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Doc Holliday 19 – Western: Inferno El Paso
Doc Holliday 19 – Western: Inferno El Paso
Doc Holliday 19 – Western: Inferno El Paso
eBook155 Seiten2 Stunden

Doc Holliday 19 – Western: Inferno El Paso

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Über dieses E-Book

Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.


Stolz reckte er sich auf, den rauchenden Revolver in der Rechten, mit keuchend atmender Brust. Wild war sein Gesicht, alles vereinte sich zu einer großartigen Gebärde des Triumphes.Nur die Augen blickten kalt. Es waren die seelenlosen Augen eines Mörders. Weshalb hatte sich dieser Mann in den unsinnigen Kampf gestürzt? Immer wieder setzte er sein Leben ein, um diesen makabren Wahnsinn zu betreiben. Er hatte die Begriffe verwechselt, er ersetzte das Wort "Töten" durch Sieg. Es erfüllte ihn mit einem seltsamen, an Wahnsinn grenzenden Rausch, wenn ein Mann von seiner Waffe niedergestreckt worden war. Cass Cassedy war der Name jenes Mannes. Aber noch kannte kaum einer in den Staaten diesen Namen. Er kam in die Städte, und wenn er davonritt, ließ er frisch aufgeworfene Grabhügel zurück. Cassedy kleidete sich auffallend, wie ein Mexikaner. Er trug einen weißen Sombrero, enganliegende sandfarbene Hosen und einen kurzen, mexikanischen Bolero, der an seinen Aufschlägen reich mit Silberstickereien verziert war. Um die Hüfte schlang sich ein flammendroter breiter Seidenschal, und darüber trug er zwei Kreuzgurte, die ein kleines Vermögen wert sein mußten. Selbst die hochhackigen mexikanischen Stiefel waren mit Silber beschlagen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Sept. 2014
ISBN9783863772482
Doc Holliday 19 – Western: Inferno El Paso

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    Buchvorschau

    Doc Holliday 19 – Western - Frank Laramy

    Doc Holliday -19-

    Inferno El Paso

    Western von Frank Laramy 

    Stolz reckte er sich auf,  den rauchenden Revolver in der Rechten, mit keuchend atmender Brust. Wild war sein Gesicht, alles vereinte sich zu einer großartigen Gebärde des Triumphes.

    Nur die Augen blickten kalt.

    Es waren die seelenlosen Augen eines Mörders.

    Weshalb hatte sich dieser Mann in den unsinnigen Kampf gestürzt? Immer wieder setzte er sein Leben ein, um diesen makabren Wahnsinn zu betreiben.

    Er hatte die Begriffe verwechselt, er ersetzte das Wort »Töten« durch Sieg. Es erfüllte ihn mit einem seltsamen, an Wahnsinn grenzenden Rausch, wenn ein Mann von seiner Waffe niedergestreckt worden war.

    Cass Cassedy war der Name jenes Mannes. Aber noch kannte kaum einer in den Staaten diesen Namen. Er kam in die Städte, und wenn er davonritt, ließ er frisch aufgeworfene Grabhügel zurück.

    Cassedy kleidete sich auffallend, wie ein Mexikaner. Er trug einen weißen Sombrero, enganliegende sandfarbene Hosen und einen kurzen, mexikanischen Bolero, der an seinen Aufschlägen reich mit Silberstickereien verziert war.

    Um die Hüfte schlang sich ein flammendroter breiter Seidenschal, und darüber trug er zwei Kreuzgurte, die ein kleines Vermögen wert sein mußten.

    Selbst die hochhackigen mexikanischen Stiefel waren mit Silber beschlagen.

    Doch der Winniconta-Hengst, der hinter Cassedy stand, war kein kleines Vermögen wert, auch kein großes – er war gar nicht zu bezahlen.

    Zaumzeug und Sattel waren reich mit Silber beschlagen und lagen wie angegossen auf dem glänzenden Fell des Pferdes.

    Dann waren noch die Sporen Cass Cassedys der Beschreibung wert. Die Räder waren handtellergroß – aus purem Apachengold; mexikanische Sternradsporen.

    Und Cass Cassedy war kein Mexikaner. 

    Zum Unglück seiner Mitmenschen hatte er drüben in Californien, am Tulare Lake, in einer Fischerhütte das Licht der Welt erblickt. Der dann folgende Weg dieses Mannes zur zweifelhaften Höhe war mit den blutigen Steinen des Verbrechers gepflastert. Der tödliche Schuß war in einem Tal der Sierra Diablo gefallen.

    Der Mann, der verblutend am Boden lag, war ein armseliger, erfolgloser Digger. In seinen Taschen befanden sich zwei magere Beutel mit Goldstaub – die Ausbeute eines ganzen Jahres. Mit diesem Gold hätte man noch nicht einmal die Sporen des Californiers bezahlen können.

    Ed Slate hieß der Tote.

    *

    Der Sheriff von El Paso sollte von dem Mord in den Bergen nichts mehr erfahren. Auch er stand bereits an der Kreuzung jenes Weges, der vom Leben in den Tod führte.

