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Ein König stirbt: Wyatt Earp 244 – Western
Ein König stirbt: Wyatt Earp 244 – Western
Ein König stirbt: Wyatt Earp 244 – Western
eBook144 Seiten1 Stunde

Ein König stirbt: Wyatt Earp 244 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Er torkelte wie ein Betrunkener in die breite Main Street von Bird City. Seine Kleidung war zerrissen und sein Gesicht blutverschmiert. Die Leute auf den Vorbauten blieben erschrocken stehen und blickten hinter ihm her. Obgleich er im Zick-zack-Kurs zu laufen schien, hielt er doch einen geraden Kurs aufs Sheriff's Office zu. Auf der Treppe stolperte er noch einmal, stürzte, fiel zurück und auf die Straße, raffte sich wieder auf, wischte sich den Staub aus den Augen und zerrte sich die fünf Stufen zum Vorbau hinauf. Als er das Office erreicht hatte, die Tür öffnete, sah er einen leeren Raum vor sich. Langsam wandte er sich um. Ein Schwächeanfall sprang ihn an. Er war gezwungen, sich gegen den Türrahmen zu lehnen. Als er sich abstieß, war es ein Glück für ihn, dass er den Vorbaupfeiler erreichte, an dem er sich wieder auffangen konnte. Da trat aus dem Nachbarhaus ein Mann mittleren Alters mit faltenzerschnittenem Gesicht und grauem Haar. Es war Mayor (Bürgermeister) Court Davenport. Mit raschen Schritten kam er an den schwankenden Mann heran, stützte ihn, führte ihn vom Vorbau über die Straße und brachte ihn geradenwegs zum Oklahoma Saloon. Der schlitzäugige But Grane sah ärgerlich drein, als er sah, wen der Mayor da brachte. »He, mit was kommen Sie denn da an, Mayor? Das ist doch ein Tramp.« »Das ist kein Tramp«, versetzte der Bürgermeister, »sondern James Hunter.« »Hunter?«, meinte der Wirt überrascht, »das ist doch nicht möglich.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. März 2021
ISBN9783740978136
Ein König stirbt: Wyatt Earp 244 – Western

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    Buchvorschau

    Ein König stirbt - William Mark

    Wyatt Earp

    – 244 –

    Ein König stirbt

    William Mark

    Er torkelte wie ein Betrunkener in die breite Main Street von Bird City. Seine Kleidung war zerrissen und sein Gesicht blutverschmiert. Die Leute auf den Vorbauten blieben erschrocken stehen und blickten hinter ihm her. Obgleich er im Zick-zack-Kurs zu laufen schien, hielt er doch einen geraden Kurs aufs Sheriff’s Office zu.

    Auf der Treppe stolperte er noch einmal, stürzte, fiel zurück und auf die Straße, raffte sich wieder auf, wischte sich den Staub aus den Augen und zerrte sich die fünf Stufen zum Vorbau hinauf.

    Als er das Office erreicht hatte, die Tür öffnete, sah er einen leeren Raum vor sich.

    Langsam wandte er sich um. Ein Schwächeanfall sprang ihn an. Er war gezwungen, sich gegen den Türrahmen zu lehnen.

    Als er sich abstieß, war es ein Glück für ihn, dass er den Vorbaupfeiler erreichte, an dem er sich wieder auffangen konnte.

    Da trat aus dem Nachbarhaus ein Mann mittleren Alters mit faltenzerschnittenem Gesicht und grauem Haar. Es war Mayor (Bürgermeister) Court Davenport. Mit raschen Schritten kam er an den schwankenden Mann heran, stützte ihn, führte ihn vom Vorbau über die Straße und brachte ihn geradenwegs zum Oklahoma Saloon.

    Der schlitzäugige But Grane sah ärgerlich drein, als er sah, wen der Mayor da brachte.

    »He, mit was kommen Sie denn da an, Mayor? Das ist doch ein Tramp.«

    »Das ist kein Tramp«, versetzte der Bürgermeister, »sondern James Hunter.«

    »Hunter?«, meinte der Wirt überrascht, »das ist doch nicht möglich.«

    Der Mayor selbst nahm eine Flasche, kippte einen Drink in ein Glas und reichte es dem an allen Gliedern zitternden Mann.

    Hunter konnte das Glas kaum an die Lippen bringen. Dann aber, als er getrunken hatte, keuchte er:

    »Thanks, Mayor, thanks.«

    »Was ist passiert?«, wollte der Bürgermeister wissen.

    Da gaben die Knie des Small Ranchers James Hunter nach. Er brach zusammen, schlug mit dem Kopf gegen die Bordwand der Theke und stürzte zu Boden, ehe der Mayor ihn auffangen konnte.

    Davenport versuchte ihn aufzurichten.

