Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Doc Holliday 11 – Western: Wer zu früh zieht …
Doc Holliday 11 – Western: Wer zu früh zieht …
Doc Holliday 11 – Western: Wer zu früh zieht …
eBook134 Seiten1 Stunde

Doc Holliday 11 – Western: Wer zu früh zieht …

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.

Trommelnder Hufschlag brach sich an den roten Felswänden des Grand Canyon. Aus rauhen Männerkehlen drangen Schreie. Schüsse peitschten durch das wildzerklüftete Tal. Eine Overland-Postkutsche sprang wie ein wildes Tier über den steinigen Fahrweg. Die gelben Holzspeichen der Räder ächzten, die Lederhalterungen der Federn waren bis zum Zerreißen gespannt. Aber Merlin Hall hieb wie ein Wahnsinniger auf das Vierergespann ein. "Hoiii!" gellte sein Ruf in den Ohren der schweißnassen Pferde. Sie rissen an den Strängen und gaben das letzte ihrer Kräfte her. Schaum flog wie Schneeflocken von ihren Mäulern. Sie hatten die Köpfe weit vorgestreckt, die Augen schreckhaft aufgerissen. Doch die Verfolger waren schneller. Merlin Hall nahm die lange Peitsche zwischen die Zähne und zog seinen Colt. Es war ein alter langläufiger Armeerevolver. Er stammte noch von seinem Vater, der bei den Blauröcken gedient hatte. Doch vom Fahrersitz der schwankenden Overland aus war es kaum möglich, eine Kugel ins Ziel zu tragen. Und das Ziel waren zwei Männer, die auf galoppierenden Pferden hinter der Überlandkutsche herhetzten. Es waren John und Tom Alagna. Banditen, Verbrecher, kaltblütige Mörder. Vor kurzem waren sie aus dem Vorlager von Sescattewa entsprungen, aus den Steinbrüchen des ewigen Schweigens.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Feb. 2014
ISBN9783863771805
Doc Holliday 11 – Western: Wer zu früh zieht …

Mehr von Frank Laramy lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Doc Holliday 11 – Western

Titel in dieser Serie (26)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Doc Holliday 11 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Doc Holliday 11 – Western - Frank Laramy

    Trommelnder Hufschlag brach sich an den roten Felswänden des Grand Canyon.

    Aus rauhen Männerkehlen drangen Schreie. Schüsse peitschten durch das wildzerklüftete Tal.

    Eine Overland-Postkutsche sprang wie ein wildes Tier über den steinigen Fahrweg. Die gelben Holzspeichen der Räder ächzten, die Lederhalterungen der Federn waren bis zum Zerreißen gespannt.

    Aber Merlin Hall hieb wie ein Wahnsinniger auf das Vierergespann ein.

    »Hoiii!« gellte sein Ruf in den Ohren der schweißnassen Pferde. Sie rissen an den Strängen und gaben das letzte ihrer Kräfte her. Schaum flog wie Schneeflocken von ihren Mäulern. Sie hatten die Köpfe weit vorgestreckt, die Augen schreckhaft aufgerissen.

    Doch die Verfolger waren schneller.

    Merlin Hall nahm die lange Peitsche zwischen die Zähne und zog seinen Colt. Es war ein alter langläufiger Armeerevolver. Er stammte noch von seinem Vater, der bei den Blauröcken gedient hatte.

    Doch vom Fahrersitz der schwankenden Overland aus war es kaum möglich, eine Kugel ins Ziel zu tragen.

    Und das Ziel waren zwei Männer, die auf galoppierenden Pferden hinter der Überlandkutsche herhetzten.

    Es waren John und Tom Alagna.

    Banditen, Verbrecher, kaltblütige Mörder.

    Vor kurzem waren sie aus dem Vorlager von Sescattewa entsprungen, aus den Steinbrüchen des ewigen Schweigens. Ihnen war es gelungen, was bisher kaum ein Gefangener fertiggebracht hatte.

    Die Flucht aus Sescattewa!

    Und nun, erst wenige Tage der Hölle des Straflagers entronnen, begingen sie schon wieder ein Verbrechen.

    Was hatte damals der Sheriff von Yankton zum Richter gesagt?

    »Ihr hättet sie hängen lassen sollen, Euer Gnaden!«

    Der Mann hatte recht gehabt.

    Auch Sescattewa hatte nicht vermocht, die beiden Verbrecher auf eine andere Bahn zu bringen. Sie hatten die gnadenlose Sonne ertragen, den grausamen Durst, die eisige Kälte und die langen Bullpeitschen der Wächter.

