Am Wüstenrand gestellt: Die großen Western Classic 35 – Western
Von Howard Duff
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Über dieses E-Book
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.
»Corvan«, sagte der alte Windy Williams nur. »Corvan kommt.« Tudor nahm langsam den Kopf herum. Der Name Corvan genügte ihm. Vielleicht hätte Windy auch gleich sagen können, daß der Teufel, der Scharfrichter oder sonst ein Schreckgespenst erschien. Matt Corvan saß nicht auf dem Zweispänner, er thronte auf ihm und hielt die Leinen wie ein antiker Wagenlenker in den Fäusten. Und hinter ihm ritten Kyhoe und Larger. Kyhoes knochiges Gesicht war wie immer ausdruckslos, und seine grauen kühlen Augen schienen Tudor nicht zu sehen. Larger, ein breitschultriger, schwerer Mann mit schwarzen gelockten Haaren und einer etwas platten Nase, dunklen Augen unter starken Brauen, starrte Tudor dafür um so offener und grimmiger an. Man erzählte sich, daß Larger für Corvan die schmutzigen Arbeiten erledigte. Einige Leute hatten sich nach Largers Besuchen tagelang nicht bewegen können. Am Wagen und den Pferden sah Bratt Tudor den Alkalistaub sitzen. Corvan war also durch das Alkalibecken gefahren. Sein Weg hatte vom Dry Valley aus nach Norden geführt, und er mußte hart an Tudors Besitz vorbeigekommen sein. Einen Mann wie Corvan war zuzutrauen, daß er den Besitz eines anderen Mannes, ohne diesen zu fragen, betrat. Er hat sich mein Haus angesehen, dachte Bratt Tudor – und die Corrals. Jetzt weiß er, daß es etwas dort gibt, was ihm fehlt: Wasser! Einen Augenblick später hielt Corvan den Wagen an. Er blieb vor dem Corral und Tudors vier Pferden stehen.
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Am Wüstenrand gestellt - Howard Duff
Die großen Western Classic
– 35 –
Am Wüstenrand gestellt
Howard Duff
»Corvan«, sagte der alte Windy Williams nur. »Corvan kommt.«
Tudor nahm langsam den Kopf herum. Der Name Corvan genügte ihm. Vielleicht hätte Windy auch gleich sagen können, daß der Teufel, der Scharfrichter oder sonst ein Schreckgespenst erschien.
Matt Corvan saß nicht auf dem Zweispänner, er thronte auf ihm und hielt die Leinen wie ein antiker Wagenlenker in den Fäusten. Und hinter ihm ritten Kyhoe und Larger.
Kyhoes knochiges Gesicht war wie immer ausdruckslos, und seine grauen kühlen Augen schienen Tudor nicht zu sehen.
Larger, ein breitschultriger, schwerer Mann mit schwarzen gelockten Haaren und einer etwas platten Nase, dunklen Augen unter starken Brauen, starrte Tudor dafür um so offener und grimmiger an.
Man erzählte sich, daß Larger für Corvan die schmutzigen Arbeiten erledigte. Einige Leute hatten sich nach Largers Besuchen tagelang nicht bewegen können.
Am Wagen und den Pferden sah Bratt Tudor den Alkalistaub sitzen. Corvan war also durch das Alkalibecken gefahren. Sein Weg hatte vom Dry Valley aus nach Norden geführt, und er mußte hart an Tudors Besitz vorbeigekommen sein. Einen Mann wie Corvan war zuzutrauen, daß er den Besitz eines anderen Mannes, ohne diesen zu fragen, betrat.
Er hat sich mein Haus angesehen, dachte Bratt Tudor – und die Corrals. Jetzt weiß er, daß es etwas dort gibt, was ihm fehlt: Wasser!
Einen Augenblick später hielt Corvan den Wagen an. Er blieb vor dem Corral und Tudors vier Pferden stehen. Sicher hatte er die Pferde bereits aus einiger Entfernung ausgemacht, aber jetzt sah er sie aus nächster Nähe und vergaß einen Moment den alten Windy und Tudor. Corvan verstand von Pferden zuviel, um achtlos über sie hinwegzusehen.