    »Wer ist es gewesen, Hunter?«

    Der Verletzte konnte die Augen nur wenig öffnen und röchelte zwei Silben. Es war ein Name.

    »Sharron.«

    Die Augen des Verletzten fielen zu.

    Aber Davenport gab nicht auf. Er richtete den Mann hoch und flößte ihm, als er die Augen wieder aufschlug, rasch den vollen Drink über die Lippen.

    Hunter hustete etwas, kam aber wieder zu sich.

    »Berichten Sie, was geschehen ist«, forderte der Mayor den Small Rancher auf.

    Hunter keuchte:

    »Es ist Sharron gewesen. Er kam am Vormittag und verlangte, dass ich verschwinden sollte. Ich sagte ihm, dass ich sechzehn Jahre hier auf der Weide lebte und keinen Grund hätte zu verschwinden. Da hetzte er seine Meute auf mich …«

    Jeder in Bird City kannte die Meute des Groß Ranchers Terry Sharron. Jeder fürchtete sie wie die Pest. Der Raubrancher, der zwischen der Canadianstadt Camargo und der Stadt Woodward wohnte, besaß die größte Ranch, die es überhaupt in West Oklahoma gab. Vielleicht war es die größte Ranch im ganzen Staat überhaupt. Sharron war ein Mann von achtundvierzig Jahren mit schwerem Leib, kahlem Schädel und einem Gesicht, das asiatische Züge besaß. Anfangs, als er hierher in die Gegend gekommen war, hatten die Leute geglaubt, er würde ihnen Lohn und Brot bringen mit seinem Reichtum. Aber das war ein Irrtum. Er hatte sich seine Crew selbst mitgebracht, und anstatt hier irgend jemandem etwas zu bringen, nahm er den Leuten alles. Er duldete die Small Rancher nicht auf seinem Land, wie er es nannte und vertrieb nach und nach einen Farmer nach dem anderen. Es waren zum Schluss nur noch drei, die ausgehalten hatten. Hunter gehörte zu ihnen.

    »Und Ihre Leute?«, forschte der ­Mayor jetzt.

    »Meine Leute? Die beiden feigen Coyoten krochen davon, als sie die Horde ankommen sahen.«

    Der Mayor ballte die Fäuste. Seit seinem Auftauchen hier im Land hatte Terry Sharron nur Unheil gebracht. Unheil über alle. Die fünfzehn Mann starke Crew, die ihn überall hin begleitete, war der Schrecken des ganzen Countys.

    Und es gab niemanden, der es gewagt hatte, dem mächtigen Rancher Einhalt zu gebieten.

    Mayor Davenport war ein aufrechter Mann, der sich von niemandem etwas vormachen ließ. Aber gegen den Raub­rancher besaß er kein Mittel. Vor allem hatte er nicht die mindeste Unterstützung in der Stadt. Wenn die Sharrons nach Bird City kamen, dann verzogen sich die Menschen in ihre Schlupflöcher, und die Stadt war wie ausgestorben. Nur in der Schenke waren die Leute, die es verstanden hatten, sich bei Sharron einzuschmeicheln.

    Wie oft hatte Davenport schon versucht, die Stadtväter aufzurütteln, um gegen den rücksichtslosen Viehzüchter vorzugehen. Es war aber alles bisher vergeblich gewesen.

    Und nun dies!

    Sharron hatte sich nicht gescheut, am hellichten Tag den kleinen Farmer von seinen Leuten misshandeln zu lassen. Er hatte, wie Davenport nun erfuhr, die Ranch angezündet und das Vieh weggetrieben.

    Der Small Rancher James Hunter war nicht nur auf die gemeinste Weise von den Sattel-Tramps des Raubranchers zugerichtet worden, er war auch von einer Stunde auf die andere ein Bettler geworden.

    Der Mayor ballte die Fäuste.

    »Dass es uns nicht gelingt, gegen diesen Mann aufzustehen! Wenn ich doch nur zehn Leute fände, die mich unterstützen würden.«

    Drüben neben der Tür saß ein langer blonder Mensch mit sommersprossigem Gesicht, wulstigen Lippen und kleinen flinken Schweinsäuglein.

    Es war Carel Buik. Er war der Sohn eines holländischen Emigranten, der vor Jahren hier in der Stadt hängengeblieben war. Niemand wusste, wovon er lebte. Wenn ihn jemand fragte, behauptete er, dass er noch Geld von seinem Vater hätte, der drüben in Holland eine Edelsteinschleiferei gehabt hätte. Aber nach Edelsteinen sah er nicht aus, der lange Buik. Tagsüber war er selten zu sehen, es sei denn, in einer der Schenken. Und nachts saß er dann hier im Oklahoma Saloon oder schräg gegenüber im Golden Nugget Saloon.

    »Ich weiß nicht, Mayor, man sollte da vielleicht einmal einen Entschluss fassen«, meldete er sich jetzt.

