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Der Sohn des Gehängten: G.F. Barner 162 – Western
Der Sohn des Gehängten: G.F. Barner 162 – Western
Der Sohn des Gehängten: G.F. Barner 162 – Western
eBook126 Seiten1 Stunde

Der Sohn des Gehängten: G.F. Barner 162 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Es geht so schnell, dass selbst ein Mann wie Mahoney, der es gewohnt ist, auf jede Bewegung seines Pferdes zu reagieren, zu spät abspringt. Die Halde, die steil nach unten in das Tal führt, gerät urplötzlich in Bewegung. Auch wenn Mahoney vorsichtig gewesen wäre, diesen Sturz hätte er nicht voraussehen können. Das Geröll gibt jäh nach, dann stürzt Mahoneys Pferd schon und schleudert Mahoney aus dem Sattel. Zwar kann sich Jona noch etwas abstoßen, aber der Stoß hat nicht genügend Kraft. Jona fliegt auf das Geröll. Er versucht sich zu halten. Das Pferd, das unmittelbar neben ihm auf die Beine zu kommen versucht, bringt durch sein Gestampfe die ganze Fläche aus Steinen und Staub ins Rutschen. Mahoney wirft sich lang hin und breitet die Arme aus. Der Halt, den Mahoney auf dem lockeren Geröll zu finden hofft, ist in wenigen Sekunden nicht mehr da. An Mahoney stürzt das Pferd vorbei den Hang hinab. Es lässt eine Riesenlawine aus Geröll hinter sich hochprasseln. Er prallt mehrmals heftig auf. Seine Hüfte sticht, seine Kniescheiben scheint jemand mit einem Hammer bearbeitet zu haben. Um ihn ist wildes Gerassel und Getöse. Dann prallt er irgendwo auf. Der Schmerz geht wie ein Hieb durch seinen Kopf, läuft blitzschnell über den Nacken und endet irgendwo in seinen Rückenwirbeln. Er wird durch das klagende Wiehern seines Pferdes munter. Sein Pferd muss verletzt sein. Er hört sein Pferd wieder, sieht es aber nicht, sondern schätzt, dass es hinter Büschen liegen muss.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Dez. 2019
ISBN9783740958695
Der Sohn des Gehängten: G.F. Barner 162 – Western

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    Buchvorschau

    Der Sohn des Gehängten - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 162 –

    Der Sohn des Gehängten

    G.F. Barner

    Es geht so schnell, dass selbst ein Mann wie Mahoney, der es gewohnt ist, auf jede Bewegung seines Pferdes zu reagieren, zu spät abspringt.

    Die Halde, die steil nach unten in das Tal führt, gerät urplötzlich in Bewegung. Auch wenn Mahoney vorsichtig gewesen wäre, diesen Sturz hätte er nicht voraussehen können.

    Das Geröll gibt jäh nach, dann stürzt Mahoneys Pferd schon und schleudert Mahoney aus dem Sattel. Zwar kann sich Jona noch etwas abstoßen, aber der Stoß hat nicht genügend Kraft. Jona fliegt auf das Geröll. Er versucht sich zu halten. Das Pferd, das unmittelbar neben ihm auf die Beine zu kommen versucht, bringt durch sein Gestampfe die ganze Fläche aus Steinen und Staub ins Rutschen.

    Mahoney wirft sich lang hin und breitet die Arme aus. Der Halt, den Mahoney auf dem lockeren Geröll zu finden hofft, ist in wenigen Sekunden nicht mehr da. An Mahoney stürzt das Pferd vorbei den Hang hinab. Es lässt eine Riesenlawine aus Geröll hinter sich hochprasseln.

    Er prallt mehrmals heftig auf. Seine Hüfte sticht, seine Kniescheiben scheint jemand mit einem Hammer bearbeitet zu haben. Um ihn ist wildes Gerassel und Getöse.

    Dann prallt er irgendwo auf. Der Schmerz geht wie ein Hieb durch seinen Kopf, läuft blitzschnell über den Nacken und endet irgendwo in seinen Rückenwirbeln.

    Er wird durch das klagende Wiehern seines Pferdes munter.

    Sein Pferd muss verletzt sein.

    Er hört sein Pferd wieder, sieht es aber nicht, sondern schätzt, dass es hinter Büschen liegen muss.

    Mühsam stemmt er sich hoch. Sein Rücken fühlt sich an, als hätte ihn jemand mit einer Peitsche bearbeitet.

