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Custers Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western
Custers Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western
Custers Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western
eBook119 Seiten1 Stunde

Custers Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

»Glaubst du, dass sie uns aufhängen werden?«, fragte Pitter. »Sie peitschen uns die Haut von den Knochen«, sagte Hammon. »O nein.« Pitter strich sich über die stoppelbärtigen Wangen. Seine Hände zitterten. »Nicht auspeitschen – ich habe noch nie Schmerzen aushalten können.« »Vielleicht hängen sie uns auch auf«, sagte Hammon. »Ich habe gehört, dass Custer früher schon Deserteure erschossen hat.« »Erschießen ist besser als hängen«, sagte Pitter. »Mich kriegen sie nicht«, sagte Hammon und reckte den Kopf. Unvermittelt sprang er auf. »Warte auf mich!« Pitter folgte ihm. Sie liefen geduckt, im Schutz von dichtem Weidengehölz, zum Fluss hinunter. Das Abendrot spiegelte sich im Missouri.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Juni 2020
ISBN9783740967314
Custers Kavallerie: Die großen Western Classic 45 – Western

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    Buchvorschau

    Custers Kavallerie - Howard Duff

    Die großen Western Classic

    – 45 –

    Custers Kavallerie

    Howard Duff

    »Glaubst du, dass sie uns aufhängen werden?«, fragte Pitter. »Sie peitschen uns die Haut von den Knochen«, sagte Hammon.

    »O nein.« Pitter strich sich über die stoppelbärtigen Wangen. Seine Hände zitterten. »Nicht auspeitschen – ich habe noch nie Schmerzen aushalten können.«

    »Vielleicht hängen sie uns auch auf«, sagte Hammon. »Ich habe gehört, dass Custer früher schon Deserteure erschossen hat.«

    »Erschießen ist besser als hängen«, sagte Pitter. »Mich kriegen sie nicht«, sagte Hammon und reckte den Kopf. Unvermittelt sprang er auf.

    »Warte auf mich!« Pitter folgte ihm.

    Sie liefen geduckt, im Schutz von dichtem Weidengehölz, zum Fluss hinunter. Das Abendrot spiegelte sich im Missouri. Eine Reihe von Frachtsteamern dampfte den Strom hinunter. Rechts und links vom Bug glühten die Feuerkörbe. Die heiseren Rufe der Lotsen hallten durch den Abend.

    Donnernder Hufschlag. Pitter schrie: »Sie sind schon da! Sie kriegen uns!«

    Hammon drehte sich abrupt um und stürmte auf ein dichtes Gehölz zu. Pitter stolperte und stürzte der Länge nach hin. Seine Hose zerriss über den Knien. Er stemmte sich hoch und tastete nach seinem Revolver im Gürtel. Da sah er die Reiter, die am Fluss entlangjagten…

    Sie trugen blaue Uniformen. Voraus ritt ein lederhäutiger, sehniger Sergeant.

    Als Pitter sich umdrehte, bemerkte er einen zweiten Trupp, der den Fluss noch nicht erreicht hatte.

    Pitter rannte. Er war jung, noch keine zwanzig. In diesem Moment fragte er sich, wieso er in die Armee geraten war, noch dazu in das 7. Regiment, diesen rauen, bösen Haufen.

    Die blaue Uniformbluse war plötzlich schwer wie ein Kettenhemd. Die Angst schnürte Pitter die Kehle zu. Er hielt seinen Revolver in der Faust, aber wagte nicht, stehenzubleiben und ihn zu benutzen.

    Hammon hatte das Waldstück erreicht. Pitters Füße wurden immer schwerer. Er konnte kaum noch atmen.

    Hammon kauerte am Waldrand und winkte ihm zu.

    Pitter taumelte zwischen den Bäumen hindurch, ging in die Knie und keuchte: »Ich kann nicht mehr!«

    »Du kannst«, sagte Hammon. »Du brauchst bloß an den Galgen zu denken.«

    »Wir hätten nie fortlaufen dürfen«, sagte Pitter.

