U.S. Marshal Bill Logan 6 - Verdammt in Perico (Western)
Von Pete Hackett
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U.S. Marshal Bill Logan 6 - Verdammt in Perico (Western) - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 6
Verdammt in Perico
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956170256
Inhalt
Cover
Titelseite
Impressum
U.S. Marshal Bill Logan Band 6 - Verdammt in Perico
U.S. Marshal Bill Logan Band 6 -
Verdammt in Perico
Der Mann beobachtete die Mallory-Mine. Er kauerte hinter dichtem Gestrüpp. Es war Nacht. Mond- und Sternenlicht reichten nicht aus, um den Grund der Senke auszuleuchten, in der der Zugang zu dem riesigen Stollen lag. Zwei Männer bewachten die Mine. Einer der beiden war am Stolleneingang postiert, der andere patrouillierte vor dem Schuppen mit den Sprengstoffvorräten auf und ab.
Vorsichtig bewegte sich der Bursche. Die Dunkelheit hüllte ihn ein wie ein schwarzer Mantel. Er verursachte nicht das geringste Geräusch. In der Nähe des Mannes, der den Stollen bewachte, ging er hinter einem Felsen in Deckung. Er zog sein Messer aus dem Stiefelschaft. Schritte näherten sich ihm...
Der Posten war arglos. Leise summte er eine Melodie vor sich hin. Ein Arm legte sich von hinten um seinen Hals. Der Schreck lähmte ihn. Und dann kam der glühende Schmerz, als sich ihm der blanke Stahl in den Rücken bohrte. Er röchelte, dann riss sein Denken.
Die Gestalt des Wachpostens erschlaffte. Der Mörder schleifte den Leichnam hinter einen Felsbrocken. Als er ihn zu Boden gleiten ließ, waren seine Gedanken schon bei dem anderen Posten, der das Sprengstoffmagazin bewachte.
In einem weiten Boden umrundete er die Hütte. Er huschte von der Rückseite an sie heran und arbeitete sich an der Längswand entlang. Seine Nerven waren angespannt. Er atmete nur ganz flach. Schwach schimmerte der mörderische Stahl, der bereits den Lebensfaden eines Mannes durchtrennt hatte. Um den Killer herum war nur das Säuseln des Nachtwindes, der sich an den Felsen fing. Als er um die Hüttenecke äugte, sah er den Schemen des Postens ein Stück entfernt vor sich in der Finsternis.
Der Wächter stand still da. Ein Schwefelholz flammte auf, als er sich eine Zigarette anzündete. Die kleine Flamme erlosch, als er das Hölzchen achtlos fallen ließ. Nur noch der gleißende Glutpunkt der Zigarette war zu sehen.
Der Mörder bei der Hüttenwand wartete. Der Posten würde irgendwann in seine Nähe kommen. Vorhin war er noch vor der Hütte auf und ab patrouilliert. Weshalb sollte er dies plötzlich ändern?
Doch der Mann blieb stehen. Immer wieder glühte die Zigarette auf, wenn er daran zog. Die Geduld des Mörders wurde auf eine ziemliche Probe gestellt. „O verdammt, komm endlich, Amigo!" Er stöhnte diese wenigen Worte regelrecht in seinen Gedanken.
Schließlich schnippte der Wachposten die Zigarettenkippe fort. Die Glut beschrieb eine Leuchtspur, ehe sie zwischen Geröll landete und verschwand. Der Posten seufzte und setzte sich wieder in Bewegung. Er entfernte sich noch ein Stück von der Hütte und seine Gestalt versank nahezu in der Nacht. Doch dann machte er kehrt. Zunächst war er wieder schemenhaft auszumachen. Dann nahm seine Gestalt klarere Formen an, und schließlich konnte der heimtückische Mörder seine Konturen deutlich erkennen. Er hatte sich die Winchester auf die Schulter gelegt und hielt sie am Kolbenhals fest.
Der Hombre an der Hüttenwand duckte sich noch mehr. Er verschmolz regelrecht mit dem Schlagschatten. Seine Rechte saugte sich um den Messergriff fest. Der Wachmann war jetzt auf seiner Höhe. Er stieß sich ab und flog auf den ahnungslosen Mann zu. Dieser kam nicht mehr dazu, zu begreifen. Schon gar nicht war er in der Lage, zu reagieren. Der Killer rammte ihm den Dolch in den Leib. Ein Gurgeln brach aus der Kehle des Wachmannes, er wankte und sperrte den Mund auf zu einem Schrei. Doch er brachte nur noch ein verlöschendes Ächzen zu Stande und brach zusammen.
