum. Pepe, Juan
, so wandte sich Ramirez an seine beiden Kumpane, ihr seht nach, ob nicht doch noch irgendwo Geld oder Schmuck versteckt ist.
Dann verschwand er durch die Tür …
Draußen brannten der Stall und die Scheune bereits lichterloh. Die Tiere hatten die Banditen herausgetrieben. Die Milchkuh war voll Panik geflohen. Vier Ziegen standen am Rand des Hofes. Einige Hühner gackerten aufgeregt.
Als Ramirez nach einer knappen Viertelstunde aus