Sam Houser kommt im Jah 1971 zur Welt, sein Bruder Dan zwei Jahre später im November 1973. Beide wachsen in einem gut betuchten Elternhaus in Großbritanniens Hauptstadt London auf. Vater Walter Houser verdient seine Brötchen als Rechtsanwalt und Jazz-Club-Mitbetreiber, Mutter Geraldine Moffat hingegen ist als Schauspielerin tätig und spätestens seit ihren Auftritten im Kriminalfilm Get Carter sowie im Science-Fiction-Drama Quest for Love (beide 1971) weit über die Stadtgrenzen Londons hinaus bekannt. Nicht zuletzt deshalb können sich sowohl Sam als auch Dan schon früh für Filme begeistern, insbesondere für solche mit Gangster-Thematik.
Seien es nun das Meisterwerk The Getaway (1972) von Sam Peckinpah (den Sam besonders liebt) oder der Kultklassiker The Warriors (1979) von Walter Hill (für den Dan schwärmt): Wenn es um Unterwelt-Actionthriller geht, kennen sich die beiden bestens aus.
Hauptbezugsquelle für Nachschub ist eine Bibliothek nahe ihrer Wohnung, die Sam regelmäßig aufsucht. Das Ganze geht eines Tages sogar so weit, dass Sam – gefragt vom bekannten Jazzmusiker John Birks „Dizzy“ Gillespie, was er denn mal werden will – ganz ohne Skrupel antwortet: „Bankräuber“!
Doch auch mit Videospielen verbringen die beiden ab Anfang der 1980er-Jahre viel Zeit, vor allem Sam. Bei einem Zeitungsladen um die Ecke, zu dem ihn seine Mutter regelmäßig zum Zigarettenholen schickt, spielt er leidenschaftlich gern Mr. Do!, einen Arcade-Automaten aus dem Hause Universal, in dem ein gleichnamiger Clown Kirschen hinterherjagt. Hat er alle Früchte in einem Level gefunden, geht’s weiter zur nächsten Ebene. Weil Sams Eltern von seiner Gaming-Begeisterung wissen, dauert es nicht lange, bis er auch zu Hause Zugriff auf die jeweils aktuelle Heimcomputer-Hardware erhält.
Als eines seiner Lieblingsgeräte entpuppt sich dabei der in Großbritannien populäre Sinclair Spectrum ZX. Denn das 8-Bit-System ermöglicht es ihm, in den faszinierenden Weltraumabenteuern von Elite (1984) zu versinken, einem der damals beliebtesten Titel in Englands schnell wachsender Gaming-Szene. Leseratte Dan vertreibt sich seine Zeit bevorzugt mit Büchern und spielt meist nur dann, wenn Sam ihn dazu nötigt. Das führt immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden, bei denen Sam in der Anfangszeit noch die Oberhand behält und seinen Willen einmal sogar mit vergifteten Beeren durchsetzt – ein Krankenhausaufenthalt Dans inklusive! Doch im Teenager-Alter überflügelt Sam seinen größeren Bruder eines Tages und bricht ihm vor Wut die Hand, woraufhin Sams Sticheleien schon bald aufhören. Geld spielt bei den Housers keine große Rolle, und so wundert es auch nicht, dass Walter und Geraldine ihre Jungs als Teenager auf die St. Paul’s School schicken – eine der renommiertesten Schulen Londons, die unter anderem von Thomas Gresham (dem Gründer der Londoner Börse) und Dichter John Milton besucht wurde. Hier lernen die Jungspunde nicht nur die Gepflogenheiten