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Halunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western
Halunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western
Halunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western
eBook123 Seiten1 Stunde

Halunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

»Der Bezirksrichter ist ein perverser Sadist.« John Sinclair starrte wütend auf den Blechorden des Beamten, der sie ins Staatsgefängnis nach Gallup überführte. »Wen haben wir geschädigt, Marshal? Die Armee hat ihre Lohngelder zurück, die Eisenbahn nur einen Waggon verloren. Kein Mensch ist zu Schaden gekommen. Und dafür acht Jahre Kerker?« Marshal Tremper grinste. »Eisenbahnraub ist ein schweres Verbrechen, Sinclair. Der Richter hätte euch zwanzig Jahre aufbrummen können. Das hätte sein Gewissen nicht belastet. Tröste dich, in Gallup geht es menschlicher zu als in dem Armeeprison, aus dem ich euch herausholte. Du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Fluge. Wenn ihr euch gut führt, seid ihr schon in sechs Jahren wieder freie Bürger des Landes.« Sinclair schloss die Augen. Die Stahlbänder an den Gelenken drückten wie die Gedanken, die sich mit diesem verdammten Sergeant beschäftigten, der sie im Armeegefängnis fast zu Tode geschunden hatte. Nur noch einmal möchte er Brown in den Fäusten haben, um ihm das heimzuzahlen, was er ihm und seinem Freund Burt Alban angetan hatte. Nur ein einziges Mal! Sinclair knirschte mit den Zähnen. Aber dazu war es nun zu spät, denn wenn ihre acht Jahre vorüber waren, hatten weder er noch Burt die Kraft, dem hinterhältigen Sergeant den Schädel einzuschlagen. Neben ihm schnarchte Burt Alban in sanften Tönen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Dez. 2019
ISBN9783740958817
Halunken-Trail: Die großen Western Classic 28 – Western

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    Buchvorschau

    Halunken-Trail - Joe Juhnke

    Die großen Western Classic

    – 28 –

    Halunken-Trail

    Joe Juhnke

    »Der Bezirksrichter ist ein perverser Sadist.« John Sinclair starrte wütend auf den Blechorden des Beamten, der sie ins Staatsgefängnis nach Gallup überführte.

    »Wen haben wir geschädigt, Marshal? Die Armee hat ihre Lohngelder zurück, die Eisenbahn nur einen Waggon verloren. Kein Mensch ist zu Schaden gekommen. Und dafür acht Jahre Kerker?«

    Marshal Tremper grinste. »Eisenbahnraub ist ein schweres Verbrechen, Sinclair. Der Richter hätte euch zwanzig Jahre aufbrummen können. Das hätte sein Gewissen nicht belastet. Tröste dich, in Gallup geht es menschlicher zu als in dem Armeeprison, aus dem ich euch herausholte. Du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Fluge. Wenn ihr euch gut führt, seid ihr schon in sechs Jahren wieder freie Bürger des Landes.«

    Sinclair schloss die Augen. Die Stahlbänder an den Gelenken drückten wie die Gedanken, die sich mit diesem verdammten Sergeant beschäftigten, der sie im Armeegefängnis fast zu Tode geschunden hatte.

    Nur noch einmal möchte er Brown in den Fäusten haben, um ihm das heimzuzahlen, was er ihm und seinem Freund Burt Alban angetan hatte.

    Nur ein einziges Mal!

    Sinclair knirschte mit den Zähnen. Aber dazu war es nun zu spät, denn wenn ihre acht Jahre vorüber waren, hatten weder er noch Burt die Kraft, dem hinterhältigen Sergeant den Schädel einzuschlagen.

    Neben ihm schnarchte Burt Alban in sanften Tönen. Scheinbar hatte er immer noch nicht begriffen, wohin es ging.

    Sinclair stieß ihm wütend den Stiefel ans Schienbein und rasselte mit den Armbändern. »Wach auf, du Hundsfott, es geht ins nächste Gefängnis.«

    Alban wandte den Kopf und blinzelte zu seinem Freund hinüber.

    »Darum lass mich doch schlafen und träumen, John. Der Rest der Welt sind nur hässliche Tatsachen.«

    Sinclair hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, als ein kräftiges Schütteln durch den Express ging. Schrill knirschten die blockierten Bremsen auf dem Schienenstrang.

