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Boot Hill: Die großen Western 339
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eBook154 Seiten1 Stunde

Boot Hill: Die großen Western 339

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

heute will ich euch die Geschichte des Totenhügels von Dodge City erzählen. Er heißt Boot Hill, zu deutsch, Stiefelhügel. Ehe ich die Geschichte beginne, möchte ich nicht versäumen, einem Manne zu danken, der mir viel Hilfe bei meiner Arbeit hat zuteil werden lassen. Es ist Mr. H. J. Schmidt aus der Antonia Road in der alten Kansasstadt. Vielleicht ist es eine kleine Freude für ihn, hier auf den nachfolgenden Blättern manches wiederzufinden, was ich durch ihn erfahren habe. Übrigens möchte ich an dieser Stelle wegen verschiedentlich auftauchender, oft reichlich bösartiger Greuelmärchen über Wyatt Earp folgendes erklären: Er hat gelebt! Und er war Marshal! Er verteidigte das Gesetz mit einer Energie, wie kaum ein anderer Sternträger. Er war ein angesehener Bürger seines Landes. Die Hauptstraße der Stadt Dodge City trägt heute seinen Namen – und das sicher nicht, weil er ein schlechter Mensch war. Seine Verdienste um die Stadt waren so groß, daß die Bürger ihn dadurch zu ehren suchten, daß sie die von Westen nach Osten parallel zum Arkansas verlaufende breite Straße Wyatt Earp Boulevard nannten. Jedem vernünftigen Menschen sagte das genug. Daß die Nachkommen seiner Gegner und vor allem die Neider viel Übles über den aufrechten Mann ausgestreut haben, hat mich nie gewundert. Wyatt Earp war ein großartiger Mensch. Ein Mann, der den Bedrängten in selbstloser Weise beistand, der sein Leben in den Dienst des Kampfes für das Gesetz stellte. Deshalb erzähle ich euch seine Geschichte. Kommt mit, Freunde, in die alte Treibherdenstadt Dodge City, an deren nordwestlichem Rand der Totenhügel Boot Hill liegt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Aug. 2023
ISBN9783989361898
Boot Hill: Die großen Western 339

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    Buchvorschau

    Boot Hill - William Mark

    Die großen Western

    – 339 –

    Boot Hill

    Unveröffentlichter Roman

    William Mark

    Freunde,

    heute will ich euch die Geschichte des Totenhügels von Dodge City erzählen. Er heißt Boot Hill, zu deutsch, Stiefelhügel.

    Ehe ich die Geschichte beginne, möchte ich nicht versäumen, einem Manne zu danken, der mir viel Hilfe bei meiner Arbeit hat zuteil werden lassen. Es ist Mr. H. J. Schmidt aus der Antonia Road in der alten Kansasstadt. Vielleicht ist es eine kleine Freude für ihn, hier auf den nachfolgenden Blättern manches wiederzufinden, was ich durch ihn erfahren habe.

    Übrigens möchte ich an dieser Stelle wegen verschiedentlich auftauchender, oft reichlich bösartiger Greuelmärchen über Wyatt Earp folgendes erklären: Er hat gelebt! Und er war Marshal! Er verteidigte das Gesetz mit einer Energie, wie kaum ein anderer Sternträger. Er war ein angesehener Bürger seines Landes. Die Hauptstraße der Stadt Dodge City trägt heute seinen Namen – und das sicher nicht, weil er ein schlechter Mensch war. Seine Verdienste um die Stadt waren so groß, daß die Bürger ihn dadurch zu ehren suchten, daß sie die von Westen nach Osten parallel zum Arkansas verlaufende breite Straße Wyatt Earp Boulevard nannten. Jedem vernünftigen Menschen sagte das genug. Daß die Nachkommen seiner Gegner und vor allem die Neider viel Übles über den aufrechten Mann ausgestreut haben, hat mich nie gewundert.

    Wyatt Earp war ein großartiger Mensch. Ein Mann, der den Bedrängten in selbstloser Weise beistand, der sein Leben in den Dienst des Kampfes für das Gesetz stellte.

    Deshalb erzähle ich euch seine Geschichte.

    Kommt mit, Freunde, in die alte Treibherdenstadt Dodge City, an deren nordwestlichem Rand der Totenhügel Boot Hill liegt. Er liegt heute noch da – als Mahnmal jener Zeit. Kommt mit und hört, was sich in den Herbsttagen des Jahres 1879 dort zugetragen hat. Zieht den Stetson tief in die Stirn und setzt euch fest in den Sattel, es weht ein rauher Wind von den Bergen her durch die Frontstreet von Dodge City.

    So long! Euer William Mark

    Bleigrau und düster hing der Himmel über dem Arkansastal. Von Westen her wehte ein scharfer Wind um den einsamen Totenhügel.

