Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Das Duell mit dem Feigling: G.F. Barner 169 – Western
Das Duell mit dem Feigling: G.F. Barner 169 – Western
Das Duell mit dem Feigling: G.F. Barner 169 – Western
eBook123 Seiten1 Stunde

Das Duell mit dem Feigling: G.F. Barner 169 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Das Feuer, dachte Holt, das verdammte Feuer! Holt schloß die Augen, und ihm war, als kehrte die bitterste Stunde seines Lebens mit einem jähen, explosionsartigen Schlag wieder zurück. Es war jener Knall, den eine platzende Kerosinlampe beim Aufschlag erzeugte, wenn sie jemand gegen eine Hauswand schleuderte. Das Feuer! dachte Holt. Er lief jetzt, den schweren Fünfundvierziger in der Faust. Die Straße war voller Menschen. Holt hörte ihre Schreie, die Rufe nach Eimern. Und dann sah Holt Lew Mitchells bleiches Gesicht neben dem Tor. Das Gesicht war verzerrt, blaß wie das eines Toten. Lew versuchte vergeblich aufzustehen, aber er schaffte es nicht. Lew Mitchell lag keine sechs Schritt vom Rand des Feuers entfernt, ein Mann mit einer Platzwunde am Kopf, aus der das Blut, unwirklich rot angestrahlt durch das Feuer, in den Sand von Abilene in Kansas lief. Im nächsten Augenblick bemerkte Holt die Bewegung im Hof des Saloons, dessen Front einmal ein Longhorngehörn geziert hatte. Im Hof des Buffalo-Saloons tauchte das Mädchen auf, ein hellblondes, schlankes Mädchen, mit nun aufgelösten Haaren, das mit wehendem Rock und offener Bluse auf Lew zustürzte. »Lew! Lew, komm schnell fort Lew, steh auf, Bruder!« Du großer Gott, dachte Holt, er schafft es nicht! Holt lief, so schnell er konnte, aber er kam dennoch zu spät. Carry Mitchell, Lews blonde Schwester, zerrte den schweren Lew bereits vom Tor fort in den Hof. Einen Moment schob sich eine Brandwolke zwischen Holt und die Mitchellgeschwister.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. März 2020
ISBN9783740909550
Das Duell mit dem Feigling: G.F. Barner 169 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Das Duell mit dem Feigling

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Das Duell mit dem Feigling

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Duell mit dem Feigling - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 169 –

    Das Duell mit dem Feigling

    … ist eine gute Chance zu sterben

    G.F. Barner

    Das Feuer, dachte Holt, das verdammte Feuer!

    Holt schloß die Augen, und ihm war, als kehrte die bitterste Stunde seines Lebens mit einem jähen, explosionsartigen Schlag wieder zurück. Es war jener Knall, den eine platzende Kerosinlampe beim Aufschlag erzeugte, wenn sie jemand gegen eine Hauswand schleuderte.

    Das Feuer! dachte Holt.

    Er lief jetzt, den schweren Fünfundvierziger in der Faust. Die Straße war voller Menschen. Holt hörte ihre Schreie, die Rufe nach Eimern.

    Und dann sah Holt Lew Mitchells bleiches Gesicht neben dem Tor. Das Gesicht war verzerrt, blaß wie das eines Toten. Lew versuchte vergeblich aufzustehen, aber er schaffte es nicht. Lew Mitchell lag keine sechs Schritt vom Rand des Feuers entfernt, ein Mann mit einer Platzwunde am Kopf, aus der das Blut, unwirklich rot angestrahlt durch das Feuer, in den Sand von Abilene in Kansas lief.

    Im nächsten Augenblick bemerkte Holt die Bewegung im Hof des Saloons, dessen Front einmal ein Longhorngehörn geziert hatte. Im Hof des Buffalo-Saloons tauchte das Mädchen auf, ein hellblondes, schlankes Mädchen, mit nun aufgelösten Haaren, das mit wehendem Rock und offener Bluse auf Lew zustürzte.

    »Lew! Lew, komm schnell fort Lew, steh auf, Bruder!«

    Du großer Gott, dachte Holt, er schafft es nicht!

    Holt lief, so schnell er konnte, aber er kam dennoch zu spät. Carry Mitchell, Lews blonde Schwester, zerrte den schweren Lew bereits vom Tor fort in den Hof. Einen Moment schob sich eine Brandwolke zwischen Holt und die Mitchellgeschwister. Er sah sie nicht mehr, denn auch das Tor knallte nun, von einem Luftstrom des lichterloh brennenden Buffalo-Saloons gepackt, mit einem Dröhnen wieder zu. Hinter ihm verschwanden die Mitchells.