Während Corvan die vier Pferde anstarrte, blickte Tudor zu den beiden Frauen auf der Sitzbank hinter Corvan empor. Beide nahmen jetzt die Umhänge ab, auf denen sich der Alkalistaub abgesetzt hatte.
Bratt Tudor ging es wie anderen Männern, wenn sie Elaine Corvan zum ersten Mal sahen. Elaine Corvan besaß feuerrotes Haar, graugrüne Augen und Lippen, bei denen sich jeder Mann nach einem Kuß sehnte. Diese Lippen waren voll, weich geschwungen und kirschrot. Das Gesicht Lady Corvans glich dem einer Puppe, dem ein Bildhauer einen sinnlichen Ausdruck gegeben hatte.
Man konnte diese Frau kaum ansehen, ohne nicht irgendwelche Gefühle bei ihrem Anblick zu bekommen. Was immer diese Lady trug, es schien wie eine zweite Haut auf ihrem Körper zu sitzen.
Sie hatte ein schilfgrünes Seidenkleid angezogen, das sich über der Brust spannte und Corvan an die Gespräche der Männer im Saloon von Reno erinnerte. Jene Männer hatten behauptet, Elaine Corvan baden gesehen zu haben, und sie sollte es splitternackt im Quellwasser getan haben.
Elaine Corvans üppige Lippen öffneten sich leicht. Sie lächelte mit blitzenden, kleinen wie Perlen glänzenden Zähnen das Mädchen an ihrer Seite an. Erst als sie zu Tudor blickte, glaubte Bratt, daß sich die Färbung ihrer hellen Augen veränderte. Elaine Corvans Gesicht verdüsterte sich, der Blick wurde scharf.
Irgendwie hatte Tudor das Gefühl, in die Augen einer Schlange zu blicken, und sein erster Eindruck von dieser Frau war wie fortgeblasen.
»Matt, ist das der Mann?« fragte sie plötzlich.
Sie hatte eine kühle, wenn auch rauchige Stimme.
Matt Corvan starrte Tudor finster an.
»Das ist der Bursche«, sagte er. »Tudor, ich hatte dir durch Kyhoe etwas bestellen lassen. Hast du das vergessen gehabt?«
Elaine Corvan blickte von ihrem Mann zu Tudor und jetzt zu Kyhoe, der mit aufgestemmten Händen das Sattelhorn festhielt und an seinem Pferd herabsah.
»Ich kann meine Pferde nicht frei laufen lassen wie Rinder«, gab Tudor kühl zurück. »Wenn sie mir in die Virginia Mountains entlaufen, sind sie vielleicht verschwunden. Außerdem hätten es Pferdediebe zu leicht, Mister Corvan, darum der Zaun.«
»Er sperrt den Weg zur Stadt«, knurrte Corvan finster. »Meine Rinder laufen manchmal dorthin und verletzen sich dann. Tudor, ich habe keine Lust, in meiner Nachbarschaft bald ein Dutzend kleiner Rancher sitzen zu haben, die mir mein Vieh stehlen. Entweder der Zaun kommt weg, oder du verschwindest. Das ist die letzte Warnung, Mister. Der Zaun kommt weg, verstanden?«
Bratt Tudor schüttelte langsam den Kopf.
»Hören Sie, Mister Corvan«, sagte er betont ruhig. »Kein Zaunpfosten steht auch nur einen Fußbreit auf dem von Ihnen genutzten Land. Er sperrt auch nicht den Weg zur Stadt, den Sie doch nur zwei- oder dreimal im Jahr fahren. Ich habe nur die Westseite des Fish-Creek gesperrt.
