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Trail-Männer: G.F. Barner 279 – Western
Trail-Männer: G.F. Barner 279 – Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Trail-Männer: G.F. Barner 279 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Der Zug Nummer 173 zieht durch die Nacht. Der stählerne Schienenstrang liegt im fahlen Laternenlicht. Und Gord, der aus dem Fenster nach vorn blickt, sieht die Strecke vor sich. Sie fahren auf der Station Kruse an der Houston and Austin Central Rail Road zu. Gord sieht plötzlich eine Laterne. Es ist die rote Warnsignal-Laterne, die im Kreis geschwungen wird. »Halt!« japst Gord scharf und bringt mit seinen Worten den Heizer dazu hochzufahren. »Halt, verdammte Geschichte, das Warnsignal!« Der Zug hat zwar nicht mehr als 35 Meilen Stundengeschwindigkeit, aber nun muß er nach knapp 200 Yards zum Stehen gebracht werden. Gord legt die Bremse ein. Der Heizer ist hoch, hält sich am Griff des Reglers fest und wird trotzdem nach vorn geworfen, als die Bremsen greifen. In einem Wagen stürzt ein Sattel herab und einem Mann genau auf den Kopf. Dann fliegt der Mann gegen ein Mädchen von etwa 19 Jahren und braucht einige Sekunden, ehe er sich wieder aufraffen und entschuldigen kann. Dann vernimmt man das Geschrei des kleinen Mannes, der in der Ecke gesessen hat. Der kleine dicke Mann ist nicht mehr da. Er ist vom Sitz nach vorn geschleudert worden. Zach Yonker bückt sich, faßt den kleinen Mann am Hosenbund und zieht ihn hoch. In nächsten Augenblick gibt es einen Ruck. Der Mann fliegt nach vorn und landet zu seinem Glück auf der Bank.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Juni 2023
ISBN9783987579233
Trail-Männer: G.F. Barner 279 – Western

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    Buchvorschau

    Trail-Männer - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 279 –

    Trail-Männer

    G.F. Barner

    Der Zug Nummer 173 zieht durch die Nacht. Der stählerne Schienenstrang liegt im fahlen Laternenlicht. Und Gord, der aus dem Fenster nach vorn blickt, sieht die Strecke vor sich.

    Sie fahren auf der Station Kruse an der Houston and Austin Central Rail Road zu.

    Gord sieht plötzlich eine Laterne.

    Es ist die rote Warnsignal-Laterne, die im Kreis geschwungen wird.

    »Halt!« japst Gord scharf und bringt mit seinen Worten den Heizer dazu hochzufahren. »Halt, verdammte Geschichte, das Warnsignal!«

    Der Zug hat zwar nicht mehr als 35 Meilen Stundengeschwindigkeit, aber nun muß er nach knapp 200 Yards zum Stehen gebracht werden.

    Gord legt die Bremse ein. Der Heizer ist hoch, hält sich am Griff des Reglers fest und wird trotzdem nach vorn geworfen, als die Bremsen greifen.

    In einem Wagen stürzt ein Sattel herab und einem Mann genau auf den Kopf. Dann fliegt der Mann gegen ein Mädchen von etwa 19 Jahren und braucht einige Sekunden, ehe er sich wieder aufraffen und entschuldigen kann.

    Dann vernimmt man das Geschrei des kleinen Mannes, der in der Ecke gesessen hat.

    Der kleine dicke Mann ist nicht mehr da. Er ist vom Sitz nach vorn geschleudert worden.

    Zach Yonker bückt sich, faßt den kleinen Mann am Hosenbund und zieht ihn hoch.

    In nächsten Augenblick gibt es einen Ruck. Der Mann fliegt nach vorn und landet zu seinem Glück auf der Bank. Selbst Zach, der ähnliche Situationen kennt und sich eingestemmt hat, kommt dem blonden Mädchen bedenklich nahe. Das Mädchen lächelt, als er beinahe auf ihrem Schoß landet.

    Aber das Lächeln erlischt schlagartig, denn der kleine dicke Bursche sagt plötzlich schrill: »Oh, mein Gott, ein Überfall – ein Überfall, mein Geld!«

    Die vier Personen in diesem Abteil sehen sich an, dann blicken sie auf die fünfte Person, eben den Dicken. Der saust auf seine Tasche zu, die auch am Boden liegt, reißt sie auf und fährt mit beiden Händen hinein. Er zieht einen prallen, sehr schweren Geldbeutel heraus, sieht sich um, als suche er nach einem Versteck und bückt sich unter den Sitz.

