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Gewalt bricht Gewalt: Die großen Western Classic 89 – Western
Gewalt bricht Gewalt: Die großen Western Classic 89 – Western
Gewalt bricht Gewalt: Die großen Western Classic 89 – Western
eBook120 Seiten1 Stunde

Gewalt bricht Gewalt: Die großen Western Classic 89 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Western von U. H. Sonnenstrahlen flirrten durch die Baumkronen. Geblendet durchbrach er das Unterholz. Tiefhängende Zweige peitschten ihn. Luftwurzeln ließen ihn immer wieder straucheln. Da öffnete sich die Lichtung. Er musste sie überqueren, wollte er seinem Verfolger entkommen. Jäh trat er fehl. Er prallte gegen den Stamm eines entwurzelten Baumes. Der Länge nach schlug er hin. Schmerz zuckte durch das Bein. Es war gebrochen. Keuchend stürmte der Häscher heran, halb wahnsinnig vor Eifersucht. »Du kriegst sie nicht zurück, Mart Taylor!«, hallte es über die Lichtung. »Nie wieder! Ich bring dich um!« Mart Taylor war wehrlos. Er konnte dem Verhängnis nicht entrinnen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Feb. 2022
ISBN9783740987176
Gewalt bricht Gewalt: Die großen Western Classic 89 – Western

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    Buchvorschau

    Gewalt bricht Gewalt - U.H. Wilken

    Die großen Western Classic

    – 89 –

    Gewalt bricht Gewalt

    U.H. Wilken

    Sonnenstrahlen flirrten durch die Baumkronen.

    Geblendet durchbrach er das Unterholz.

    Tiefhängende Zweige peitschten ihn. Luftwurzeln ließen ihn immer wieder straucheln.

    Da öffnete sich die Lichtung.

    Er musste sie überqueren, wollte er seinem Verfolger entkommen.

    Jäh trat er fehl.

    Er prallte gegen den Stamm eines entwurzelten Baumes.

    Der Länge nach schlug er hin.

    Schmerz zuckte durch das Bein. Es war gebrochen.

    Keuchend stürmte der Häscher heran, halb wahnsinnig vor Eifersucht.

    »Du kriegst sie nicht zurück, Mart Taylor!«, hallte es über die Lichtung. »Nie wieder! Ich bring dich um!«

    Mart Taylor war wehrlos. Er konnte dem Verhängnis nicht entrinnen. Und dann sah er über sich das verzerrte Gesicht.

    »Es ist so weit, Taylor! Die Frau gehört mir!«

    Stumm flehten Mart Taylors Augen, heftig zuckten die Lippen.

    Da fiel der Schuss.

    »Flower«, hauchte er mit versagender Stimme. »Cherie …«

    Der Knall des Schusses grollte wie ein fernes Gewitter durch die Bergwildnis. In den sonnenhellen bewaldeten Tälern verebbte das Echo und verlor sich zu einem geisterhaften Geflüster.

    Gebrochene Augen starrten in den blauen Himmel von Montana.

    *

    Lässig ruhte Ethan Taylor an der grünen weiten Uferböschung des Yellowstone River, blickte über den Strom nach Westen und blinzelte in die Glut der sinkenden Sonne.

    Die sehnige linke Hand lag auf dem angezogenen Knie, das rechte Bein war lang ausgestreckt. Neben ihm im Gras lag ein Volcanic-Repetiergewehr. Versonnen beobachtete er ein flaches Dampfboot, das unten auf dem Strom vorbeiglitt und den Anlegesteg von ­Miles City ansteuerte.

    Aus der kleinen Stadt hinter ihm kam sein Gefährte und Freund Eli Johnson heran und ließ sich ächzend neben ihm nieder.

    »Schön friedlich hier«, meinte Eli und kratzte sich im dunklen Haar, hantierte umständlich mit seinem Lee-Enfield-Gewehr herum und seufzte. »Da kann man nicht meckern – wui, wui.«

    »Was heißt denn das schon wieder?«, brummte Ethan Taylor, ohne den verschmutzt aussehenden Gefährten anzublicken. »Wui, wui?«

    Eli Johnson grinste.