    Holt jagte weiter. Er dachte nur an die Sicherheit der Mitchells, an Carrys glockenhelle Stimme, ihre hellblauen, manchmal verträumt blickenden Augen, an ihren Mund – und an den Mann, der das Feuer gelegt haben mußte.

    Einen Augenblick sah Holt zwischen laufenden Leuten die Scherben der Laterne auf dem Vorbau liegen. Er erkannte, daß man sich nur daranmachen konnte, die nächstliegenden Häuser zu schützen. Es gab noch zwei Saloons in der Nachbarschaft und Mitchells einen Store. Auch der Storeanbau brannte bereits.

    Jemand schrie mit überkippender, schriller Stimme: »Er ist noch drin, der verdammte Feuerleger. Vorsicht, er hat gedroht, jeden zu erschießen, der sich hereinwagt. Zurück da, Stinger, nicht hinein.«

    Stinger, Mitchells Barkeeper, drehte entsetzt um. Holt sah im Näherkommen Stingers vor Furcht verzogenes Gesicht. Dann brüllte Stinger voller Grimm:

    »Ist denn niemand da, der Billy herausholt? Verdammt, wo bleibt der Sheriff?«

    Billy, dachte Holt. Sein Schreck war so groß, daß er beinahe stehenblieb. Billy Tramplin, Wild Bill Tramplin?

    Plötzlich fiel ihm die Drohung ein, die Tramplin vor Wochen gegen Mitchell hervorgestoßen hatte, ehe er die Stadt verließ. Tramplin hatte in Mitchells Saloon gespielt, aber gezinkte Karten benutzt, und Mitchell hatte ihn mit einem Totschläger niedergeschlagen, ehe Billy seinen verdammten Revolver ziehen konnte.

    Danach hatte Tramplin das Jail von innen gesehen. Er hatte die zwei Wochen abgesessen, war später noch einmal in den Buffalo-Saloon gegangen und hatte einen Drink verlangt. Nachdem er ihn in sich gegossen hatte, war die Drohung gekommen. Tramplin hatte sie in Gegenwart Holts herausgestoßen.

    Holt war jetzt auf zwanzig Schritt heran. Die Hitze des Feuers empfing ihn mit ihrem brennenden Brodem. Das Brausen der an den Wänden hochleckenden Flammen ließ die Schreie und Flüche der Männer leiser werden. Da sie nur die Gebäude neben dem Saloon angossen und teilweise auf den Dächern hockten, um sich Eimer reichen zu lassen und sie dann über die Schindeln zu entleeren, war plötzlich eine Kette vor Holt.

    Irgendwo in der Kette entdeckte Holt Nat Yates. Nats rötlicher Kinnbart schien Flammen zu sprühen. Er sah Holt und warf den Eimer dem nächsten Mann in der Kette vor die Füße.

    »Ben – Ben!« brüllte Old Nat. »Ben, der wilde Teufel Billy ist noch drin. Ben, sieh dich vor!«

    Old Yates zog seinen vorsintflutlichen Revolver, einen Walker, der manchmal drei Versager hatte, ehe er einmal feuerte. Dennoch behauptete Yates, er würde sich, der Teufel sollte es holen, eher zum Sterben hinlegen, als sich von seinem Walkercolt zu trennen. Angeblich hatte Yates’ Bruder ihn einmal Old Nat geschenkt. Und da der Bruder siebzehn Jahre älter als Old Nat gewesen war, konnte man sich ausrechnen, wieviel Hände den Colt bereits in der Faust gehalten hatten.

    »Ben, paß auf, der Kerl schießt!«

    Es war, als wollte Billy durch Taten beweisen, daß Old Nats Worte nur zu wahr waren. Das Brüllen einer Schrotflinte hallte wie ein Kanonenschuß durch das Innere des Saloons. Ein gellender Aufschrei ertönte, und ein Mann sprang mit vor Angst flackernden Augen, das Hemd noch nicht in der Hose und mit einer Hand seine breiten Hosenträger festhaltend, aus der von Flammen umgebenen Tür ins Freie. Es war Dickens, Mitchells Waiter.

    »Ouh…ouhaaah!« kreischte Dickens. »Er hat mich erschossen. Ouh, mein Hintern…, lauter Feuer!«

    Seine andere Hand versuchte am Gesäß zu kratzen, sie kam nicht mehr dazu. Dickens übersah das am Boden liegende Gehörn, lief dagegen, stolperte und schlug der Länge nach hin. Als er fiel, ließ er Hosenträger und Gesäß los. Die zu weite Hose rutschte über seine Knie, und man sah seine blaugestreiften Unterhosen. Irgendwer lachte kreischend los, obgleich es nichts zu lachen gab.

