Weltweit wird der Krimi-Markt von Titeln aus den USA dominiert, das zeigt sich nicht nur an der Anzahl, sondern auch in der Popularität von Erzählmustern und Figuren wie dem Privatdetektiv, der längst überall auf der Welt ermittelt. Dazu aber erzählen die Kriminalromane aus der Karibik, aus Nigeria, Israel, Pakistan, Indien, Malaysia und Taiwan viel über die Orte und Milieus, in denen die Handlung angesiedelt ist.
VERMISSTE IN DER KARIBIK
Die fiktive Karibikinsel Camoha ist der Handlungsort von von Jacob Ross, der auf Grenada geboren wurde. Im Mittelpunkt des ersten Bandes steht Michael „Digger“ Digson, der aufgrund der sanften Erpressung des Polizisten Chilman in dessen neugegründeter Polizeieinheit landet, die inselweit Verbrechen untersuchen soll. Schon bald hat es Digger mit allerhand Vermisstenfällen zu tun, die ihn tief in die geheimen Seilschaften auf Camoha führen. Ross‘ episodische Erzählweise sorgt für einen eigenen Rhythmus und kluge Unterbrechungen der Handlung, dazu bieten die Gegebenheiten auf den Kleinen Antillen faszinierende szenische Momente. Als Digger auf einer Nachbarinsel ermittelt, beschreibt er sie so: „An keinem anderen Ort spürte ich den Ozean so sehr wie