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Im Dienste des Satans: G.F. Barner 311 – Western
Im Dienste des Satans: G.F. Barner 311 – Western
Im Dienste des Satans: G.F. Barner 311 – Western
eBook121 Seiten1 Stunde

Im Dienste des Satans: G.F. Barner 311 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»In vier Minuten muß der Mitternachtszug kommen«, sagt Quinton laut. »Gott sei Dank, dann gehe ich nach Hause und kann endlich schlafen!« Er redet immer mit sich selbst, dieser Sam Quinton. Er ist zuviel allein in der Station von Gila Bend… Nachtdienst, den letzten Zug abwarten. Sam Quinton ist siebenundzwanzig Jahre alt, seit drei Wochen verheiratet – ein Mann, der müde ist und schlafen möchte. Er gähnt jetzt und tritt an das Fenster. Die Laternen über dem einfachen Schottersteig werfen ihr Licht auf die Gleise, auf einen menschenleeren Bahnhof und eine Reihe von Loren drüben. Sie sehen wie umgekippte Särge aus, wie Sargdeckel, denkt Sam Quinton. Draußen weht Wind, der Staub aufwirbelt und ihn an den Loren vorbei gegen ein paar leere Güterwaggons treibt, die vor dem Lagerschuppen und der Rampe stehen. Im Staub verborgen Männer – genau sechs. Der siebende hält jenseits der Schienen die Pferde und friert, weil er Angst hat. Zwei Männer stehen im ersten Schuppen. »Der Zug!« sagt Billy Groccer, gesucht in drei Staaten wegen Bandendiebstahls und Mordes. »Salem, hast du dich geirrt, dann schlage ich dir die Ohren ab!« »Billy, ich muß es doch wissen«, antwortet Salem Ray, der einmal Buchhalter war, ehe er Bandit wurde. »Ich habe doch schließlich alle Summen durch meine Hände gehen sehen. Übermorgen ist Löhnung in Cornelia.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Feb. 2024
ISBN9783989369528
Im Dienste des Satans: G.F. Barner 311 – Western

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    Buchvorschau

    Im Dienste des Satans - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 311 –

    Im Dienste des Satans

    G.F. Barner

    »In vier Minuten muß der Mitternachtszug kommen«, sagt Quinton laut. »Gott sei Dank, dann gehe ich nach Hause und kann endlich schlafen!«

    Er redet immer mit sich selbst, dieser Sam Quinton. Er ist zuviel allein in der Station von Gila Bend… Nachtdienst, den letzten Zug abwarten.

    Sam Quinton ist siebenundzwanzig Jahre alt, seit drei Wochen verheiratet – ein Mann, der müde ist und schlafen möchte.

    Er gähnt jetzt und tritt an das Fenster. Die Laternen über dem einfachen Schottersteig werfen ihr Licht auf die Gleise, auf einen menschenleeren Bahnhof und eine Reihe von Loren drüben.

    Sie sehen wie umgekippte Särge aus, wie Sargdeckel, denkt Sam Quinton.

    Draußen weht Wind, der Staub aufwirbelt und ihn an den Loren vorbei gegen ein paar leere Güterwaggons treibt, die vor dem Lagerschuppen und der Rampe stehen.

    Im Staub verborgen Männer – genau sechs. Der siebende hält jenseits der Schienen die Pferde und friert, weil er Angst hat.

    Zwei Männer stehen im ersten Schuppen.

    »Der Zug!« sagt Billy Groccer, gesucht in drei Staaten wegen Bandendiebstahls und Mordes. »Salem, hast du dich geirrt, dann schlage ich dir die Ohren ab!«

    »Billy, ich muß es doch wissen«, antwortet Salem Ray, der einmal Buchhalter war, ehe er Bandit wurde. »Ich habe doch schließlich alle Summen durch meine Hände gehen sehen. Übermorgen ist Löhnung in Cornelia. Ich weiß es. Wenn es nur klappt.«

    »Bei uns klappt alles. Sind es auch nicht mehr als zwei Mann?«

    »Nein, nur zwei Mann, Bill. Die beiden Burschen sind hart, ich habe es dir gesagt, sie sind eisenhart…«

    »Ja – ja!« macht Bill Groccer achselzuckend. »Na, und? Da – jetzt ist er an der Weiche!«

    Der Zug pfeift zum zweitenmal.

    *

    Sie hören den Wagen, einen leichten zweispännigen Wagen, der schnell auf die Station zukommt.

