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Cantrill blufft alle: G.F. Barner 322 – Western
Cantrill blufft alle: G.F. Barner 322 – Western
Cantrill blufft alle: G.F. Barner 322 – Western
eBook126 Seiten1 Stunde

Cantrill blufft alle: G.F. Barner 322 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Shade Cantrill hält an und zieht den Rauch ein. Der Rauch weht auf ihn zu, denn die Luft ist schwer und feucht in der Dämmerung. Der Mann riecht Bratengeruch und Holzrauch. Er sitzt auf einem großen weißen Pferd, dessen Ohren spielen und dessen Hals lang und kräftig wirkt. Nicht weit vor ihm, keine hundertfünfzig Yards entfernt, kracht es einmal dröhnend und kurz. Das Echo rollt am Fluß entlang, dessen Wasser sein Schimmel säuft. Und der Mann hebt den Kopf. Er sieht die Umrisse des Daches über die Büsche hinweg und setzt jäh die Hacken ein. Das große Pferd mit dem prächtigen Sattel macht zwei, drei Sätze durch das Wasser. Dann ist es am anderen Ufer, geht das Steilufer an und hält auf den leisen Zügeldruck hin hinter einem Busch. Shade Cantrill sieht das Haus nun ganz. Er hört eine Mädchenstimme eine Warnung rufen und erkennt eine Kuh, ein Pferd und einen Pulk sich hastig am Boden bewegender Männer. Er sieht aber auch den hellen Rock und den hellen Fleck der Bluse des Mädels. Hinter diesem Mädel ist ein Mann, greift jäh zu und schleudert das Mädel zu Boden. »Ich mag das nicht«, sagt Shade Cantrill fauchend. »Ich mag so etwas gar nicht.« Man sagt von Cantrill, daß er nie drei Sekunden braucht, um sich über eine Sache klar zu werden. Jetzt braucht er nicht einmal eine Sekunde. So leise, wie er gekommen ist, reitet er zurück und rast im Flußbett weiter.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Apr. 2024
ISBN9783989862326
Cantrill blufft alle: G.F. Barner 322 – Western

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    Buchvorschau

    Cantrill blufft alle - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 322 –

    Cantrill blufft alle

    G.F. Barner

    Shade Cantrill hält an und zieht den Rauch ein. Der Rauch weht auf ihn zu, denn die Luft ist schwer und feucht in der Dämmerung.

    Der Mann riecht Bratengeruch und Holzrauch.

    Er sitzt auf einem großen weißen Pferd, dessen Ohren spielen und dessen Hals lang und kräftig wirkt.

    Nicht weit vor ihm, keine hundertfünfzig Yards entfernt, kracht es einmal dröhnend und kurz. Das Echo rollt am Fluß entlang, dessen Wasser sein Schimmel säuft.

    Und der Mann hebt den Kopf.

    Er sieht die Umrisse des Daches über die Büsche hinweg und setzt jäh die Hacken ein. Das große Pferd mit dem prächtigen Sattel macht zwei, drei Sätze durch das Wasser. Dann ist es am anderen Ufer, geht das Steilufer an und hält auf den leisen Zügeldruck hin hinter einem Busch.

    Shade Cantrill sieht das Haus nun ganz. Er hört eine Mädchenstimme eine Warnung rufen und erkennt eine Kuh, ein Pferd und einen Pulk sich hastig am Boden bewegender Männer.

    Er sieht aber auch den hellen Rock und den hellen Fleck der Bluse des Mädels. Hinter diesem Mädel ist ein Mann, greift jäh zu und schleudert das Mädel zu Boden.

    »Ich mag das nicht«, sagt Shade Cantrill fauchend. »Ich mag so etwas gar nicht.«

    Man sagt von Cantrill, daß er nie drei Sekunden braucht, um sich über eine Sache klar zu werden. Jetzt braucht er nicht einmal eine Sekunde.

    So leise, wie er gekommen ist, reitet er zurück und rast im Flußbett weiter. Nach etwa achtzig Yards verläßt er den Fluß und geht zwischen den Büschen durch.

    Shade Cantrill sieht jetzt das Haus von hinten. Er nähert sich schnell der Rückseite des Hauses. Dazu benötigt er vielleicht zwanzig Sekunden, mehr nicht.

    Vor ihm ist ein Fenster in der Hauswand, das offen ist, und aus dem ihm der Bratengeruch in die Nase dringt.