Der Mörder verharrte geduckt und sicherte in die Runde. Seine Instinkte arbeiteten mit doppelter Schärfe. Doch in der breiten Senke herrschte Stille – tödliche Stille. Einige hundert Yards entfernt schliefen die Bergwerkarbeiter in der flachen, lang gezogenen Mannschaftsunterkunft. Im Haus Sid Mallorys auf dem Hügel noch ein ganzes Stück weiter entfernt schliefen die Bewohner ebenfalls.
Die Luft war rein.
Der Killer stieg über den Leichnam hinweg. Er untersuchte das Türschloss. Es war nur ein einfaches Vorhängeschloss, das er mit dem Dolch knackte.
Die Hüttentür knarrte rostig in den Angeln. Der geheimnisvolle, tödliche Mister stand im Innern. Im spärlichen Licht eines Streichholzes schaute er sich um. An der rechten Wand waren fein säuberlich die Kisten mit dem Dynamit aufgestapelt. An langen Nägeln, die in die Hüttenwand geschlagen waren, hingen Zündschnurrollen.
Die Mundwinkel des Kerls kerbten sich zufrieden nach unten. Er knickte das Hölzchen und ließ es fallen. Es verlosch. Der Mann fand sich nun im Finstern zurecht.
Er klemmte sich eine der Kisten unter den Arm, nahm eine der Luntenrollen vom Nagel und hängte sie sich über die Schulter. So verließ er die Hütte. Er schlich zum Minenstollen. Im Eingang, der mit dicken Balken abgesichert war, sprengte er mit der Dolchklinge, an der das Blut zweier Männer klebte, den Deckel von der Kiste. Matt schimmerten die beiden Stahlbänder der Gleise, auf denen die Loren liefen, die das herausgebrochene, erzhaltige Gestein aus dem Stollen beförderten. Sie verloren sich nach etwa zwanzig Schritten in der Dunkelheit. Tatsächlich aber setzten sie sich fort bis zu der Zerkleinerungsanlage, dem Stampfwerk also.
Der Saboteur verband die Lunten mehrerer Dynamitstangen miteinander und verknüpfte sie mit dem einen Ende der Zündschnur. Das andere Ende in der Hand lief er ins Freie. Als er der Meinung war, dass sie Lunte lang genug war, ließ er die Zündschnur zu Boden fallen.
Er merkte sich die Stelle.
Dann kehrte er in die Hütte zurück und holte eine weitere Kiste voll Dynamit und eine weitere Lunte. Er lief geduckt zum Stampfwerk. Das zerkleinerte, erzhaltige Gestein wurde hier auf Frachtwagen verladen und zu den Schmelzöfen gefahren. Über eine Rutsche gelangte das zerstampfte Material auf die Ladeflächen der Fuhrwerke. Das Stampfwerk befand sich in einem riesigen Schuppen, der sogar über ein Stockwerk verfügte. Auf einer Rampe standen sechs Loren. Sie waren voll beladen. Keile unter den Rädern verhinderten, dass sie zurückrollten.
An der Wand des Schuppens und an den Stempeln der Rutsche deponierte der Saboteur jeweils drei Dynamitpatronen, die er mit der Zündschnur verband. Dann rannte er mit dem Ende der Lunte von dem Gebäude weg.
Ein Schwefelholz ratschte über einen Stein. Die Flamme leuchtete auf. Der Bursche hielt sie an die Zündschnur. Zischend und sprühend fraß sich der Funke vorwärts.
In den Mister kam Leben. Er hetzte zu der Stelle, an der er das Ende der anderen Lunte wusste. Wieder flackerte ein Streichholz auf. Auch hier begann die Zündschnur zu glimmen, dann bewegte sich der grelle Lichtpunkt in Richtung Stolleneingang durch die Finsternis.
Der Bandit verlor keine Zeit mehr. Er rannte zu seinem Pferd, das er in sicherer Entfernung abgestellt hatte. In dem Moment, als er sich in den Sattel schwingen wollte, schien die Hölle aufzubrechen.
Ein greller Feuerblitz, der aus dem Stolleneingang stieß wie der feurige Atem eines legendären Drachen, zerfetzte die Nacht und tauchte für den Bruchteil einer Sekunde die gesamte Senke in gleißendes, bläuliches Licht. Im selben Augenblick erfolgte die Explosion. Die Stempel, die den Eingang stützten, wurden geradezu weggeblasen.
Eine zweite Detonation vermischte sich mit der ersten. Dann ging eine Dynamitladung nach der