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Legenden des Wilden Westens 6: Nur ein dreckiger Bandit: Cassiopeiapress Western Roman nach historischen Tatsachen
Legenden des Wilden Westens 6: Nur ein dreckiger Bandit: Cassiopeiapress Western Roman nach historischen Tatsachen
Legenden des Wilden Westens 6: Nur ein dreckiger Bandit: Cassiopeiapress Western Roman nach historischen Tatsachen
eBook117 Seiten1 Stunde

Legenden des Wilden Westens 6: Nur ein dreckiger Bandit: Cassiopeiapress Western Roman nach historischen Tatsachen

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Über dieses E-Book

Ein Western-Roman um Sam Bass (1851 - 1878)
»60.000 Dollar«, stieß Sam Bass hervor. Bass war ein dunkelhaariger Mann von sechsundzwanzig Jahren, dessen Oberlippe von einem mächtigen Schnurrbart verdeckt wurde. Er war der Anführer des Rudels. Ein blitzendes Lachen zog seinen Mund in die Breite. »Das ist mehr, als wir angenommen haben. Nun, die Union Pacific wird den Verlust verschmerzen. Und wir können das Geld sicher gut gebrauchen.«
Seine Freunde lachten. Doch Henry Underwood wurde schnell wieder ernst und sagte: »Wahrscheinlich reitet bereits ein Aufgebot aus Big Spring auf unserer Fährte. Wir sollten zusehen, dass wir Land gewinnen.«
»Erst teilen wir das Geld«, knurrte Joel Collins, ein blondhaariger Bandit von etwa dreißig Jahren.
»Auf jeden von uns entfallen über 8.500 Dollar«, bemerkte Jack Davis. »Vielleicht sollten wir uns trennen. Henry hat sicher Recht, wenn er annimmt, dass wir verfolgt werden. Ich will nicht die nächsten Jahre in den Steinbrüchen verbringen.«
»Wenn wir merken, dass wir verfolgt werden, können wir uns immer noch trennen«, gab Sam Bass zu verstehen.
Sie teilten das Geld. Dann ritten sie weiter. Sie waren vom Ort des Überfalls aus nach Westen geritten. Hügeliges Terrain umgab sie. Wildnis, soweit das Auge reichte. Hier und dort erhob sich ein Felsen aus dem Boden. Die Vegetation bestand in hüfthohen Büschen und vereinzelten Korkeichen. Es war Mitte September und die Sonne schien heiß. Windböen wirbelten manchmal den Staub auf und trieben ihn vor sich her.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum9. Jan. 2019
ISBN9783736831490
Legenden des Wilden Westens 6: Nur ein dreckiger Bandit: Cassiopeiapress Western Roman nach historischen Tatsachen

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    Buchvorschau

    Legenden des Wilden Westens 6 - Pete Hackett

    Legenden des Wilden Westens 6

    Nur ein dreckiger Bandit

    Western von Pete Hackett

    Ein Western-Roman um Sam Bass (1851 - 1878)

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    www.postmaster@alfredbekker.de

    Dampfend und zischend schob sich die Lokomotive die Steigung zwischen den Felsen hinauf. Der Zug hatte kaum noch Fahrt.

    Brandon Diamond, der Heizer, warf riesige Holzscheite in das Feuerloch. Flammen schlugen aus der Öffnung. Der Heizer schwitzte, die Schweißperlen zeichneten hellen Linien in sein rußgeschwärztes Gesicht. Von Zeit zu Zeit wischte er sich den Schweiß aus den Augenhöhlen.

    Keiner sah den maskierten Mann, der von einem der Felsen auf das Dach eines der Viehwaggons sprang. Ein zweiter Maskierter löste sich aus der Felswand …

    Eine Kurve kam. Der Lokführer ließ die Dampfpfeife erklingen. Sie heulte los. Der durchdringende Ton erhob sich über die Felsen und trieb auseinander. Ted Henders zog noch einmal an dem Strick …

    Ein Personenwagen, zwei Viehwagen, ein Postwagen und einige Güterwaggons waren angehängt. Die Lok mit dem riesigen Kamin und dem Karbidscheinwerfer auf der Nase keuchte. Dichte Rauchwolken zogen nach hinten, hüllten die beiden Männer auf dem Führerstand ein und ließen ihre Augen tränen. Noch griffen die Räder. Noch blockierten die Radgestänge nicht.

    Die beiden Banditen überwanden mit langen, kraftvollen Sätzen die Kluft zwischen den Anhängern und befanden sich schließlich auf dem Passagierwagen. Einer kletterte über die Steigeisen hinunter auf die Plattform am Ende des Waggons, der andere rannte geduckt über das Dach in Richtung Lok.