    Cantrill steigt direkt von Sattel aus auf das Fenstersims.

    Und es gibt eine ganze Menge Leute, die Shade Cantrill schon fangen sollten und es erlebten, daß er aus einem Fenster sprang und im Sattel eines Pferdes landete. Wie oft er diese Leute genarrt hat, weiß er eigentlich selber nicht. Er steigt durch das Fenster ein und steht im nächsten Augenblick in der Küche.

    Dann schreit das Mädel draußen wieder gellend und voller Not. Cantrill sieht den Rücken eines Mannes keine zwei Schritte von der Tür. Er kann den dunklen Kolben des Gewehres erkennen, die Mündung mit einem Stück des Laufes, und er denkt, daß der Lauf aber verdammt kurz ist.

    Der Mann draußen sagt grimmig: »Das Geschrei hilft euch auch nicht. Ich habe deinen Bruder Lacy gesehen, diesen verdammten Viehdieb. Warte nur, bis sie mit ihm fertig sind. Für dich denke ich mir noch etwas aus, Judith. Warte nur…«

    Der Mann hat eine ziemlich ordinäre Stimme. Sie klingt nach Whisky, nach Rauch und nach einem ziemlich wilden Leben. Cantrill ist es gewohnt, Männer allein nach ihrer Stimme einzuschätzen. Und diese Stimme gefällt ihm nicht.

    Langsam bewegt sich Cantrill durch die Küche. Leute gibt es, die von ihm sagen, daß er ein Schleicher ist. Männer haben sich erschreckt verdrückt, wenn Cantrill irgendwo in einem Raum auftauchte und es so leise geschah, daß man ihn erst sah, wenn er schon mitten drin war.

    Shade Cantrill trägt Stiefel aus Wildleder, die keine hohen Absätze haben und auch keine Sporen tragen.

    Dafür trägt Shade zwei Revolver. Und wer einmal in seine riesigen Colts vom Muster 52 gesehen hat, der vergißt das nicht so schnell.

    Geräuschlos nähert sich Shade der Tür. Er steht auf einmal in ihr, und das Leder schabt leise, als seine beiden Revolver herausgleiten.

    In Cantrills Händen liegen beide Eisen und gehen hoch.

    Und der Mann vor ihm sieht starr und mit der linken Hand einige Schlagbewegungen nachäffend auf die Männer am Boden, die auf einen Mann einschlagen.

    Shade Cantrill fragt niemals viel.

    Als er die Hand senkt, fällt der Revolver wie von allein herab.

    Und Edzel Sullard sieht auf einmal einen gewaltigen Feuerblitz.

    In Edzels länglichem Kopf mit Pferdegebiß jagt eine Welle hoch, erschmettert sein Denken und löscht alles aus.

    Sullards Hut rutscht schief über das linke Ohr. Dann rutscht Sullard selber zu Boden und verliert dabei sein prächtiges Gewehr. Er liegt lang im Hof, hat den linken Arm unter dem Körper und den rechten ausgestreckt.

    Und Sullard weiß gar nichts mehr. Ihm brummt nicht einmal sein Pferdekopf.

    Über ihn hinweg kommt ein langes, in einer Cordhose steckendes Bein.

    Judith Chamber sieht nur dieses Bein. Ein langes Bein. Ein Mann macht zwei Schritte und springt dann an ihr vorbei.

    Sie sieht diesen Mann wie einen Turm aufragen und denkt eine Sekunde an Steve. Aber Steve trägt keine dunkle Hose und keine schwarze Weste. Steve hat auch keinen Hut auf, denn Steve liebt keine Hüte.

    Der Mann ist schon weg. Judith stützt sich auf.

    Sie sieht den Fremden laufen, dreht sich um und hinter ihr liegt Sullard, als wenn er einen Mittagsschlaf halten will, vor seinem Gewehr.

    Shade Cantrill erkennt mur in dem Wirrwarr vor sich, daß es drei Männer sind, die einen vierten verprügeln.

    Dann ist er auch schon heran, holt kurz aus und schlägt einem schwarzhaarigen Burschen, dessen Haar lang und ölig aussieht, den Revolver auf den Kopf. Er hat Arapahoe erwischt.

    In derselben Sekunde wirft sich Monk hoch.

    Und dies ist der erste Augenblick, in dem sich Monk und Cantrill sehen.

