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Eine Schlinge für Coburn: G.F. Barner 182 – Western
Eine Schlinge für Coburn: G.F. Barner 182 – Western
Eine Schlinge für Coburn: G.F. Barner 182 – Western
eBook124 Seiten1 Stunde

Eine Schlinge für Coburn: G.F. Barner 182 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Adam Pierce griff sich aufstöhnend an die Brust. Dann ließ er sein starkes Fernglas sinken. Es schüttelte ihn regelrecht, als er an Onyx, den Schwarzwolf des Texas Rangers Tom Kelly, dachte. Solange ein Funke Leben in ihm war, würde er den Anblick des Timbers nicht vergessen – weder seinen drohend aufgerissenen Fang noch die schillernden Augen. »Mein Gott!« stöhnte Pierce. Ein Schüttelfrost packte ihn und ließ seine Zähne aufeinanderschlagen. »Was für ein Ungeheuer! Dem nochmals begegnen und verrückt vor Angst werden…« Adam Pierce, der Revolvermann, blickte auf seine Brust hinab. Er wußte, er hatte noch einmal Glück gehabt. Seine Entscheidung, sich von John Blunt und dessen Burschen zu trennen, war beinahe zu spät gefallen. Wenn Pierce auch seit seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr seine Revolver »vermietet« hatte – ein Rest von Anständigkeit und Aufrichtigkeit war immer in ihm gewesen. Er hätte tot sein können. Irgendeine Ahnung sagte ihm, daß er dem alten Tuffy sein Leben verdankte. Der wunderliche Alte mit seinem fürchterlichen Gewehr, der Hawken-Büchse, hätte ihn doch vielleicht noch erwischen können. Old Tuffy hätte nur eine halbe Meile reiten und seine Hawken mitnehmen brauchen. Pierce blickte auf sein zerfetztes Hemd hinab. Er hatte sich um sein durchlöchertes linkes Bein gekümmert, jedoch nicht auf die Stelle geachtet, wo der Schwarzwolf zugeschnappt und zum Glück des Revolvermannes nur dessen Hemd zwischen die Zähne genommen hatte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Sept. 2020
ISBN9783740971182
Eine Schlinge für Coburn: G.F. Barner 182 – Western

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    Buchvorschau

    Eine Schlinge für Coburn - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 182 –

    Eine Schlinge für Coburn

    G.F. Barner

    Adam Pierce griff sich aufstöhnend an die Brust. Dann ließ er sein starkes Fernglas sinken. Es schüttelte ihn regelrecht, als er an Onyx, den Schwarzwolf des Texas Rangers Tom Kelly, dachte.

    Solange ein Funke Leben in ihm war, würde er den Anblick des Timbers nicht vergessen – weder seinen drohend aufgerissenen Fang noch die schillernden Augen.

    »Mein Gott!« stöhnte Pierce. Ein Schüttelfrost packte ihn und ließ seine Zähne aufeinanderschlagen. »Was für ein Ungeheuer! Dem nochmals begegnen und verrückt vor Angst werden…«

    Adam Pierce, der Revolvermann, blickte auf seine Brust hinab. Er wußte, er hatte noch einmal Glück gehabt. Seine Entscheidung, sich von John Blunt und dessen Burschen zu trennen, war beinahe zu spät gefallen.

    Wenn Pierce auch seit seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr seine Revolver »vermietet« hatte – ein Rest von Anständigkeit und Aufrichtigkeit war immer in ihm gewesen. Er hätte tot sein können.

    Irgendeine Ahnung sagte ihm, daß er dem alten Tuffy sein Leben verdankte. Der wunderliche Alte mit seinem fürchterlichen Gewehr, der Hawken-Büchse, hätte ihn doch vielleicht noch erwischen können. Old Tuffy hätte nur eine halbe Meile reiten und seine Hawken mitnehmen brauchen.

    Pierce blickte auf sein zerfetztes Hemd hinab. Er hatte sich um sein durchlöchertes linkes Bein gekümmert, jedoch nicht auf die Stelle geachtet, wo der Schwarzwolf zugeschnappt und zum Glück des Revolvermannes nur dessen Hemd zwischen die Zähne genommen hatte.

    Dort war die Haut aufgerissen, als wäre jemand mit einem Unkrautkratzer über sie gefahren. Die Muskelschwellung war dick wie eine drei Finger breite und wulstige Narbe. Zwei Zoll tiefer, und der Wolf hätte Adam Pierce die Zähne in die Schulter gegraben.

