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Schaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western
Schaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western
Schaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western
eBook124 Seiten1 Stunde

Schaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Die Frau schrie durchdringend und schrill, eine Tür schlug krachend gegen eine Wand. Und dann meldete sich die andere Frauenstimme und rief in einem Tonfall von Verwirrung und Schreck den Namen: »Bill, Bill, was ist denn? Billy…« Bill, dachte Old Tuffy und warf die Zigarren auf den Storetresen, Bill Conroy etwa? Alle Teufel! »Mister«, keuchte der Storekeeper, der den kauzigen Alten bedient hatte. »He, Mister…« »Gleich«, schnaufte Old Tuffy. Er lief schon zur Tür, das Gefühl in sich, daß die Frau nur nach Bill Conroy gerufen haben konnte. »Gleich, Mann.« Hinaus, dachte Old Tuffy und verdammte sein steifes rechtes Bein wieder einmal, bloß hinaus hier. Wenn sie nach Conroy gerufen hat, dann ist etwas passiert. Er lief aus der Storetür in die pralle Sonne. Sein erster Blick flog nach rechts die Mainstreet von Eagle Paß empor. Und dann sah er die schreiende Frau vor der hin und her pendelnden Tür des Fleming Hotels drüben. Die Frau lag auf dem Vorbau, der Einkaufskorb ein Stück weiter. Der Inhalt war über den Vorbau verstreut, er lag zum Teil auf der Fahrbahn. Die zweite Frau stand am Fenster oben, halbnackt noch, obgleich es heller Vormittag war.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2023
ISBN9783989364516
Schaufel dein Grab, Old Tuffy: G.F. Barner 293 – Western

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    Buchvorschau

    Schaufel dein Grab, Old Tuffy - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 293 –

    Schaufel dein Grab, Old Tuffy

    G.F. Barner

    Die Frau schrie durchdringend und schrill, eine Tür schlug krachend gegen eine Wand. Und dann meldete sich die andere Frauenstimme und rief in einem Tonfall von Verwirrung und Schreck den Namen: »Bill, Bill, was ist denn? Billy…«

    Bill, dachte Old Tuffy und warf die Zigarren auf den Storetresen, Bill Conroy etwa? Alle Teufel!

    »Mister«, keuchte der Storekeeper, der den kauzigen Alten bedient hatte. »He, Mister…«

    »Gleich«, schnaufte Old Tuffy. Er lief schon zur Tür, das Gefühl in sich, daß die Frau nur nach Bill Conroy gerufen haben konnte. »Gleich, Mann.«

    Hinaus, dachte Old Tuffy und verdammte sein steifes rechtes Bein wieder einmal, bloß hinaus hier. Wenn sie nach Conroy gerufen hat, dann ist etwas passiert.

    Er lief aus der Storetür in die pralle Sonne. Sein erster Blick flog nach rechts die Mainstreet von Eagle Paß empor. Und dann sah er die schreiende Frau vor der hin und her pendelnden Tür des Fleming Hotels drüben. Die Frau lag auf dem Vorbau, der Einkaufskorb ein Stück weiter. Der Inhalt war über den Vorbau verstreut, er lag zum Teil auf der Fahrbahn.

    Die zweite Frau stand am Fenster oben, halbnackt noch, obgleich es heller Vormittag war.

    »Bill!«

    In diesem Augenblick sah er Bill Conroy jäh hinter den Kisten drüben auftauchen, die man vor einer Stunde vor dem Lagerhaus abgeladen hatte. Bill Conroy sprang aus dem Schatten des Kistenturmbaues, die Tasche in der Linken, auf den Haltebalken vor dem Lagerhaus zu. Am Balken stand das häßlichste Maultier der Welt, staks­beinig, mager, ein Klappergestell, genauso knochig wie sein Besitzer Old Tuffy.

    Rosinante, Old Tuffys uraltes Maultier, das vor Häßlichkeit schon wieder schön genannt werden mußte, stellte das eine lange Ohr hoch und richtete nun auch das andere auf, das gewöhnlich schlaff herabhing.

    Das Tier wandte den häßlichen Schädel und schielte den Mann an, der in rasender Hast aus dem Hotel gestürzt war und die ahnungslose Frau, die gerade vor der Tür gewesen war, umgerissen hatte.

    Das Maultier blickte dem breitschultrigen Bill Conroy entgegen, und der lief darauf zu.