    Das Feuerloch war voll. Brandon Diamond warf die Klappe zu und schleuderte den schweren Eisenriegel nach unten. Es schepperte. Der Zug bewegte sich nur noch im Schneckentempo. »Hoffentlich platzt nicht der Kessel!« presste Brandon Diamond hervor und schaute sorgenvoll.

    »Heiliger Rauch!« entrang es sich Ted Henders, dem Lokführer, und er griff nach dem Regulierhebel, legte ihn um und zog die Bremse. Einige Felsbrocken lagen auf den Schienen. Der Zug fuhr derart langsam, dass er keinen Bremsweg hatte. Er stand fast ruckartig. Zischend entwich der Dampf den Ventilen.

    Auf dem Tender tauchte der Maskierte auf. Er sprang geschmeidig auf den Führerstand. Wie hineingewachsen lag der Revolver in seiner Faust. Von seinem Gesicht waren nur die Augen zu sehen. »Haut ab!« zischte der Bandit und die Luft, die beim Sprechen seinem Mund entwich, bauschte das Halstuch auf.

    Henders und Diamond starrten den Banditen an, als wäre er vom Himmel gefallen. In Henders' Mundwinkeln zuckt es. Würgend schluckte er. Dann packte er wortlos den Heizer am Ärmel der Jacke und zerrte ihn zu der eisernen Treppe, über die man die Lok verlassen konnte.

    Die beiden angsterfüllten Eisenbahner sprangen hinunter, rannten an der Lokomotive vorbei nach vorne und folgten dem Schienenstrang zwischen die Felsen.

    Hämmernder Hufschlag erklang. Fünf weitere maskierte Banditen kamen auf ihren Pferden die breite Schlucht heraufgedonnert, durch die die Gleise verlegt worden waren. Schotter flog unter den wirbelnden Pferdehufen davon. Die Kerle hielten die Revolver in den Fäusten. Sie mussten nicht befürchten, aus dem Passagierwaggon unter Feuer genommen zu werden, denn ihr Kumpan hielt die Fahrgäste in Schach.

    Vor dem Postwaggon rissen sie die Pferde zurück. Schüsse krachten. Die Kugeln bohrten sich in die Holzwand des Waggons.

    Ein klirrendes Organ rief: »Öffnet die Tür und kommt mit erhobenen Händen heraus. Oder müssen wir euch ausräuchern?«

    Einige Sekunden verstrichen. Wahrscheinlich berieten sich der Messenger und die Wachmänner in dem Postwagen. Sie beförderten Lohngelder für das Eisenbahn-Camp bei Big Spring. Im Postwaggon befanden sich 60.000 Dollar.

    Einer der Banditen holte eine Dynamitpatrone aus der Satteltasche, zündete die Lunte an und schleuderte sie vor den Postwagen. Die Banditen rissen ihre Pferde herum und trieben sie aus dem Gefahrenbereich.

    Die Erde schien zu erbeben. Schotterbrocken wurden aus dem Gleisbett gerissen und auseinander geschleudert. Das Echo der Detonation trieb durch die Schlucht und verhallte wie fernes Donnergrollen.

    Die Schiebetür des Postwaggons hing schief in der Führung. Feuer leckte am Holz des Wagens in die Höhe. Das Feuer fand reichlich Nahrung in dem zundertrockenen und mit ölhaltiger Farbe gestrichenem Holz.

    Einer der Banditen brüllte: »Wollt ihr warten, bis der Waggon in hellen Flammen steht?«

    »Wir kommen hinaus!« erklang es aus dem Anhänger.

    Drei Männer sprangen aus dem Postwaggon. Entsetzen prägte ihre Mienen. Der Schreck ließ ihre Augen flackern. Sie hoben die zitternden Hände.

    *

    »60.000 Dollar«, stieß Sam Bass hervor. Bass war ein dunkelhaariger Mann von sechsundzwanzig Jahren, dessen Oberlippe von einem mächtigen Schnurrbart verdeckt wurde. Er war der Anführer des Rudels. Ein blitzendes Lachen zog seinen Mund in die Breite. »Das ist mehr, als wir angenommen haben. Nun, die Union Pacific wird den Verlust verschmerzen. Und wir können das Geld sicher gut gebrauchen.«

    Seine Freunde lachten. Doch Henry Underwood wurde schnell wieder ernst und sagte: »Wahrscheinlich reitet bereits ein Aufgebot aus Big Spring auf unserer Fährte. Wir sollten zusehen, dass wir Land gewinnen.«

    »Erst teilen wir das Geld«, knurrte Joel Collins, ein blondhaariger Bandit von etwa dreißig Jahren.

