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Keiner kam davon: G.F. Barner 307 – Western
Keiner kam davon: G.F. Barner 307 – Western
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eBook134 Seiten1 Stunde

Keiner kam davon: G.F. Barner 307 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Verdammt!« Rudkins' Stimme schnappt über, er sagt nichts mehr. Sein rotbäckiges, fleischiges Gesicht bekommt noch mehr Farbe. Martins, der zweite Mann neben ihm, wendet sich um. Und dann senkt sich seine rechte Hand auf den Revolver, den er tief an einer Seite trägt. Chimnex, der dritte Mann Rudkins', schließt die Augen zu schmalen Schlitzen. Sein hageres Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse. Wut ist in seinen Augen, kaum versteckte Wut, die Amos offen entgegenschlägt. Der vierte Mann jedoch, der am Corral steht, sieht Amos an und zwinkert einmal. Niemand spricht, nur die Hufe von Amos' Pferd tacken dumpf über den Sandboden, das einzige Geräusch, außer dem Knarren von Sattelleder. Dazwischen das Klicken der schweren Steigbügel in den Gelenken. »Hallo!« sagt Amos ruhig, obwohl Martins' Hand immer näher an den schweren Armeerevolver kriecht. »Ein feiner Tag, Milton, prächtiges Wetter, wie? Ich sehe, du hast Besuch, dann werde ich warten.« Rudkins scheint sich nun gefangen zu haben, sein kurzer, scharfer Blick trifft Martins. Dessen Hand hält kurz über dem Revolver an. »Was, zum Teufel, sehe ich da?« schnarrt Rudkins dann auch schon bissig. »Amos Dale, Mann, wenn du uns nicht nachgeritten bist, dann…«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Jan. 2024
ISBN9783989368200
Keiner kam davon: G.F. Barner 307 – Western

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    Buchvorschau

    Keiner kam davon - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 307 –

    Keiner kam davon

    G.F. Barner

    »Verdammt!«

    Rudkins’ Stimme schnappt über, er sagt nichts mehr. Sein rotbäckiges, fleischiges Gesicht bekommt noch mehr Farbe.

    Martins, der zweite Mann neben ihm, wendet sich um. Und dann senkt sich seine rechte Hand auf den Revolver, den er tief an einer Seite trägt.

    Chimnex, der dritte Mann Rudkins’, schließt die Augen zu schmalen Schlitzen. Sein hageres Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse. Wut ist in seinen Augen, kaum versteckte Wut, die Amos offen entgegenschlägt.

    Der vierte Mann jedoch, der am Corral steht, sieht Amos an und zwinkert einmal.

    Niemand spricht, nur die Hufe von Amos’ Pferd tacken dumpf über den Sandboden, das einzige Geräusch, außer dem Knarren von Sattelleder. Dazwischen das Klicken der schweren Steigbügel in den Gelenken.

    »Hallo!« sagt Amos ruhig, obwohl Martins’ Hand immer näher an den schweren Armeerevolver kriecht. »Ein feiner Tag, Milton, prächtiges Wetter, wie? Ich sehe, du hast Besuch, dann werde ich warten.«

    Rudkins scheint sich nun gefangen zu haben, sein kurzer, scharfer Blick trifft Martins. Dessen Hand hält kurz über dem Revolver an.

    »Was, zum Teufel, sehe ich da?« schnarrt Rudkins dann auch schon bissig. »Amos Dale, Mann, wenn du uns nicht nachgeritten bist, dann…«

    »Du irrst dich, Rudkins«, erwidert Dale kühl. »Ich reite nie hinterher, schon gar nicht, wenn jemand Rudkins heißt. Milton, sind sie gekommen, um dir deine Rinder abzukaufen?«

    Er müßte nun absteigen, aber er hat genug von Rudkins und dessen rauhen Burschen gehört. Darum bleibt er im Sattel, nimmt jedoch das rechte Bein aus dem Steigbügel und lockert mit einem lässigen Griff das Gewehr. Beide Bewegungen bleiben Rudkins und seinen beiden Männern verborgen. Sie stehen links des Pferdes und können nicht sehen, was Amos Dale an der rechten Seite des Schecken macht.