    Du großer Geist, dachte Old Tuffy, der wird doch nicht, der Narr, dieser verdammte Gauner und Mörder? Der wird doch nicht etwa Rosinante nehmen wollen?

    Am Balken stand nur das Maultier. Erst dreißig Schritt weiter und jenseits der Straße, wo der Vorbau vom Texas-Saloon gähnend leer in der grellen Sonne lag, standen zwei Pferde an einem Balken.

    Old Tuffy blieb vor Schreck stehen, als Conroy den um den Haltebalken geschlungenen Zügel seines Maultieres packte und löste.

    »Bill!«

    Er schien die blonde Frau oben am Fenster nicht zu hören, er schien auch sonst niemand zu beachten, der Gauner und Mörder Bill Conroy, der mit der blonden Frau unter falschem Namen in Flemings Hotel abgestiegen war.

    Bill Conroy packte den Zügel, rammte den linken Fuß in den Steigbügel der gesattelten Rosinante und warf sich blitzschnell hoch. Er saß im Sattel, ehe Old Tuffy schreien oder sonst etwas tun konnte. Dann sah Conroy nach Norden. Er blickte die Straße empor, vorbei an den Häusern des Grenznestes am Rio Grande und schien in völlige Panik zu geraten.

    Was sieht er da? dachte Old Tuffy und vergaß beinahe, daß der Kerl seine Rosinante stehlen wollte. Was sieht er denn?

    Er nahm den Kopf mit einem Ruck herum und sah den Hügel im Norden. Der Fahrweg lief als helles Band über den Hügel und zog sich in die Senke von Eagle Paß hinein. Auf dem Fahrweg ritt jemand, dessen Hengst ihn im ausgreifenden Trab der Stadt näherbrachte. Neben dem Hengst huschte der schwarze Schatten des Halbwolfes her.

    Dort kam Tim Kally, der Texas Ranger, mit seinen beiden treuen Tieren.

    Das Fernrohr, dachte Old Tuffy erschrocken, mein Gott, darum ist Conroy durchgedreht. Er hat Tim erkannt, dem er einmal vor anderthalb Jahren in El Paso begegnete. Und ich Narr dachte, er hätte am Fenster gehockt und deshalb durch sein Fernglas nach Norden geblickt, um zu sehen, ob die Kutsche auch pünktlich kam.

    In diesem Moment wußte Old Tuffy, daß er sich alles falsch ausgerechnet hatte. Bill Conroy, der Mann, den man in New Mexico wegen Mordes und Betruges mit gefälschten Schatzanweisungen suchte, hatte wirklich den sogenannten sechsten Sinn.

    Alles war falsch gewesen, denn Conroy hatte gar nicht mit Moira, seiner Freundin, die aus dieser Gegend stammte und in El Paso als Saloongirl gearbeitet hatte, in die Stagecoach steigen wollen. Nur deshalb hatte Old Tuffy vorhin seine Rosinante aus dem Stall geholt und gesattelt drüben angebunden. Er hatte Conroy folgen wollen, falls der wirklich nach Laredo weiterreiste, wo Verwandte von Moira Fields wohnen sollten.

    Die Schreie Conroys waren es, die Old Tuffy erneut herumwarfen. Old Tuffys Schreck war fort. Er sah noch, daß der verdammte Halunke Conroy die Hacken hob und sie Rosinante in die Flanken knallte.

    »Halt!« brüllte Old Tuffy los. »Halt!«

    Es war zu spät, aber nicht etwa, um Bill Conroy aufzuhalten. Es war nur zu spät, diesen elenden Narren vor dem häßlichsten Maultier der Welt zu warnen.

    *

    Bill Conroy riß mit einem so wilden Ruck am Zügel, daß der stumpfnasige Schädel des Maultieres förmlich hochflog. Das knochige Tier, das bisher wie dösend dagestanden hatte, bekam die Hacken in die Weichen. Und da – endlich! – bewegte es sich.

    »Lauf, lauf!« brüllte Conroy, den beim Anblick Tim Kallys und der beiden ihm bekannten Tiere die wilde Furcht gepackt hatte. »Lauf, du Mißgeburt!«

    Die »Mißgeburt« kam auch wirklich herum und drehte sich vom Balken fort. Und dann sprang sie an. Es war ein Satz aus dem gemütlichen Drehen, der so rasend schnell erfolgte, daß Bill Conroys Anfeuerungsgebrüll jäh erstickte, weil Conroy hintenübergeworfen wurde. Urplötzlich schoß das knochige Maultier, das Conroy für faul und träge gehalten hatte, vorwärts.