    Marshal Tremper sprang hoch. Ein gewaltiger Ruck brachte den Express zum Stehen, der Tremper durch den Mittelgang katapultierte.

    Der Express stand auf freier Strecke.

    Wenn John noch nicht begriffen hatte, was geschehen war, wusste er es nun. Schüsse peitschten plötzlich auf, in die sich scharfe Befehle mischten.

    Sekunden später flog die Tür auf. Drei maskierte Männer, bewaffnet bis zur Halskrause, drängten in den Mittelgang.

    »Ruhig Blut«, rief einer der Maskierten. »Und schön die Hände über den Köpfen halten, damit unsere Kanonen nicht nervös werden. Wir wollen nur eine Spende von euch für ein paar verarmte Desperados. Je friedlicher ihr bleibt, umso schneller seid ihr uns los.«

    Marshal Tremper, sich seiner Eigenschaft als Gesetzeshüter inzwischen bewusst, kam stöhnend auf die Beine und blinzelte mit glasigen Augen auf seinen entfallenen Schießprügel, der zwischen den Beinen des Banditen lag.

    »He, Sternträger«, rief dieser, Trempers Gedanken erahnend, »schlaf weiter, das hier ist nichts für das Auge des Gesetzes. Das ist ein Überfall!«

    Sinclair schloss sekundenlang die Augen, als ein brutaler Schlag mit dem Revolverlauf Tremper außer Gefecht setzte.

    »Okay«, so hallte wieder die Stimme des Wortführers auf, »wir beginnen mit der Vorstellung. Die Gents halten ihre Brieftaschen bereit, die Ladies ihren Schmuck. Ihr braucht alles nur in die Hüte meiner Freunde zu legen.«

    Er stieg wachsam über den bewusstlosen Sternträger hinweg und spielte demonstrativ mit der Kanone.

    John Sinclair rammte Burt die Handschellen in die Seite.

    »Wach endlich auf, du Penner, sonst verpasst du das Schauspiel. Hier sind ein paar Jungs zugestiegen, die das schaffen, was wir in Flagstaff vermasselt haben. Sie rauben die Union Pacific aus.«

    Burt Alban schüttelte seinen massigen Schädel und wurde plötzlich hellwach. Er sah die maskierten Burschen im Mittelgang und verzog das Gesicht. »Wo kommen diese Lobos so plötzlich her?«

    »Von draußen natürlich, du Riesenaffe«, fluchte Sinclair. Am Fenster vorbei galoppierten zwei Reiter. In der Nähe hörte er einen Banditen raunzen:

    »Mann, das ist kein Opferstock, wo du den Pfarrer betrügen kannst. Schnall den Gürtel mit dem Mammon vom Bauch, ehe ihn sich meine Bleispritze holt. George Tully reitet mit seinen Freunden keine vierzig Meilen, um hier Diems einzusammeln. Wir haben teure Bräute, die sehr anspruchsvoll sind. Na also, es geht doch auch auf eine friedliche Art und Weise.«

    Der Sprecher und ihr Anführer standen plötzlich vor der Bank der Freunde und blickten überrascht auf ihre gefesselten Hände. Ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, streckte Burt ihnen grinsend die Handschellen entgegen.

    »Hier, für eure Bräute«, sagte Burt gönnerhaft. »Massives Silber aus den Stahlküchen der Yankees. Wir haben sowieso keine Verwendung dafür.«

    Der Sprecher hustete hinter seiner Bandana, die dreiviertel seines Gesichts verdeckte. »Was sind das für komische Typen, Tully?«, wollte er wissen. In seinem Stetson schwappte fast die Beute über, die Linke spielte am Abzug seines schweren Revolvers. »Soll ich sie umlegen?«

    Der Hagere an seiner Seite schüttelte unmutig den Kopf.

    »Kassiere weiter hinten, Samson, bei diesen Läusen hier ist nichts zu holen.« Er wartete, bis der Dicke sich an ihm vorbeidrängte und fragte dann grinsend: »Wohin geht eure Reise?«

    Burt grinste heftig, als er seine Hände mit den Handschellen in den Schoß fallen ließ. »Nach Gallup, Mister. Wir haben dort eine Zimmerflucht bestellt. Unseren Butler hast du gerade außer Betrieb gesetzt.«

    »Also ins Zuchthaus«, erklärte George Tully trocken.