    Noch immer sagt niemand ein Wort. Sie beobachten nur den kleinen Dicken, der mit affenartiger Geschwindigkeit seinen Geldbeutel unter dem Sitz versteckt und sich dann hinsetzt.

    »Ich hab’ das schon einmal mitgemacht«, sagt er jammernd, als er die Blicke der anderen bemerkt. »Sie werfen einen Baum oder sonst etwas auf die Schienen. Oh, Allmächtiger, wir werden langsamer, wir halten gleich. Und dann kommen sie herein, haben ein Schießeisen und wollen Geld.«

    Er blickt Zach Yonker an und entdeckt einen schweren großkalibrigen Revolver, der in Yonkers Halfter steckt.

    »Moment«, sagt Zach seelenruhig und sieht sich um. »Gehen Sie einmal vom Fenster weg, mein Freund!«

    Der Mann, wahrscheinlich ein älterer Farmer, der mit dem Mädel zusammen in Houston eingestiegen ist, räumt hastig, vielleicht auch in der Furcht vor einer hereinfliegenden Kugel, den Fensterplatz und setzt sich dicht neben das Mädchen.

    »Onkel, meinst du, daß…«

    »Ich weiß nicht«, erwidert der Farmer und sieht auf Zach Yonker. »Es ist alles ruhig, Kind. Mister, kannst du etwas sehen?«

    Zach steht schon am Fenster, öffnet es mit einem Ruck und hört den kleinen Dicken entsetzt sagen: »Sie schießen herein, sie schießen!«

    »Wer?« fragt Zach kühl. »Der Zug hält. Dort vorn steht ein Mann von der Bahn. Er winkt mit der Laterne. Keine Banditen zu sehen, mein Freund.«

    »Lea, bist du das?« kommt es von der Maschine her. »Warum winkst du denn, Mann?«

    »Der Hang!« ruft der Mann, der aus der Dunkelheit mit seiner roten Laterne herangelaufen kommt. »Der Regen hat den Hang ausgewaschen, eine Menge Geröll liegt auf den Gleisen. Jemand ist vor einer Stunde vorbeigeritten und hat es aus purem Zufall gesehen. Mein Gott, wenn ihr mitten in die Steine gefahren wäret! Gord, setz’ langsam vor, leuchten kann ich mit der Laterne doch nicht genug, du wirst es gleich sehen.«

    Er springt auf die Maschine, während der Zug langsam wieder anrollt. Einige Leute, die neugierig von der Plattform gestiegen sind, haben keine große Mühe, den langsam fahrenden Zug wieder zu erreichen. Dann sehen sie auch schon, fast jedes Fenster ist nun offen, den Steilhang und das Geröll, das herabgestürzt ist.

    Der Hang, im Licht der drei Zuglampen deutlich zu erkennen, besitzt eine überhängende Kante. Das Erdreich ist herabgestürzt. Steine und ein größerer Felsblock liegen auf den Schienen.

    Die Leute steigen aus dem Zug. Der kleine dicke Mann im Abteil rafft sich auf, er blickt keinen der anderen an, sondern bückt sich und holt seinen Geldbeutel mit einem verlegenen Gemurmel wieder hervor. Aus dem Packwagen kommen nun zwei Leute der Houston and Austin-Bahngesellschaft mit Schaufeln.

    Zach Yonker, der immer noch aus dem Fenster blickt, sieht kurz auf den Stein, der in der Größe eines dicken Fasses den Schienenstrang blockiert, und steigt dann aus.

    Langsam geht Zach Yonker an der Seite den Hang hinauf. Oben angekommen, blickt er auf den Boden und sieht die Spuren von einem halben dutzend Männern und Pferden. Er weiß nur zu gut, daß der Zug entgleist sein würde, wenn nicht einer der Männer rechtzeitig zur Station geritten wäre. Die Pferde hier haben nahe an der Kante gehalten.

    Hinter Zach kommen noch mehr Leute herauf, die den Fortgang der Schaufelarbeiten unten betrachten und sich in den wildesten Vermutungen über ihre glückliche und zufällige Rettung ergehen.

    Zach hört gar nicht mehr zu, er geht nach unten. Dort bemüht sich ein Dutzend Leute, den großen Stein zu bewegen, vorerst jedoch ohne Erfolg. Männer krempeln ihre Hemdärmel hoch und fassen mit an, der Stein aber rührt sich nicht vom Fleck.

    Weiter hinten, vom Ende des Zuges her, nähern sich immer noch jene Leute, die bei jedem Unglück aus Neigierde zusehen müssen.