    »Auf jeden von uns entfallen über 8.500 Dollar«, bemerkte Jack Davis. »Vielleicht sollten wir uns trennen. Henry hat sicher Recht, wenn er annimmt, dass wir verfolgt werden. Ich will nicht die nächsten Jahre in den Steinbrüchen verbringen.«

    »Wenn wir merken, dass wir verfolgt werden, können wir uns immer noch trennen«, gab Sam Bass zu verstehen.

    Sie teilten das Geld. Dann ritten sie weiter. Sie waren vom Ort des Überfalls aus nach Westen geritten. Hügeliges Terrain umgab sie. Wildnis, soweit das Auge reichte. Hier und dort erhob sich ein Felsen aus dem Boden. Die Vegetation bestand in hüfthohen Büschen und vereinzelten Korkeichen. Es war Mitte September und die Sonne schien heiß. Windböen wirbelten manchmal den Staub auf und trieben ihn vor sich her.

    Die Sonne stand im Südwesten. Bei einem schmalen Creek, dessen Grund mit Geröll übersät war, tränkten sie die Pferde. Tom Nixon lief auf einen Hügel hinauf und schaute auf ihrer Fährte zurück. Das Blickfeld war begrenzt. Das Land mutete an wie ausgestorben. Hier gab es nur Klapperschlangen, Skorpione und Präriehasen.

    Unten, am Creek, hatten sich die Banditen Staub und Schweiß aus den Gesichtern gewaschen und dann Zigaretten gedreht. Sie rauchten schweigend. Tom Nixon kam den Abhang herunter. »Alles ruhig.«

    Sie schwangen sich wieder auf die Pferde und ritten bis es finster war. Am Himmel blinkten Myriaden von Sternen. Der Mond hing über den Hügeln im Osten. Silbriger Schein lag auf den Abhängen. Die Jäger der Nacht wurden aktiv. Fledermäuse zogen lautlose Bahnen durch die Luft auf der Jagd nach Beute. Irgendwo in der Ferne heulte ein Coyote.

    Sie kampierten bei einer Gruppe von Büschen. An einem Lasso, das sie zwischen zwei Sträuchern spannten, banden sie die Pferde an.

    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Jim Berry. »In zwei Stunden wecke ich dich, Bill.«

    »In Ordnung«, sagte Bill Heffridge.

    Sie benutzten ihre Sättel als Kopfkissen und rollten sich in ihre Decken. Jim Berry nahm sein Gewehr und stieg auf eine Anhöhe. Die Nacht war hell. Scharf und schwarz – wie Scherenschnitte - hoben sich die Umrisse der Hügel gegen den Sternenhimmel ab. Leises Säuseln erfüllt die Luft. Im Gras zirpten die Grillen.

    Die Zeit verrann nur zähflüssig. Jim Berry hatte sich auf einen Felsbrocken gesetzt. Er war der Meinung, dass sie ihre Fährte gut verwischt hatten. Dennoch war er aufmerksam und hellwach. Manchmal schoben sich Wolkenfetzen vor den Mond und verdunkelten ihn. Wolkenschatten huschten über das Land. Jim Berry holte seine Uhr aus der Westentasche. Es war hell genug, sodass er die Uhrzeit ablesen konnte. Seit er seine Wache angetreten hatte, war erst eine Stunde vergangen. Der Bandit gähnte.

    Irgendwann vernahm er fernes Pochen. Wie von Schnüren gezogen erhob er sich und drehte sein Ohr in die Richtung, aus der das Geräusch heranwehte. Im nächsten Moment war sich Jim Berry sicher, dass es sich um Hufschläge handelte. Er zerkaute eine Verwünschung, dann lief er zum Camp und weckte seine Kameraden. »Es nähern sich Reiter. Sie kommen von Osten. Ich nehme an, es handelt sich um das Aufgebot.«

    Die Banditen waren sofort hellwach. Sie schleuderten die Decken von sich, standen auf, trieben die Pferde hoch und sattelten die Tiere. Nachdem sie ihre Decken zusammengerollt und festgeschnallt hatten, schwangen sie sich in die Sättel und verließen den Platz.

    Stunde um Stunde ritten sie. Das Land war unwegsam. Sie folgten den Windungen zwischen den Hügeln. Im Mondlicht warfen die Gestalten von Pferden und Reitern lange Schatten. Der Wind verstärkte sich und trieb ihnen immer wieder Staubwirbel entgegen. Der Staub knirschte zwischen ihren

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