    »Das ist Französisch und heißt ja, ja.«

    »Ach, so. Hab ich dir eigentlich heute schon gesagt, dass du wie ’nen Otter stinkst?«

    »Nein, heute noch nicht. Glaubst du, ich geh da rein in den Yellowstone, in diese Lehmkuhle?«

    Eli kramte in der Tasche seiner mürben Lederjacke herum und holte eine Zigarre hervor, die schon ziemlich zerknautscht war, brannte sie an und paffte. »Gut so? Echter Virginia. Tötet jeden Geruch.«

    »Deinen nicht, denn du riechst nicht nur – du stinkst!«

    »Ach, hör auf mit dem Mist! Ich fühl mich eben wohl dabei. Du kannst das nicht vorstehen, du würdest am liebsten zehn Pfund Schmierseife mit in die Wildnis nehmen! Sag mal, wo steckt überhaupt dein Bruder? Mart heißt er wohl, wie?«

    »Der ist da oben irgendwo, am Missouri, mit seiner Verlobten – ein wunderschönes Mädchen, sag ich dir. Sie heißt Scarlet. Ja, er ist unter die Holzfäller gegangen. Ich glaube, ihm geht’s ganz gut. Ein richtiger Holzwurm ist er geworden.«

    »Da gehen wir lieber auf Biberfang und Pelztierjagd, wie?«

    »Ja. Kannst du nicht mal aus der Windrichtung gehen? Du versaust mir den schönen Abend. Ich will mich ausruhen und nicht zu einem geräucherten Lachs werden. Bald brechen wir auf. Die Zeit der Regenfälle und der Schneeschmelze ist vorbei. Der Yellowstone führt jetzt viel Wasser. Wir kommen weit stromaufwärts.«

    »Warum versuchen wir es nicht mal im Quellgebiet des Missouri? Dann müssten wir uns allerdings beeilen, die Pelztiere werfen bald ihr Winterfell ab.«

    »Darüber lässt sich reden. Hast du eine Ahnung, wo Bill ist? Er weiß doch, dass ich hier unten bin.«

    »Da gibt es nur zwei Plätze, wo wir ihn finden können – in Mammys Bordell oder in der Saloon-Taverne. Wahrscheinlich dort, weil er viel von Magenreinigung hält.«

    »Well, dann gehen wir mal hin!«

    Ethan Taylor nahm die Volcanic und stellte sich auf die langen Beine, straffte den schlanken, zähen Körper und strich glättend über seine Wildlederjacke mit den Fransen an Armen und Taschen. Mit blaugrauen Augen blickte er auf die kleine Stadt Miles City. Herd­rauch stieg empor und verwehte über den flachen Dächern der Holzhäuser und Blockhütten. Vom Strom aus wirkte Miles City idyllisch und friedlich, und es gab sogar zwei Kirchen dort: eine französische und eine englische.

    Das Gebiet Montana hatte einst den Franzosen gehört, als unorganisiertes Territorium Louisiana war es 1803 von den Vereinigten Staaten gekauft worden. Jetzt gehörte es als Territorium Nebraska den USA.

    An diesem Abend im Frühsommer des Jahres 1860 dachte noch kein Mensch an den verheerenden Bürgerkrieg, der im fernen Osten und Süden ein Jahr später ausbrechen sollte.

    Miles City war ein großer Umschlag- und Handelsplatz. Hier trafen sich Fallensteller, Pelztierjäger und Reisende. Manchmal kamen auch die Mountain Men aus den Rocky Mountains hierher, Missionare und Goldsucher. Selten erschienen Soldaten, und wenn, dann beritten und in Stärke einer Schwadron.

    Miles City war ein kleines Sodom und Gomorrha inmitten mächtiger Bergzüge und endloser Waldgebiete.

    Drei Gefährten hatten hier einen Teil des Winters verbracht: Der langbeinige, schlaksige Ethan Taylor, der gewitzte Eli Johnson und der dicke Bill, ein Brocken von einem Mann.