    »Der Kerl«, meldete sich Chimney halberstickt. »Boß, ich wette, er will es hier genauso mit uns machen wie bei Sprangler und Hico, genauso, wette ich. Der verdammte Rebellenstrolch…«

    »Halt dein Maul!« sagt Rudkins grob. »Bin ich hier der Boß oder du, Chimney? Dale, ich muß schon sagen, du hast eine verdammte Art, mir das Geschäft zu verderben. Auf die Dauer schlucke ich das nicht. Aller guten Dinge sind drei, dies ist das dritte Mal, daß du mir in die Quere kommst. Hau ab, Dale, sonst…«

    »Was sonst?« unterbricht ihn Dale bedächtig. »Rudkins, ich halte nicht viel davon, wenn mich jemand einen verdammten Rebellen nennt, mein Freund!«

    Das letzte Wort betont er auffällig, sieht die mahlenden Kiefer von Rudkins und fährt kühl fort:

    »Ich sage dir auch nicht, daß du ein verdammter Yankee bist, der krumme Geschäfte macht. Also sei still, ich höre hier nur zu!«

    »Mensch, dir sollte man…«

    Rudkins ballt jäh die Hände, dreht sich scharf um und sieht Dale voller Wut an. Vielleicht aber warnt ihn Dales kalter, wachsamer Blick, er schluckt seine Wut herunter. Dann wendet er sich an Milton, auf dessen Ranch er Rinder kaufen will, und sagt barsch: »Also, Milton, zweieinhalb Dollar, ist das ein Geschäft?«

    »Zweieinhalb?« fragte Milton erstaunt. »Ich denke, du wolltest mir gerade zwei bezahlen, Rudkins? Und um diese lumpigen zwei Dollar haben wir eine volle Stunde gehandelt. Hallo, Amos, was ist los, warum bietet er mehr? Hast du vor, dasselbe wie er zu tun?«

    »Vielleicht«, antwortet Amos Dale freundlich. »Rudkins, Milton kauft eine Menge Rinder auf, um sie nach Norden zu bringen. So, hat er dir zwei Dollar geboten?«

    »Ich sagte zweieinhalb!« knurrt Rudkins wild. »Das ist ein Angebot, das dir niemand mehr macht, Milton. Dieses ganze Land ist voll von Rindern, aber niemand kann sie nach Norden bringen, niemand außer uns. Du mußt Steuern bezahlen, also brauchst du Bargeld. Ich biete es dir, Mann. Vierhunert Rinder, das sind tausend Dollar, na?«

    In Miltons Gesicht zuckt es, tausend Dollar sind viel Geld für jemanden, der ein trockenes Jahr gehabt und Steuerschulden hat. Dann jedoch blickt er prüfend zu Amos Dale.

    »Amos, nehmen wir an, du würdest dasselbe wollen wie Rudkins, was würdest du mir bieten?«

    »Ich würde dir drei Dollar zahlen«, sagt Amos langsam. »Das nenne ich ein faires Angebot, obwohl man überall Rinder kaufen kann. Nun, Milton, vierhundert Rinder würde ich kaufen.«

    »Die Pest, der Schurke!« brüllt Chimney wild los. »Dieses verkommene Rebellengesindel hält zusammen wie Pech und Schwefel! Er kann niemals drei Dollar zahlen, er kann niemals…«

    »Ich kann!« unterbricht ihn Dale kühl. »Chimney, gleich ist es genug, du hast einmal zuviel Rebellengesindel gesagt!«

    »Was bist du anderes, du Strolch?« fragt Chimney heiser.

    »Drei Dollar, der Kerl ist wahnsinnig«, stellt Rudkins grimmig fest. »Bei jedem dieser Hungerleider zahle ich nicht mehr als zwei Dollar pro Nase. Woher hast du das Geld, he? Dale, ich wette, du hast es gestohlen und kaufst mit unserem guten Geld eure verdammten Rinder auf. Drei Dollar, das ist zuviel, ich werde…«

    Und dann dreht er sich auch schon um.

    In diesem Moment verliert er die Beherrschung. Dies ist das dritte Mal, daß Dale ihm ein Geschäft innerhalb von vier Tagen verdorben hat. Ein Mann wie Rudkins schluckt das nie. Er explodiert jetzt, seine Hand greift blitzschnell nach einer der Latten, die am Corral lehnen. Und dann wirbelt er herum.

    Der Hieb trifft nicht etwa Dale, sondern zielt haargenau nach dessen Pferd. Die Latte durchfurcht die Luft, prallt Dales Pferd genau auf die Nüstern und läßt den Schecken schrill wiehernd steigen. Es gibt keinen gemeineren Hieb als diesen.

    Im selben Moment, als er schlägt, sagt er heiser und wild: »Chimney, Martins, gebt es ihm, dem verdammten Rebellen!«

    Martins dreht sich sofort. Seine breitschultrige, kräftige Gestalt wirbelt herum. Und dann springt er dicht an dem steigenden Schecken vorbei auf Dales linkes Bein zu.