    Der Bürgermeister schoss ihm einen scheelen Blick zu und nickte dann nur.

    »Geben Sie ihm noch einen Whisky, Salooner«, forderte er den Wirt auf, »und dann, Hunter, kommen Sie rüber zu mir.«

    »In Ordnung, Mayor«, meinte der Rancher.

    *

    Hunter wurde von dem Feldscher Lamoth, der nach dem Krieg in der Stadt geblieben war und mehr schlecht als recht sein Brot mit seinen oft zweifelhaften ärztlichen Kunststücken verdiente, verbunden und hockte dann bei den Männern, die der Mayor zu sich gerufen hatte.

    Es waren fünf Männer vom Stadtrat. Der alte Braddoc, dessen Vetter Jimmy Cording, der Butcher Left Morales und der Bäcker Joe Fading. Dann war da noch Blacksmith Rodney Fleet. Es waren brave, ehrliche, aufrechte Männer, die immer wieder den Weg zum Mayor fanden und mit ihm überlegten, was zu tun war. Aber auch sie waren nicht in der Lage, irgend etwas zu ändern. Sharron bedrohte nach wie vor die Stadt.

    Als die Stadtväter jetzt hörten, was geschehen war, war ihre Reaktion Furcht. Blanke Angst stand in ihren Gesichtern.

    »Zounds«, knurrte der bullige Schmied, »wenn er es schon wagt, so etwas zu tun, dann schreckt er vor nichts zurück.«

    »Da müssen wir mit allem rechnen!«, erwiderte der Butcher.

    »Vielleicht sollten wir vorsichtiger sein«, fand der kleine Fading.

    Der Bürgermeister blickte enttäuscht von einem zum anderen. Dann senkte er schweigend den Kopf.

    Er wusste, dass er es nie schaffen würde, wenn diese Männer nicht hundertprozentig hinter ihm standen. Wie erst wollten sie die Jüngeren für ihre Sache auf die Beine bringen, wenn sie selbst wankelmütig waren.

    »Leute«, begann der Mayor auf einmal, »wir können das doch nicht so weiter dulden. Es wird von Tag zu Tag schlimmer.«

    Sheriff Hoskins, der hinter dem ­Mayor an der Tür lehnte, nickte:

    »Ja, das ist es«, erklärte er, »aber was sollen wir dagegen tun?«

    »Wir müssen uns zusammentun«, riet der Mayor, »wenn wir nicht einig sind, dann unterliegen wir, dann wird diese Stadt eines Tages Sharron gehören.«

    Die Worte des Mayors Court Davenport waren fast prophetisch.

    (Denn eines Tages sollte die Stadt den Namen jenes Mannes tragen, der sie so sehr drangsaliert hatte).

    Als die Nachricht in der Stadt bekanntgeworden war, löste sie große Besorgnis aus. Mit ängstlichen Mienen schlichen die Menschen über die Vorbauten und kamen ihrem Tagewerk nach.

    Sheriff Hoskins riegelte sein Office stets ab, wenn er es betrat, und wenn er etwas mit dem Mayor besprechen wollte, verließ er das Haus nicht zur Straße hin, sondern hinten durch die Hoftür.

    Court Davenport hatte Hunter veranlasst, die beiden anderen Small Rancher aufzusuchen und in die Stadt zu rufen.

    Lange diskutierten die Männer im Oklahoma-Saloon über diesen Gedanken. Immerhin waren auf den beiden anderen Small Ranchers noch je drei Cowboys, die mit den beiden anderen Small Ranchern doch immerhin acht Mann abgaben. Eine Verstärkung für das Aufgebot der Stadt. So jedenfalls dachte es sich Davenport.

    Die Männer in der Schenke waren sehr schweigsam. Jeder hing seinen eigenen düsteren Gedanken nach. Man wusste ja nun, zu was der brutale Boss von der Sharron Ranch imstande war.

    In der Frühe des nächsten Morgen bestieg James Hunter das Pferd, das der Mayor ihm im Mietstall besorgt hatte, und wollte sich auf den Weg zu den beiden anderen Small Ranchern machen. Er hatte die Mitte der Main Street noch nicht ganz erreicht, als er plötzlich die Zügelleinen so hart zurückzog, dass der Braune hoch aufstieg.

    Vor ihm am Ende der Straße waren Reiter aufgetaucht. In breiter Linie, die ganze Straße ausfüllend.

    Die Sharrons!

    In ihrer Mitte, auf einem weißen Pferd, ritt ein schwergewichtiger Mann, der einen braunen Melbahut trug, einen gewaltigen kugelförmigen Schädel hatte, der halslos auf seinem massigen Rumpf saß. Er trug ein breites schwarzes Halstuch, ein weinrotes Hemd und eine Weste aus Leopardenfell.

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