Jeder Mann kann auf dem Ostufer genausogut fahren oder reiten, also ist der Weg zur Stadt für jeden offen geblieben. Bis jetzt hat sich auch keins Ihrer Rinder in das Tal verirrt. Es werden keine anderen Rancher kommen können, denn dieses Tal reicht nur für einen Mann. Ich nehme Ihnen nichts weg, gar nichts, Corvan. Ich will einen Platz haben, an dem ich lebe und meine Pferdezucht betreiben kann. Das ist alles.«
Tudor wollte sich umdrehen, als Corvan wütend schrie: »Stehenbleiben, Bursche! Ich habe dir befohlen, den verdammten Zaun abzureißen. In einer Woche ist er nicht mehr da, sonst erlebst du was. Du bleibst stehen, solange ich mit dir rede, Mensch!«
Bratt Tudor hielt an und blickte sich um.
»Warum schreien Sie?« erkundigte er sich gelassen. »Corvan, Sie sind ein großer Mann, jeder weiß es. Wollen Sie jemand zeigen, daß Sie hier alles tun können? Ich habe das Land gekauft, ich muß es einzäunen. Das sollten Sie als Rindermann, der nebenher noch Pferde züchtet, genau wissen. Meine Pferde sind eine Spur zu gut, ist es das?«
»Du verdammter, unverschämter Bursche!« brüllte Corvan los. »Meine Rinder haben in diesem Tal immer Gras gefunden. Sie werden hinlaufen und sich am Zaun die Bäuche aufreißen. Der Zaun muß weg – oder du, das ist mein letztes Wort. Binnen einer Woche, Tudor, sonst jage ich dich in die Wüste zurück, aus der du gekommen bist. Ich dulde niemand dort, wo meine Rinder geweidet und meine Leute Heu gemacht haben, ich dulde keinen Zaun und keine stehenden, verkommenen Hungerleider an meiner Weidegrenze. Mein letztes Wort, Tudor.«
Tudor sah an Corvan vorbei zu Kyhoe, aber der Mann hielt weiter den Kopf gesenkt. Nur Larger grinste unverschämt und schäbig. Als Bratt Tudor Elaine Corvan anblickte, erkannte er nur Härte in ihren Augen, während das Mädchen bestürzt zu Corvan sah und nun den Kopf senkte. Corvans Tochter schien sich für ihren Vater zu schämen.
»Ich bin nicht gerade ein Hungerleider«, antwortete Tudor scharf. »Gestohlen habe ich auch niemals, Mister. Das einzig Wahre ist, daß ich aus der Wüste gekommen bin. Corvan, man sagt, Männer aus der Wüste wären ziemlich zäh und hart. Ich würde an Ihrer Stelle friedlich bleiben und nichts versuchen.«
Er wandte sich ab, ein großer, sehniger Mann, dessen Haut die sengende Sonne der Wüste fast schwarzbraun verbrannt hatte.
»Tudor!« hörte er Corvan wütend fluchen. »Dir verdammten Kerl bringe ich es bei! Ich schwöre dir, liegt der Zaun nicht in einer Woche am Boden, wirst du dort liegen!«
*
Kyhoes Gesichtsmuskeln zuckten, als Larger sein meckerndes, schrilles Gelächter ausstieß.
»Der Idiot«, kicherte Larger. »Hab’ ich nicht gleich gesagt, daß er ’n Idiot sein wird?«
Kyhoe überlief ein unangenehmes Frösteln, das viele Leute beim Klang von Largers schriller, fast weibisch klingender Stimme hatten. Die Stimme paßte nicht zu dem großen schweren und doch leichtfüßigen Mann.
»Kyhoe«, sagte Larger. »Kyhoe, du hast recht behalten.«
»Yeah«, sagte Kyhoe düster. Er sah den Mann unten reiten und nach Süden am Rand des Fish
Creek anhalten. Kyhoe hatte den Plan gemacht, der Tudor einige Dinge kosten sollte, und Larger hatte behauptet, Tudor würde der Idiot sein, der auf diesen Plan hereinfiele. Genau das passierte jetzt.
Tudor mußte elf Tage gewartet haben, ob irgend etwas mit seinem Zaun passierte. Wahrscheinlich war Tudor schon nach einer Woche, die Corvan ihm als Frist gesetzt hatte, unruhig geworden. Sie hatten ihm am siebten Tag seit dem Zusammentreffen in Flanigan am Zaun entlangreiten sehen.