    »Du großer Gott«, sagt Mahoney stöhnend und wankt lahm auf die Büsche zu.

    In diesem Augenblick sieht er auch schon sein Pferd. Er erkennt den herabhängenden linken Vorderhuf und bleibt erstarrt und entsetzt stehen.

    »Das hat noch gefehlt«, sagt er endlich mühsam und stolpert weiter. »Vier Jahre habe ich dich. Oh, verdammt!«

    Ihm wird fast übel, als sein Pferd bei seinem Anblick leise schnaubt Und aufzustehen versucht. Der Vorderhuf aber verhindert es, das Pferd fällt zuckend auf die Seite und prustet klagend.

    Mahoney kniet neben dem Hals seines Pferdes, sucht dann in seinen Taschen nach dem harten Braunzucker, von dem er immer etwas bei sich hat, und steckt seinem Pferd zwei Stückchen ins Maul.

    Die großen braunen Augen sehen ihn an, er schluckt zweimal heftig und blickt auf den Hang und das Ende des Gerölls, das fast das Pferd erreicht.

    Er hat nun die schwere Waffe in der Hand, wendet den Kopf, nachdem er die Waffe angesetzt hat und drückt ab.

    Der Knall ist nicht einmal sehr laut. Mahoney kauert am Boden, er sucht erst nach zwei, drei Minuten nach seinem Gewehr, dessen Lauf aus dem Geröll wenige Schritte weiter ragt. Dann macht er sich daran, den Sattel und den Packen abzuschnallen. Neben seinem Pferd hockend verbindet er sich, spült den Mund mit dem Rest Kaffee aus, den er noch in der Metallflasche hat und steht dann ächzend auf.

    Vorsichtig holt er sein Gewehr, lädt es durch und blickt durch den Lauf. Der Lauf ist zwar von einem Schleier Staub überzogen, doch kann er durchaus schießen. Ruhig, seine Sachen trägt er vorher davon, lädt er und visiert dann die obere Kante des Hanges an. Es genügen ein halbes Dutzend Schüsse, dann gerät der Hang in Bewegung. Langsam, wie zähflüssiger Brei, schiebt sich das Geröll tiefer und tiefer. Mahoney hängt Sattel und Packen an das Gewehr, schultert die Waffe und geht los.

    Er kann nur hoffen, dass hinter diesen Bergen oder zwischen ihnen irgendwo eine Ansiedlung ist.

    Er geht mit sturer Gleichgültigkeit den Weg durch das Tal. Die erste Stunde macht ihm nicht viel aus, seine Stiefel sind nicht besonders hochhackig. Sie drücken kaum und sitzen fest. Es wird erst schlimm, als die Sonne immer höher steigt. Er kommt in eine Landschaft von langgestreckten Hügeln, aber er entdeckt nirgendwo Rauch. Zwar findet Mahoney Wasser, doch sind die Wasserstellen fast ausgetrocknet. Es ist kein Land für Rinder, denn es ist trocken und sein Gras ist verdorrt.

    Mahoney geht in den Mittag hinein.

    Er macht Rast, kocht sich Kaffee und steigt danach auf den Hügel rechter Hand, der ihm noch am höchsten erscheint. In der klaren Luft zeichnen sich rechts steilere Kämme ab. Er glaubt blaue Waldschatten zu erkennen und zwischen den zwei Bergrücken eine dünne Rauchfahne in den Himmel steigen zu sehen.

    Langsam bricht er auf. Er sieht nach einer Weile den Rauch deutlich, aber er muss mehr als zehn Meilen entfernt sein.

    Jona Mahoney geht stur weiter, Sattel und Packen auf dem Rücken.

    Der Packen wird schwerer, die Sonne sticht.

    Dann verschwindet der Rauch, aber Mahoney kennt die Richtung.

    *

    Er weiß nur, dass er sich getäuscht haben muss. Das Licht vor ihm ist mindestens noch zwei Meilen entfernt. Es ist nicht mehr als ein kleiner Lichtpunkt in der Dunkelheit, auf den er zutorkelt. Die Mattigkeit und Müdigkeit in ihm ist so groß, dass er bereits mehrmals den Wunsch gehabt hat, sich einfach hinzuwerfen und zu schlafen. Er stolpert öfter, aber das Licht ist wie ein Magnet, es zieht ihn an.

