Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Doc Holliday 34 – Western: Kreuz As im Stiefelschaft
Doc Holliday 34 – Western: Kreuz As im Stiefelschaft
Doc Holliday 34 – Western: Kreuz As im Stiefelschaft
eBook135 Seiten1 Stunde

Doc Holliday 34 – Western: Kreuz As im Stiefelschaft

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.


Über den großen Salzsee von Utah wehte ein eisiger Ostwind. Wie welkes Laub jagte er graue Wolkenfetzen vor sich her und trug sie den fernen Felsriesen der Rocky Mountains entgegen.

Die Tiere der Berge hatten sich in ihren Höhlen verkrochen, um vor der Kälte Schutz zu suchen. Nur der Herr dieser Berge, der graue Grislybär, trottete durch den Neuschnee, um nach Nahrung zu suchen. Doch in diesen Tagen fand auch der Riese des Felsengebirges kein Wild, das er schlagen konnte. Grimmig knurrend bohrte er die Fangzähne in die Rinde der Mammutkiefern, um seinen quälenden Hunger zu stillen. Dann trottete er weiter zu den verlassenen Lagerstellen der Shoshonen und scharrte mit seinen riesigen Tatzen den Schnee auf. Verkohltes Holz und Asche, bleiche Knochen und faules Gras, mehr fand der Herr der Berge nicht. Schwerfällig richtete er sich auf, die blutunterlaufenen Augen schrien seinen Hunger in den bleigrauen Himmel. Doch der Himmel hatte keine Gnade… Die Shoshonen waren ins Tal gezogen. Sie hatten ihre Wigwams am Ufer des großen Sees aufgeschlagen. Kälte und Hunger hatten die Völker aus den Bergen getrieben. Aber auch der See hatte kein Mitleid mit ihnen, sie hungerten und starben wie die Tiere der Berge, aus denen sie geflohen waren.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Dez. 2014
ISBN9783863773960
Doc Holliday 34 – Western: Kreuz As im Stiefelschaft

Mehr von Frank Laramy lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Doc Holliday 34 – Western

Titel in dieser Serie (26)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Doc Holliday 34 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Doc Holliday 34 – Western - Frank Laramy

    Doc Holliday -34-

     Kreuz As im Stiefelschaft

    Western von Frank Laramy

    Über den großen Salzsee von Utah wehte ein eisiger Ostwind. Wie welkes Laub jagte er graue Wolkenfetzen vor sich her und trug sie den fernen Felsriesen der Rocky Mountains entgegen.

    Die Tiere der Berge hatten sich in ihren Höhlen verkrochen, um vor der Kälte Schutz zu suchen. 

    Nur der Herr dieser Berge, der graue Grislybär, trottete durch den Neuschnee, um nach Nahrung zu suchen.

    Doch in diesen Tagen fand auch der Riese des Felsengebirges kein Wild, das er schlagen konnte. Grimmig knurrend bohrte er die Fangzähne in die Rinde der Mammutkiefern, um seinen quälenden Hunger zu stillen. Dann trottete er weiter zu den verlassenen Lagerstellen der Shoshonen und scharrte mit seinen riesigen Tatzen den Schnee auf.

    Verkohltes Holz und Asche, bleiche Knochen und faules Gras, mehr fand der Herr der Berge nicht. Schwerfällig richtete er sich auf, die blutunterlaufenen Augen schrien seinen Hunger in den bleigrauen Himmel. Doch der Himmel hatte keine Gnade…

    Die Shoshonen waren ins Tal gezogen. Sie hatten ihre Wigwams am Ufer des großen Sees aufgeschlagen. Kälte und Hunger hatten die Völker aus den Bergen getrieben.

    Aber auch der See hatte kein Mitleid mit ihnen, sie hungerten und starben wie die Tiere der Berge, aus denen sie geflohen waren.

    *

    Die Menschen in den Städten der Weißen hatten ihre Fenster mit Pferdedecken verhängt, um sich vor der eisigen Kälte zu schützen. 

    Aber der Ostwind fraß sich durch jede Ritze der primitiv zusammengezimmerten Kistenholzhäuser, heulte durch die Kamine und ließ die Feuer in den gußeisernen Kanonenöfen ersterben.

    Der Sturm hatte die Straße leergefegt.

