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Tödliche Freundschaft: Die großen Western Classic 76 – Western
Tödliche Freundschaft: Die großen Western Classic 76 – Western
Tödliche Freundschaft: Die großen Western Classic 76 – Western
eBook122 Seiten1 Stunde

Tödliche Freundschaft: Die großen Western Classic 76 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

»Weit genug«, sagte der bullige, stämmige Fremde rechts von Taylor so sanft, dass Taylor die Gefährlichkeit des Mannes sofort erkannte, »jetzt bleibst du besser stehen, mein Freund!« Das ist doch nicht wahr, dachte Taylor entsetzt, am hellen Tag, mitten in Tombstone? Der Kerl hat ja einen Revolver in der Faust. Er hielt an, als die Mündung des Revolvers hochwanderte und auf seinen Kopf zeigte. Dann sah er den zweiten Mann. Und nun wusste Taylor, warum sie gekommen waren. Er hatte sie vor einer halben Stunde gesehen, als er im Store gewesen war. Seine Pferde hatten vor dem Balken draußen gestanden, und die beiden Männer waren unter einigen anderen Burschen gewesen, die sich die Gäule angesehen hatten. Klick! Der zweite Mann, ein hagerer Bursche mit stechenden Augen und einem mageren, knochigen Hals, zog den Hammer seines Colts zurück. Das scharfe Klicken ließ eine Gänsehaut über Taylors Rücken rieseln. Dann stieß sich der Hagere von der Stallwand ab, entspannte den Hahn und grinste breit. Das Grinsen erinnerte Taylor an den aufgerissenen Fang eines Wolfes. Die kalten Augen des Hageren grinsten nicht mit. Taylor blickte Hilfe suchend über den Hof des Mietstalles. Benton, der Mietstallbesitzer, stand wie angeleimt auf der Türschwelle seines Hauses. Er sah aus, als hätte er keinen Hals mehr, denn er hatte den Kopf eingezogen, als schwebten Gewitterwolken über ihm. »Du sollst verschwinden!«, befahl plötzlich der dritte Mann.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Apr. 2021
ISBN9783740979546
Tödliche Freundschaft: Die großen Western Classic 76 – Western

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    Buchvorschau

    Tödliche Freundschaft - G.F. Barner

    Die großen Western Classic

    – 76 –

    Tödliche Freundschaft

    G.F. Barner

    »Weit genug«, sagte der bullige, stämmige Fremde rechts von Taylor so sanft, dass Taylor die Gefährlichkeit des Mannes sofort erkannte, »jetzt bleibst du besser stehen, mein Freund!«

    Das ist doch nicht wahr, dachte Taylor entsetzt, am hellen Tag, mitten in Tombstone? Der Kerl hat ja einen Revolver in der Faust.

    Er hielt an, als die Mündung des Revolvers hochwanderte und auf seinen Kopf zeigte. Dann sah er den zweiten Mann. Und nun wusste Taylor, warum sie gekommen waren. Er hatte sie vor einer halben Stunde gesehen, als er im Store gewesen war. Seine Pferde hatten vor dem Balken draußen gestanden, und die beiden Männer waren unter einigen anderen Burschen gewesen, die sich die Gäule angesehen hatten.

    Klick!

    Der zweite Mann, ein hagerer Bursche mit stechenden Augen und einem mageren, knochigen Hals, zog den Hammer seines Colts zurück. Das scharfe Klicken ließ eine Gänsehaut über Taylors Rücken rieseln. Dann stieß sich der Hagere von der Stallwand ab, entspannte den Hahn und grinste breit.

    Das Grinsen erinnerte Taylor an den aufgerissenen Fang eines Wolfes. Die kalten Augen des Hageren grinsten nicht mit.

    Taylor blickte Hilfe suchend über den Hof des Mietstalles. Benton, der Mietstallbesitzer, stand wie angeleimt auf der Türschwelle seines Hauses. Er sah aus, als hätte er keinen Hals mehr, denn er hatte den Kopf eingezogen, als schwebten Gewitterwolken über ihm.

