Doc Holliday 22 – Western: Gentleman Jonny
Von Frank Laramy
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Er lag auf einer Felsklippe hoch oben über dem Salt River. Er lag auf dem Rücken. Seine Arme waren ausgebreitet wie die eines Gekreuzigten. Die weit geöffneten Augen blickten mit dem Ausdruck des Entsetzens in den klaren Nachthimmel. Seine Glieder waren zerschmettert. Ein dünner Blutfaden zog sich von einer Schläfe zur anderen und schien seine Stirn zu spalten. Auch aus seinen Mundwinkeln rannen blaßrote Blutstreifen. Der Mann war tot! Vielleicht hatte er vor seinem Tod noch einen Blick auf die herrischen Felswände am gegenüberliegenden Ufer werfen können. Vielleicht hatte der Mann vor seinem Sturz noch die beiden Geier gesehen, die drüben im grellen Mondschein wie schlafend auf einem Felsgrat saßen. Vielleicht!
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Buchvorschau
Doc Holliday 22 – Western - Frank Laramy
Doc Holliday -22-
Gentleman Jonny
Western von Frank Laramy
Er lag auf einer Felsklippe hoch oben über dem Salt River.
Er lag auf dem Rücken.
Seine Arme waren ausgebreitet wie die eines Gekreuzigten. Die weit geöffneten Augen blickten mit dem Ausdruck des Entsetzens in den klaren Nachthimmel.
Seine Glieder waren zerschmettert. Ein dünner Blutfaden zog sich von einer Schläfe zur anderen und schien seine Stirn zu spalten. Auch aus seinen Mundwinkeln rannen blaßrote Blutstreifen.
Der Mann war tot!
Vielleicht hatte er vor seinem Tod noch einen Blick auf die herrischen Felswände am gegenüberliegenden Ufer werfen können.
Vielleicht hatte der Mann vor seinem Sturz noch die beiden Geier gesehen, die drüben im grellen Mondschein wie schlafend auf einem Felsgrat saßen.
Vielleicht!
Der Tote konnte die Antwort darauf nicht mehr geben.
Sie schliefen nicht, die beiden Berggeier. Ihre so seltsam starren dunklen Augen waren weit geöffnet und auf den Toten gerichtet. Das Weiß in ihrem Gefieder blitzte im Mondlicht, ihre gebogenen Schnäbel waren halb geöffnet.
Es war in einer jener schlaffen Frühsommernächte geschehen, in denen die Zeit stillzustehen schien und selbst der Wind den Atem anhielt.
Die Bergriesen schwammen im hellen Licht des Mondes. Vom Salt River herauf glitzerte silbern das Wasser.
Die Luft war schwer vom Duft der blühenden Prärien in den Tälern.
Die Sterne begannen zu verblassen und versanken im Licht der aufgehenden Sonne.
Ein neuer Tag begann.
Über dieses Land und über die grauen Gipfel der Berge waren viele Tage gezogen, und unzählige Nächte hatten ihre Schatten in die Täler geworfen.
Auch die beiden Geier hockten jede Nacht auf dem Felsgrat. Dort brachten sie ihre Jungen zur Welt, und dort starben sie, wenn sie nicht der Pfeil eines Indianers vom Himmel holte.
Der Todesschrei des Mannes auf der Felsklippe war im Tal schon lange verhallt.
Der Mann hieß übrigens Tom Walker, er hatte sechzig Jahre hinter sich gebracht, bevor er starb. Er hatte in Texas unten bei Laredo eine Ranch besessen. Das Land war verkauft, auch die Rinder, überhaupt alles, was er einst besessen hatte.
Und es war sein Fehler gewesen, das alles einem Mann in der Overland zu erzählen. Dieser Mann saß noch in der Kutsche, die auf dem Weg von San Marcial nach Cooley war.
Tom Walker war auf dem Weg nach dem Norden gewesen. Er wollte seine letzten Lebensjahre irgendwo in Colorado oder Wyoming verbringen. Er hatte keine Kinder, keine Frau.
Aus den letzten Jahren waren nur wenige Tage geworden, denn ein Mörder hatte ihn auf dem Paß über den Baldy Peak aus der Overland in den Abgrund geschleudert.
Der Postwagen ratterte jetzt dem Flußtal des Salt River entgegen. Vorn auf dem lederüberzogenen Fahrersitz saß Harry Smith, ein alter graubärtiger Mann. Er war müde – und hatte schon eine halbe Flasche Whisky getrunken. Auf sein Vierergespann brauchte er kaum zu achten, die Pferde kannten den Weg, sie waren ihn viele Male gelaufen.
Harry Smith hatte es nicht bemerkt, wie der Rancher auf gewaltsame Weise aus der Kutsche geworfen worden war.
Auch den Schrei hatte er nicht mehr vernommen, das Rattern der Räder hatte alles übertönt.
Die Fahrt ging weiter. Der aufgefahrene Felsweg ließ das schwere Fahrzeug tanzen.
Aber die Erschütterungen konnten das befriedigte Grinsen des Mannes nicht verwischen, der im Innern der Overland in den Polstern lehnte.
Es war Jonny King Belten, den Namen King hatte er sich selbst zugelegt, aber in seinen Kreisen nannte man ihn Gentleman Jonny – und das waren Kreise!