    Die Union Pacific Railway hatte schon seit Tagen den Betrieb einstellen müssen, denn die Schienenräumer der schweren Westernloks konnten die Gleise nicht mehr freihalten. Schneeverwehungen hatten sich zu unüberwindlichen Bergen aufgetürmt.

    Über der Hauptstadt des Staates Utah lag der erzwungene Friede eines langen Winters.

    Es sollte ein trügerischer Friede werden!

    *

    Salt Lake City!

    Vergessene Stadt in einem vergessenen Staat!

    Berge und Wüsten. Steine und Sand – das war Utah!

    Verbitterte Menschen, die der Fluch des Schicksals in dieses arme Land geführt hatte!

    Irgendwo im fernen Europa hatten sie ihre Heimat zurückgelassen. Kleine, weißgetünchte Fachwerkhäuser, ein Bauernhof, zwei drei Rinder und einen Fetzen karges Land. Aber dort hatten sie leben können!

    Hier, in Gottes eigenem Land, war ein unerbittlicher Kampf der Gefährte ihres Lebens geworden. Hart wie Schmiedeeisen und zäh wie Büffelleder mußten jene Männer sein, die den Weg über den großen Teich gewagt hatten.

    Viele zerbrachen, nur wenige konnten sich durchsetzen.

    Es gab Großrancher und armselige Cowpuncher, die für wenige Cents schuften mußten. Es gab skrupellose Geschäftemacher, Gents, die es verstanden in wenigen Jahren reich zu werden. Sie unterhielten Spielhöllen und Lasterhöhlen – und es gab kein Gesetz, das diese Männer an ihrem »Handwerk« hinderte.

    Einer jener Männer hieß Bob Gordon. Eines Tages war er in der Stadt am See aufgetaucht. Niemand wußte, woher er gekommen war. Es war auch niemand da gewesen, der danach gefragt hätte.

    Bob Gordon hatte Dollars – und mit Geld konnte man in diesem kargen Land viel erreichen.

    Gordons Haus war nicht aus Kistenholzbrettern erbaut worden. Er hatte es nicht nötig, Decken vor die Fenster seines Saloons zu legen. Bei ihm konnte sich der einfache Mann für seine sauer verdienten Dollars bürgerliche Behaglichkeit und den Traum des Wohllebens erkaufen.

    Aber wer war jener Bob Gordon? Woher hatte er die vielen Dollars? Wer kannte seine Geschichte?

    In der Stadt am großen Salzsee kannte sie niemand. Sie behandelten ihn mit der Ehrfurcht kleiner Leute, die gewohnt waren, gegenüber dem Glanz Demut zu zeigen.

    Doch dieser Glanz war Talmi!

    Das wußten die Menschen von Salt Lake City nicht. Sie kannten nur den stets sorgfältig gekleideten Mann, den Salooner, der immer ein Lächeln auf den Lippen trug, den Bürger Bob Gordon, der es sich nicht hatte nehmen lassen, eine Geldspende für den Bau einer Mormonenkirche zu stiften, obwohl er den Teufel nicht fürchtete und Gott nur dem Namen nach kannte.

    In den Fahndungsblättern der Staatenreiter kannte man ihn unter einem anderen Namen. Ray Belton konnte man dort lesen, gesucht wegen Mordes und Falschspiels, früher einmal Captain der Nordarmee.

    In den großen Städten des Ostens war dieser Name berüchtigt gewesen, aber inzwischen hatte man ihn vergessen. Aber hier, in diesem entlegenen Winkel der Staaten, fragte niemand mehr nach dem Mann aus dem Osten, nach dem Falschspieler. Ray Belton konnte es auch als Bob Gordon immer noch nicht bleiben lassen, am Pokertisch zu sitzen und seine Karten aus dem Stiefelschaft zu ziehen.

    Amerika war das Land der tausend Möglichkeiten, und einer jener Männer, die dieser Möglichkeiten auszunutzen verstand, war Bob Gordon.

    Er war der Townmayor von Salt Lake…

    Welch eine Ironie des Schicksals! Ein Mörder, ein Bandit und Falschspieler hatte über das Wohl und Wehe einer Stadt zu entscheiden.

    Aber damit war es noch nicht genug: Bob Gordon war Indianeragent. Diesem »aufrechten Mann« hatte die Regierung den verantwortungsvollen Posten übergeben!