    Es muss nach neun Uhr sein, als er auf der Höhe steht und an dem kleinen Waldstück vorbei auf das Licht hinabblicken kann. Es sind zwei Lichter, zwei Fenster, die erleuchtet sind.

    Mahoney stolpert den Hang hinab und ist nicht mehr als hundert Schritte vor dem Zaun, der sich als dünner Strich in der Dunkelheit abzeichnet, als er den Hund bellen hört.

    Der Hund stimmt ein wütendes heiseres Gebell an. Das Licht im Haus erlischt, noch ehe Mahoney am Zaun ist, und eine Tür klappt irgendwo vor ihm. Dann schweigt auch der Hund. Das Mondlicht hebt Mahoneys Schatten gegen den Zaun ab. Er geht an ihm entlang, bis er den Durchlass findet. Zwei Zäune, eine Gasse zwischen ihnen, die genau auf den Hof des Anwesens zu führen scheint. Vor ihm liegt jetzt – er kann es jetzt besser sehen – ein großes Haus und zwei Ställe oder Schuppen. Es muss eine Ranch sein, jedoch sind beide Zäune rechts und links reparaturbedürftig.

    Die Latten sind zerbrochen oder hängen herab. Ganz links kann er undeutlich einige Pferde in einem Corral erkennen.

    Und dann, er ist nun nicht mehr als dreißig Schritte von dem großen Stall oder Schuppen entfernt, klickt etwas und der Hund bellt zweimal.

    Die Stimme aber sagt aus dem tiefen schwarzen Schatten des Stalles heraus: »Stehen bleiben, Mister!«

    Es ist eine Frau, das erkennt Mahoney sofort. Er bleibt gehorsam stehen, die Last seines Sattels und des Packens hat ihn niemals so gedrückt wie jetzt.

    Und die Frau sagt scharf:

    »Nehmen Sie die Hände hoch!«

    »Die Hände, nun gut«, erwidert Mahoney undeutlich und lässt Sattel und Packen fallen. »Hören Sie, ich habe mein Pferd verloren. Es hat sich den linken Vorderhuf gebrochen und musste erschossen werden. Mein Name ist Mahoney, Jona Mahoney, ich habe keine feindlichen Absichten.«

    Der Hund knurrt, die Frau scheint zu zaudern, aber sie muss ihn gut sehen können, denn der Mond scheint Mahoney ins Gesicht.

    »Machen Sie Ihren Gurt auf und werfen Sie ihn hin, Mister«, sagt sie dann ruhig. »Tun Sie es nicht, dann nehmen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie wieder. Nun los, worauf warten Sie?«

    Vielleicht würde Mahoney unter normalen Umständen sich eher von seinem letzten Hemd als von seinem Revolver trennen, aber die gewisse Gleichgültigkeit, die in ihm seit dem Nachmittag ist, lässt ihn den Gurt aufmachen.

    »Werfen Sie ihn zur Seite, Mann!« Er wirft ihn fort und nimmt die rechte Hand wieder hoch.

    »Kommen Sie langsam her.« Mahoney geht los, er sieht jetzt undeutlich die Frau und auch den Hund, einen großen, scheckigen Bluthund, den die Frau bis jetzt gehalten hat.

    »Der Hund wird Ihnen nichts tun, wenn Sie mich nicht angreifen«, sagt sie dann und lässt den Hund jäh frei. »Pass auf, Earl.«

    Der Hund kommt, und Mahoney, der ihn hecheln hört und seine Größe sieht, wird leicht übel. Es ist seltsam, er hat sein ganzes Leben vor Hunden Angst gehabt, seitdem ihn einmal als Kind ein Straßenköter gebissen hat. So steht er still, die Hände erhoben und wagt nicht sich zu rühren.

    Der Hund umstreicht ihn, bleibt dann vor ihm stehen und blickt zu ihm hoch. Die Frau kommt, hat kein Tuch umgeworfen, trägt ein einfaches Kleid, und hat helles Haar, auf dem sich das Mondlicht wie auf dem Lauf der Winchester bricht, den sie auf Mahoney gerichtet hält. Sie ist nicht sehr groß, schlank und sehr jung. Erst in seinem Rücken dreht sie sich und sagt kurz:

    »Gehen Sie voraus in den Hof, und versuchen Sie nichts. Der Hund springt jeden Mann sofort an.«

    Schöne Sache, denkt

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