    »Du sollst verschwinden!«, befahl plötzlich der dritte Mann. Er kam nun um die Stallecke. Sein dunkler prächtiger Anzug und sein weißes Hemd mit der schwarzen Schleife erinnerten Taylor an einen Spieler. Genauso ausdruckslos war auch sein Mienenspiel, als er zu Benton sah. »Hast du dir die Löffel nicht gewaschen, Benton? Ich sagte, du sollst die Fliege machen!«

    »Mister Murdigan«, stöhnte Benton. Er war kreidebleich geworden und schwitzte heftig. Aber sicher lag es nicht an der Nachmittagssonne über Tombstone. »Hören Sie, Mister Murdigan, das ist mein Mietstall, mein Hof und …«

    »Halts Maul!«, fauchte der Hagere. »Der Boss ist so freundlich gewesen, dich um etwas zu bitten, du Narr. Verschwinde, aber schnell, ehe ich dir mit dem Colt das Maul zuschlage. Eins – zwei …«

    Drei brauchte der Hagere nicht mehr zu zählen. Benton nahm die Beine in die Hand, sauste in den Hausflur und schlug die Tür hinter sich zu.

    Murdigan, der Mann, den Taylor für einen Spieler hielt, setzte sich in Bewegung. Er kam auf Taylor zu, blieb vor ihm stehen und begann auf den Zehenspitzen zu wippen. Dabei sah er Taylor durchbohrend an.

    »Erstklassige Pferde«, sagte er dann nasal. »Zuchtgäule, was? Sicher schnell und ausdauernd – oder?«

    Taylor hatte schon viele raue Burschen getroffen, aber noch nie drei so eiskalte Kerle wie die hier. Als Pferdehändler kam Taylor mit allen möglichen Leuten zusammen. Er hatte es gelernt, rau zu sein, doch er wusste, dass er gegen diese Burschen keine Chance besaß.

    »Ja«, bestätigte er gepresst. »Hören Sie, Murdigan, ich kenne Sie nicht. Was wollen Sie?«

    »Was schon?«, fragte Murdigan näselnd. Er griff in die Brusttasche, zog eine dünne Marsh-Stogie-Zigarre aus einem Etui, biss die Spitze ab und spuckte sie Taylor vor die Stiefel. Der Hagere gab ihm unaufgefordert Feuer, und Murdigan nahm erst einige Züge, ehe er weiter redete. »Ich werde sie kaufen, Taylor! Was kosten sie?«

    »Sie sind nicht zu verkaufen!«, erwiderte Taylor schluckend. »Sie sind schon verkauft.«

    »Tatsächlich?«, murmelte Murdigan belustigt. »So, sind sie das? Nun, an wen, he?«

    »An – an Harry Anderson von der Pembroke-Ranch, nahe Casa Grande«, klärte ihn Taylor auf. »Er hat sie vor drei Monaten bei mir bestellt.«

    »Und bezahlt?«, erkundigte sich Murdigan lauernd. Er schnippte die Asche von seiner Zigarre und sah Taylor schief von unten her an. »Ich habe etwas gefragt, mein Freund, na?«

    »Nein – bezahlt nicht«, stotterte Taylor. »Ich bringe niemals weniger als zehn Pferde von New Mexico aus herüber. Diesmal bin ich in Benson gewesen. Meine Leute sind dort, und ich will mich mit Harry Anderson hier treffen. Ich kann die Stuten nicht an Sie verkaufen, Murdigan.«

    Murdigan klemmte die Marshzigarre im linken Mundwinkel fest, und dann sprach er durch den rechten.

    »Euke! Charlie!«

    »Er hat noch kein Geld bekommen?«, staunte der bullige Mann und war mit zwei Schritten an Taylors Seite. Sein Revolverlauf stieß Taylor in die Rippen, während der Hagere von vorn kam und Taylor den Colt wegnahm. »Charlie, was sagst du dazu? Ich glaube, er will nicht an den Boss verkaufen – er will uns ärgern.«

    »Du sagst es, Luke«, grinste der Hagere. Er sah kurz zur Wassertonne, holte aus und warf Taylors Colt in das hochspritzende Wasser. »Taylor, verstehst du nicht, was du zu tun hast? Geh mal rückwärts, mein Freund. – Nun, geh schon.«

    Sein Grinsen war wie fortgeblasen. Er stieß Taylor vor sich her, bis der Pferdehändler an die Pumpe prallte. Es war eine Schwengelpumpe, und der Gusseisenkopf presste sich wie eine Riesenfaust in Taylors Rücken.

    Gleichzeitig stieß der bullige Luke seinen Colt ins Halfter. Er trat hinter Taylor, schnappte nach dessen Unterarmen und riss ihm die Hände hinter der Pumpe zusammen. Taylor konnte sich jetzt nicht mehr wehren, denn auch zum Austreten fehlte ihm der Raum.