    »Allmächtiger!« ächzte Pierce. Er wußte nun, woher der ziehende, wilde Schmerz gekommen war, als er den Arm gehoben hatte, um durch das Glas zu blicken. »Wenn der mich gepackt hätte – nicht auszudenken, was geschehen wäre. So wahr ich noch lebe – ich werde nie wieder meine Revolver vermieten. Oder…«

    Die Stimme des Revolvermannes stockte jäh. Es konnte immerhin sein, daß er sich etwas vormachte und sich zu sehr in Sicherheit wiegte. Tom Kelly, der gefürchtete Ranger, war tödlich gefährlich. Wenn er doch losgejagt war, um Pierce zu verfolgen?

    Die nagende Furcht ließ Pierce handeln. Ganz gleich, wie sehr ihm auch die Schultermuskeln schmerzten – er mußte sich überzeugen.

    Adam Pierce hob aufstöhnend beide Arme, hielt das starke Glas so ruhig wie möglich und blickte nach Nordwesten.

    Dort lag Dalesville, die Totenstadt, in der man einmal Silber gefunden hatte. Er konnte sie von den Mesquite-Hills aus einsehen, wenngleich die Entfernung mehr als sechs Meilen betrug.

    »Da – da!« keuchte Pierce aufgeregt. »Ich habe es doch geahnt!«

    Im Glas schrumpfte die Entfernung etwa auf zwölfhundert Schritt. Pierce hatte, getrieben von seinem sechsten Sinn, der ihm so oft das Leben gerettet hatte, das Gefühl gehabt, nach Dalesville blicken zu müssen. Wieder einmal tat er es zur richtigen Minute.

    Pierce sah den Wagen vor den mächtigen, frisch gestrichenen Riesenbau von Samuel Dales Station rollen. Und dann tauchte etwas auf dem Vorbau des großen Hauses auf. Es war winzig klein auf diese Weite, und doch entfuhr ­Pierce ein heftiges Seufzen, denn dort trabte der Schwarzwolf des Rangers aus der Station.

    Gleich darauf erschien der kleine, obeinige und humpelnde Old Tuffy. Pierce hätte den Alten auch auf eine noch weitere Entfernung erkannt, denn Old Tuffy blieb stehen und stützte sich auf die Mündung seiner Hawken.

    Es dauerte keine fünf Sekunden, bis Pierce die dicke Gestalt John Blunts mit trippelnden Schritten auf dem Vorbau ausmachte. Hinter Blunt kamen Groccer und Harrison heraus. Sie stützten Temple und waren alle gebunden. Ihre Beinfesseln erlaubten ihnen jedoch kurze Schritte, so daß sie nur langsam voran und zum Wagen kamen.

    Dorthin folgten den wilden Burschen Old Tuffy und Tom Kelly, der Texas Ranger. Zuerst schafften sie John Blunt, den Mann, für den Adam Pierce seit Jahren gearbeitet hatte, auf den Wagen und banden ihn an. Wie mochte sich der große dicke John Blunt, der größte Hehler und Gauner, der jenseits des Rio Grande in Mexiko gelebt und den gesamten Handel mit gestohlener Ware und abgetrailten Pferden und Rindern kontrolliert hatte, jetzt fühlen?

    »Er ist am Ende«, stellte Adam ­Pierce,­ der Revolvermann, ächzend fest. »Der Narr, ich habe ihn gewarnt, aber er hat nicht auf mich hören wollen. Wenn seine drei rauhen Burschen jetzt nicht den Mund halten und reden, locht man ihn für mindestens zehn Jahre ein. Auf sein Konto gehen hundert Überfälle. Und wenn er sie auch nicht selber ausgeführt hat, so hat er doch die Pläne ausgearbeitet. Geht der verdammte Narr aus purer Rachsucht auf den Texas Ranger los und stellt ihm eine Falle.«

    Pierce dachte einen Moment an Blunts jüngeren Bruder Jack. Jack Blunt hatte sich früher Black Jack genannt, Stagecoaches überfallen und war bei einem Überfall von Tom Kelly angeschossen und gefangen worden.

    Kellys Kugel hatte Jack Blunts Lunge angekratzt, die Wunde war ausgeheilt. Erst viel später im Jail hatte sich Jack Blunt dann die Schwindsucht geholt. Er war an ihr gestorben.

