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Die großen Western 105: Sie kamen und starben
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Die großen Western 105: Sie kamen und starben
eBook125 Seiten1 Stunde

Die großen Western 105: Sie kamen und starben

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


Sekundenlang spürt der Junge ein würgendes Gefühl im Hals. Der Fremde ist so plötzlich im Stall aufgetaucht, dass Cash die Angst nur mühsam unterdrücken kann. "Was … wollen Sie?", fragt er dumpf. "Ich brauche einen neuen Gaul", ertönt die raue Stimme des Fremden. "Bist du der Sohn von dem Mann, dem die Pferde da gehören?" "Ja …" Die Stimme des Jungen zittert ein wenig. "Ich muss meinen Vater holen, Sir", sagt er schnell. "Er wird Ihnen bestimmt ein Pferd verkaufen." Er will schon gehen, zögert dann aber, weil er an diesem Fremden vorbei muss. "Wo ist dein Vater?" "Im Saloon. Es ist nicht weit bis dahin. Ich bin schnell dort." Der Fremde nickt. "Ich hörte Stimmen im Saloon. Da ist was los, wie?" "Ja, Sir. Die Leute feiern meinen Vater!"
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Aug. 2015
ISBN9783959791304
Die großen Western 105: Sie kamen und starben

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    Buchvorschau

    Die großen Western 105 - U.H. Wilken

    Die grossen Western -105-

    Sie kamen und starben

    Western von U.H. Wilken

    Sekundenlang spürt der Junge ein würgendes Gefühl im Hals. Der Fremde ist so plötzlich im Stall aufgetaucht, dass Cash die Angst nur mühsam unterdrücken kann.

    »Was … wollen Sie?«, fragt er dumpf.

    »Ich brauche einen neuen Gaul«, ertönt die raue Stimme des Fremden. »Bist du der Sohn von dem Mann, dem die Pferde da gehören?«

    »Ja …« Die Stimme des Jungen zittert ein wenig. »Ich muss meinen Vater holen, Sir«, sagt er schnell. »Er wird Ihnen bestimmt ein Pferd verkaufen.« Er will schon gehen, zögert dann aber, weil er an diesem Fremden vorbei muss.

    »Wo ist dein Vater?«

    »Im Saloon. Es ist nicht weit bis dahin. Ich bin schnell dort.«

    Der Fremde nickt. »Ich hörte Stimmen im Saloon. Da ist was los, wie?«

    »Ja, Sir. Die Leute feiern meinen Vater!« Stolz klingt in der Stimme des Jungen mit. »Er ist ab heute der Sheriff, Sir. Alle Leute haben ihn gewählt. Ich werde ihn holen, Sir.«

    Der Junge sieht nicht, wie das Gesicht des Fremden jäh grau wird, wie er sich ein wenig duckt und ganz steif wird.

    In diesem Moment kommen Schritte über den Hof, Sporen rasseln, der Schatten eines Mannes fällt weit über den Platz …

    »Da kommt mein Vater!«, ruft der Junge und will aus dem Stall laufen.

    Mit einem wilden Sprung ist der Fremde bei ihm, packt mit beiden Händen schmerzhaft zu und hält Cash an den Schultern fest. Der Junge krümmt sich unter dem harten Griff.

    »Daddy …!«

    Die Stimme gellt aus dem Pferdestall. Schon hat der Fremde den linken Arm um den Hals des Jungen gepresst und mit der Rechten den Revolver gezogen.

    Dicht an dem Gesicht des Jungen ragt der kalte bläulich schimmernde Lauf der Waffe vorbei und zeigt auf Jim Long, der geduckt vor dem Stall steht.

    »Cash!«, brüllt er. »Cash, was ist los, Cash?«

    Hinter dem Jungen knurrt der Fremde bösartig. Er drückt den Jungen vorwärts, mehr ins Licht, und jetzt kann Jim Long das von tiefen Narben entstellte Gesicht des Fremden erkennen. Er sieht das tückische Flirren in den Augen und die dunkel drohende Coltmündung. Sein Junge aber windet sich unter dem brutalen Griff, sein Gesicht schwillt rot an.

    Jim Longs Gesichtszüge vereisen jäh. Schwer geht sein Atem. Die grauen Augen verengen sich, die Lider zucken.