In den Zuchthäusern der Staaten hatte Belten seine frühreifen Jugendjahre verbracht. Aber der Aufenthalt hinter Gittern hatte ihn weder bessern noch verschlechtern können.
An dem Rückgrat dieses Mannes war nichts mehr zu biegen. Es war im Verbrechen erstarrt.
Aber sein Gesicht verriet nichts von dem versteinerten Herz, das in seiner Brust schlug. Es war glatt und faltenlos. Um den gutgeschnittenen Mund spielte ständig ein gewinnendes Lächeln. Die Augen waren schmal und dunkel, und die gebräunte Haut erinnerte daran, daß seine Wiege im Süden Kaliforniens gestanden hatte.
In einer Hafengasse von San Diego hatte dieses Scheusal das Licht der Welt erblickt, in einem dunklen Hinterzimmer einer Schenke – der Sohn einer Dirne.
Aber dies ist nicht ausschlaggebend für den Weg und die Entwicklung eines Menschen. Tief im Innern dieses Jonny Belten schlummerte das Böse wie ein verborgenes Tier, und später sagte man nicht zu Unrecht von ihm, daß er wahnsinnig geworden sei.
Jonny King Belten, wie er sich nannte, hatte einen Defekt im Gehirn. Ein Jahrhundert später hätten vielleicht Wissenschaftler und Ärzte von ihm gesagt, daß er unter Bewußtseinsspaltung leide, aber damals stecke die medizinische Forschung noch in den Kinderschuhen, zumal im Wilden Westen wimmelte es von Kurpfuschern.
Das reißende Tier Jonny King Belten lief weiter frei herum.
Es konnte stehlen, morden und betrügen!
Morden!
Ein alter Mann hatte sterben müssen: Tom Walker. Sein Leben war Arbeit gewesen. Er hatte einem Mann gegenüber zuviel geredet, dem er niemals sagen durfte, daß in seiner dunklen Tasche ein Vermögen war.
Diese Tasche stand neben dem Banditen. Sie war geöffnet. Es war eine einfache Tasche von derbem Leder. An den Griffen war sie verschlissen. Sie hatte wohl niemals einen solchen Reichtum geborgen wie bei dieser letzten Fahrt.
Ihr Inhalt bestand aus gebündelten Dollarnoten und einigen Papieren und Anweisungen auf Banken im Norden der Staaten.
Gentleman Jonny hatte eines dieser Dollarbündel in der Hand und ließ die Scheine nachdenklich durch die Finger gleiten.
»Diesmal reicht es«, grinste er und feuchtete sich die Daumen mit der Zunge an. Dreimal hatte er bereits gezählt. Es waren vierundsechzigtausend Dollar in barem Geld.
Ein Wahnsinn, mit einer solchen Summe in dieser unruhigen Zeit mitten durch den Westen zu reisen.
Aber der alte Mann aus Texas war harmlos gewesen. Niemals hatte er geglaubt, daß ihn ein Fremder berauben würde, zumal nicht der gutaussehende Mann, der ihm gegenüber in der Overland gesessen hatte.
Jonny King Belten machte sich keine Gedanken darüber, wie er nun die Overland wieder verlassen konnte. Er kannte die Strecke und wußte, wo er günstig abspringen konnte.
*
Die schwere Wells Fargo Overland rumpelte über die Mainstreet von Cooley. Ihre eisenbeschlagenen Räder wirbelten den mehligen Staub auf.
Harry Smith saß aufrecht auf dem Bock und schwang munter die Peitsche über die schweißnassen Rücken der vier Pferde.
Er war erholt und ausgeschlafen und freute sich darauf, in wenigen Minuten im Saloon einen kräftigen Drink nehmen zu können.
Erst in vierundzwanzig Stunden mußte der Fahrer wieder auf seinen Sitz steigen, um die Rückreise über die Mogollon Mountains anzutreten.
Diesmal wurde aus dieser Reise nichts.
Von dem grauen, verwitterten Haus der Wells Fargo Station hielt er das schwere Fahrzeug an. Die Pferde dampften in ihrem Schweiß, an den Nüstern hingen weiße Flocken.
Auf den Gehsteigen hatten sich einige neugierige Männer versammelt. Müßiggänger, die sich immer einfanden, wenn es etwas Neues zu sehen gab.
Diesmal wartete allerdings eine Sensation auf sie.
Harry Smith kletterte von seinem Fahrersitz und streckte die Glieder.
»Das hätten wir geschafft«, grunzte er zufrieden und riß dann den Wagenschlag auf.
»Wir sind da, Gents. Aussteigen!« rief er hinein.
Es war niemand mehr da, der dieser Aufforderung Folge leisten konnte.
Aber das bemerkte der Fahrer noch nicht. Er hatte sich bereits abgewandt, um sich in den gegenüberliegenden Blanca Saloon zu begeben.
Doch dann hielt er seine Schritte an und wandte sich um. Plötzlich war ihm bewußt geworden, daß niemand mehr in seiner Overland saß.
»Damned, wo sind denn die beiden Burschen geblieben?« murmelte er vor sich hin und wischte sich mit einer vagen Bewegung über die Augen.
Dann ging er zurück und blickte noch einmal in den