    »Da hat sich der Narr in seiner Zelle erhängt«, murmelte Adam Pierce grämlich. »Seitdem spielt der dicke Blunt verrückt. Zuerst hat er zwei Pistoleros auf Kelly gehetzt, aber die sind umgekommen. Danach hat er Bat Kilroy, diesen Killer, auf den Ranger losgelassen, doch auch den hat es erwischt. Und nun ist auch noch sein ›genialer‹ Plan, Old Tuffy in diesem Totennest Dalesville festzuhalten und damit Tom Kelly anzulocken, gescheitert. Oha, jetzt fahren sie ab, was?«

    Pierce irrte sich nicht. Anscheinend hatte man Eisenhaken in die Kastenwände des Wagens geschlagen und die Gefangenen einzeln an ihnen festgebunden. Der Wagen, den der alte Sam Dale fuhr, ruckte an. Old Tuffy folgte ihm auf seinem stockhäßlichen Maultier Rosinante. Tom Kelly setzte sich vor den Wagen, und Pierce lief ein Schauer das Rückgrat hinunter, als er den geduckten Schatten des Wolfes neben dem mächtigen Blauschimmelhengst des Rangers hertrotten sah.

    »Ich werde verrückt, sie fahren in Richtung San Antonio davon!« stieß Pierce hervor. »Kelly will sie also in das große Jail dort schaffen. Ob er dabei an Tyler Coburn, den Grenzbanditen und dessen Bande, denkt? Coburn könnte immerhin versuchen, seinen Auftraggeber Blunt, für den er gemordet und gestohlen hat, zu befreien.

    Aus dem Jail von San Antonio kann er ihn jedoch nie herausholen, dabei könnte er höchstens sterben. Tatsächlich, sie fahren nach San Antonio. Das wird eine Höllenreise für die gebundenen Burschen. Zwei Tage gefesselt auf einem rüttelnden Wagen!«

    Adam Pierce konnte nun auch die kleine Gruppe der letzten Bewohner von Dalesville sehen, lauter alte Leute, die es im Grunde nur ihm verdankten, daß sie noch lebten. Der Revolvermann, der sich immer bemüht hatte, anständig zu bleiben, hatte John Blunt eingeredet, daß man, wenn etwas schiefging, die alten Leute als Geiseln benutzen konnte. Blunt hätte sie kaltblütig von seinen drei jeden Befehl ausführenden Halunken umbringen lassen.

    Vielleicht hatte Old Tuffy daran gedacht, als er auf Pierce gefeuert und ihm die Kugel nur durch das Bein gejagt hatte. Auf jeden Fall war Pierce entkommen. Und wenn auch sein Bein höllisch schmerzte, so mußte er über die Grenze fliehen und Tyler Coburn Bescheid von Blunts Gefangennahme geben. Pierce kannte den berüchtigten Grenzbravado seit vielen Jahren. Er hatte ihm sogar einmal das Leben gerettet, und Coburn schuldete ihm also etwas.

    Der Gedanke an Coburn ließ Adam Pierce zusammenfahren. Im Packen von Pierce steckten anderthalbtausend Dollar. Es war das Blutgeld, das John Blunt dem Kopfgeldjäger Bat Kilroy für den Mord an Tom Kelly gezahlt hatte. Kilroy war nicht bereit gewesen, ohne die gesamte Summe in den Satteltaschen zu haben, Tom Kilroy aufzulauern. Warum er sie dann Pierce zugeworfen hatte, wußte nur Pierce. Kilroy hatte nicht als Angsthase dastehen wollen, schon gar nicht vor Adam Pierce, der ihn verachtet hatte.

    »Du großer Gott«, stöhnte Pierce. »Bis jetzt weiß kein Mensch, daß ich das Geld habe. Tyler Coburn ist ein verdammt neugieriger Bursche. Seine Halunken sind ausgesprochene Langfinger, die an meinen Packen gehen würden, wenn ich ihnen den Rücken zeige. Finden sie das Geld, bin ich es los. Auch wenn Tyler mir sein Leben schuldet – bei Geld hört die Freundschaft auf. Ich werde nicht nach San Nicholas in Mexiko reiten. Dort wartet Coburn todsicher auf Blunts Rückkehr.«

    Adam Pierce ließ das Glas sinken. Er war nun sicher, daß ihn Tom Kelly nicht verfolgen und jagen würde. Kelly waren die Gefangenen wichtiger.

    Der Revolvermann schüttelte sich, als ihm schon wieder ein Frostschauer über den Rücken lief. Sein besorgter Blick richtete sich nun auf sein durchschossenes Bein. Dieses Frieren, das wußte er, war das erste Anzeichen von Fieber.

    »Siebzig Meilen zur Grenze«, stöhnte Adam Pierce. »Mit dem Bein kann ich nicht schnell reiten. Und bekomme ich Wundfieber, schaffe ich es vielleicht nicht einmal. Allmächtiger, nur das nicht! Wenn ich jemals lebend durchkomme, dann fasse ich nie wieder einen Revolver an, reite weiter nach Oregon und kaufe mir von den fünfzehnhundert Dollar eine kleine Farm.«

    Adam Pierce ritt gleich darauf an. Mit anderthalb Tagen bis

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