    »Du Scheißer!« Hammon packte Pitter am Kragen der Uniformbluse, riss ihn auf die Beine und schüttelte ihn hin und her. »Wer hat mir Tag und Nacht die Ohren vollgejammert, dass er es nicht mehr aushält? Den Drill, den schlechten Fraß, die verlausten Quartiere, dieses ganze verfluchte Leben in der Armee? Ich wäre auch allein abgehauen. Du wolltest, dass ich dich mitnehme. Jetzt habe ich dich wie ein Klotz am Hals.«

    »Dann lass mich doch liegen!« Pitters Stimme schnappte fast über. Hammon klatschte ihm die rechte Handfläche auf den Mund und presste seine Kiefer mit der Wucht eines Schraubstocks zusammen, dass Pitter fast die Augen aus dem Kopf quollen.

    »Damit die Patrouillen dich finden und du sie auf meine Spur bringst, Wil?«

    »Das würde ich niemals tun, niemals, ich würde …«

    »Die brauchen dir nur ein Bajonett auf den Bauchnabel zu setzen, dann singst du wie eine Zikade. Du reißt dich jetzt zusammen und rennst, bis du die Lunge ausspuckst!«

    »Die kriegen uns sowieso«, sagte Pitter. »Vermutlich sind noch mehr Patrouillen unterwegs.«

    »Du wirst tun, was ich dir sage!« Hammon ließ Pitter los. Er spähte in den Abend. Die Patrouillen hatten sich am Fluss getroffen. Der sehnige Sergeant und ein drahtiger Corporal sprachen miteinander. Sie beratschlagten. Der Sergeant hob den rechten Arm und deutete auf das Waldstück.

    »Los jetzt!« Hammon packte Pitter am Arm und zerrte ihn mit. Sie rannten durch das Unterholz. Die Düsternis umgab sie wie ein Netz. Sie stolperten und strauchelten. Tiefhängende Zweige streiften sie oder klatschten ihnen ins Gesicht.

    Pitter wimmerte leise, während er vorwärtstaumelte. Hammon beachtete ihn nicht.

    Der Wald lichtete sich vor ihnen. Sie hielten an und hockten sich hinter dorniges Strauchwerk.

    »Jede Woche laufen Soldaten weg«, sagte Hammon. Er beobachtete das hügelige Grasland seitlich des Flusses. »Custer hat anderes zu tun, als ganze Kompanien abzukommandieren, die Deserteure jagen. Die Patrouillen kehren nach kurzer Zeit um, das garantiere ich dir.«

    »Vielleicht aber auch nicht.«

    »Custer hat etwas Großes vor«, sagte Hammon. »Hast du nicht die vielen Kuriere gesehen, die in den letzten Tagen hin und her geritten sind? Er hat Scouts nach Westen geschickt. Ich sage dir, es steht ein Feldzug bevor. Er kann es sich gar nicht leisten, hinter ein paar Deserteuren herzujagen.«

    »Es kann aber auch bedeuten, dass er jeden Mann braucht.«

    »Uns nicht.« Hammon starrte Pitter an. »Mein Gott, wie bist du bloß in die siebte Kavallerie geraten?«

    »Wir hatten eine Farm in Illinois. Wenn meinem Vater etwas nicht passte, hat er uns grün und blau geprügelt. Er hatte jeden Tag Grund dazu. Meinen jüngeren Bruder hat er fast zum Krüppel geschlagen. Ich hatte irgendwann die Nase voll und bin abgehauen. In einem Saloon in St. Louis hat mich ein Mann beschwatzt und zu einem Armeebüro geschleppt.«

