Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Croydon Brother: Wyatt Earp 255 – Western
Die Croydon Brother: Wyatt Earp 255 – Western
Die Croydon Brother: Wyatt Earp 255 – Western
eBook118 Seiten1 Stunde

Die Croydon Brother: Wyatt Earp 255 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Flammendroter Himmel spannte sich über das Bergland des Adler-Flusses. Es war am späten Nachmittag. Zwei Reiter kamen am Südufer des Flusses entlang und ritten nach Westen hinüber. Der eine war ein hochgewachsener Mensch mit breiten Schultern, schmalen Hüften und einem Gesicht, das markant-männlich geschnitten war und eine dunkelbraune Wetterfarbe zeigte. Dunkelblaue Augen, die von langen Wimpern umsäumt wurden und unter hohen Brauenbögen lagen, beherrschten dieses Gesicht. Das Haar, das unter der Krempe des breiten Stetson hervorblickte, war blauschwarz und dicht. Wer einmal in dieses Gesicht gesehen hatte, würde es so leicht nicht wieder vergessen: Es gehörte dem berühmtesten Sheriff, den der weite Westen jemals gekannt hatte. Sein Name war Wyatt Earp. Der Missourier, wie der große Marshal seit vielen Jahren von Freund und Feind genannt wurde, trug einen schwarzen Hut, ein rotes Hemd und eine Jacke aus schwarzem Kalbsleder. Auch die Hose war aus schwarzem Leder. Sie reichte über die kurzen Schäfte der hochhackigen Stiefel. Um die Hüften hatte der Gesetzesmann einen breiten schwarzen Waffengurt aus Büffelleder, der an beiden Seiten je einen schweren schwarzknäufigen Revolver vom Kaliber 45 hielt. Die Waffe an der linken Hüftseite musste einen besonders langen Lauf haben, wie der ledernde Halfterschuh verriet. Der Kenner würde in ihr sofort einen jener seltenen Colts vom Fabrikat Buntline Special erkannt haben. Wyatt Earp saß auf einem Falbhengst, der von so edler Rasse war, dass sein Anblick jeden Pferdekenner in Entzücken versetzt haben würde. Das Tier hatte schwarzbestrumpfte Beine, eine prächtige schwarze Mähne, eine schwarze Blesse auf der Stirn und einen vollen schwarzen Schweif. Der Marshal hatte von rechts vor seinem Knie im ledernden Scabbard eine Winchester vom Baujahr 77 stecken. Eines jener Modelle, das unter Fachleuten als das beste Gewehr angesehen wurde, das es in diesem Land je gegeben hat. Um den Gewehrlauf hatte der Marshal ein Lederlasso hängen, das er seit seiner Jugendzeit, in der er als Horseboy in Texas auf einer großen Pferderanch gearbeitet hatte, mit sich führte. Hinterm Sattel war die Schlafdecke aufgeschnallt, und an Karabinerhaken hingen ein Campspaten, ein kleines eisernes Dreibein fürs Lagerfeuer und ein kleiner Kupferkessel.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Okt. 2021
ISBN9783740986223
Die Croydon Brother: Wyatt Earp 255 – Western

Mehr von William Mark lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Die Croydon Brother

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Croydon Brother

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Croydon Brother - William Mark

    Wyatt Earp

    – 255 –

    Die Croydon Brother

    William Mark

    Flammendroter Himmel spannte sich über das Bergland des Adler-Flusses.

    Es war am späten Nachmittag.

    Zwei Reiter kamen am Südufer des Flusses entlang und ritten nach Westen hinüber.

    Der eine war ein hochgewachsener Mensch mit breiten Schultern, schmalen Hüften und einem Gesicht, das markant-männlich geschnitten war und eine dunkelbraune Wetterfarbe zeigte. Dunkelblaue Augen, die von langen Wimpern umsäumt wurden und unter hohen Brauenbögen lagen, beherrschten dieses Gesicht. Das Haar, das unter der Krempe des breiten Stetson hervorblickte, war blauschwarz und dicht. Wer einmal in dieses Gesicht gesehen hatte, würde es so leicht nicht wieder vergessen: Es gehörte dem berühmtesten Sheriff, den der weite Westen jemals gekannt hatte.

    Sein Name war Wyatt Earp.