    Bill Groccer duckt sich jäh, gibt Salem Ray einen Stoß und sagt fauchend: »Verdammt, was ist denn das, Mann?«

    Der Wagen, der jetzt neben dem Stationsgebäude auf der Schlacke hält, hat zwei Männer zur Bahn geschafft. Der eine ist vielleicht sechzig Jahre alt. Der andere aber…

    Der Plan, denkt Bill Groccer, jetzt ist es aus. Ich werde wahnsinnig eine Minute bevor der Zug kommt, erscheint der Kerl.

    Groccer starrt bestürzt auf den Mann neben dem Alten.

    Der Mann ist groß, hat keinen Hut auf und trägt eine hellgelbe Weste. An der Weste aber steckt der Sheriffstern!

    Der Sheriff sitzt auf dem Wagen. Mark Eagan!

    »Mann, Mann!« sagt Salem Ray. »Er war doch – sie sagten doch, er würde nicht vor dem Abend zurück sein – vor morgen abend, Bill. Was jetzt, Bill?«

    »Was will er?« grübelt Groccer laut. »Die anderen – Mensch, wenn nur keiner den Kopf verliert! Du kennst Eagan?«

    »Wenn ich den verdammten Halunken nur nie gesehen hätte!« zischt Ray bissig. »Er ist der schmutzigste Trickser, den ich kenne – und gefährlich! Der hat eine Nase für… Was, sollte der was ahnen?«

    Das Rollen des Zuges prallt wie eine Brandungswelle gegen die Büsche und Schuppen.

    »Wer ist der Alte, kennst du ihn, Ray?«

    Bill Groccer übergeht Rays Befürchtungen. Er konzentriert sich auf den Sheriff. Was immer er über Eagan gehört hat – etwas Gutes ist es nicht gewesen – nicht für Leute vom Schlage Groccers!

    »Der Alte – das ist Tenloy, Steve Tenloy, er hat eine Ranch im Norden!«

    »Hm – ob Eagan bei ihm war? Es hieß doch, er sei hinter einigen Pferdedieben her. Mann, wenn er bleibt! Unser Plan fällt ins Wasser!«

    »Wir könnten es in einem Monat noch mal versuchen!« meldet sich Ray.

    »Wir machen es heute – und wenn ich den Spürhund ausschalten müßte«, sagt Groccer zwischen den Zähnen. »Da – der Zug!«

    Der Zug nähert sich mit zwei kurzen Pfiffen.

    Jetzt ist auch Quinton herausgekommen. Er nähert sich dem Gepäckwagen, dem zweiten Wagen des Zuges. Jemand macht die Tür auf, wirft Quinton den Postbeutel zu und nimmt den entgegen, den Quinton ihm reicht.

    Schräg hinter den Loren stehen zwei weitere Männer. Die Maschine ist schnell an ihnen vorbeigerollt, der Lampenschein hat nur die obere Kante der Loren getroffen. Jetzt starrt der eine von Groccers Leuten durch das Kippgestänge der Lore. Er kann unter dem Zug durchblicken und sagt zischend: »Ein Weib – und was für eins! Wer ist das denn? Eine richtige Lady!«

    »Was soll sie sonst sein?« fragte der andere heiser. »Mach keinen Aufstand, Joe – sie sind alle gleich, glaub’s mir!«

    »Gleich? Ich kannte mal eine…«

    »Halt die Klappe«, knurrt sein Nebenmann. »Nichts als Frauenzimmer im Kopf. Und der Sheriff?«

    Er bückt sich. Mit Joe ist nicht vernünftig zu reden, wenn ein Frauenzimmer in der Nähe ist.

    »Joe, wenn Eagan hierbleiben will, was dann?«

    Joe hört ihn nicht. Wenn ich das Geld habe, denkt Joe, und wir sind weg, dann mache ich mir ein Leben, was? Cuavo sagt, es gäbe in seiner Heimat Girls, die heißes Blut haben. Oha, oha!