    Doch der Friede in Miles City war trügerisch.

    Während Ethan und Eli sich vom Ufer des Yellowstone River entfernten, stand ein gestandenes Mannsbild im verräucherten Saloon von Miles City und kam mit seiner angeborenen Gutmütigkeit nicht gegen den Zynismus eines Pokerspielers französischer Abstammung an.

    Wie die beiden in Streit miteinander geraten waren, wusste niemand. Vielleicht noch nicht einmal sie selber. Der Spieler hatte am Pokertisch verloren und sich zornig erhoben. Dabei war ihm auf dem kurzen Weg zur Theke der dicke Bill in die Quere gekommen.

    »Hau ab, du fetter Hundesohn!«, hatte der Spieler ihn angefaucht.

    Bill war stehen geblieben und hatte nur gegrinst.

    Daraufhin hatte der Franzose ihm gedroht: »Isch stesche disch ab, du fettes Schwein!«

    Nach diesen Worten hatte der Spieler sein Messer gezogen und Bill damit bedroht.

    Bill brauchte immer viel Zeit, um einen Gedanken zu fassen: seine Entschlüsse waren wohldurchdacht.

    »Aber hör mal«, knurrte er, »du kannst mich doch nicht so einfach abstechen! Ich habe dir doch nichts getan! Wenn ich wollte, könnte ich dich durch die Fußbodenbretter kloppen. Dann wärst du nur noch Mus, Frenchman!«

    Bill wollte sich abwenden, langte zur Theke, wo der Blechbecher mit Brandy stand, wo aber auch sein altes Hawken-Gewehr lag – und da geschah es.

    Er spürte das Messer, das ihm durch die Rippen gejagt worden war, aber er empfand wohl noch keinen Schmerz, denn er blickte den Franzosen fragend und verwundert an, als wäre das alles unfassbar, als hätte der Spieler ihm nur den Ellbogen in die Seite gestoßen. Seine himmelblauen Augen weiteten sich, und sein Gesicht schien sich wie in einem schönen Traum verklären zu wollen. Jäh bäumte er sich auf, der Schmerz durchfuhr seinen massigen Körper, ein Röcheln kam über die zuckenden Lippen, Blut schoss hervor, und torkelnd knallte er gegen die Theke, rutschte ab und brach zusammen.

    Totenstill war es im Saloon.

    »Isch konnte nicht anders«, verteidigte sich der Spieler, »ihr habt es gesehen, er hat zum Gewehr gegriffen! Er wollte misch totschießen!«

    Es war Mord.

    Und während alle reglos im Saloon standen oder saßen, kamen Ethan Taylor und Eli Johnson herein, erblickten ihren dahingestreckten Freund vor der Theke und erstarrten. Quietschend schwangen die Türflügel in trockenen Holzangeln hin und her und pendelten langsam aus. Draußen in der Abendröte rollte ein Wagen vorbei, stampften Männer über den Plankenweg. Eine Dirne lachte.

    Ethan musste mehrmals schlucken.

    Erschüttert sah er auf den leblosen Freund.

    Seine leise Stimme strahlte eisige Kälte aus: »Ich stelle fest, dass mein Freund Bill ermordet worden ist. Der Mörder soll am Galgenbaum hängen.«

    Ethan wusste nicht, dass auch sein Bruder Mart ermordet worden war dort in dunstiger Ferne, wo der Missouri durch die Wildnis floss und das Camp der Holzfäller lag.

    Zwei Menschen, die ihm sehr viel bedeutet hatten, hatte er verloren!

    Er stand Bills Mörder gegenüber.

    Mit flachen Schritten wich Eli Johnson zur Seite und spie den qualmenden Zigarrenstummel auf den schmutzigen Boden. Notfalls würde er eingreifen. Sein Blick schnellte umher, er beobachtete alle Anwesenden – nur Ethan und diesen Spieler nicht. Niemand sollte heimlich zur Waffe greifen

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