U.S. Marshal Bill Logan, Band 41: Gewehre für Lone Wolf
Von Pete Hackett
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Buchvorschau
U.S. Marshal Bill Logan, Band 41 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 41
Gewehre für Lone Wolf
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171444
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Gewehre für Lone Wolf
Band 41
Gewehre für Lone Wolf
Im Banditencamp wurden die Marimbas vom verwehenden Klang einer Gitarre begleitet. Pablo Santacruz und seine Bravados feierten ein Fest. Ein riesiges Feuer brannte auf dem großen Platz zwischen Zweighütten, Zelten und einigen festen Behausungen. Es gab einige Señoritas, mit denen die Banditen tanzten oder sich auf andere Art und Weise vergnügten. Der Pulque floss in Strömen. Die meisten der Banditen waren schon ziemlich angetrunken.
Die Kavalleristen waren rund um das Lager in Stellung gegangen. Niemand hatte sie bemerkt. Pablo Santacruz fühlte sich sicher hier am Mesquiro Creek, in der Einöde der Sierra Negras. An Verrat verschwendete er nicht einen Gedanken. Darum hatte er keine Wachen aufgestellt. Ein Fehler, wie sich an diesem Abend auf schreckliche Weise herausstellten sollte. Ein tödlicher Fehler …
Einige der Banditen klatschten zum Klang der Marimbas in die rauen Hände. Santacruz' Augen leuchteten. In der Linken hielt er eine Flasche Pulque, sein rechter Arm lag um die Schultern einer schwarzhaarigen, rassigen Schönheit. Jetzt riss Santacruz die Frau an sich und küsste sie wild. Sie drängte sich an ihn und lachte. Er spürte ihre festen Brüste. Komm, Conchita
, stieß er heiser vor Verlangen hervor. Gehen wir in meine Hütte.
Ich werde dir den Himmel auf Erden bereiten, Pablo
, flötete die Señorita und lachte.
Santacruz zerrte sie mit sich …
Captain Hendrik Henderson hielt seinen Säbel in der Hand. Er war zufrieden. Die Bravados, die über die Grenze gekommen waren und von hier aus ihre Raubzüge starteten, feierten ausgelassen. Seine Leute hatten das Lager umstellt. Er brauchte nur noch den Befehl zum Angriff zu geben.
Er nickte Lieutenant Dexter zu. Und dann krachten die Gewehre. Alle anderen Geräusche gingen unter im Donnern der Schüsse. Schritte trampelten, Männer brüllten. Bravados brachen tot und sterbend zusammen.
Die Kavalleristen feuerten auf alles, was sich bewegte. Es gab keine Gnade und kein Erbarmen – es gab nur die tödliche Leidenschaft. Pferde stampften und wieherten. Die Soldaten trieben ihre Tiere über am Boden liegende Banditen hinweg. Einigen der Bravados war es noch gelungen, sich zu bewaffnen. Sie feuerten auf die Soldaten. Andere flüchteten kopflos in die Nacht hinein.
Die Soldaten trieben ihre Pferde hin und her. Mündungslichter zuckten. Säbelklingen blitzten. Der Tod hielt grausame Ernte. Er war wieder einmal unersättlich in seiner Gier.
Schließlich waren die Mexikaner überwältigt. Der Widerstand erstarb. Die Soldaten trieben die Banditen und Frauen, die noch lebten, in der Mitte des Lagerplatzes zusammen. Holz wurde in das Feuer geworfen. Es loderte hoch und warf zuckende Lichtreflexe auf das Szenarium. Es waren noch ein halbes Dutzend Bravados, die zum Teil verwundet waren, und etwa zehn Huren. Die Kavalleristen hielten sie mit Gewehren und Revolvern in Schach. Ringsum war Wimmern und Stöhnen zu vernehmen. Andere Kavalleristen durchstöberten mit Fackeln in den Händen Hütten und Zelte nach Banditen, die sich dort vielleicht verkrochen hatten.
Sir
, meldete etwas später ein Sergeant dem Captain, wir haben das Lager in der Hand. Elf Banditen sind tot, drei sind schwerverwundet und sterben sicherlich noch innerhalb der nächsten Stunde. Sechs haben wir gefangen. Pablo Santacruz und sein Stellvertreter sind allerdings weder unter den Toten noch unter den Gefangenen. Wie es aussieht, sind die beiden Schufte entkommen.
Verdammt!
, entfuhr es Captain Henderson. Wie konnte das geschehen?
Darauf wusste der Sergeant auch keine Antwort.