    Der Missourier, wie der große Marshal seit vielen Jahren von Freund und Feind genannt wurde, trug einen schwarzen Hut, ein rotes Hemd und eine Jacke aus schwarzem Kalbsleder. Auch die Hose war aus schwarzem Leder. Sie reichte über die kurzen Schäfte der hochhackigen Stiefel. Um die Hüften hatte der Gesetzesmann einen breiten schwarzen Waffengurt aus Büffelleder, der an beiden Seiten je einen schweren schwarzknäufigen Revolver vom Kaliber 45 hielt. Die Waffe an der linken Hüftseite musste einen besonders langen Lauf haben, wie der ledernde Halfterschuh verriet. Der Kenner würde in ihr sofort einen jener seltenen Colts vom Fabrikat Buntline Special erkannt haben.

    Wyatt Earp saß auf einem Falbhengst, der von so edler Rasse war, dass sein Anblick jeden Pferdekenner in Entzücken versetzt haben würde. Das Tier hatte schwarzbestrumpfte Beine, eine prächtige schwarze Mähne, eine schwarze Blesse auf der Stirn und einen vollen schwarzen Schweif.

    Der Marshal hatte von rechts vor seinem Knie im ledernden Scabbard eine Winchester vom Baujahr 77 stecken. Eines jener Modelle, das unter Fachleuten als das beste Gewehr angesehen wurde, das es in diesem Land je gegeben hat. Um den Gewehrlauf hatte der Marshal ein Lederlasso hängen, das er seit seiner Jugendzeit, in der er als Horseboy in Texas auf einer großen Pferderanch gearbeitet hatte, mit sich führte. Hinterm Sattel war die Schlafdecke aufgeschnallt, und an Karabinerhaken hingen ein Campspaten, ein kleines eisernes Dreibein fürs Lagerfeuer und ein kleiner Kupferkessel. Vorn links hing da noch die große, mit Filz umfasste Wasserflasche.

    Neben dem Marshal saß auf einem prächtigen schwarzen Hengst ein Mann, der sich in seinem Äußeren von dem Gesetzesmann sehr unterschied. Er war fast ebenso groß wie dieser, jedoch nicht so breit, sehr viel schlanker und besaß ein Gesicht, das man ganz sicher auch niemals vergaß. Vor allem die Augen würde man nie vergessen, wenn man einmal in sie hineingesehen hatte. Es waren falkenscharfe Lichter von einem ganz seltenen schimmernden Eisblau. Ähnlich wie die Augen des Marshals waren auch sie mit dichten, langen schwarzen Wimpern umgeben. Nur die Brauen waren nicht in Bogenform gezogen, sondern verliefen in gerader Richtung. Die Stirn war hoch und sehr gerade, gerade auch die Nase und scharf gezeichnet das Kinn. Es war ein etwas hageres Gesicht, aber es besaß etwas Aristokratisch-Vornehmes.

    Der Name dieses Mannes war im Westen kaum weniger bekannt als der des Marshals selbst. Er lautete: Doc Holliday.

    Ein Name, der in den siebziger, achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht nur einen bleiernen Klang, sondern einen Geschmack von Pulverrauch hatte.

    Der berühmt-gefürchtete John Henry Holliday, der da seit anderthalb Jahrzehnten an der Seite des Marshals über die Trailwege des alten Westens ritt, war zweifellos einer der seltsamsten Leute, die man in den Staaten jemals gesehen hatte. Er trug einen vornehmen schwarzen Hut mit breiter Krempe, einen schwarzen Anzug, der nach der neuesten Bostoner Mode geschnitten sein musste, und ein blütenweißes Hemd, das am Hals von einer sauber gebundenen Samtschleife zusammengehalten wurde. Unter der geöffneten Jacke blickte die giftgrüne Samtweste hervor, die mit schwarzen Sternstickereien besetzt war. Unter den weit zurückgezogenen Schößen seines Rockes konnte man die beiden elfenbeinbeschlagenen Kolben zweier vernickelter Revolver sehen. Es waren berühmte Waffen, die da in den Lederschuhen steckten.

    Heute, fast ein Jahrhundert nach diesen Dingen, die sich damals in den Frühlingstagen des Jahres 1886 in den Bergen Colorrados abspielten, stellten diese Waffen einen ganz beachtlichen Wert dar, und zwar nicht nur einen musealen Wert, denn sie wurden von einem New Yorker Waffenfachmann pro Stück auf tatsächlich fünfzigtausend Dollar geschätzt. Das ist ein Preis, der auch einem wohlhabenden Amerikaner imponiert. Eine dieser Waffen ist unter Glas und sicherem Verschluss im Dodger Boot Hill Museum neben dem Buntline Special Revolver Wyatt Earps zu sehen. Der Mann, der diese Waffe geführt hatte, legte vielleicht keinen Wert darauf, dass das junge Amerika sich über eine Tatsache einig war: Doc Holliday war der schnellste Schütze mit einem sechsschüssigen Revolver, den es je im Westen gegeben hatte.