    Owen Scott stand am Rand des Friedhofes und blickte zur Straße hinüber. Er wischte sich mit seiner faltigen, erdbraunen Hand über die Stirn und schob den mißfarbenen Hut zurück, als er den Reiter erkannte, der da auf die Stadt zuritt.

    »Heavens!« knurrte der alte Totengräber und zog seine eisgrauen Brauen zusammen. Dann wandte er sich um, nahm seine Schaufel auf und hob am Rand des Gottesackers eine Grube aus.

    Erst als er das weiche Erdreich so weit ausgeschaufelt hatte, daß nebenan ein kleiner rotbrauner Hügel entstanden war, hielt er inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

    »Dan Buster wird die Grube brauchen…«, keuchte der Alte vor sich hin und schaufelte wie wild weiter.

    Der Reiter war indes in der Front-
street angekommen. Vor Rath und Co’s General Store hielt er an und stieg von seinem Rappen.

    Er war ein mittelgroßer Mann mit breitflächigem Gesicht und schräggestellten gelben Augen. Er hatte zweifellos etwas Asiatisches an sich. Die Stirn war breit und kantig, weit vorspringend die Jochbeinknochen, die die Augen weit eingruben. Die Nase war kurz und breit. Aufgeworfen und mit herabgezogenen Winkeln der Mund. Hart, sehr weit vorspringend und direkt spitz war das Kinn.

    Dan Buster trug eine kurze, verfärbte Lederjacke, ein blaues Kattunhemd und eine schwarzgrau gestreifte Levishose, die unten über die hochhackigen Stiefel lief.

    Eine volle Handbreit unter seinem Gürtel saß der Waffengurt, der an der linken Seite in auffallend tiefhängendem Halfter einen schweren Starcolt mit Hirschhornknauf trug.

    Vor drei Jahren hatte er drüben in Vettys Bar alles zertrümmert und den Keeper so schwer verletzt, daß der Mann im Krankenhaus von Kansas City nach einem Monat verstarb.

    Buster war von Wyatt Earp gestellt worden, und Richter Clayton hatte ihm neun Jahre Zwangsarbeit auferlegt.

    Jetzt hatten sie ihn oben in Sescattewa entlassen; nicht etwa wegen guter Führung, sondern im Verlaufe einer staatlichen Amnestie.

    Wyatt Earp hatte ihn damals nach einem heißen Revolverkampf drüben vor dem Saloon festgenommen. Und nun war der Verbrecher zurückgekommen.

    Doch die Menschen kannten ihn hier. Buster war vor sechs Jahren mit einem Viehtreibertroß hier heraufgekommen und war dann hier hängengeblieben. Eines der Tanzmädchen hatte ihn angeblich festgehalten. Die schwarze Lizzy.

    Aber Buster war kein Mann für die Stadt. Er hatte sich an die Ordnung, die in Dodge City herrschte und für die der eiserne Marshal Earp gesorgt hatte, nicht gewöhnen können. Immer wieder mußte er betrunken, randalierend und um sich schießend aus einem der Saloons geschleppt werden. Er trug Waffen, obgleich das streng verboten war in Dodge City. Wyatt Earp hatte ihn eingesperrt, tagelang, aber immer wieder war der einstige texanische Kuhtreiber Dan Buster »rückfällig« geworden. Bis zu jenem Tage, da er den Keeper Vetty niederschoß. Da wurde es bitterernst für ihn. Er rannte nach dem Schuß auf die Straße und feuerte drei Kugeln quer über die Frontstreet auf Hoovers Store ab. Scheiben zersprangen, Menschen schrien auf.

    Dann kam der Marshal.

    Er hatte dem Rowdy mit einem schnellen Schuß den Revolver aus der Hand gerissen und Buster dann festgenommen, ehe er noch recht wußte, wie ihm geschehen war.

    Neun Jahre hätte der Bandit im Straflager bleiben sollen. Statt dessen kreuzte er jetzt schon wieder auf. Jeder andere Mensch hätte sich inzwischen besonnen und wäre in ein anderes Land gegangen, hinauf nach Wyoming beispielsweise, wo Cowboys gebraucht wurden. Nicht so Dan Buster. Er kam zurück.

    Ah, Vettys Bar gab es nicht mehr. Da war heute eine Schneiderei.

    Der Gedanke, daß der Mann, den er damals in wildem Übermut niedergeschossen hat, längst unter der Erde lag, beeindruckte ihn nicht im geringsten.

    Mit einer lässigen Geste warf er die Zügelleinen um den Querholm und ging auf den Generalstore zu. Ehe er jedoch eintrat, ging er an die große Scheibe des nebenanliegenden Saloons und blickte zwischen den großen weißen Buchstaben, die die Scheibe zierten, hindurch in den Schankraum.