    »Hast du dein Handgeld empfangen?«

    »Ich habe keinen Cent erhalten.«

    »Dann hat der Kerl dein Handgeld eingesteckt. Wer weiß, wie oft er das noch angestellt hat. Ein gutes Geschäft.« Hammon schüttelte den Kopf. »Du bist dein Leben lang bloß weggelaufen, Pitter. Erst vor deinem Alten, jetzt vor Custer. Und so einen Grünschnabel muss ich mir an den Rockzipfel hängen.«

    »So kannst du nicht mit mir reden«, sagte Pitter weinerlich. »Du bist auch desertiert.«

    »Ich hatte nie vor, bei der Armee alt zu werden«, sagte Hammon. »Ich brauchte einen Platz, um unterzutauchen. Die Armee ist das beste Versteck, das es für einen Mann gibt, der gesucht wird. Alle tragen die gleiche Uniform, alle sehen gleich aus. Niemand fragt nach dem richtigen Namen. Man hat seine Unterkunft, sein Essen, und man wird viel herumgeschickt, sodass die Spur sich verliert.«

    »Du bist gesucht worden?«

    »In Texas«, sagte Hammon ungerührt. Er blickte Pitter dabei fest in die Augen. »Wegen Mordes.« Um seine Mundwinkel zuckte es. »Das war vor einem Jahr. Ich wäre vielleicht noch ein bisschen länger bei der Armee geblieben, wenn ich nicht so ein dumpfes Gefühl hätte, dass es gesünder wäre, sich jetzt einen anderen Platz zu suchen. Ich sagte doch: Custer hat etwas vor. Ich habe aber nicht die Absicht, ein Held zu werden. Ich habe Custer in den letzten Monaten beobachtet. Der Mann ist gefährlich. Nicht nur für die Rothäute, auch für sich selbst und für sein Regiment. Als es vor ein paar Wochen so aussah, als würde Washington ihn aus dem Verkehr ziehen, dachte ich, es sei doch ganz vernünftig, noch eine Weile zu bleiben. Aber seit er wieder da ist, wird mir der Boden unter den Füßen zu heiß.«

    »Du bist – wirklich – ein – Mörder?«

    »Hast du noch nie jemanden umgelegt?«

    »Nein.«

    »Es ist gar nicht so schwer«, sagte Hammon. »Es war nicht der erste Mann, aber der falsche. Wir hatten zusammen gepokert, und er hatte mich betrogen. Er hat sogar zuerst zum Revolver gegriffen. Mein Pech war, dass er Steuereinnehmer der Militärregierung war. Der Bürgerkrieg ist zehn Jahre vorbei, und die Sitten haben sich etwas gelockert. Aber die kleinen Militärkommandanten in den Counties spielen noch immer eine große Rolle, und ein Steuereinnehmer ist ein wichtiger Mann …«

    Pitter zog ein Gesicht, als müsse er sich gleich übergeben.

    Hammon grinste ihn an: »Du weißt wohl nicht mehr, für was du dich entscheiden sollst: Entweder Custers Patrouillen schnappen dich, oder ich bringe dich um.«

    Pitter schwieg. Hammon wandte sich nach vorn. Unvermittelt waren die Reiter da. Sie lenkten ihre Pferde vom Fluss hoch. Das breite Band des Missouri glitzerte im Abglanz des vergehenden Tages wie Kupfer.

    »Sie haben uns gefunden!« Pitter warf sich herum. Hammon stieß einen Fluch aus und schlug zu. Seine Faust streifte Pitter am Kopf. Pitter stürzte. Hammon richtete sich auf und hastete durch das Waldstück auf den Fluss zu. Hinter ihm drangen die Soldaten ins Unterholz ein. Hammon riss sich seine Uniformbluse vom Leib und stürmte in das Uferwasser. Unter seinen Stiefeln spritzte es hoch auf. Er rutschte auf dem schlammigen Grund aus, riss die Arme hoch und stürzte der Länge nach hin. Er versank in den schmutzigen Fluten des Missouri und richtete sich prustend wieder auf. Er zog seinen Revolver.

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