    »Ich habe gesagt, dass ich die Pferde kaufen will«, murmelte Murdigan, indem er die Zigarre aus dem Mund nahm und näher trat. »Du bist nicht klug, Taylor, wenn du es ablehnst. Zum letzten Mal, Taylor, verkaufst du jetzt?«

    Du großer Geist!, dachte Taylor entsetzt. Was sind das für Halunken? Harry Anderson ist zwar noch nicht hier, kann aber zu jeder Stunde eintreffen. Wir sind verabredet. Er zahlt gut für solch ausgezeichnete Pferde, und die beiden Stuten sind das beste Material, was ich seit Monaten gehabt habe. Da Anderson noch mehr Pferde braucht, bringe ich mich um mein Geschäft, wenn ich die beiden Stuten an diesen Kerl verkaufe.

    »Ich kann nicht!«, keuchte Taylor »Murdigan, machen Sie keinen Unsinn! Sie könnten es bedauern. Gibt es immer noch keinen Sheriff oder Mar­shal in diesem Nest?«

    »Noch nicht«, grinste der Hagere. Er nahm die Zigarre von Murdigan entgegen, sog an ihr und spuckte dann aus. »Schmeckt nicht, Boss. Ah, hat er nach einem Marshal rennen oder schreien wollen? Wolltest du das wirklich tun, Taylor? Boss, die Zigarre schmeckt scheußlich.«

    »Ja«, machte Murdigan träge. »Dann drück sie doch aus, Charlie.«

    Taylor sah zu, wie der hagere Charlie heftig an der Zigarre sog, bis die Glut fast einen halben Zoll lang war. Im nächsten Moment griff Charlie nach Taylors rechtem Ohr. Seine knochigen langen Finger quetschten Taylors Ohrmuschel zusammen. Dann zuckte Charlies Rechte mit der glühenden Zigarrenspitze hoch. Und danach stieß die Glut auf Taylors Nasenspitze.

    Taylor stieß ein heulendes Gebrüll aus. Der rasende Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Er sah für Sekunden nichts mehr, schrie auch nicht mehr, denn der Hagere schlug ihm so hart unter das Kinn, dass er den Mund zuklappte.

    »Was hast du denn?«, erkundigte sich der bullige Luke hinter Taylor mit satanischer Freundlichkeit. »Charlie, was hast du mit ihm gemacht?«

    »Iiich?«, wunderte sich Charlie unschuldig. »Ich nichts, aber er hat mir den Kopf ins Gesicht stoßen wollen und ist mit seinem langen Rüssel gegen meine Zigarre gekommen. Jetzt hat er eine Brandblase auf dem zu langen Riechzinken, hähä.«

    Taylor stöhnte schwer. Luke verdrehte ihm immer mehr die Handgelenke. Charlie ließ seine geknickte Sargnudel fallen und griff mit der Rechten nach Taylors linkem Ohr. Als er zu ziehen begann, hatte Taylor das Gefühl, dass seine Ohren auf Eselslänge gebracht werden sollen. Selbst Taylors Mund zog sich nun bei dem gewaltigen Zerren in die Breite.

    In diesem Moment hätte ein anderer Mann kapituliert. Taylor hatte keine Chance, aber er war kein Mann, der sich geschlagen gab, solange er noch bei Verstand war.

    Die grinsende Fratze des Hageren war dicht vor Taylors Gesicht, und während Charlie immer wilder an Taylors Ohrmuscheln zog, erkundigte sich der hagere Halunke höhnisch:

    »Na, du Gartenzwerg, wie gefällt dir das? Pass mal auf, wie lang deine Löffel werden. Ich wette, ich kann sie gleich über deinem gehirnlosen Schädel zusammenknoten. Wie denn? Hast du Wasser in den Augen? Boss – Boss, er freut sich so, dass er vor Lustigkeit dicke Tränen heult.«

    Den kleinen Mike Taylor packte die grimmige Wut. Er konnte nun keinen Zeh mehr bewegen, denn der verfluchte Hundesohn Charlie hatte sich mit seinen Stiefelabsätzen auf die Zehen gestellt. Das Wasser lief dem kleinen Mike Taylor im Mund zusammen, und als es genug war, spuckte Taylor es aus. Er spie es mitten in Charlies Gesicht.

    Mike Taylor, der kleine Mann aus New Mexico, sah die beiden Reiter in der sengenden Mittagssonne über die breite, staubige Straße

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