    Doch Sescattewa hatten sie bereits vergessen.

    John Alagna war ein breiter, wuchtiger Mann. Er ritt etwas hinter seinem jüngeren Bruder. Sein Pferd hatte Mühe, mit dem anderen Tier Schritt zu halten.

    Tom dagegen war sehnig und schlank. Das glatte Gegenteil seines Bruders. An seinem Körper war kein Gramm Fett zuviel. Ihm hatten die Jahre in den Steinbrüchen wenig ausgemacht. Er war dunkelhäutig wie ein Mexikaner, hatte stechende Kohlenaugen und einen schmallippigen Mund. In allen Teilen war er seinem älteren Bruder überlegen: Er war schneller, wenn es galt, den Colt zu ziehen; und im Faustkampf hatte ihn bisher noch kein Mann auf den Boden bringen können.

    John Alagna hatte einen dumpfen Geist. Wo sich auch nur eine Gelegenheit dazu ergab, betrank er sich. Im übrigen befolgte er die Befehle seines jüngeren Bruders.

    Allein wäre John niemals der Hölle von Sescattewa entronnen. Die Flucht war einzig und allein das Werk seines Bruders gewesen.

    Es war Zufall, daß sie jetzt hinter der Overland herjagten. Ihre Taschen waren leer, sie besaßen keinen lausigen Cent.

    In den Steinbrüchen hatten sie nur die beiden Pferde und die Waffen stehlen können – und seitdem waren sie wie vom Teufel gehetzt über die Mountains geritten.

    »Ich habe noch zwei Kugeln!« schrie Tom seinem Bruder zu.

    John Alagna stieß einen Fluch aus.

    »Ich habe noch drei!«

    »Dann wird es Zeit!« rief Tom zurück und hieb seinem Pferd die Sternradsporen in die Weichen.

    Das Tier wieherte schmerzhaft auf und sprang mit einem gewaltigen Satz nach vorn. Mehr Kraft konnte es bestimmt nicht aus seinen Sprunggelenken herausholen.

    Fünfzig Yards waren noch zwischen der Overland und den beiden Banditen.

    Merlin Hall schoß, was sein Colt hergab, aber die Kugeln verfehlten ihr Ziel. Und er hatte auch nur für Sekunden die Fahrstraße aus den Augen lassen können.

    Straße!

    Es war ein in den Fels gehauener Weg. Tief unten floß der Colorado River. Dunkel glänzten seine Wasser zur Höhe hinauf. In vielen Windungen schlängelte sich dieser Weg durch die farbenglühenden Schluchten des Grand Canyon.

    Über diesen Höhenpfad wurden die Rinderherden aus dem Süden hinauf nach Utah und Wyoming getrieben. Die bleichen Gerippe der Longhorns am Wegrand zeugten von diesem Trail.

    Und die Kutscher der Overlands, die diese Strecke befahren mußten, ließen ihre Pferde im Schritt laufen, denn der Fels hatte den Weg an den Abgrund gedrängt, zwei Wagen konnten nur mit Mühe aneinander vorbeigelangen.

    Doch diesmal war es eine Fahrt mit dem Tod, ein spukhafter Tanz am Rande des Verderbens.

    Die Kutsche schleuderte hin und her. Manchmal hing das rechte Hinterrad über dem Abgrund. Der Wagen schwankte und war nahe daran, abzustürzen. Aber die vier rasenden Pferde zerrten ihn wieder auf den Weg.

    Drei Männer saßen in dem schwankenden Gehäuse der Overland. Sie klammerten sich an den Sitzen fest und schlugen sich an den Wänden die Köpfe wund.

    Für die drei Passagiere war diese Höllenfahrt schlimmer als für den Fahrer. Sie waren wehrlos eingesperrt. Es hätte ihren Tod bedeutet, wenn sie jetzt abgesprungen wären.

    Der Älteste von ihnen mochte das siebzigste Lebensjahr schon überschritten haben. Sein Haar war schlohweiß. Es war Oliver O’Sullivan, ein Mann, der im Auftrag der Regierung durch die Staaten fuhr, um Landvermessertrupps aufzustellen.

    Das war eine harte Arbeit für einen Mann von über siebzig Jahren. Die Roten wehrten sich verzweifelt gegen diese Einpferchung, und es war oft zu blutigen Kämpfen gekommen.

    Diesmal war er auf dem Weg nach Fillmore in Utah.

    Es war sein letzter Auftrag. Dort sollte er sein Amt einem jüngeren Mann übergeben.