    Burt wehrte ab. »Welch hässlicher Name für ein staatliches Erholungsheim, Tully. Das Ganze ist nur ein Versehen. Wie das hier.« Burt hielt dem Banditen wieder seine Handschellen vor die Nase. »Die passen einfach nicht zu uns. Den Schlüssel trägt der Marshal in der Tasche, und wenn du so freundlich wärest …«

    »Warum?«, unterbrach Tully ihn. Seine dunklen Augen ruhten forschend auf John Sinclair, der sich bisher zurückgehalten hatte.

    Der zuckte die Achseln. »Wir haben es auch mal bei der Eisenbahn versucht. Weiter östlich, in Flagg­staff.«

    »Ah …« Ein Zug des Erkennens glitt über Tullys verdecktes Gesicht. »Du heißt Sinclair und dein Kumpan Alban.«

    Burt nickte erfreut. »Hörst du, John, wir sind bekannt wie Rockefeller. Selbst in den tiefsten Kreisen der Gesellschaft kennt man unsere Namen. Brauchst du ein paar gute Leute, Tully?«

    »Ja«, erwiderte der Bandit grob. »Aber keine Stümper wie euch. Von denen ernähre ich schon genug. Also los, hinten raus.« Er drängte die Freunde auf die Beine und schob sie vor sich her zum hinteren Ausgang des Wagens. »Schlagt euch in die Büsche und versucht, irgendwie weiterzukommen.«

    Hilflos blickte Burt über die Schulter. Tremper regte sich noch immer nicht. Er rasselte mit den Armbändern. »Was ist hiermit, Tully? Du kannst uns nicht so auf die Menschheit loslassen. Was werden die Leute denken, wenn wir so in die nächste Town marschieren? Wir verlieren alle Achtung.«

    »Mann, du redest zu viel«, unwirsch stieß der Bandit Burt den Revolver zwischen die Lippen. »Schnuppert erst mal frische Luft, dann wird euch schon was einfallen.« Er lauschte schweigend, als vorn bei der Lokomotive Schüsse fielen und rief dann ungeduldig: »Wie weit bist du, Samson?«

    »Fertig, Tully. Die Schäfchen sind blank wie arme Läuse im Apachen-Wigwam.«

    »Dann raus hier. Es wird Zeit, dass wir verschwinden.« Sie erreichten den hinteren Peron, als Marshal Tremper sich stöhnend aufrappelte und automatisch nach seinem entfallenen Colt griff.

    Zwei, drei Kugeln splitterten das Holz aus der Türfassade. Die dröhnenden Abschüsse lagen Burt und John in den Ohren, als sie mit mächtigen Sätzen die Böschung hinuntersprangen und sich einfach ins Gesträuch warfen.

    Seite an Seite lagen sie hier und sahen, wie zwei Reiter, in die offenen Zugfenster feuernd, mit Handpferden herangaloppierten.

    Noch immer war der Teufel los, als Tully und Samson sich in den Sattel schwangen und die Seiten der Expresswagen mit Blei beharkten, als wollten sie tausend Ventilationslöcher hineinschießen.

    Dann setzte sich unvermutet der Express in Bewegung. Die Räder knirschten, ehe sie Halt fanden. Langsam rollte der Express davon. Im gleichen Augenblick galoppierten acht Reiter an ihnen vorbei. Einer hatte einen grauen Kasten am Sattelhorn hängen, der Burts Phantasie reizte, ein anderer hing schräg im Sattel und wurde von einem Kumpan, der an seiner Seite ritt, gestützt.

    Und dann war es plötzlich still.

    Tödliche Stille.

    *

    »Was nun?«, fragte Burt verzweifelt. Er stierte auf die dunkle Wolke am Horizont, wo sich der Express bewegte, und rüttelte mit den Armbändern. »Tremper sind wir los. Wie kommen wir von diesen Dingern hier weg?«

    Sinclair richtete sich ungeduldig auf. »Leg sie auf die Schienen, Burt, und warte auf den nächsten Express. Er kommt am Morgen oder früher, wenn Marshal Tremper auf der nächsten Station Alarm geschlagen hat.«

    »Und dann?« Burt musterte geistlos die Stahlringe, die hauteng auf seiner Haut saßen. »Das geht doch nicht. Der Express schneidet mich in zwei Teile.«

    »Okay, Burt.« Sinclair nickte grinsend. »Die eine Hälfte

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