    Dann erst ging er in den Store.

    Jeff Rath zuckte zusammen, als er den Mann erkannte, der da durch seine Tür kam.

    »Buster!« entfuhr es dem Händler.

    Der Bandit verzog das Gesicht zu einem breiten, bösartigen Lächeln. »Yeah, Dan Buster! Er ist zurückgekommen«, schnarrte der heimgekehrte Kuhtreiber. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, alte Nebelkrähe!«

    Der Händler wich bis an die Portiere zurück, die den Verkaufsraum mit der Küche verband.

    »Halt!«

    Buster hatte den Revolver in der Linken.

    Jefferson Rath hielt den Atem an. Er dachte an Vetty. Ganz deutlich sah er den kleinen, ewig blaßgesichtigen Keeper auf den Dielen vor sich liegen, so wie sie ihn damals gefunden hatten.

    »Machen Sie doch keinen Unsinn, Buster!« stammelte der Händler. Der Schweiß rann ihm in kleinen Bächen von der Stirn, grub sich durch die tiefen Furchen seines Gesichts einen Weg auf das weiße Hemd und die schwarzseidene Schleife.

    Dan Buster genoß die Angst des anderen ausgiebig. »Jetzt wimmerst du, armselige Wanze! Aber damals, vor drei Jahren, als der Marshal mich fertigmachte, da hast du geschrien: ›Aufhängen!‹ – Stimmt’s?«

    Rath griff sich an die Kehle. Er sah die drohend auf ihn gerichtete Revolvermündung und hatte plötzlich die irrsinnige Idee, daß es bis zum Grab für ihn nur noch Sekunden sein könnten.

    Buster wirbelte herum.

    Eine Frau stand da und blickte tödlich erschrocken in den Revolverlauf.

    Rath nahm diese Gelegenheit sofort wahr. Mit einem raschen Sprung hatte er sich in die Küche gerettet. Von da rannte er durch den Hof in die Nebengasse.

    Buster schob den Colt ins Halfter zurück, und nahm aus der gläsernen Vase eine jener langen Virginias heraus, riß ein Zündholz an und zündete sich die Zigarre an. Dann stampfte er an der Frau vorbei hinaus.

    Die breite Frontstreet war leer.

    Sie hatten ihn wohl schon erkannt. Schließlich waren drei Jahre keine Ewigkeit. Für die Leute in der Stadt nicht. Im Straflager, oben in Sescattewa, ja, da waren drei Jahre eine Ewigkeit.

    Während der siebzehn Tage, die er für den Ritt von den Steinbrüchen bis an den Arkansas benötigt hatte, hatte er lange und gründlich nachgedacht. Über alles, was er tun wollte.

    Daß er wieder nach Dodge City zurückreiten würde, stand für ihn von dem Augenblick an fest, da er wußte, daß Wyatt Earp nicht mehr in der Stadt war.

    Gintry Helmerson hatte es erzählt, als er eingeliefert worden war.

    Gintry war ein Mörder. Er hatte unten ins Austin einen Mann erschossen. Statt zum Strick hatte der Richter ihn zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Für einen Lebenslänglichen gab es in
Sescattewa kein Erbarmen.

    Wyatt Earp war nicht mehr in der Stadt. Das war die entscheidende Nachricht, die ihn erreicht hatte. Er hatte Gintry unten in Dallas im Staate Texas gestellt. Gintry hatte berichtet, daß er jetzt dort Marshal sei.

    Und nun hatte der Verbrecher seinen Plan aufgebaut. Er war zurückgekommen, um sich zu rächen.

    Nein, diesmal würde er nicht wild und blindwütig um sich schießen. Diesmal sollte alles der Reihe nach gehen.

    Der erste sollte der Händler Rath sein. Der Mann, der damals einer der lautesten Schreier war, die nach einem Strick riefen.

    Dann war Jim Curly, der zwerghafte Barbier, an der Reihe. Dieser Bursche hatte nach dem Schuß sofort den Marshal geholt.

    Anschließend würde Chalk Beeson, der Part-Owner des Long Branch Sa-
loons, an der Reihe sein. Der hatte ihn mehrmals aus dem Saloon gewiesen, hatte ihn beschimpft und den Marshal gegen ihn aufgehetzt.

    Und am Schluß, wenn sie alle ihre Strafe hatten, würde er wegreiten.

    Vielleicht fand er ja eines Tages den Mut, hinunter nach Texas zu reiten und den Marshal Earp aufzusuchen. Gintry hatte erzählt, daß Doc Holliday auch unten in Dallas war. Auf den Spieler hatte der Bandit einen ganz besonders glühenden Zorn. Holliday hatte ihn in den drei Spielen, die er mit ihm gemacht hatte, jedesmal geschlagen. Und als Buster dann beim

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