    »Träumst du Narr vielleicht?«

    Tims Ellbogen rammt Joe grob. »Üh!« macht Joe erschrocken. »Was ist?«

    »Mensch, du Träumer, du Trottel, Eagan ist hier! Und wenn er bleibt, dann können wir es abblasen. Er soll schnell genug sein, um zwei von uns zu erwischen und sogar Bill schlagen können. Du bekommst kein Geld, wenn Eagan bleibt, kapiert, du Sumpfblüte?«

    »Was – was? Mach mich nicht wahnsinnig, Tim, kein Geld?«

    »Endlich wacht dieser Ziegenbock auf«, sagt Tim zufrieden. Er ist der zweitschnellste Mann in diesem Rudel, eiskalt wie Bill Groccer, ein Frauenhasser und… ein Mörder. »Ich sage dir, wenn Eagan loslegt, dann ist es aus, wir müssen es verschieben. Ist das in deinen Verstand gedrungen?«

    »Ver… verschieben? Ich denke, wir haben noch für knapp zwei Wochen Geld? Wovon sollen wir denn die anderen zwei leben, wenn es heute nicht klappt?«

    »Wovon – dann müssen wir ein paar Pferde stehlen, ist doch einfach, Mann.«

    »Großer Geist – die Lady ist tatsächlich für Eagan bestimmt – für den Alten, was? Wer mag sie sein, weißt du das?«

    »Mensch, woher soll ich denn das wissen?« faucht Tim hart. »Paß gefälligst auf – du mußt den Wagen besser sehen können – ob Eagan mitfährt!«

    »Er muß mitfahren!« sagt drüben zur selben Zeit Bill Groccer stockheiser. »Sie ist also seine Tochter, Salem?«

    »Seine einzige!« murmelt Salem Ray. »Ich sage dir… da, er steigt auf, der fährt mit in die Stadt zurück. Gott sei Dank, ich dachte schon – der fährt weg, er fährt weg!«

    »Ich würde noch lauter brüllen, du Narr!« knurrt ihn Groccer scharf an. »Sieh lieber nach rechts, wo kommen denn deine beiden Burschen, he? Ich sehe sie nicht. Salem, trotz unserer alten Freundschaft – hast du mir was erzählt, was mich einige Stunden Nachdenken und meine Leute Schweiß gekostet hat, dann soll dich der Satan holen.«

    Schritte im regelmäßigen Zischen, das von der Maschine kommt. Die beiden Männer gehen auf die Station zu.

    »Na, was sagst du jetzt, he?« fragt Salem Ray spottend. »Der Sheriff weg und unsere beiden Vögel da – sie haben verdammt spitze Schnäbel, möchte ich sagen, sieh dich vor, Bill.«

    »Wie die gehen – Teufel, nicht schlecht gemacht!«

    Als Groccer die Marschordnung der beiden Männer sieht, ahnt er, wie recht Salem Ray hat.

    Der erste, breitere der beiden Burschen geht vier bis fünf Schritt vor dem zweiten Mann. Dieser Bursche hat die Hand unter der Jacke. Der zweite Mann hat jene Haltung eingenommen, die man in Groccers Kreisen sinnig als »Napoleonsfigur« eingestuft hat. Das heißt – der zweite Mann trägt seinen Revolver unter der Achsel. Groccer ist jetzt sicher, daß der Bursche den Revolver in der Hand hält und nur darauf wartet, daß sich etwas rührt.

    »Mensch – ist das Bodwell – der zweite Bursche?« fragte Groccer.

    »Ja!« erwidert Ray leise. »Bodwell ist gefährlicher als Thornton. Ihr müßt wirklich verdammt aufpassen…«

    »Tun wir, keine Sorge. Dann trägt Thornton die Tasche, und Bodwell paßt wie ein Geier auf ihn auf, sieh mal einer an. Warum bleiben die Halunken in der Station?«

    »Weil die Kutsche immer erst gegen sechs Uhr fährt und sie den Befehl haben, den hinteren Raum des Gebäudes nicht zu verlassen. In diesem Raum ist nur ein kleines Fenster mit Gittern. Da kommt keiner ran, hast du ja gesehen!«

    »Wenn sie nicht ein paar Minuten im Vorraum bleiben, was?« fragt Groccer spöttisch. »Und das tun sie bestimmt. Sie sind die ganze Nacht gefahren und insgesamt sechzehn Stunden unterwegs. Du sagst, im Anbau ist ein Ofen – wetten, daß sie sich Kaffee kochen und die Tür aufstehen wird?«

    »Ich weiß das nicht, das hast du dir ausgerechnet!« murmelt Ray sto­ckend.

    Der Wagen ist fort, der Zug ruckt an. Das schwere Stampfen der Maschine kommt, Dampf wallt. Aus ihm ragt wie ein einsamer Leuchtturm Quinton auf.

    Quinton hängt die Laternen ab. Dann nimmt er zwei in

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