    »Lassen Sie den Jungen los!«, flüstert er heiser. »Es ist ein Junge, kein Mann! Kommen Sie heraus, oder verschwinden Sie nach hinten, bevor ich …«

    Er spricht es nicht aus.

    Der Fremde verzieht das knochige Gesicht zu höhnischem Grinsen.

    »Damit Sie mich abknallen können, wie?«, ertönt seine lauernde, tückische Stimme. »Damit Sie den Leuten gleich am ersten Tag meine Haut vor die Füße legen können, wie?«

    In Jim Long sieht es schlimm aus. Angst erfüllt ihn, Angst um den Jungen.

    »Was wollen Sie?«, keucht er. »Was, zum Teufel, haben Sie vor?«

    Der Fremde lacht dunkel und zynisch auf. Er drückt noch mehr zu, und Cash hängt nur mehr unter seinem Griff.

    »Mein Gaul ist fertig!«, zischt er. »Ich brauche ein neues Pferd!«

    Mühsam zwingt Jim Long sich zur Ruhe.

    »Nehmen Sie sich ein Pferd und verschwinden Sie!«

    Der Fremde schüttelt den Kopf.

    »Nein, nicht so, Mr Sheriff, nicht so! Kommen Sie näher! Noch näher! Halt! Schnallen Sie jetzt den Gurt ab!«

    Jim Long ist stehen geblieben. Seine Hände sind weit weg von den Waffen. Er zögert.

    »Wer sind Sie?«, fragt er düster, um Zeit zu gewinnen.

    »Das wissen Sie nicht, Sheriff?« Der Fremde sieht ihn hasserfüllt an. »Jedes Kind weiß das! Sie sind wieder hinter mir her. Ich habe das Pferd zusammengeritten, ich brauche ein neues, um den verdammten Verfolgern zu entkommen! Wissen Sie es noch immer nicht?«

    »Mann«, keucht Jim Long, »ich weiß es nicht, es ist mir auch egal, lassen Sie meinen Jungen los und verschwinden Sie!«

    »Daddy«, stöhnt der Junge angsterfüllt, »Daddy!«

    Jim Long ist nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. Hart schlägt das Blut in den Schläfen. Heiß brennt die Sonne. Er ist schweißdurchnässt. Und er sieht, wie sich der Junge quält, wie er auf Hilfe wartet.

    Und da ist wieder die mitleidlose Stimme des Fremden:

    »Lösen Sie den Waffengurt, Sheriff! Ich muss Sie und Ihren Jungen fesseln. Machen Sie keine Dummheiten, Sheriff! Sonst passiert Ihrem Jungen was!«

    Longs Gesicht verzerrt sich etwas. Er kann nichts tun.

    Der Fremde steht hinter seinem Jungen. Jeder Schuss würde Cash in Lebensgefahr bringen!

    »Gut«, sagt er gepresst, »wie Sie wollen, ich tu’s! Aber wenn Sie meinem Jungen was antun, dann Gnade Ihnen Gott!«

    Er legt die sehnigen Hände an den Gurt. Der Fremde beobachtet ihn mit kalten Augen. Cash sackt unter dem brutalen Griff immer mehr nach unten. Einen Atemzug lang zittern Jim Longs Hände. Er spürt die breite Gurtschnalle, die Löcher im Leder, zieht den Riemen nach rechts und will den Gurt schon fallen lassen, als er eine Gestalt im Stall auftauchen sieht.

    »Worauf warten Sie noch, Sheriff?«, fragt der Fremde lauernd. »Los, herunter damit!«

    »Wie heißen Sie?«, murmelt Long heiser. »Ich will wissen, wer meinen Jungen so gequält hat!«

    »Machen Sie keine Dummheiten, Sheriff! Sie sind ein blutiger Narr, wenn Sie …«

    Da flammt es im Halbdunkel des Pferdestalls orangefarben auf, laut peitscht der Schuss, der Knall stößt aus dem Stall hervor, zerflattert über den flachen Dächern der flachen Holzhäuser.

    Schon hetzt Jim Long in den Stall, reißt seinen Jungen an sich, wirft ihn sanft auf die Strohballen, hat den Coltrevolver in der Faust und schlägt damit auf Tabor Sturgis’ Arm.