    Im fernen Washington saßen Männer, die um die Zukunft des Landes besorgt waren, denen eine tragbare Lösung des Indianerproblems am Herzen lag…

    Aber der Präsident der Vereinigten Staaten war weit! – Und die Shoshonen verhungerten an den Ufern des Salzsees.

    Doch all das war nur der Rahmen der Geschichte, die hier erzählt werden soll. – Kein schöner Rahmen, nicht mit Gold und Schnitzereien verziert. Gips war unter der billigen Bronze, und die Farben auf der Leinwand waren verwaschen und grau. Aber es war das Bild einer Epoche, die unvergessen bleiben sollte.

    *

    Er hieß Patrik McColten.

    Er hatte brandrotes Haar, und sein Gesicht war von Sommersprossen übersät.

    Früher hatte der Mann einen Fischkutter durch die aufgewühlte irische See gesteuert, so wie es seine Väter getan hatten. Aber dann hatte ihn eines Tages das Fernweh gepackt. Er hatte seine Heimat verlassen und war in die Staaten ausgewandert.

    Er hatte als Holzfäller und Cowboy gearbeitet, bevor er Sheriff dieser Stadt geworden war. Er war ein einfacher, harmloser Mann, dieser rothaarige Ire, vielleicht zu einfach für diesen harten Posten.

    McColten hatte ein furchterregendes Gesicht, nur die Sommersprossen vermochten den wilden Ausdruck zu mildern. Doch er konnte sich nicht durchsetzen und war ein Geschöpf des Townmayors, des Indianeragenten von Utah.

    Vielleicht hätten die Indianer am Salt Lake weiter gehungert, vielleicht wäre Bob Gordon in dieser Stadt zu einem steinreichen Bürger geworden – wenn es nicht einen Mann gegeben hätte namens Doktor John Henry Holliday.

    Über diesen Holliday, den Arzt aus Boston ist viel geschrieben worden, Zeitungsartikel und Bücher. Historiker haben sich in langen Abhandlungen versucht – und versuchen es sogar heute noch, ein Jahrhundert nach seinem Tode. Aber niemandem ist es gelungen, die ganze Tiefe dieser Persönlichkeit zu durchleuchten.

    Vielleicht hätte man den Namen jenes Mannes schon lange vergessen, und niemand würde es der Mühe wert gefunden haben, auch nur eine Zeile über ihn zu schreiben, wenn nicht ein unseliges Geschick ihn auf den Trail in den Wilden Westen getrieben hätte.

    In Boston hatte sein trauriger Weg begonnen, und in den Bergen Colorados sollte er einmal enden…

    *

    Es begann an jenem Abend, als Cass Cray zweihundert Dollar an den Salooner verloren hatte.

    Cray war ein einfacher Mann. Er hatte das Post Office in Salt Lake und war im allgemeinen beliebt in der Stadt. Aber er konnte seine Hände nicht von den verführerischen Spielkarten lassen. Bisher war immer alles einigermaßen gutgegangen – er hatte kleine Summen gewonnen und kleine Summen verloren.

    Doch an diesem Abend hatte er Dollars verloren, die ihm nicht gehörten, die er eigentlich in der kleinen grünen Stahlkassette in seinem Dienstzimmer hätte aufbewahren müssen.

    Ungläubig durchwühlte der kleine bleichgesichtige Mann seine Taschen, aber er konnte keinen Cent mehr finden.

    »Aber das ist doch nicht möglich«, stotterte er und blickte zu Gordon hinüber.

    Der Salooner hob bedauernd die Schultern und strich die Dollars ein.

    »Sie haben eben heute einmal Pech gehabt, Cray. Vielleicht klappt es ein andermal.«

    Für den kleinen Postofficeclerk gab es kein »andermal« mehr, und das wußte auch der Salooner. Es war für Gordon völlig klar, woher die Dollars stammten. Daß Cray sich dieses Geld nicht von seinem jämmerlichen Lohn absparen konnte, lag auf der Hand.

    Cass Cray war der kalte Schweiß ausgebrochen. Ungläubig starrte er auf seine Hände. Es waren kleine, verwelkte Schreiberhände, aber sie waren leer!

    »Das ist doch nicht möglich«, wiederholte er sich.

    »Trinken Sie doch erstmal einen Schluck«, meinte der Salooner beruhigend und goß die Gläser voll.

    Mit zitternden Händen nahm der Clerk das Glas

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1