    Im nächsten Moment flog der breitschultrige Mann im erstklassigen grauen Anzug, der ihm das Aussehen eines ehrbaren Geschäftsmannes verlieh, so heftig der Kruppe Rosinantes entgegen, daß er sich beinahe das Genick brach. Und dann war ihm, als höbe ihn eine Riesenfaust jählings in die Höhe.

    Rosinante stieg über die Hinterhand, indem sie den rammnasigen Schädel fast in die Fahrbahn borte.

    Jenseits der Straße, wo die Stagecoach vor der Poststation hielt und die Pferde gerade gewechselt worden waren, war der Beifahrer auf den Bock gestiegen, um die Leinen festzuschlingen. Die Reisenden frühstückten im Stationsraum.

    Der Mann blieb verstört auf dem Bock stehen, als er das Maultier schreien hörte. Es war ein trompetenhafter und durch Mark und Bein gehender Ton. Dem Beifahrer gellten noch die Trommelfelle, als er Conroy, den er für den Besitzer des stockhäßlichen Maultieres hielt, nach vorn sausen sah.

    In seiner Verzweiflung schleuderte Conroy die Tasche fort und krallte sich am Hals Rosinantes fest. Danach glaubte er, daß er sich direkt auf den Rücken jenes verfluchten Tieres geschwungen haben mußte, mit dem der Satan angeblich nachts aus der Hölle reiten sollte.

    Rosinante stieg nach einem erneuten Bocksprung in die Höhe, krümmte den Rücken und machte ihn spitz wie einen Kamelhöcker.

    Bill Conroy schoß kerzengerade in die Höhe, sauste zurück und prallte so heftig in den Sattel, daß sich sein Rückgrat zusammenstauchte.

    Jetzt schrie er, doch das verfluchte Vieh war nun so schnell geworden, daß er nicht mehr abspringen konnte. Vor Conroys Auge tanzten und hüpften die Häuser von Eagle Paß. In Sekundenschnelle – der Beifahrer sah es mit ungläubigem Entsetzen – raste Rosinante quer über die Straße. Es schien, als wolle sie geradewegs in den Texas Saloon preschen. Und dann passierte es.

    Mitten aus vollem Jagen machte Rosinante einen Sprung, streckte in der Luft alle viere vorwärts und krachte wieder auf die Fahrbahn zurück. Ehe drei Sekunden vergangen waren, hatte das rasende Ungeheuer die Fahrbahn in schräger Linie überquert. Und nun bremste es seinen rasenden Lauf jäh ab.

    Das letzte, was Bill Conroy spürte, ehe er durch die Luft flog, war ein fürchterlicher Schlag ins Gesäß. Dann schoß er im hohen Bogen über den Hals Rosinantes. Etwas Fahles raste ihm entgegen. Er prallte kurz vor dem Haltebalken auf und landete im Straßenstaub. Unmittelbar vor ihm ragten die sich unruhig bewegenden Hufe der beiden Pferde am Haltebalken gegen den Himmel.

    Der Beifahrer reckte auf dem Kutschbock den Hals, um zu sehen, wo Conroy geblieben war. Er sah ihn in der folgenden Sekunde tatsächlich, denn Conroy hatte den Sturz und die Landung ohne große Schrammen überstanden und war aufgesprungen. Den Falben direkt vor sich, wollte Conroy auf ihn springen und erreichte die Flanke des Pferdes.

    Im gleichen Moment raste Rosinante heran. Das Maultier schien von der Raserei befallen zu sein. Ehe Conroy ahnte, was ihm bevorstand, wirbelte Rosinante herum, krümmte sich zusammen und feuerte die Hinterhacken aus. Die harten Maultierhufe trafen den Falben in den Bauch.

    Ein schrilles, entsetztes Gewieher ausstoßend, sprang der Falbe vorwärts. Auch der Braune neben ihm jagte nach vorn. Dann krachte es splitternd. Der Haltebalken brach ab, doch während der Zügel des Braunen am Balken blieb, war der Falbe frei. Von seiner Flanke war Conroy nach links davongeschleudert worden. Conroy krümmte sich vor Angst zusammen, als der Falbe wiehernd und bockend an ihm vorbeiraste, verfolgt von Rosinante.

    Die Staubwolke, in der sich Conroy wiederfand, nahm auch dem Beifahrer die Sicht. Der Mann konnte Conroy nicht mehr sehen, da der beinahe bis an die Hinterräder der Stagecoach

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