Fesselt die Gefangenen
, ordnete der Captain an. Und dann machen wir uns auf die Suche nach Pablo Santacruz. Lassen Sie Fernandez herbringen.
Der Sergeant salutierte, schwang herum und marschierte davon.
Gleich darauf führten zwei Soldaten Rizo Fernandez heran. Der Bandit war nicht gefesselt. Der Captain wandte sich ihm zu. Du hast garantiert, dass sich Santacruz im Camp befindet. Wie es scheint, hast du zuviel versprochen. Zumindest haben wir ihn nicht erwischt.
Er war da, Señor Capitan
, sagte der Verräter. Wenn ihr ihn habt entkommen lassen, ist das nicht meine Schuld. Fragen Sie seine Leute, die noch reden können. Santacruz war da.
Ich habe dir 200 Silberdollar versprochen, wenn wir Santacruz fangen. Wir haben ihn nicht erwischt. Verschwinde, Fernandez. Du hast dir deinen Lohn nicht verdient. Du bekommst nichts. Danke Gott, dass ich dich am Leben lasse.
Das ist Betrug!
, erregte sich Rizo Fernandez. Maldito, Capitan, Sie wollen mich betrügen. Ich habe Ihnen niemals garantiert, dass Sie Santacruz schnappen. Ich habe mich lediglich verpflichtet, Ihnen die Lage des Camps …
Fort mit ihm!
, schnarrte der Captain und fuchtelte wild mit dem Säbel durch die Luft.
Zwei Trooper packten Rizo Fernandez und zerrten ihn fort. Der Mexikaner fluchte und zeterte, er verdammte Captain Henderson und wünschte ihm die Pest an den Hals.
Am Rand des Banditencamps schlug ihm einer der Soldaten die Faust ins Gesicht und stieß hervor: Verschwinde, Fernandez, und lass dich nie wieder auf dieser Seite der Grenze blicken. Wenn doch, ziert sehr schnell eine Hanfkrawatte deinen Hals.
Er schlug Fernandez brutal zu Boden. Der andere der beiden Trooper versetzte ihm noch einen derben Tritt. Rizo Fernandez knirschte mit den Zähnen …
Die Suche nach Pablo Santacruz und seinem Vertreter José Alvarez blieb erfolglos. Es war, als hätte die Anführer der Bravados die Erde verschluckt.
Im Camp erschallten Befehle. Die Kavalleristen sammelten sich. Die überlebenden Banditen waren gefesselt worden. Sie sollten nach Roswell geschafft werden. Sie und die Huren wurden wie Tiere davongetrieben. Auch die Pferde der Banditen nahmen die Kavalleristen mit.
Flammen schlugen aus den Hütten und Zelten. Dichter Rauch zog über den Mesquiro Creek …
*
Dieser verdammte Bastard!
, presste Pablo Santacruz zwischen den Zähnen hervor. Der Bravado hatte sich zwischen den Felsen verkrochen und beobachtete, was im Camp vor sich ging. Er sah, wie Rizo Fernandez vor den Captain geführt wurde, wenig später wurde Fernandez zum Rand des Camps geschleppt und von den beiden Soldaten niedergeschlagen.
Kavalleristen pirschten an seinem Versteck vorüber, auf der Suche nach ihm. Pablo Santacruz wagte kaum zu atmen. Seine Hand umklammerte den Revolverknauf. Keiner schaute hinter das Gestrüpp, hinter dem Santacruz in einem Felsspalt lag. Im Herzen des Bravados wütete der Hass. Hass auf die Kavalleristen, Hass auf Fernandez. Er fraß sich durch sein Gemüt und vergiftete es.
Santacruz wusste zu deuten, was er gesehen hatte. Die Blauröcke hatten Fernandez zwar niedergeschlagen, aber sie hatten ihm nicht einmal den Revolver abgenommen. Niemand brauchte Santacruz zu sagen, warum das so war.
Nach einiger Zeit rückten die Kavalleristen ab. Die überlebenden Bravados und die Putas wurden fortgetrieben. Geschrei begleitete ihren Abzug. Pferde stampften und wieherten. Die Hütten und Zelte brannten lichterloh. Funken stoben, Asche wirbelte, brenzliger Geruch erfüllte die Nacht.
Santacruz kroch aus seinem Versteck. Er reckte und dehnte sich. Finsternis umgab ihn. Der Mond hing nur als dünne Sichel am Südhimmel. Sein Licht reichte nicht aus, um die Dunkelheit nennenswert zu lichten. Irgendwo in der Nähe des Banditen raschelte es im Gebüsch. Sofort duckte sich Santacruz. Er hielt den Atem an, war gespannt wie eine Feder