    Dickens kroch zwei Schritt weit über das Longhorngehörn hinweg. Seine Hose befand sich nun in seinen Kniekehlen, aber er bemerkte es nicht in seiner Furcht.

    In diesem Moment fing der Giebel des südlich des Buffalo erbauten El Dorado-Palace Feuer. Männer vergaßen Dickens und dessen Hose, alles rannte hinüber, und ein Schwall Wasser aus dreißig Eimern klatschte über den Giebel, an dem das Feuer nach dem Guß erstickte und nichts als Rauch in die Höhe wuchs, der sich mit Wasserdampf vermischte.

    »Ben – Ben, warte!« keuchte Old Nat Yates. »Renn nicht rein. Der Kerl kann hinten nicht mehr hinaus.«

    »Warum nicht?« fragte Holt kurz.

    »Er hat zuerst die Küche hinten angesteckt und die Kanne Kerosin, mit der Lew die Lampen füllte, in den Flur gegossen«, antwortete der zottelbärtige Alte kichernd. »Sperrt sich selbst ein, der Idiot. Er war wieder einmal besoffen wie ein Schwein.«

    »War er das?« murmelte Holt. »Und was bist du?«

    Old Yates stank wie eine Schnapsbrennerei.

    »Hör mal, ich habe versucht zu retten, was zu retten war«, protestierte er gestikulierend. Seine Hand mit dem Uralt-Colt fuchtelte Holt vor der Nase herum, und Holt zog den Kopf ein, denn der Schießprügel ging manchmal von selbst los – jedenfalls sagte Old Nat das. »Ich hatte einen Glasballon mit Brandy in den Armen, als dieser Idiot einen Tisch in den Flur warf. Ich fiel quer über ein abgebrochenes Tischbein und lag mit dem Ballon am Boden. Darum stinke ich so, verstanden?«

    »Um Himmels willen! Jagger ist noch im Saloon«, heulte Dickens jetzt. »Jagger ist drin – und Billy macht ihn kalt.«

    Jagger war Spieler – jener Mann, der Tramplin beim Falschspiel erwischt hatte.

    »Hölle und Pest, warum sagt der Narr Dickens das nicht eher?« entfuhr es Ben Holt. »Bleib zurück, Nat, ich muß hinein.«

    Holt wollte auf den Vorbau und in den Saloon springen – noch war die Hitze erträglich, wenn auch die Umgebung der Tür brannte. Aber dann blieb Holt stehen.

    Aus dem Saloon, dessen Inneres gegen die hellerleuchtete Umgebung düster erschien, kam der gellende Aufschrei Jaggers:

    »Nicht – nicht, Billy, nicht schießen. Billy, ich habe nur meine Pflicht…«

    Der Schuß folgte einen Augenblick danach. Etwas klirrte gewaltig, und Holt duckte sich hart neben der Hauswand auf die Knie hinab. Die Schrotkugeln prasselten beim nächsten Knall durch das Fenster des Saloons und bliesen das Glas ins Freie.

    »Ben!« kreischte Old Nat Yates. »Ben, nicht – er sieht dich doch gegen die Flammen wie eine Schießscheibe. Ben, er schießt dich zum Sieb.«

    Holt wußte das genausogut, aber er wollte springen und flach gegen die Tür prallen, um gleich darauf auf den Saloonboden aufzuschlagen und sich wegzurollen.

    Im nächsten Moment aber hörte Holt das Husten. Es war jenes bellende, hohle Husten, das Billy

    Tramplin schon immer begleitet und angekündigt hatte. Tramplin hatte die Schwindsucht, das hatte Doc Shrevers behauptet, jedoch ging Wild Bill Tramplin nie zum Doc. Im Gegenteil, er nannte alle Ärzte Knochenflicker und bessere Totengräber, die man reihenweise erschießen sollte, ehe sie die Menschheit umbrachten.

    Das bellende Gehuste näherte sich, und Tramplin fluchte danach, kaum noch drei Schritte von der Tür entfernt:

    »Ich bringe euch alle um! Ihr verdammten Schurken, ich mache euch kalt! Ich stecke dieses ganze Rattenloch an allen vier Ecken an und sehe zu, wie ihr gebraten werdet. Jetzt ist es genug.«

    Das Husten und Billys Stimme hatten Old Yates zur Seite hasten lassen. Der Alte warf sich etwa sechs Schritt hinter Holt an die Hauswand. An dieser Seite

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1