    Sieben Jahre trug er den Stern von El Paso. Das hatte noch kein Gesetzesmann vor ihm geschafft.

    In der Grenzstadt an den Ufern des Rio Grande del Norte sammelte sich der Abschaum der Menschheit.

    Sieben Jahre lang hatte der alte Sheriff gegen die Gesetzlosigkeit gekämpft. Es war ein verzweifelter Kampf gewesen, aber an diesem brutheißen Sommertag fand der ungleiche Kampf auf der Mainstreet der Stadt sein Ende.

    Es begann am Mittag, genau in der Stunde, als drüben in den Bergen der Digger sein Leben verhauchte.

    John Fallett war mit seinen Männern in der Stadt. Seit zwei Tagen. Aber diese beiden Tage hatten genügt, die Stadt in einen Hexenkessel zu verwandeln. Fallett war ein Rustler, ein gemeiner Viehdieb. Das wußte jeder in El Paso, aber niemand konnte ihm das beweisen.

    Rollend hallte an diesem Mittag seine höhnische Lache über die Straße.

    Plump wandte er sich zu seinen Männern um. »Habt ihr das gehört? Wir sollen noch heute die Stadt verlassen, Boys!«

    Die »Boys« grinsten breit.

    Der Sheriff stand auf dem Gehsteig vor dem Saloon. Er hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Deine Boys haben mich verstanden«, knirschte Bradley. »Und jetzt verschwindet.«

    John Fallett rieb sich genießerisch die Hände. Er grinste immer noch. Aber es war ein kaltes lustloses Grinsen. »Oldtimer, du meinst also wirklich, uns aus der Stadt treiben zu können?«

    »Treiben? Das habe ich nicht nötig«, erwiderte Bradley fest. »Ich bin in El Paso der Sheriff.«

    Fallett drehte sich wieder nach seinen Männern um, aber diesmal sprach er nicht zu ihnen. Er zwinkerte nur mit den Augen. Die raublustige Meute wußte Bescheid.

    John wandte sich erneut dem Sheriff zu. »Hast du nicht gesagt, daß du der Sheriff von El Paso gewesen bist?«

    Jeff Bradley trat bis ans Vorbaugitter heran. »Ich habe gesagt, daß ich es bin!«

    »Man sollte mit solchen Behauptungen sehr vorsichtig sein. Zumal in deinem Alter, Oldtimer«, erwiderte der Rustler zynisch.

    »Ich würde an deiner Stelle das Maul nicht so voll nehmen, Bandit«, keuchte Bradley grimmig. »Den Tag werde ich noch erleben, da man dir den Hals zusammenzieht.«

    Das Gesicht des Rustlers gefror zu einem Gletscher. »Hat er Bandit gesagt?« fragte er über die Schulter seine Männer.

    »Yeah, das hat er gesagt, Boß«, antwortete einer.

    »Hat das nicht schon einmal ein Mann von uns behauptet?«

    Jetzt antwortete ein anderer Rustler. »Wenn ich mich nicht irre, war das der Sheriff von Harper in Kansas.«

    John Fallett blickte den Sheriff an. »Was ist eigentlich aus ihm geworden?« fragte er ohne Bradley aus den Augen zu lassen.

    »Hat man ihn nicht kurz darauf auf dem Boot Hill von Harper begraben?«

    Fallett schlug die Hände zusammen, als habe er soeben eine Neuigkeit erfahren. »Du hast recht. So war es. Der Ärmste ist kurz darauf gestorben.«

    »Yeah, Boß, an Bleivergiftung«, stimmte der andere höhnisch zu.

    Der Sheriff von El Paso hatte verstanden. »Auch das traue ich euch zu, Tramps. Aber mich könnt ihr mit euren Reden nicht beeindrucken. Macht, daß ihr aus der Stadt kommt!«

    Jetzt erst wurde das Gesicht des Rustlers hart. »Es gibt zwei Möglichkeiten, Sheriff von El Paso: Entweder du hältst den Mund, oder du verschwindest und läßt dich nicht mehr sehen, solange wir in der Stadt sind.«

    »Ihr werdet reiten, und zwar sofort!« war die entschlossene Antwort des Sheriffs.  Er hatte Mut, der Mann, der in dieser gesetzlosen Stadt den Stern trug.

    Jeff Bradley hatte zuviel Mut.

    Er zog seinen Colt.

    Besser gesagt, er versuchte es. Er brachte die Waffe auch noch aus dem Halfter, konnte sie halb heben… Dann war der Sheriff von El Paso tot.

    Die Kugel aus dem schweren Revolver des Banditen hatte ihn wie ein Blitzschlag getroffen.

    El Paso hatte keinen Sheriff mehr!

    El Paso, die Stadt der Gesetzlosen, war dem Treiben der Banditen preisgegeben.

    *

    Solch einen Abend hatte der Frontier Saloon von El Paso noch nicht erlebt. John Fallett und seine Männer feierten ihren traurigen Sieg. Sie tranken nicht, sie schütteten den Alkohol in sich hinein.

    Dann nahmen sich die Rustler die fast neue Einrichtung des Saloons vor.