    Cantrill springt aus dem Sattel los, sieht den Revolver Monks hochkommen und tritt mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit aus.

    Shades rechter Fuß gleicht einer abgefeuerten Kugel.

    Der Fuß tritt blitzschnell unter Monks linke Hand und schleudert die Hand zurück.

    Monk drückt ab. Die Kugel reißt die Luft mit bösem Gejaule entzwei. Sie durchschlägt die Vorderkrempe von Shades Hut und nimmt den großen Hut mit auf die Reise.

    Monk fühlt einen Schlag, dann wird seine Hand nach hinten geschleudert, und jemand sagt fauchend wie ein Puma: »Mister, das war eine Dummheit!«

    Was eine Dummheit war, das sollte Charly Monk gleich begreifen.

    Charly wirft sich zurück. Er kennt den Mann nicht, er hat ihn nie vorher gesehen. Und er denkt an seinen rechten Colt.

    Zauberhaft schnell schießt Monks Hand nach unten, umklammert den Kolben, reißt ihn aus dem Halfter und hört das Knurren über sich.

    »Narr«, sagt Shade wild. »Narr, ich werde dich lehren…«

    In einem Sekundenbruchteil ist sich Shade über die unheimliche Schnelligkeit Monks klar. Und dann handelt er auch schon. Er springt hoch, tritt zu und landet mit dem weichen Leder seiner Stiefelsohle auf dem Handgelenk Monks.

    Sein Gewicht preßt Monk die Hand auf den Boden und jagt so viel Schmerz in Monks Arm hoch, daß Monk den Revolver fallen lassen muß.

    Dann streckt Shade die linke Hand aus und greift zu.

    Shades Hand krallt sich in Monks Hemd. Der Fuß geht jäh vom Handgelenk herunter, und Monk stößt einen heulenden Schrei aus. Dann fliegt er auch schon los, saust auf den jäh aufgeschreckten Limpsy Growman zu und reißt Growman glatt nach hinten.

    Limpsy hat den Schrei gehört, den Monk ausstieß, als Shade ihn wirft. Dazu kommt noch, daß die fremde Stimme plötzlich dabei ist. Sie kommt irgendwo her und trifft Limpsy unvorbereitet wie ein Keulenhieb.

    Growman kommt hoch, läßt den Jungen fahren und greift nach seinem Revolver.

    Genau dies ist der Augenblick, in dem der Schatten Monks über ihm aufwächst. Monk ist schlank und kein schwerer Mann. Er ist leicht hochzuheben und für einen kräftigen Mann wie Shade noch leichter durch die Luft zu werfen. Daß Shade Cantrill dabei den Hebelgriff benutzt, ist beiden Männern nicht klar in dieser Sekunde.

    Monk spürt nur, daß er wie abgeschossen wegfliegt.

    Dann rammt er auch schon den hochkommenden Limpsy. Und danach sausen sie beide übereinander, fallen zu Boden, und Monk hat nun keine Waffe mehr.

    Selbst Limpsy Growman hat seinen Revolver bei diesem Aufprall verloren, aber er ist behende wie ein Wiesel. Monk ist langsamer.

    Monk sieht nur die Beine, ist in der Hocke, kommt hoch und wird von der herausschießenden Faust Cantrills genau am Mundwinkel getroffen.

    Für Monk geht die Welt in einem wahren Funkenregen unter.

    Monk fliegt zwei Schritte weiter, rollt auf den Rücken und steht nicht mehr auf. Er ist ohnmächtig.

    Ein wenig anders sieht die Sache mit Limpsy aus, der wirklich flink ist. Limpsy federt hoch, krümmt sich zusammen und springt ab.

    Limpsy sieht den Fremden von vorn und streckt beide Arme aus. Er ist berüchtigt als Raufbold, und er benutzt den Trick, den nur er beherrscht.

    Growman fliegt auf Shade Cantrill zu, macht eine Rolle, berührt den Boden und kommt mit den Beinen wieder hoch. Es ist ein höllischer Trick, den er einmal einem wilden Gaul abgesehen hat. Und bisher hat er bei jedem Mann gewirkt.

    Bei Cantrill sind derartige Späße Zeitverschwendung. Es gibt nichts, was Cantrill nicht kann, was er nicht beherrscht.

    Das sagen hundert Leute, ein paar Sheriffs und sogar zwei oder drei Marshals.

    Growman wartet auf den Anprall seiner Sporen

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