    *

    Jenseits des Hügels, dicht hinter den Büschen, halten vier Mann. Einer hat drei Pferde an den Leinen, sitzt selbst auf einem Gaul und sieht die anderen an, die abgestiegen sind.

    Die Nacht in diesem März ist lau.

    Die drei Männer blicken auf den Zug, dann sagt der auf dem Pferd träge: »Es wird Zeit, Freunde.«

    »Du sagst es«, murmelt der eine der drei halblaut. »Sie werden noch eine Weile zu tun haben, ehe sie den dicken Brocken von den Schienen bekommen, wie? Wir müssen den Mann erst finden. Hoffentlich dauert es keine Ewigkeit, bis wir ihn entdeckt haben.«

    »Wenn man ihn wenigstens schon einmal gesehen hätte«, brummt sein Nebenmann. »Alles, was wir von ihm kennen, ist seine Beschreibung. Es ist warm, was? Vielleicht hat er seine Lederjacke ausgezogen?«

    »Er trägt immer – wenigstens sagt man das – gelbe Hemden. Und die Sporen:«

    »Wenn sie aus Silber sind, dann ist er sie los, ehe wir ihn…«

    »Er trägt einen US-Trubia«, sagt ein Mann nasal. »Das Schießeisen ist selten, wir werden ihn schon allein an seinem Revolver erkennen können. Sieh dir die Narren an, sie stecken zum Teil auf dem Hang. Hoffentlich geht es ihnen nicht wie dir, daß sie mal abrutschen und den Hang hinunterpurzeln, was? Wenn die wüßten.«

    Er lacht. Die anderen kichern. Nur der Mann auf dem Pferd lächelt kaum merklich.

    »Es wird höchste Zeit«, sagt er scharf. »Geht wie harmlose Reisende zu dem Zug und mischt euch unter die anderen Fahrgäste. Und vergeßt nicht, ihr werft ihn erst aus dem Zug, wenn er fährt! Sagt ihm, daß es eine Warnung ist!«

    Der Mann mit der nasalen Stimme sieht ihn kurz an und schüttelt den Kopf.

    Der Mann ist gefährlich, weil er klein ist. Er ist sicher sogar gefährlicher als die beiden anderen. Bei ihnen ersetzt die Muskelkraft den Verstand. Und er hat Verstand genug, um trotz seiner schnellen Hände immer noch am Leben zu sein.

    Als er seine Gabe, einen Revolver schneller als die meisten anderen ziehen und abzufeuern, entdeckt hat, war er 16 Jahre alt. Zu der Zeit tobte noch der Krieg. Und nun ist er 32 und lebt immer noch, obwohl manche ihm einen frühen Tod vorausgesagt haben.

    »Hör’ zu, Will«, sagt er nasal und sehr leise. »Warum erst warnen? Er wird sich nicht warnen lassen.«

    »Der Boß will keine Sache dieser Art!«

    »Er ist gefährlich, warum nur herabwerfen und weiter nichts?«

    »Weil es so bestimmt worden ist! Zerbrich dir darüber deinen Kopf nicht, mein Freund. Geht einer deiner Revolver aus Versehen los, dann erlebst du einige Dinge. Er soll nur eine Warnung bekommen, mehr nicht.«

    Er geht los, der kleine, sehr schlank wirkende Mann, der etwas verwachsen zu sein scheint. Man kennt ihn hier kaum, er arbeitet sonst mehr am Missouri und dem Mississippi. Und wenn er nicht zufällig am Sabine River jemanden gesucht hätte, er würde sich mit so kleinen Dingen nicht aufhalten.

    Er geht jetzt vor den anderen. Sie, die hinter ihm kommen, sind groß und mächtig breit in den Schultern.

    Jeder der drei blickt aufmerksam auf die Männer, die in Gruppen oder einzeln am Zug entlanggehen oder auf den Plattformen stehen. Scheinbar uninteressiert und doch wachsam wie selten, so kommen sie immer weiter den Zug entlang und erreichen die Maschine.

    Am Tender bleiben sie stehen. Hier ist es hell. Der Schein der Zuglampen leuchtet die Unglücksstelle an, beleuchtet den Stein, die keuchenden Männer an ihm und den Hang.

    Der kleine Mann weicht tiefer in den Schatten zurück. Er sieht den Mann mit dem Revolver und stößt den rechts neben ihm stehenden gro­ßen Burschen an.

    »Das ist er, er hat ein gelbes Hemd.«

    »Ein gelbes Hemd«, wiederholt der andere. »Aber das ist kein

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