    Jetzt ritt der Georgier mit verschlossenem Gesicht neben dem Marshal her und blickte nach Westen hinüber in die sinkende Sonne.

    Er war ein unheilbar kranker Mann, dieser wirklich studierte Dr. John Henry Holliday. Unheilbar krank schon damals, als er Boston und seine gutgehende Praxis als Chrirurg und Zahnarzt verließ. So war er in den Westen gekommen und hatte hier das Los der Gestrandeten geteilt. Er war ein Spieler geworden und ein Revolverheld. Und auf beiden Gebieten stellte er absolute Spitze dar. Aber er war über beides nicht glücklich. Die Krankheit, die in seiner Brust wütete, hatte ihn vor allem in den letzten beiden Jahren schwer gepackt und niedergeworfen. Erst vor wenigen Tagen hatte er einen harten Anfall hinter sich gebracht.

    Wyatt Earp hatte schon befürchtet, dass der Freund sich nicht mehr erholen würde. Aber dann war er doch wieder aufgestanden, hatte sich in den Sattel gezogen und war dem Freund auf seinem Weg gefolgt.

    Seit nun schon über zehn Jahren begleitete Doc Holliday Wyatt Earp auf den weiten Ritten, die der Marshal durch dieses Land absolviert hatte.

    Ein Forscher hatte einmal festgestellt, dass der Marshal mehr als zweiundsiebzig Mal den Westen durchkreuzt hat, und zwar von Norden nach Süden, von Osten nach Westen und auch noch in anderen Sternrichtungen. Und auf den meisten dieser Ritte hatte der kranke Doc Holliday den Freund begleitet. Selbstlos, schweigend und mit einer Zähigkeit, die unvergleichlich war.

    Wyatt Earp hatte seit über zehn Jahren unten in der Kansasstadt Dodge City das Amt eines Marshals inne, und obgleich er in der Zwischenzeit vielerorts besser bezahlte Jobs angeboten bekommen hatte, war er auf seinem Posten geblieben. Man hatte ihn in Arizona vom Gouverneur aus den Staaten-Marshal-Posten angetragen, der ihm ein doppeltes Geld eingetragen hätte, man hatte ihn in Oklahoma gebeten, die Oklahoma Rangers als Commander anzuführen, man hatte ihn oben in Nebraska gebeten, die Regierungspolizei zu führen, und vielerorts sonst waren ihm Posten angeboten worden, die alle viel verlockender waren als das harte Amt des Marshals in der alten Cowtown Dodge City. Aber der Marshal hatte sich der Stadt verpflichtet gefühlt, obgleich er Dodge City absolut nichts schuldig war. Im Gegenteil, dieses Dodge City war ihm alles schuldig. Alles! Dreimal hatten Gangster versucht, es niederzubrennen, vierzehn Mal hatten größere Banden erhebliche Anstrengungen unternommen, die Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Zahllose Male waren kleinere Banditengruppen aufgebrochen, um in der Stadt die Hölle loszulassen. Und dann hatte es viele kleine und große Banditen gegeben, die in der Stadt ihr Feuerwerk losgelassen hatten – alle waren sie von diesem einen Mann aufgehalten worden.

    Dodge City verdankte Wyatt Earp das, was es heute war, eine verhältnismäßig große und angesehene Stadt. Eine Stadt, in der man sagen konnte, hier wohnt man ruhig. Aber wie hatte dieses Dodge City dem Mann, der sein Leben so oft für die Stadt in die Schanze geschlagen hatte, seine Arbeit gedankt?

    Als in den ersten Frühlingstagen dieses Jahres die Reverendentochter Mabel Lockheed versucht hatte, den stolzen, gut aussehenden Mann an sich zu fesseln, von ihm aber abgewiesen worden war, hatte sie eine Anzeige gegen ihn wegen schwerer Belästigung erstattet. Dieser Anzeige hatte sie einen Augenzeugen mitgegeben, einen Mann namens Drecula. Es hatte drei Verhandlungen gegeben, und Drecula, der schwor, »er hätte alles mit eigenen Augen gesehen«, wollte noch mehrere Zeugen für die nächste

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1