    Würde er die Stadt jemals erreichen!

    Der zweite Mann war ein Trailboß, der oben in Salt Lake City eine Herde übernehmen sollte, um sie nach Hamilton in Nevada hinüberzutreiben. Die Longhorns waren in Nebraska verladen und bis Salt Lake mit der Bahn transportiert worden. Bob Wilmot hieß der Rindermann. Er war groß, starkknochig und roch nach Pferdeschweiß und Rinderausdünstung. Sein Gesicht war vom rauhen Leben der Prärie gezeichnet. Frost und Hitze, Regen und Staub hatten tiefe Furchen in das lederne Antlitz gegraben. Sein Leben war ein einziger, endloser Ritt über die Trailwege des alten Westens gewesen.

    Ein hartes Leben.

    Und in dieser Minute verfluchte Bob Wilmot sich selbst. Weshalb hatte er diese elende Overland genommen?

    Aber zu diesen Überlegungen war es jetzt zu spät.

    »Wenn dieser verdammte Narr da vorn doch anhalten würde!« brüllte er kaum verständlich dem dritten Passagier zu, der gerade versuchte, seinen Kopf durch die Fensteröffnung zu bringen. Der Mann hatte einen vernickelten Colt in der Hand. Schon seit vielen Stunden war die Overland unterwegs, aber bisher hatte dieser Mann nicht ein einziges Wort gesprochen. Er hatte in seiner Ecke gelehnt, meistens geraucht und zum Fenster hinausgesehen.

    O’Sullivan und Wilmot hatten sich anfangs unterhalten, waren dann aber schließlich auch stumm geworden.

    Der dritte Fahrgast, jener schweigsame Mann mit den eisblauen Augen und dem scharfgeschnittenen Gesicht, hatte irgendwie bedrückend auf die beiden anderen gewirkt. Wer mochte er sein? Vielleicht ein Anwalt? O’Sullivan war zu keinem Ergebnis gekommen. Nur die beiden schweren Revolver waren ihm aufgefallen. Es mußten wertvolle Waffen sein, die Kolben waren mit Elfenbein ausgelegt.

    Yeah, es waren wertvolle Waffen, aber sie hatten eine weit bemerkenswertere Eigenschaft, wenigstens in den Händen des Mannes, der sie trug: Da waren sie von tödlicher Sicherheit.

    Denn der Mann, der es inzwischen mit Mühe fertiggebracht hatte, sich aus dem Fenster der schwankenden Kutsche zu beugen, war Doc Holliday.

    »Damned, halten Sie doch die Pferde an!« schrie er zu Merlin Hall hinauf.

    Aber der Ruf war vergeblich. Der Fahrer verstand kein Wort. Seine Ohren waren taub vom Gerassel des schweren Wagens und dem donnernden Hufschlag des Vierergespanns.

    Doc Holliday gab es auf und blickte nach hinten.

    In diesem Moment sprengten die beiden Banditen um eine Wegbiegung. Sie hatten ihren Abstand verringern können.

    Dreißig Yards!

    Zu weit für den Colt!

    Der Georgier zog den Abzugbügel durch und feuerte aufs Geratewohl.

    Fünfmal übertönte der peitschende Knall der Sixguns das tosende Gerumpel der Overland.

    John Alagna schrie auf und griff sich ans Knie. Eine Kugel hatte das Gelenk durchschlagen.

    »Der Hund hat mich getroffen!« rief er seinem Bruder zu.

    Tom wandte sich gar nicht um.

    »Weiter, solange du im Sattel bleiben kannst.«

    Der Abstand verringerte sich mehr und mehr.

    Aber dann geschah es…

    *

    Doc Holliday hatte den Colt ins Halfter gestoßen. Er wollte seine andere Waffe ziehen, aber dazu kam er nicht mehr.

    Wie von einer Riesenfaust gepackt, wurde er zu Boden geschleudert. Hart schlug er mit dem Kopf auf die Bodenplatte auf. Für Sekunden wurde es Nacht um ihn.

    Auch die beiden anderen Männer wurden durch die Kutsche gewirbelt. Am härtesten traf es den alten Landmesser. Er schlug mit dem Hinterkopf gegen den metallenen Türgriff.

    Nur der Trailboß hatte Glück, das heißt, wenn man unter diesen Umständen noch von Glück reden konnte. Er war auf Holliday geflogen; der Sturz war durch den Körper des Georgiers abgemildert worden.

    Was war geschehen?

    Das rechte Hinterrad der Kutsche war an einem kopfgroßen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1