    »Nicht schießen, Sturgis«, brüllt er. »Schluss jetzt! Der Kerl ist doch schon …«

    Tabor Sturgis taumelt zurück, prallt an die Boxwand, starrt Long mit geweiteten Augen an.

    »Ich habe Ihren Sohn gerettet, Long!«, ächzt er. »Der Kerl da hat die Kugel verdient!«

    »Hör endlich auf, Sturgis!«, brüllt Long bitter und hart. »Aufhören, sage ich!«

    Da fällt Tabor Sturgis etwas in sich zusammen und nickt zögernd. Mit fiebrig glänzenden Augen sieht er zu, wie Long den Fremden auf die Seite dreht.

    »Tot?«, fragt Sturgis.

    »Ja.« Long erhebt sich, strafft die Schultern. »Es hätte genügt, diesen Halunken zu verwunden, Sturgis!«

    »Hören Sie auf damit!«, schnappt Sturgis. »Er hätte Ihren Jungen fast erwürgt! Und da kommen Sie und sagen das zu mir! Verdammt, was soll ich denn noch tun, he?«

    Long sieht ihn beherrscht an. Schweiß sickert über sein Gesicht.

    »Du hast einen Mann getötet, Tabor Sturgis«, spricht er rau, »aber du hättest ihn auch nur zu verwunden brauchen, um uns zu helfen …«

    Sturgis schüttelt wie benommen den Kopf.

    »Sie sind ein Narr, Sheriff, wirklich – ein Narr!«

    Long antwortet nicht. Er beugt sich über seinen Jungen und hilft ihm, aufzustehen.

    Und Cash sackt ihm in die Arme und klammert sich an ihm fest.

    So stehen sie reglos im Stallgang, und Tabor Sturgis lehnt an der Boxwand und flucht unterdrückt.

    »Mein Junge«, flüstert Long froh, »mein Junge.«

    Cash spürt das Metallstück zwischen sich und dem Vater, diesen Stern an der Weste, und seine Augen füllen sich mit Tränen. Er schluckt verkrampft und will sprechen, aber er bringt keinen Ton hervor. Und Jim Long klopft ihm sanft auf den Rücken, zieht ihn dann aus dem Stall und geht mit ihm über den sonnenhellen Hof.

    Da kommt Katie Long über den Hof gelaufen, schlägt die Arme um den Jungen und presst ihn an sich.

    Jim Long wendet sich ab, stapft langsam zurück in den Stall und sieht bitter auf den Toten.

    Tabor Sturgis kommt näher, so nahe, dass er mit den Stiefeln fast den Fremden berührt.

    »Ich will in der Stadt bleiben, Long. Sie jagen mich nicht hinaus, nicht wahr?«

    Long wischt sich mit dem Handrücken übers Gesicht und blickt auf, sieht Sturgis forschend an und schüttelt das Haupt.

    »Es bleibt dabei, Sturgis. Ich habe gesagt, du sollst die Stadt verlassen. Nichts ändert sich dadurch, verstanden?«

    »Dad!« Cash kommt in den Stall, gefolgt von seiner Mutter. »Dad, er hat mir das Leben gerettet. Lass ihn in der Stadt bleiben!«

    »Komm ins Haus, mein Junge«, sagt Katie Long mit erstickter Stimme, »komm, Cash.«

    Von der Straße kommen mehrere Leute heran.

    Jim Long sieht seinen Jungen ernst an. »Hör auf deine Mutter, geh.«

    »Aber …«

    »Cash«, unterbricht sie den Jungen etwas schrill, »komm jetzt, bitte! Dad hat recht, komm!«

    Der Junge begreift nicht. Immer wieder blickt er auf den Fremden und dann zu Tabor Sturgis hin. In seinem blassen Gesicht zuckt es heftig. Seine Mutter nimmt ihn sanft am Arm. Sie gehen davon, den Leuten entgegen, die zum Stall laufen.

    »Sie verlieren den Jungen, Long«, sagt Tabor Sturgis dumpf. »Er versteht mich, aber Sie nicht! Sie wollen jetzt ganz groß herauskommen, wie? Sie und Ihre verdammte Pflicht! Ah, ich gehe schon, Sheriff,

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