    Es dauerte kaum eine Minute, da gab es im Frontier Saloon keinen Spiegel mehr.

    Der Salooner Bill Oakland hatte sich bereits in Sicherheit gebracht. Er stand hinter der spaltbreit geöffneten Tür des Nebenzimmers und fluchte lästerlich.

    Die Theke, aus Eichenholzbrettern gefertigt, widerstand ganze zwei Minuten dem massiven Angriff der Rustler. Dann brach sie zusammen.

    Die letzten Gäste flüchteten Hals über Kopf aus dem Saloon. Auch Bill Oakland ging. Er verließ sein Haus durch die Hintertür. Was sollte er allein gegen das Rudel der Viehdiebe ausrichten? Sein Bargeld war nicht im Saloon, es war auf der Bank of Texas – und diese Bank gehörte ihm.

    Nun, so konnte es in der Stadt, am Rio Grande des Norte nicht weitergehen. Daß der alte Bradley nicht mehr war, konnte man verschmerzen. Er war ein elender Schnüffler und Besserwisser gewesen. Auf keinen Fall durften diese Rowdies die Stadt in die Hand bekommen.

    Bill Oakland überlegte. Er mußte einen Sheriff finden, einen Gesetzesmann von seinen Gnaden.

    Da durchfuhr ihn ein Gedanke: Cass Cassedy!

    Vor zwölf Tagen hatte er den Brief seines früheren Partners erhalten. Seit vielen Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Er wollte kommen.

    Im Gedächtnis Oaklands lebte noch der kleine Falschspieler Cassedy von damals, mit dem er sich durch die Staaten gehungert hatte. Und dieser Cass Cassedy wollte in den nächsten Tagen nach El Paso kommen. Das war der richtige Mann. Ihn kannte keiner, und er sollte der Sheriff der Stadt werden.

    So hatte es sich der Salooner Bill Oakland ausgedacht. Doch es gab einiges, das er in diesem Moment noch nicht wußte.

    Jahre waren vergangen, seitdem er sich von Cass getrennt hatte, Jahre, die aus Cassedy einen völlig anderen Menschen geformt hatten.

    Sie hatten sich früher in irgendeinem Gefängnis der Staaten kennengelernt, dann waren sie durch einige Staaten gereist, und hatten sich recht erfolgreich als Falschspieler betätigt.

    Dann war eine Frau zwischen sie getreten, und sie hatten sich getrennt.

    Oakland hatte sich immer für den Überlegeneren, den Größeren gehalten. Er sollte seine Meinung bald ändern.

    *

    Crus Wain hieß der Townmayor von El Paso. Ein alter, müder Mann. Er hatte diesen Posten angenommen, weil er noch an die Menschen und an dieses Land glaubte. Aber dieser Tag hatte ihm auch die letzte Hoffnung genommen.

    Er saß mit einigen anderen Bürgern im Sheriffs Office. Die Gesichter der Männer waren finster und verschlossen. Auf dem Lager unterm Fenster lag der tote Sheriff. Seine Augen waren geschlossen, sie brauchten nicht mehr zu sehen, was über die Stadt El Paso hereinbrechen sollte. Er hatte mutig bis zum letzten Atemzug seinen Dienst versehen.

    Aber wer sollte den Stern von El Paso in Zukunft tragen? In der Stadt würde sich niemand finden. Der Mann mußte erst noch geboren werden, der sich den silbernen Fünfzack an die Jacke heftete und John Fallett gegenübertrat.

    Der Townmayor saß zwischen Santor und Gleen am verwaisten Schreibtisch des Sheriffs. Die beiden waren die einflußreichsten Männer der Stadt.

    Rob Santor war Blacksmith und besaß außerdem den Mietstall. Horace Gleen war Viehhändler. Er hatte unten am Rio Grande del Norte eine große Ranch.

    Beide Männer hätten viel darum gegeben, wenn endlich Friede und Ordnung in die Stadt eingekehrt wären.

    Der Mayor wandte sich an sie. »Was sollen wir tun?«

    Santor wiegte seinen grauen Kopf. »Die Frage ist schwer zu beantworten.«

    Horace Gleen schlug mit der Faust auf den Tisch. »Für diesen Schandlohn von vierzig Dollar im Monat wird in El Paso kein Mann mehr den Stern nehmen.«

    Rob Santor massierte sich mit der flachen Hand den Nacken. »Wir müssen einen Mann nach El Paso rufen, vor dem dieses Gesindel Angst hat.«

    »Und wer soll das sein?« wollte der Townmayor wissen.

    Rob Santor erhob sich. Er trug mit wuchtigen Schritten seine schwere Gestalt durch den Raum. Plötzlich blieb er vor einem Mann stehen, der sich Gene Urban nannte. Er war Bill Oaklands Vetter.

    »Was sucht diese Mißgeburt hier?« bellte Santor.

    Urban erhob sich sofort. »Sie nehmen sich etwas zuviel heraus, Mister Santor.«

    »Halten Sie Ihren Mund, und gehen Sie zu Ihrem Freund Bill Oakland.«

    »Bill ist

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