    Dale kann dem Hieb nichts entgegensetzen, dazu kommt die Latte zu schnell. Zwar versucht er noch den Schecken herumzuziehen, aber es gelingt ihm nicht mehr. Mit einem verzweifelten Ruck reißt er die Zügel scharf an. Er bringt das Pferd hoch, schlägt mit dem rechten Hacken zu und hört Rudkins seine beiden rauhen Burschen loshetzen. In derselben Sekunde, als er Chimney springen sieht, zieht er den linken Stiefel aus dem Steigbügel. Gleichzeitig tritt er noch einmal mit dem rechten Hacken zu. Wiehernd, mit den Vorderhufen auskeilend, drehte sich der Schecke um einen Schritt. Und genau das ist genug.

    Als der Schecke herunterkracht und mit allen vieren den Boden berührt, sticht Dales linker Stiefel von unten nach oben. Chimney läuft anderthalb Schritte zu weit. Martins aber prallt, als der Schecke sich leicht dreht, an die Brust des Pferdes.

    Dann rutscht Martins ab, er strauchelt, sieht das Bein, will sich noch ducken, doch zu spät.

    Dales Stiefel trifft ihn an der Schulter, der Schecke springt vorwärts. Gleichzeitig mit dem Satz des Pferdes aber ist der Stiefel da und läßt Martins hintenüberkippen.

    »Yeeaaah!«

    Der scharfe, schrille Schrei von Dale treibt den Schecken vorwärts. Dales linker Stiefel befördert Martins in den Staub vor dem Corral. Die rechte Hand von Dale aber ist nun frei. Mit einem Griff hat Dale das Gewehr heraus, wirbelt es herum und sieht Chimney nach dem Revolver greifen. Die Hand reißt die Waffe aus dem Halfter, der Arm fliegt hoch.

    Links von Amos der scharfe, heisere Entsetzensschrei von Milton, der Chimney den Revolver hochreißen sieht. Das Gewehr von Dale kann Milton nicht sehen, der Lauf fliegt herum. Und dann kriecht er auf Chimneys rechten Oberarm. Ein einziger, scharfer Hieb, der Chimney aufbrüllend torkeln läßt. Chimney hat keine Kraft mehr im Arm, seine Hand öffnet sich, der Revolver fällt in den Staub. Chimney wankt, mit der linken Hand den rechten Oberarm umklammernd, nach hinten.

    Er duckt sich, will an den Corral, zeigt für eine Sekunde Dales Pferd den Rücken.

    »Spring!« sagte Dale fauchend und drückt jäh beide Hacken an. »Spring!«

    Der Satz des Schecken und Chimneys entsetztes Geheul, als der sich umsieht. Genau hinter und über Chimney wächst der große, drohende Schatten des Pferdes hoch. Der Sprung kommt, die Brust des Schecken rammt Chimneys Rücken und schleudert den Mann an die Corralstangen. Ein Splittern, ein Krachen, die Stangen brechen durch. Chimney landet, sich überschlagend, im Corral und bleibt reglos am Boden liegen.

    »Der verfluchte Teufel!« sagt Rudkins entsetzt, der genug von Dale gehört, aber Dale noch nie kämpfen gesehen hat. »Martins, Martins…«

    Er wirbelte die Latte herum, holt zum nächsten Hieb aus, hat einen Satz auf das Pferd zugemacht und will schlagen.

    In derselben Sekunde, als Rudkins’ Latte herumsaust, zieht Dale blitzschnell die Beine an. Das rechte Bein kommt hoch, das linke stößt in die Flanke des Pferdes hinein.

    Dicht über ihn hinweg zieht die dicke Latte. Der wuchtige, mit aller Kraft Rudkins’ geführte Hieb verfehlt Dale und reißt Rudkins herum. Der springt, denkt Rudkins entsetzt, als der Hieb danebengeht, der springt mich an.

    Er duckt sich, sieht aus den Augenwinkeln Dale kommen und kann ihm nicht mehr ausweichen. Dale prallt mit seinem Gewicht in Rudkins’ Seite. Rudkins landet am Boden und spürt das Gewicht plötzlich nicht mehr. Dale hat sich nicht halten können, er liegt einen Schritt vor Rudkins auf der Erde.­

    »Rebellenhund!« sagt Rudkins gurgelnd, als er sich hochstemmt und die Latte hebt. »Jetzt schlage ich dir den Schädel ein.«

    Dale liegt, sieht die Latte herabsausen, die nach seinem Kopf zielt und nimmt blitzschnell den Kopf zur Seite. Es gibt dicht neben ihm einen krachenden, knackenden Laut. Die Latte bricht, als sie auf den Boden knallt, mittendurch. Rudkins behält nur noch ein Ende in der Faust, schleudert es jedoch sofort nach Dale. Der ist gerade mit der Brust hoch, läßt sich fallen und hört die Latte über sich hinwegzischen.

    In der nächsten Sekunde schnellt sich Dale auch schon ab. Er streckt die Hände aus, prallt auf Rudkins und hält

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